Lackierkabine Eigenbau

Dawa

ww-ahorn
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Hallo,

ich spiele gerade mit dem Gedanken mir eine Lackierpistole zu kaufen (Sata 1000 b rp). Lackiert werden sollen Türen, Lautsprecher, Küchenfronten etc. Da ich aber nicht im freien lackieren möchte, will ich eine Kabine im Keller (Ganzjährig ca 15C) bauen. Bevor ich jetzt mit der Detailplanung anfange, würde ich gerne wissen, ob mein erster Entwurf funktionieren könnte?

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An allen vier Seiten der Kabine sind Lüfter samt Filter verbaut.
Insgesamt komm ich so auf einen Frischluftdurchsatz von bis zu 2000m³/h, wegen leichtem Überdruck und Filter sind es dann wahrscheinlich eher 1000m³/h.

Ich gehe davon aus, dass somit

- der Luftdurchsatz hoch genug ist um keine Explosionsfähigen gemische entstehen zu lassen.
- genug frische Luft zum Atmen nachströmt
- genügend Überdruck vorhanden ist, um den Raum staubfrei zu halten
- der "böse" Lacknebel aus dem Fenster gepustet wird

Ist das bis hierhin richtig? Mir ist klar dass das keine 10000€ Lackierkabiene ersetzt. Ist halt Hobby. :emoji_slight_smile:
 

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blueball

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Ex Lüfter schon angeschaut? Mit Gasgemisch aus Lösemitteln ist nicht zu spaßen. Da gibts kein könnte, vielleicht oder normal. Nur messgeräte können ex-Atmosphäre anzeigen. Es sei denn du möchtest nur Wasserlacke vernebeln... An Erfahrung kann ich einige Jahre in der Herstellung von Lacken vorweisen.
 

Dawa

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An die Lüfter als Zündquelle habe ich gar nicht gedacht. Danke für den Hinweis. Die Lampen wollte ich zur Sicherheit schon außerhalb der Kabine installieren. Auch wenn ich davon ausgehe das bei dem Luftdurchsatz kein explosionsfähiges Gasgemisch entsteht (lieber kein Risiko).

Ex-Lüfter sind leider viel zu teuer. Ich habe aber eine andere Idee um die Lüfter (einzig mögliche Zündquelle) vom Gasgemisch fern zu halten. Zwischen die Lüfter und die Kabine setze ich pro Lüfter einen Kanal mit einer Länge von ca. 2000mm Länge und dem Durchmesser der Lüfter. So ist der Raum vor dem Lüfter (30 Liter) immer mit normaler Raumluft gefüllt. Die Lüfter werden Drehzahlüberwacht, sobald einer ausfällt schalte ich die Lackierleuchte als Signal aus.

Übersehe ich sonst noch etwas? Könnte das eine brauchbare Lackierkabine werden?
 

blueball

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Lüfter in solchen Absauganlagen selbst wenn sie in einigen Metern Entfernung in Rohren sitzen müssen dringlichst
ex sein. Lösemittel-Luft-Gemische sind äusserst gefährlich. Würde dich bitten im Interesse deiner und anderer Leute Gesundheit die Selbstbauidee zu verwerfen.
Im Übrigen habe ich nicht nur einen Ex- Lehrgang besucht aufgrund meiner damaligen Tätigkeit. Daher beherzige bitte meine Warnung.
 

Dawa

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OK. Dann anders. Ich will mich ja nicht in die Luft sprengen. :emoji_slight_smile:

Neuer Versuch:

Ich baue die Anlage so auf, wie gerade erzählt und mache eine Seite jedes Lüfterkanals transparent. Dann benutz ich nur Lacke auf Wasserbasis. Wenn auch nur ein sprenkler Lack auf der Scheibe des Kanals ist bleib ich bei Lacken auf Wasserbasis. Das Ergebnis wird nach einiger Übung wohl trotzdem deutlich besser sein, als mit der Rolle im nicht staubfreien Raum.

Mir geht es jetzt nur darum ob das Konzept für Lacke auf Wasserbasis ok wäre oder ob der Aufbau zu irgendwelchen Problemen beim lackieren führen könnte.

Edir: Danke. Das PDF lese ich jetzt, habe es erst nach dem abschicken der Nachricht gesehen.
 

blueball

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Es gibt wirklich sehr gute Wasserlacksysteme, welche im Industrieeinsatz viele Jahrzehnte ohne Mängel ihren Einsatzzweck erfüllen. Windrad Anlagen zum Beispiel. Bitte komme niemals auf die Idee in deiner selbst gebauten Absaugung Lösemittel zu vernebeln. Wie oben schon geschrieben es gibt kein Normal, sollte oder könnte. Es kann gut gehen, muss es aber nicht. Und wenn dann bei den Nachrichten was kommt hast du sicher nicht nur ein Lackproblem am Hals.
 

Sägenbremser

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Hallo @dawa

bitte keine Experimente beim Absaugen von Dämpfen,
Mischungsaerosolen und ähnlichem Gemisch versuchen.

Wenn dir bei dem Einsatzzweck schon die Kosten der
notwendigen ex-geschützten Ventilatoren als zu hoch
erscheinen mögen, dann versuch bitte einmal Kosten
für Evakuierung, Löschung und Brandbeseitigung in ein
angemessenes Verhältnis zu deinen lackierten Teilen zu
setzen.

Es gibt Kleinspritzstände in bewährter Bauausführung
von GESCHA und anderen Lieferanten. Versuch doch
solch ein Teil auf E-Bay/Maschinensucher zu bekommen.

Denke das du da auch nicht unter 1000 Euro wirklich
etwas brauchbares finden wirst, aber so ganz umsonst
ist ja deine Eigenbauvariante auch nicht.

Die meistens sehr günstig angebotenen Spritzstandab-
saugungen aus Tischlereiauflösungen werden für deinen
Einsatzzweck fast immer zu groß und leistungsfähig sein.
Die Dinger schauen meistens recht grausam aus, sind aber
nach sorgfältiger Reinigung immer wieder sehr brauchbar.

Gruss Harald
 

Dawa

ww-ahorn
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Projekt aufgegeben. :emoji_frowning2:

Danke für die Infos. Hätte nicht gedacht, dass das so gefährlich ist.

Und ein gekachelter Raum mit Ex-Lüftern ist mir zu aufwendig und zu teuer. Da bleib ich lieber bei der Rolle.
 

blueball

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Da sind wir alle froh drüber. Wirklich mehr als nur gefährlich. Schau mal ob du Videos findest von Lösemittelexplosionen :eek:
Nur ein kleines Beispiel im ganz kleinen Rahmen
[ame]http://m.youtube.com/watch?v=o-3PIFBLND4[/ame]
 
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