Lärchenboden zu stark angefeuert

Andrea5689

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upload_2020-4-13_20-28-21.jpeg Hallo,

wir haben unseren sehr alten Lärchenboden (der lackiert war) abgeschliffen und mit Naturöl behandelt.

Es wurden zwar Proben gemacht, aber der Boden hat sehr stark und unterschiedlich reagiert und feuerte ordentlich an.

Nun ist er recht fleckig und sehr orange (an machen stellen fast schon rot).

Besteht denn die Möglichkeit mit einem erneutem Ölen + weiß zumischen von Pigmenten den Boden „abzutönen„ und somit heller und nicht so organe zu bekommen?

Oder muss er erneut geschliffen werden?

Wenn ja welches Öl nimmt man dann am Besten?

Vielen lieben Dank für Eure Antworten!
 

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seschmi

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Die Fotos sind ja bei recht unterschiedlichen Lichtverhältnissen gemacht - die Farbe der Heizkörper ist auch deutlich unterschiedlich, und ich nehme mal an, die habt ihr nicht gestrichen. Das erschwert die Beurteilung etwas.

Jetzt mit einem pigmentierten Öl drüber zu gehen, davon würde ich mir nicht viel erhoffen. Beim Ölen setzt sich das Pigment vor allem in die Poren, und die sind halt jetzt schon teilweise gefüllt. Ich habe sowas einmal probiert, hat aber nicht viel gebracht, weil der zweite Ölauftrag kaum noch einzieht. Es gibt aber schichtbildende Öle, da könnte es besser klappen. Welches Öl ist es denn? Eventuell mal den Hersteller fragen, was da in Frage kommt. Mein Bedenken wäre aber, dass sich die pigmentierte Schicht auf Dauer abläuft und sich dann Straßen bilden.

Eine gute Nachricht für Dich: Der Rotton geht bei Lärche recht schnell durch Vergilbung verloren. Das ärgert mich immer wieder, weil ich gerade den reizvoll finde. Das Ganze geht dann eher in Richtung Honigfarben. Der Glanz wird auch matter, dann erscheint die Farbe weniger „brillant“.

Meine Meinung: Einfach lassen. Wenn Möbel drin sind, fällt das kaum noch auf, und den Rest besorgt das Tageslicht im Sommer, das das Holz noch verändern wird und den Rotstich „weggilbt“.
 

Andrea5689

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Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ja da haben Sie recht, die Fotos sind bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen gemacht worden.

Der Boden ist jedoch tatsächlich so orange wie auf dem Foto.

Grundsätzlich finde ich den orangenen Farbton der angefeuerten Dielen gar nicht schlecht, jedoch habe ich in der Küche auch einen Holzboden und die Möbel (auch unterschiedliche Hölzer) sowie der Teppich harmonierten farblich mit dem alten Boden besser.

Deswegen die Frage nach dem abtönen.

Ich habe Ihnen das Bild des Küchen-Boden’s und des verwendeten Öl’s angehängt.

Beste Grüße
 

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carsten

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Hallo

sehe das wie der Kollege. Den unterschied zwischen Küche und Wohnzimmer finde ich auf dem Bild deutlich weniger als die Fotos vorher nacher im ersten Beitrag. Das dürfte sich mit der Zeit angleichen. Abschleifen und versuchen mit einem anderen Öl die Oberfläche ähnlicher zu bekommen ist auch nur ein besseres Glücksspiel.
 

seschmi

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Ich würde mal erwarten, dass es sich dem Küchenboden über die Zeit annähert. Normalerweise wird der Boden dunkler, matter und verliert den Rotstich.

Das Fleckige, was man rechts (Wohnzimmer) sieht, liegt an der Verarbeitung. Ich würde tippen, dass hier ungleichmäßig oder unsauber geschliffen wurde. Wie wurde denn geschliffen? Ich öle eher Möbel, vielleicht kann jemand von denen, die mehr Erfahrung mit Fussböden haben, was besseres dazu sagen.

Das Datenblatt zum Öl sagt: Öle, Harze und Terpentin. Das trifft eigentlich auf fast jedes Holzöl zu...

Wurde der Überstand gut abgenommen?
 

Mathis

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wir haben unseren sehr alten Lärchenboden (der lackiert war) abgeschliffen und mit Naturöl behandelt.
Tut zwar nichts zur Sache, aber der Boden ist nicht Lärche, sondern ganz normale Kiefer.
Und zum Thema: ich würd da auch nichts dran machen, ein weiteres Mal pigmentiert ölen wird so gut wie nichts bringen, abwarten und ihr werdet euch dran gewöhnen.
 

dascello

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Jetzt kommt von mir, was fast immer von mir kommt: Warum habt ihr den Boden nicht in Ehren altern lassen?
Der war doch gut, so wie er war (nach Foto).
Ich weiß, Ölen ist modern, aber solche Weichholzdielen hätte ich nicht geölt.

Duck und weg


Michael
 

Andrea5689

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Danke für eure Antworten....ja im Nachhinein ist man immer schlauer...haben ihn geschliffen da er unschöne Flecken hatte und der Lack der vorher drauf war abblätterte.

Aber das wird wohl das Beste sein wie alle raten...in Ruhe lassen und an die Farbe gewöhnen.

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Holzsinn

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Der Kiefern- oder Lärchenboden hat ganz normal angefeuert, das lässt sich mit einem gefärbten Öl höchstens noch dunkler, aber nicht mehr heller machen. Aber ich finde den Farbton sehr natürlich, so wie er jetzt ist.
Und meiner Meining nach passt Öl besser zu Weichholz als Lack. Insofern war das Abschleifen und Ölen schon die beste Art der Renovierung.

Gruß Melanie
www.holz-sinn.de
 

seschmi

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Hast Du Kinder? Kleinkinder kann ich zur Angleichung der Fußböden nur empfehlen - die kriegen das ruck-zuck hin.

Und auch das von Michael geforderte „Altern in Ehren“ schaffen die innerhalb weniger Jahre, statt Jahrzehnten :emoji_slight_smile:
 

Mitglied 59145

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Jetzt kommt von mir, was fast immer von mir kommt: Warum habt ihr den Boden nicht in Ehren altern lassen?

Der ist ja schon mal mit irgendeinem Lack vollgepanscht worden, also mit Würde altern wäre das nicht gewesen. Für mich stellt das auch die beste Art da solche Böden zu behandeln. Sieht am Anfang immer sehr "dominant" aus, das legt sich aber mit der Zeit.

Der Schliff hätte durchaus etwas mehr Geduld ertragen:emoji_wink:.

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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Hast Du Kinder? Kleinkinder kann ich zur Angleichung der Fußböden nur empfehlen - die kriegen das ruck-zuck hin.

Und auch das von Michael geforderte „Altern in Ehren“ schaffen die innerhalb weniger Jahre, statt Jahrzehnten :emoji_slight_smile:

Ideale Ergebnisse sind mit Kindern und min. einem Hund zu erzielen.
 

Pfefferminza

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Guten Abend zusammen.

Ich hätte auch noch ein paar Fragen bzgl. der Farbveränderung von geöltem Lärchenparkett:

Wir überlegen, ob wir in unserem Neubau in den Schlaf-/Kinderzimmern und Flur im Obergeschoss Lärchenparkett, natur geölt und gebürstet (2.te Wahl von Haro) verlegen sollen.

In der Ausstellung bei dem Holzhändler liegt ein Lärchenparkett seit 5 Jahren drin, allerdings nur künstlichem Licht ausgesetzt (und auch nur wenn Kundschaft in die kleine Ausstellung unterm Dach kommt).
Da ist die Lärche schon ziemlich orange/rötlich gescheckt, was mir nicht sooo gut gefällt. Ich habe ein Foto angehängt. (da schauts nicht so wild aus, in echt ist es schon intensiver)

Ich weiß, dass das ganz normal ist bei Lärche, dass das geölte (Öl ohne Pigmente) Holz anfeuert und rötlich wird.
Aber meine Vorschreiber machen mir Hoffnung, dass die geölte Lärche im Laufe der Jahre und durch Gebrauch (wir haben auch Kinder) den Rotstich verliert und eher ins Bräunliche geht??!
Vll. kann mir das nochmal jemand kurz bestätigen, dann kann ich das Angebot mit dem Lärchenparkett guten Gewissens wahrnehmen und muss einfach nur warten bis er ein schöne (bzw. in meinen Augen schöne) Farbe erhält.

Unsere Räume sind (im Gegensatz zum Ausstellungsraum von dem Foto) sehr hell und es kommt viel Tageslicht rein, wie lange dauert es dann ca. bis der Rotstich nicht mehr so stark ist?

@Andrea, vll. liest du auch noch mit; wie hat sich denn dein renovierter Lärchenboden bis jetzt verändert?

Vll. hat jemand noch weitere Beispielfotos von älterem Lärchenparkett/Dielen, die natur geölt sind?

Über Antworten, Erfahrungsberichte und/oder Anschauungsmaterial freue ich mich sehr!!!

Gruß Magdalena
 

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yoghurt

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Hallo Magdalena,
Lärche wird rot - das hast Du ja selbst geschrieben. Wenn der Ton Dir nicht gefällt, dann nimm doch lieber eine andere Holzart mit passendem Farbton. Dass die Lärche irgendwann nicht mehr rot ist, habe ich noch nicht gehört, mal sehen ob da jemand andere Erfahrungen hat, unlogisch wäre es nicht, da rote Farbpigmente ja nicht zu den stabilsten gehören.
 

marcus_n

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Die meisten Holzöle enthalten Leinölfirniss. Und das färbt viele Naelhölzer fuchsrot. Meines Wissens kann man da nur ein Öl nutzen, welches weisse Pigmente enthält.
Ich würde experimentieren und vorher die Hersteller anschreiben. Es gibt da durchaus Lösungen.
 

Pfefferminza

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@yoghurt: seschmi schrieb, dass der Rotstich bei Lärche relativ schnell durch Vergilbung (begünstigt durch Tageslicht) verloren geht. Das wäre ja gut für mich, da ich Lärche an sich toll finde, nur eben den Rotstich nicht so (ich weiß, dass beißt sich ein bischen)
Aber Fichte oder Tanne sind ja eher weicher als Lärche, außerdem nicht als Fußbodenheizunggeeignetes 3Schichtparkett erhältlich?! Und Eiche muss ich nicht unbedingt haben, finde Weichholz irgendwie charmanter.
Alternative wäre natürlich ein weiß geöltes Lärchenparkett (würde mir auch sehr gut gefallen, aber der Holzhändler in der Nähe hat eben grade das "Natur geölte" im Angebot, und bei den momentanen Preissteigerungen sind 40 Euro/qm für ein Lärchenparkett nicht schlecht denke ich.

Du schreibst, dass rote Farbpigmente nicht zu den stabilsten gehören; das würde mich im Bezug auf geöltes, angefeuertes Lärchenholz auch interessieren ob es da noch weitere Informationen/Erfahrungen gibt.


@marcus_n: für Experimente wäre ich durchaus offen (ich könnte in 4 Zimmer jeweils eine andere Bearbeitungsvariante testen )
Die Frage ist, ob ein bereits mit Öl gesättigtes Holz sich noch mit irgendwas behandeln lässt.
Du schreibst, dass das Leinölfirniss für das Anfeuern/Rotstich verantwortlich ist...
Ich hab mal gelesen, dass man geöltes Holz mit Soda "vom Öl reinigen kann".
Hat da jmd. Erfahrungen?
Naiver Lösungsvorschlag : geöltes Parkett mit Soda reinigen und dann mit pigmentiertem Öl behandeln oder laugen/seifen.
 

marcus_n

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Ich hab vor Jahren einige Stühle aufgearbeitet. Mit viel Elan und ohne Wissen. Die Stühle waren aus Nuss, und Buche und Tanne und keine Ahnung was noch. Dann hab ich die ohne jegliche Vorsicht schön mittig mit Leinölfirniss eingeschmiert und die wunderschönen Stühle sahen auf einmal aus wie zu lange auf Korsika am Strand gebraten. Grauenvoll. Ich hab diesen Orange-Fuchs-Braunen-Farbstich nie wieder herausbekommen. Die Farbenhersteller haben hervorragende Berater. Zögere nicht diese anzuschreiben. Die helfen dir gerne. Und probiere ein paar durch.
 

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... Meines Wissens kann man da nur ein Öl nutzen, welches weisse Pigmente enthält...

Davon würde ich bei einem Boden abraten. Das sieht nach wenigen Jahren ungepflegt aus, da sich die Pigmente "ablaufen" und darunter das dunklere Holz sichtbar wird. Stammt aus dem Erfahrungsschatz eines befreundeten Ehepaars, allerdings Kiefer.
 

Boshu

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Wenn man Nadelholzböden matt neutral bekommen will, statt gelblich orange, kann man laugen und eine weisse Holzbodenseife nehmen. Die lässt sich auch relativ gut nachpflegen. was dann allerdings auch turnusgemäss gemacht werden muss.
 

Pfefferminza

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@Túrin: das sieht dann natürlich auch nicht schön aus und spricht gg. weiß ölen.

@Boshu: die gelaugte/geseifte Optik würde mir beim Lärchenboden sehr gut gefallen. Meinst du ich kann den bereits ab Werk geölten Boden so behandeln/neutralisieren, dass ich laugen und seifen kann?
 

Pfefferminza

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Ok, das hört sich interessant an. Du meinst ich könnte auf anfangs geölten Boden in regelmäßigen Abständen (wie oft sollte man das dann machen?) seifen und damit das Anfeuern verhindern/abmildern?

Ich werde recherchieren mit welchem Öl das Parkett behandelt ist und dann bei Woca nachfragen.
 

Pfefferminza

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Nichts desto trotz würde mich zusätzlich noch die "natürliche" Farbveränderung eines geölten Lärchenbodens interessieren, da das ja die einfachste, pflegeleichteste Variante wäre....
Wer hat Erfahrungen mit dem "Verschwinden des Rotstichs bei Lärchendielen"?
 
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