Löcher in Sperrholz bohren

Sel

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Sehr oft muß ich diverse Löcher in Sperrholz bohren. Da soll jedoch ein sehr sauberes Loch entstehen. Sperrholz hat die blöde Eigenschaft, das sich die Schichten an der Oberfläche leicht lösen/splittern. Leider verwenden die Hersteller immer schlechteren Kleber, vielleicht auch nur Spucke, keine Ahnung.

Für Löcher bis 10mm nehme ich normale Holzbohrer, passt. Unter 3mm wirds schwer, da gehen grade noch so Metallbohrer, gibts was Besseres? Ab ca. 30mm bis 220mm verwende ich den Kreisschneider von Star-M (Dictum), gutes Teil. Zusammenfassend: Ich habe Probleme bei Löchern unter 3mm und bei Löchern 11...30mm.

Klar, es gibt für 11...30mm diese Forstnerbohrer, bis 14mm eventuell auch Holzbohrer. Kosten einige Euronen, aber eben man braucht für jeden Lochdurchmesser einen Bohrer. Das geht richtig ins Geld. Die Bohrer 11-12-13mm lege ich mir eventuell noch zu als Holzborer. Unter 3mm brauche ich nur die Größen 2,5-2-1,5mm und dafür finde ich leider keine gute Lösung. Den Bereich 14...30mm kann ich finanziell mit (guten) Forstnerbohrern nicht stemmen. Und grade den Bereich brauche schon recht häufig. Das wären dann ja mindestens 17 Bohrer - ein Vermögen! Mit preiswerten Bohrern in dem Bereich bin ich zwar ausgestattet, die reichen aber auch nur für normales Holz aus. Jedoch nicht für (dünnes) Sperrholz und wenns sehr saubere Bohrungen werden sollen.

Gibts eine Möglichkeit mit der ich, möglichst stufenlos verstellbar, den Bereich zwischen 10 (13)...30mm mit maximal 75 Euro Einsatz abdecken kann? Ich habe eine ordentliche Tischbohrmaschine (Ixion mit Dreibacken-Bohrfutter 13mm), aber keine Fräsmaschine. Ok, Fräser kann ich mit dieser Bohrmaschine auch verwenden, die sind jedoch ebenfalls ordentlich teuer. Konusbohrer reißen leider das Holz öfter unkontrolliert auf. Die Möglichkeit mein zu bearbeitendes Brettchen zwischen zwei Opferbretter zu spannen fällt meist aus, da ich die Löcher oft in ein fertiges Gehäuse/Kasten nachträglich bohren muß.

Was haltet ihr von diesem Bohrer? https://www.dictum.com/de/forstner-bohrer-bakb/verstellbarer-holzbohrer-707181

LG Sel
 
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Sel

ww-esche
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Der Preis ist ja nur, damit wenigstens ungefähr eine Vorstellung meinerseits existiert. Für 500 Euro :emoji_grin: findet sich ja bestimmt was. Ich nagele die Sache jetzt am Preis nicht absolut fest. Also wenigstens auf einen Vorschlag/Gedanken würde ich mich freuen. Vorzugsweise für eine verstellbare Variante.

Und was ist gutes Sperrholz, woran erkenne ich das (besonders die Klebungen)? Ganze Platten kann ich weder bearbeiten, noch transportieren oder lagern, ein professioneller Holzhandel als Lieferant wird also schwierig.

LG Sel
 

joh.t.

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Würde sagen Famag Borfix o.ä.

und eher eine hohe Umdrehungszahl, sodass der Bohrer schnelldrehend auf der Oberfläche ankommt.

Sonst passende Schablone bauen und mit kleiner Oberfräse und festem Anlaufring arbeiten.

s. auch magmog
 

LaettaLight

ww-eiche
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Hi,
na ja. Bei 1-3 mm scharfe Metallbohrer und Drehzahl so hoch wie möglich (Akkuschrauber haben hier oft zu niedrige Drehzahl). Wenn Ausrisse auf der Rückseite und kein Unterlegen möglich - mehr Geduld, nicht so fest drücken und öfter Bohrer zurückziehen und die Spanrillen frei machen.

>12mm: wozu benötigst du von 12 - 30 in mm Abständen Bohrer? In der Regel reichen da 3-5 Durchmesser. Man kann bei der Konstruktion ja das vorhandene Werkzeug mit einbeziehen. Ich verwende Forstnerbohrer (geerbt, kein Markenname). Nachdem die 1x beim Schärfdienst waren gehen sie gut. Die günstigen Forstner haben oft das Problem, dass sie ab Werk nicht ordentlich scharf sind. Standzeit in Sperrholz kann natürlich kürzer sein als bei den teuren Marken. Auch hier auf die korrekte Drehzahl achten und beim Eintauchen nicht zu brachial vorgehen.
Sonst sollte sich das auch mit weniger als 500€ lösen lassen :emoji_slight_smile:

Sonst bleibt nur die OF mit entsprechenden Fräsern - ist aber mit Sicherheit nicht günstiger.

<edit> das mit der Drehzahl hat sich überschnitten</edit>
Viele Grüße
Tobias
 

IngoS

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Hallo,

Mit so einem verstellbaren Bohrer, wie du ihn verlinkt hast, habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Bei Sperrholz wirst du da bestimmt nicht glücklich.

Gruß Ingo
 

kberg10

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Beschaffung von Sperrholz; es sollte möglich sein mit einer kleinen Accukreissäge die Platten vor Ort auf ein erträgliches Maß zu schneiden.
Hast du Buchensperrholz probiert? Solche Löcher würd ich mit dem Geradschleifer produzieren. Gibts mit 8 mm Spannfutter und ist bei beengten Stellen von Vorteil. Der Geradschleifer hat einen runden Schaft der sich an einer Schablone gut führen lässt.
 

netsupervisor

Gäste
Habs nie probiert, aber ich denke mit Klebeband auf dem Holz kann man gut das Aussplittern minimieren.
Ansonsten kannst du evlt mit einem Locheisen vorstanzen und dann durchbohren, dann bekommst du jedenfalls sauberste Kanten. Weder Metall- noch Holzbohrer werden splitterfrei bei Pappel-Sperrholz arbeiten, dann muss man auf Umdrehungszahlen einer Fräse ausweichen und den entsprechenden Fräser einsetzen. Du kannst dir ja eine Deckel G1L kaufen und mit dem Pantographen jegliche Lochgrößen gravieren, in etwa so teuer wie ein Bohrersatz bester Qualität
 

rafikus

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Mit so einem verstellbaren Bohrer, wie du ihn verlinkt hast, habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Bei Sperrholz wirst du da bestimmt nicht glücklich.
Warum denn so negativ? Und diese nicht zutreffende Verallgemeinerung passt schon mal gar nicht.

Ich habe gerade eben ein billiges 5mm dickes Sperrholz genommen (war die Verpackung eines größeren Umrichters, also bestimmt nicht hochwertiges Material) und einige Bohrungen gemacht. Man sieht sehr gut, dass die Ränder gar nicht so schlecht sind, dabei habe ich die Bohrmaschine im Ständer gehabt, aber das Material nur mit der Hand gehalten.
Der erste Zentrumbohrer ist ein Billiger von Craftomat, er schabt mehr mit der verstellbaren Schneide, als er schneidet, aber nachdem ich ihn geschärft habe funktioniert er tadellos.
Das Ergebnis meiner Tests mit dem Teil hat mich dazu bewogen die zwei anderen zu kaufen. Ich hatte Glück und erwischte sie billig (wirklich billig) im englichen ebay.
Die ganz kleinen Löcher waren schon in der Platte, die kommen nicht von mir. Wenn ich das Material mit Zwingen befestigt hätte , könnten die Austrittsöffnungen wahrscheinlich auch noch etwas besser aussehen.
Die Teile sind also durchaus brauchbar und Scheiben kann man damit auch noch herstellen. :emoji_laughing:
Der billige Bohrer war ohne nachschleifen so gut wie unbrauchbar. Die anderen waren gebraucht und für mich nicht scharf genug, die habe ich auch geschärft. Beide Varianten gibt es z.B. von Fisch https://www.fisch-tools.com/produkte/0500-zentrumbohrer-standard-ausführung . Vielleicht ist der preiswerte von denen brauchbar?

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rafikus

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Weder Metall- noch Holzbohrer werden splitterfrei bei Pappel-Sperrholz arbeiten,
Na ja, so ganz richtig ist das aber auch nicht. Zumindest die Eintritt
seite kann man splitterfrei bekommen. Wenn man das Sperrholz besser auf die Unterlage zwingt, würde die Austrittseite wohl auch besser aussehen.
Die zwei großen löcher außen sind sogar mit Bohrern aus einem Billigsatz gemacht worden.

Bohrungen_01.jpg Bohrungen_02.jpg Bohrungen_03.jpg Bohrungen_04.jpg Bohrungen_05.jpg Bohrungen_06.jpg Bohrungen_07.jpg
 

IngoS

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Warum denn so negativ? Und diese nicht zutreffende Verallgemeinerung passt schon mal gar nicht.

Hallo,

Habe doch geschrieben, ich habe schlechte Erfahrungen gemacht. Hat mit verbogenem Bohrer und zerbröseltem Werkstück geendet.
Außerdem hat der vom TE verlinkte Bohrer eine Gewindespitze, die den Bohrer recht zügig einzieht, da bin ich bei Sperrholz skeptisch, dass das gut funktioniert. Deine Bohrer haben alle eine einfache Spitze, soweit man das auf den unscharfen Bildern erkennen kann.
Ist doch aber in Ordnung, wenn du mit deinen Bohrern passable Ergebnisse erzielst und das hier zeigst. Ich habe halt andere Erfahrungen gemacht und das geschrieben.

Gruß

Ingo
 

Sel

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Danke erstmal für die Antworten.

Ich brauche feine Abstufungen bei den Bohrern, weil ich in (meist) vorhandene Gehäuse aus Sperrholz oder Frontplatten von elektronischen Geräten Löcher bohren muß. Da gibts Meßinstrumente, Potentiometer, Schalter, Anzeigen oder Kabeldurchführungen etc. in allen Größen. Dazu noch buntgemischt in metrischen oder zölligen Abmessungen. Und halbwegs genau muß es sein, da der Rand zum Spannen häufig nur 1mm breit ist (also beim 20er Loch ist der Durchmesser zum Spannen 22mm wenns gut ist, geht auch noch knapper).

Bei so wenig Aufmaß ist ein ausgefranztes Loch ein echtes Problem. Für Frontplatten aus Metall fehlen mir die Werkzeuge, da ist eine kleine Fräsmaschine o.ä. unumgänglich. Plastik sieht bescheiden aus, also bleibt nur Holz.

Klar hilfts ein kleineres Loch zu bohren und dann auf Maß zu feilen. Wird sehr schön und genau. Meist ist das aber echt zuviel Aufwand. Ansonsten habe ich absolut nichts dagegen auch anstrengende Handarbeiten zu machen.

LG Sel
 

rafikus

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Außerdem hat der vom TE verlinkte Bohrer eine Gewindespitze, die den Bohrer recht zügig einzieht, da bin ich bei Sperrholz skeptisch, dass das gut funktioniert. Deine Bohrer haben alle eine einfache Spitze, soweit man das auf den unscharfen Bildern erkennen kann.
Da der TE seine Bohrungen mit einer Tischbohrmaschine machen möchte bin ich davon ausgegangen, dass die Funktion der Gewindespitze nicht ins gewicht fällt und dann könnte man durchaus mit einem solchen Bohrer glücklich werden. Deine Aussage, dass er damit bestimmt nicht glücklich wird, hat selbst diese Eventualität ausgeschlossen.
Schade, dass dir die Qualität meiner Bilder nicht ausreicht. Ich war mir sicher, dass man darauf erkennen kann, um welche Bohrer es sich handelt. Schreibe mir welches der Bilder so unscharf ist, dann mache ich vielleicht bessere. Verlange aber bitte nicht, dass ich die Schärfentiefe über den ganzen abgebildeten Raum ausdehnen kann. :emoji_wink:

Falls @Sel einen Zentrumbohrer ausprobieren möchte, so schlage ich den von Fisch vor. Erstens sieht er mir auf den Bildern vertrauenserweckener aus, zweitens bekommt man den zum kleineren Preis (etwa 20€) als den verlinkten.
 
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Mater1984

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Ganze Platten kann ich weder bearbeiten, noch transportieren oder lagern, ein professioneller Holzhandel als Lieferant wird also schwierig.

LG Sel

mein Holzhandel bietet auch folgende Optionen:

ganze Platte kaufen und bei ihm lagern
Bestimmte Stärken auch in beliebiger Größe
Transportschnitte. Dafür entscheide ich mich aus Bequemlichkeit meist.
ich kaufe ganze Platten und lasse diese mir gleich auf ein praktikableres Maß mit Transportschnitten Zusäge

brauchst du wirklich alle Größen?

Hast du eine OF? Damit lassen sich Löcher aber 20mm schön Fräsen.
 

Holzfummler

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Moin Sel,

Frontplatten macht man eigentlich aus Alu, so dass man die Schalter etc. ggfs. direkt anschrauben kann. Da kannst du all deine Metallbohrer und den Kreisbohrer benutzen. Dann entfallen deine Ausrissse.

Gruß
Thomas
 

jominho

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Auch auf die Gefahr hin mich lächerlich zu machen, aber wie sieht es denn für die Größen ab 15mm mit Oberfräse, Bündigfräser mit Kugellager oben und Schablone aus? Eine passende Schablone, CNC-gefräst, würde man ja evtl. für 75€ bekommen... Einen Großteil des Lochs könnte man ja schon mal mit einer Lochsäge vorher wegnehmen, damit nicht mehr viel zu fräsen ist.

PS: Ups, wurde ja schon genannt...
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Wären 3mm HPL-Platten eine Möglichkeit?
Mit denen gibt es wenig Probleme mit Ausrissen - und die lassen sich gut mit normalen Metall-Schneidwerkzeugen etc. bearbeiten

Viele Grüße
Alois
 

Sel

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Radebeul
HPL Platten müßten dann vorne eventuell mit einer schöneren Oberfläche versehen werden. Kann ich probieren, ist eine gute Idee.

LG Sel
 
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