Lärmdämmmung der Werkstatt

CaRi

ww-kiefer
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Hallo zusammen,

ich habe in unserem kleinen Reihenhaus eine kleine Holzwerkstatt. Der Raum ist ca 3,7 x 3,7 m groß, bei einer geringen Raumhöhe von 2,05 m.

Nun habe ich das Problem, dass meine Nachbarn zwar noch nicht sauer sind, jedoch schon ab und an anzügliche Bemerkungen machen, wegen meines ständigen Werkstattlärmes.

Nun beabsichtige ich diesen Raum mit einem Lärmschutz zu versehen.
Ich dachte daran, eine Lattung auf das Mauerwerk aufzubringen, diese mit ca 4-5 cm Glasfaser zu füllen und dann mit Fermacell-Platten zu verkleiden (unsere Kelleräume sind absolut trocken!!). Mehr als 6 cm wollte ich allerdings pro Wand nicht aufbauen. Die Decke wollte ich ebenfalls mit styroporbeschichteten Fermacellplatten (max 3-4 cm Gesamtdicke) versehen.
Würde dieses nach Euerer Meinung ein absenken des Geräuschpegels bringen??
Das Fenster und die Tür nach aussen wird zusätzlich bei Bedarf mit einem dichen Vorhang abgehängt.
Es geht mir nicht darum einen schalltoten Raum zu erzeugen, jedoch möchte ich auch keinen Ärger mit meinen Nachbarn oder deren Nerven mit meinem Sägen, Fräsen, Hobeln etc strapazieren.

Sollte jemand einen guten Tipp haben, so wäre ich darüber sehr dankbar.

Viele Grüße und schon jetzt besten Dank

Carsten
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
ich bin jetzt im Schallschutz nicht 100% fit, aber die angesprochenen Massnahmen sollten schon einiges bringen.
Was bei der Oberfläche wichtig ist, keine glattflächigen Werkstoffe wie das angesprochene Fermacell verwenden.
Es gibt spezielle Akustikplatten die eine stark strukurierte Oberfläche haben.
Vorteil ist hier, dass sich die Schallwellen brechen und dadurch eine Geräuschminderung erzielt wird.
Auch den Boden nicht vergessen, da hier der z.b. Körperschall (Schwingungsübertragung) reduziert werden kann.

Ich habe in meiner Hobbywerkstatt einfach Styropor an die Decke geklebt, das hat schon einiges gebracht.
 

CaRi

ww-kiefer
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...Akkustikplatten

Der Gedanke mit den Akkustikplatten ist mir auch schon gekommen. Jedoch sind diese oft sehr grobporig, was wiederum bedeuten würde, dass sich der Staub darin festsetzt. Bei der Decke hätte ich nicht so das große Problem damit.
Auch will ich die Wänder wiederum nutzen können um z.b einen Werkzeugschrank etc aufzuhängen. Aus diesem Grund hab ich über Fermacell nachgedacht.

Bei dem Boden bin ich mir noch nicht so schlüssig. Ich habe jetzt einen PVC darin. Ich überlege einen weiteren PVC Belag darüber zu legen. Meine ganzen Werkzeuge (Säge, Frästisch, etc) sind entweder mit Gummifüßen versehen oder fahrbar.

Ich glaube, dass das größte Problem die hochfrequenten Töne sind (Fräse Säge).

Für die Decke wäre ein einfaches bekleben mit Styropor bestimmt eine Lösung.
 

raftinthomas

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wie gross ist denn die werkstatt?
imho wäre eine abgehängte, dh entkoppelte decke, die sinnvollste massnahme. wunder darf man aber nicht erwarten.
 

raftinthomas

ww-robinie
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ups- lesen müsten man können:emoji_grin:
ich würde dann eine zwischendecke mit U-profilen an der wand einziehen. die decke selbst ist dann freitragend und darf keine abhängung in der mitte mit der betondecke haben
 

magmog

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guude,

als erstes würde ich die maschinen schallmäßig vom bau entkoppeln, also sie und/oder die werkbank mit gummi von altreifen oder sogar bis hin zu schwingfüßen vom baukörper isolieren. da es wohl mehrere nachbarn betrifft hast Du m.e. in erster linie ein körperschallprob, weniger ein luftschallprob.
luftschall lässt sich günstig mittels mineralwolle mit vorgehängtem flies (am einfachsten "Durchwachsschutzflies" aus dem gartenbedarf) mit vorgesetzter lochplatte oder auf lücken verbaute latten dämmen.
natürlich ist bis zu "Westaphon" vieles möglich, schallschutzplatten von abgehängten decken sind auch effizient und günstig.

gut holz! justus.
 

badkey

ww-pappel
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Da in den vorangegangenen Beiträgen häufiger mal Schalldämmmaterialien die Rede war, hier noch meine 2 Cent:
- Mit offenporigen Materialien (wie Dämmwolle) erreicht man eine Absorbtion von Schall, die Schallenergie wird umgewandelt (etwa in Wärme)
- Mit unebenen Oberflächen erhält man die Diffusion von Schall, was die Akustik im Raum angenehmer klingen lassen kann.

Gefragt ist hier wohl eher Absorbtion - für Maschinengeräusche würde ich schätzen, dass sie eher tieffrequent stark sind, da bräuchte man schon einiges an Material.

Justus Idee, die Lärmquelle anzugehen ist gut - nur frage ich mich, wie man z.B. beim der Fräse die Schwingung von Fräser und Werkstück mindert.

Jan-Mark
 

Mister G

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ups- lesen müsten man können:emoji_grin:
ich würde dann eine zwischendecke mit U-profilen an der wand einziehen.

Ich weiß ja nicht, wie groß Carsten ist, aber bei einer Raumhöhe von nur 2,05 m bekomme ich schon ohne Zwischen- oder abgehängte Decke leichte Beklemmungen. M.E. ist da für eine solche Konstruktion etwas wenig Spielraum nach oben.
 

rotbaer

ww-fichte
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Hallo zusammen,

ich habe in unserem kleinen Reihenhaus eine kleine Holzwerkstatt. Der Raum ist ca 3,7 x 3,7 m groß, bei einer geringen Raumhöhe von 2,05 m.

Nun habe ich das Problem, dass meine Nachbarn zwar noch nicht sauer sind, jedoch schon ab und an anzügliche Bemerkungen machen, wegen meines ständigen Werkstattlärmes.

Nun beabsichtige ich diesen Raum mit einem Lärmschutz zu versehen.
Ich dachte daran, eine Lattung auf das Mauerwerk aufzubringen, diese mit ca 4-5 cm Glasfaser zu füllen und dann mit Fermacell-Platten zu verkleiden (unsere Kelleräume sind absolut trocken!!). Mehr als 6 cm wollte ich allerdings pro Wand nicht aufbauen. Die Decke wollte ich ebenfalls mit styroporbeschichteten Fermacellplatten (max 3-4 cm Gesamtdicke) versehen.
Würde dieses nach Euerer Meinung ein absenken des Geräuschpegels bringen??
Das Fenster und die Tür nach aussen wird zusätzlich bei Bedarf mit einem dichen Vorhang abgehängt.
Es geht mir nicht darum einen schalltoten Raum zu erzeugen, jedoch möchte ich auch keinen Ärger mit meinen Nachbarn oder deren Nerven mit meinem Sägen, Fräsen, Hobeln etc strapazieren.

Sollte jemand einen guten Tipp haben, so wäre ich darüber sehr dankbar.

Viele Grüße und schon jetzt besten Dank

Carsten
Hallo Carsten,
schwierig wenns gut werden soll..

Jede Unterkonstruktion überträgt die Schwingungen der Verkleidung auf das Mauerwerk (wie eine Lautsprechermembrane). Wenn Du etwas mit UK baust, lege auf alle Fälle einen Gummistreifen (Armaflex) unter. Dann sind nur die Schrauben nicht entkoppelt.
Perfekt funktioniert folgende Lösung die ich mal in einer großen Maschinenhalle gebaut habe:
Hochlochverblender aufrecht (also 24 cm breit, 52 (71) mm tief und 11,5 cm hoch vor 10 cm Schalldämmung mauern, vorher Verblendmaueranker setzen (3 mm Edelstahldraht). Durch das Steingewicht bleibt die Schale ruhig, die Löcher diffundieren den Schall und die Dämmung "schluckt" ihn. Konstruktionstiefe rd 15-18 cm. Zum Schutz vor Versiffen kann man was davorhängen und den Schallschtz für die Decke möglicherweise noch auflegen.
Lohnt aber nur bei Eigentum.

Gruß Rotbaer
 

gleiter

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Wir hatten seinerzeit ganz simple Eierkartons (die großen für rund 30 Eier) an die Decke unseres Proberaumes geklebt gehabt, hat erstaunlich gut das Gekreisch unsrer Band nach aussen gedämmt. :emoji_grin:
 

CaRi

ww-kiefer
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da werd ich mal grübeln :emoji_wink:

Zuerst vielen Dank für die Tipps.

Ich bin noch ziemlich unschlüssig was ich machen soll.

Ich habe gestern nochmals mit meinem Nachbarn gesprochen. Er versicherte mir, dass er nur das Sägen und (ich glaube ) das fräsen hören würde.
Beides eigentlich Lärm im hochfrequenten Bereich.

Ich weiß, dass ich mit einem Kompromiss leben werden muß, da ich auch nicht so viel Raum verlieren kann oder möchte..

Also, wer noch brauchbaren Vorschläge hat, ist herzlich eingeladen :emoji_wink:

Gruß
Carsten
 
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