Lackfehler

Dielerschlepper

ww-kastanie
Registriert
12. April 2006
Beiträge
31
Ort
Nürnberg
Seit mehreren Jahren Beschäftigt mich nun ein Lackfehler bei uns in der Firma. Wir bekommen ihn einfach nicht restlos weg. Deswegen mal hier die Frage:
Beim Lackieren (vorwiegend Farblacke) entstehten winzige Luftblasen im Lackbild. Wir spritzen den Novacolor (lösemittellack) von Zweihorn.
Vorwiegend Becherpistole hatten den Fehler aber schon mit Airless. Auch wird die Druckluft gereinigt durch 3m Luftreiniger (3 filter) gereinigt.
auch andere lacke zeigten schon dieses bild.
Lackraum ist selbst gebaut. mit leichter überdruck zuluft von oben und Farbnebelabsaugung.
Ich bin der meinung ich konnte schon alles ausschließen.
habe aber immernoch den fehler mal stärker mal schwächer.
Selbst der Zweihorn Außendienst konnte mir nicht weiter helfen.
Was kann das sein? Ich weiß leider nicht mehr weiter.
 

Dielerschlepper

ww-kastanie
Registriert
12. April 2006
Beiträge
31
Ort
Nürnberg
Lackiert vorwiegend auf MDF Platten
Mit Zweihorn isolierfüller Vorbereitet 8 Stunden Trockenzeit - zwischenschliff 240 p
Anschließend lackiert

Auf bildern ist das ganze sehr darzustellen (nicht sichtbar) prinzipiell ist es mit nachelstiche zu vergleichen die dierekt nach dem spritzen im flüssigen lack auftreten in form von Luftblasen. Oft verfließt ein großer teil davon wieder. Manchmal bleibt jedoch einiges zurück.
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.087
Ort
Tirol
Hört sich nach Kocher an.
Erzähl mal mehr zur Lackvorbereitung.

Immer gleiche MA? Alle vom gleichen MA abgeschaut?
 

Dielerschlepper

ww-kastanie
Registriert
12. April 2006
Beiträge
31
Ort
Nürnberg
Ja vom Prinzip her immer der gleiche Ablauf!
Wir Mischen nach Bedarf im frischen Mischbecher nach mischverhälltniss dann ins einmal bechersystem und los geht's.
Auch schon probiert nochmal zu sieben mit extra lacksieben.
 

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
5.595
Alter
66
Ort
Darmstadt/Dieburg
Hallo,
für mich hört sich das nach winzigen Öltröpfchen an. Werden die Platte nach dem Schleifen mit nicht gereinigter Luft abgeblasen?
Oder werden die Luftschläuche auch an anderer Stelle verwendet?
Manchmal ist man einfach blind bei den Gewohnheiten.

Es grüßt Johannes
 

holztill

ww-ulme
Registriert
12. Juni 2010
Beiträge
164
Moin,
Zuluft von oben? Wo genau kommt die her? Wird hier evtl. "schadhafte" Luft angesaugt?
Becherpistole: Wie alt ist der Düsensatz?
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.087
Ort
Tirol
Hört sich an, als ob das Material nicht sitzen darf.
Mach nach deinen Gewohnheiten mal Hochglanzlack an. Dann wird dir das auffallen wenn den Becher beobachtest....

Interessant wär auch Lager und Raumtemperatir sowie art und Hardware der Druckluftaufbereitung.

Alles muss man aus der Nase ziehen :emoji_wink:
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.894
Ort
CH
Hallo
Ich kann dazu nur schreiben, dass wir früher sehr selten kleine Krater hatten. Bei uns muss es minimstes Kondenswasser oder ev. Oel gewesen sein.
Nach dem Einbau einer gross dimensionierten Microfilterpatrone für die Luft direkt am Spritzgerät war Ruhe. Luftblasen können auch durch Ausgasungen entstehen, z.B. wenn die Werkstücke kühler sind als die Temperatur im Spritzraum, meist bei grobporigen Hölzern. MDF enthält auch
viel Luft und ob der Isolierfüller die zurückhalten kann wenn Druck aus dem Inneren des MDF kommt glaube ich kaum.
Oft ist es im Spritzraum wärmer als in der Werkstatt, was den Effekt erklären könnte.
Gruss brubu
 

Copic

ww-eiche
Registriert
6. März 2009
Beiträge
322
Ort
Zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken
Was ist mit überbeschichten?
Vielleicht übertreibt ihr mit der Menge? Düse ggf zu groß?

Ansonsten heißt es bei Bläschen ja immer verunreinigte Druckluft (Feuchtigkeit), zu schnelle Verdünnung oder schlecht gelagertes Material (Feuchtigkeitsaufnahme)
Ich verwende ausschliesslich Novacolor mit Verdünner kurz S9004 (und natürlich PUR 5085) Klarlack nass in nass.
Wenn man das ausreizt (Zeiten zwischen Farbe und Klarlack zu gering) kann man auch solche Störungen bekommen.

zu hohe Temperatur im Spritzraum könnte ich mir auch vorstellen..
 

Dielerschlepper

ww-kastanie
Registriert
12. April 2006
Beiträge
31
Ort
Nürnberg
Vielen Dank für die Antworten,
-Unsere Druckluft wird mit dem 3 m Air Care aufbereitet
-mit dieser Luft wird auch abgeblasen
-unsere Zuluft von Oben hatte ich auch schon in Verdacht- Versuche diese Wegzulassen brachte allerdings keine Verbesserung
-Es wird eigentlich 90% MDF mit Grundierfolie beschichtet
-Mit der Schichtdicke könnte es ein Problem sein
-mit Temperaturen haben wir auch schon gespielt
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.087
Ort
Tirol
Wenn du richtig dreckige Druckluft hast kriegst des mit Filtern ned hin....

Kannst jetzt bitte konkret die Basics benennen? Oder noch besser: Bilder.

Bin sonst draußen.
 

prolignum3d

ww-ahorn
Registriert
8. Dezember 2007
Beiträge
132
Ort
Gmunden
Hallo,

Das ist mit ziemlicher Sicherheit ein Druckluftproblem...mit irgendwas bläst du dir Ölverschmutzte Luft auf die Fläche (Breitband, Ausblaspistole).
Abhilfe kann ein funktionierender Kältetrockner gleich nach dem Kompressr schaffen. Auch wichtig: Ölabscheider und Partikelfilter direkt im Spritzraum, am besten bei der Zentralen Zuleitung zum Spritzraum.
Zum aufpassen sind auch Ablageflächen (Arbeitstisch, Lackständer, usw.) wo mal lackierte Teile und mal geölte Teile liegen!
Lackmenge und Temperatur kannst vergessen. Mit der Obertopf bringst niemals zuviel Lack auf die Fläche. Und die Temperatur ist bei modernen Lacksystemen eher egal. Problem könnte noch zuviel Luftfeuchtigkeit sein, passiert bei uns ca. 1x im Jahr...zum vernachlässigen!
Vorraussetzung ist natürlich die korrekte Mischung (Mischungsverhältniss nach Gewicht, Reifezeit) deines Lacks...aber von dem gehe ich aus!

mfg
 

Gelöschtes Mitglied 109767

Gäste
Hast du in der Lackierkabine irgendwelche Schläuche oder Leitungen die auf Rollen laufen oder evtl. eine kleine Laufkatze etc.?

Ein großer Flugzeughersteller hat mal Monatelang mit ähnlichen Problemen gekämpft (kleine Pockennarben/ Inseln) im Decklack.
Grund war, dass ein sorgfältiger Monteur die Laufbahn eines Hallenkrans geschmiert hat. Durch die große Hertzsche Pressung (Stahlrad auf Schiene) wurde das Fett beim Überrollen verflüssigt, zerstäubt und ist als feinste Partikel in der Luft gelandet.
Klingt vielleicht akademisch, aber wenn du sonst schon alles probiert hast...

Viele Grüße
Alois
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.894
Ort
CH
Hallo
Trockner ist nicht unbedingt nötig, da haben wir Erfahrung. Bei uns ist der Kompressor relativ gross dimensioniert, die Leitungen auch. Im Kessel wird
das meiste Kondensat ausgeschieden, ein kleiner Rest am tiefsten Punkt der Leitungen nur im Sommerhalbjahr. (Schwüle Luft mit hoher Feuchtigkeit)
Ich würde auf keinen Fall viel Geld für einen Trockner ausgeben, und wenn höchstens einen mieten für Versuche. Filter, Microfilter bringen nur etwas
wenn sie möglichst nah an der Spritzpistole sind und ausreichend dimensioniert, damit sie nicht zu stark belastet werden. Der Rest steht in #9.
Gruss brubu
 

prolignum3d

ww-ahorn
Registriert
8. Dezember 2007
Beiträge
132
Ort
Gmunden
@brubu

Die ca. 100 Liter Wasser die unser Kältetrockner nach Schraubenkompressor (7,5 KW) und externem Kessel (750 Liter) in einem Jahr aus der Luft filtert möchte ich nicht mehr in der Werkstatt haben. Aber ist jedem seine Sache was nötig ist und was nicht!

mfg
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.616
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
@brubu

Die ca. 100 Liter Wasser die unser Kältetrockner nach Schraubenkompressor (7,5 KW) und externem Kessel (750 Liter) in einem Jahr aus der Luft filtert möchte ich nicht mehr in der Werkstatt haben. Aber ist jedem seine Sache was nötig ist und was nicht!

mfg
Hallo


da liegst du aber mit 100 Liter/Jahr sehr gut.
Bei meinem alten Arbeitgeber haben wir im Sommer einen alten 30 Liter Leimeimer in einer Woche voll gehabt. Wenn den dann Freitags einer vergessen hat auszuleeren wurde man spätestens den Dienstag drauf daran erinnert, weil sich eine kleine Pfütze vor der Tür zum "Kompressorraum" gebildet hatte. War allerdings auch ein 19 kW Kaeser ( schon älteres Baujahr).
 

Snuppi

ww-birnbaum
Registriert
23. April 2012
Beiträge
213
Ort
Oberbayern
Servus, ich würde auch mal als erstes mit der Druckluft anfangen. Bläschenbildung hängt meist mit feuchter Luft zusammen. Öl eher nicht, weil da eher vereinzelt/Zentral ein großes Klotzauge entsteht.
Bis vor 10 Jahren habe ich noch mit nen 50 L Kompressor nur mit Wasserabscheider lackiert. Ging zwar, aber ab und an hatte ich die Klotzaugen. Mit Anschaffung einer Kam musste ich dann meine komplette Druckluftversorgung neu gestalten. Hab nen Kolbenkompressor mit 2x 90L Kesseln(somit kein Tüv), danach einen günstig geschossenen Kaeser TB19 Kältetrockner, microfilter und submicrofilter. Seit dem habe ich keinerlei Probleme mehr beim Lackieren gehabt, ausser mit diesen kleinen fiesen Fliegen die meinen ab und zu in der frischen weißen Lackfläche Suizied machen zu müssen.
Deshalb klare Empfehlung zum Kältetrockner.
PS: Lack verwende ich seit 25 Jahren Hesse und bin sehr zufrieden. Zweihorn kenne ich von der Meisterschule. War auch sehr gut uu verarbeiten.
Gruß Stefan
 

Dielerschlepper

ww-kastanie
Registriert
12. April 2006
Beiträge
31
Ort
Nürnberg
Die Druckluft bei Lackieren selbst kann ich fast gänzlich ausschließen. Der Fehler war auch mit der zusätzlichen Luftreinigungseinheit (3fach filter) von Satat nach dem Air Care noch sichtbar.
Auch hatten wir dem Fehler im Spritzbild des Airless geräts auch drin da wurde somit gar keine Luft beigemischt. Auch das Abblasen und der Füller ist eher auszuschließen das direkte lackieren auf der Grundierfolie ergab genauso das bild.
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.616
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

dann würde ich mal bauseitig suchen.
- irgendetwas in der Zuluft ? Evtl auch ausgeweitet auf die restlichen Betriebsräume, denn es wird ja selten ein Bauteil "unbearbeitet lackiert.
- Ich kenne auch Kollegen die Lackieren fast nur noch mit Antisilikonzusatz.
- Auch das Deo, Handcreme usw, des Lackierers oder eines Kollegen soll schon an Lackierfehlern "schuld" gewesen sein.
- Kollege hat mir vor Jahren erzählt dass sie Probleme mit der Oberfläche im "neuen" Lackraum hatten. Man hatte neue Fenster bzw Glasscheiben
eingebaut. Die Fehler waren erst weg als man das Silikon zur Scheibenversiegelung entfernt hatte.
Silikon ist zwar im Lackraum die Pest schlechthin, aber ich hätte nicht erwartet dass es von "ausgehärtetem" / getrocknetem Silikon noch Emissionen gibt die die Lackoberfläche erreichen. Keine eigene Erfahrung, nur eine Erzählung eines ehemaligen Kollegen. Aber evtl ein Anhaltspunkt.
 
Oben Unten