KVH selbst herstellen

crosselch

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Hallo zusammen,
wenn ich mir KVH selbst herstellen will, gibt es da speziellen Fräsköpfe (Frässpindel Q 30mm) zum Keilverzinken?
Also gibt es eine Art Norm, wie lange die Keilverzinkung sein / ineinandergreifen muss?
Und welchen Leim würdet ihr mir empfehlen?
Danke
 

Roterbischof

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Hallo, natürlich gibt es solche Fräser (von den üblichen Verdächtigen Leitz, guhdo usw.), aber die Frage ist warum will man kvh Holz selbst herstellen, der Vorteil einer eigenen Werkstatt besteht ja darin sich für jede Form die passenden Hölzer selbst zu richten, um von dieser Baumarkt-Optik zu einer handwerklichen Optik zu gelangen. mfg
 

Holzwerker1984

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Zur Anwendung im tragenden Bereich ist noch die EN 15497 zwingende Voraussetzung. Hersteller von KVH müssen sich entsprechend zertifizieren lassen.

Schöne Grüße
 

Roterbischof

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@crosselch
Hallo, vielleicht habe ich die Frage falsch verstanden, geht es darum Plattenmaterial selbst herstellen oder so wie die Kollegen schreiben, um das herstellen von Balken? Mfg
 

crosselch

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Zur Anwendung im tragenden Bereich ist noch die EN 15497 zwingende Voraussetzung. Hersteller von KVH müssen sich entsprechend zertifizieren lassen.

Schöne Grüße
ich möchte kein Hersteller werden, sondern für den Hausgebrauch mir stabile KVH Balken selbst herstellen, für Carport etc.
daher die Frage nach geeignetem Leim und Fräsköpfen, mit denen man stabiles KVH selbst herstellen kann.
 

Roterbischof

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@PurplePony
Das ist mir schon klar, aber mache sagen kvholz und meinen einfach nur in der Länge gestossene Holzstücke, um sie zum Beispiel zu Platten zu verleimen. Das jemand Balken für sich selbst bauen möchte hielt ich für zu abwegig. Mfg
 

PurplePony

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ich möchte kein Hersteller werden, sondern für den Hausgebrauch mir stabile KVH Balken selbst herstellen, für Carport etc.
daher die Frage nach geeignetem Leim und Fräsköpfen, mit denen man stabiles KVH selbst herstellen kann.
Lass das mal sein.
So teuer ist es nicht als dass sich der Aufwand lohnen würde.
Ganz davon ab haben die Vorredner schon recht. Es hat Gründe warum die Hersteller zertifiziert werden.
Im schlimmsten Falle fällt das Konstrukt einem Menschen auf den Kopf.
 

seschmi

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Spätestens wenn der Carport dem Paketboten auf dem Kopf gefallen ist, weil die Keilzinkung versagt hat, kommt ein Unfallgutachter und fragt nach der Leimerlaubnis.

„Das habe ich für mich selbst gemacht“ ist dann die schlechteste mögliche Antwort.

Außerdem: Ein Carport braucht üblicherweise Längen um die 6m. Sowas lässt sich gut am Stück zusägen. Keilzinkung im bewitterten Außenbereich ist sowieso kritisch.

Wenn Du eigenen Wald hast, musst Du ja nur im Sägewerk sagen, was sie zuschneiden sollen. 6m hat jede „reife“ Fichte. Wenn Du keinen eigenen Wald hast, lohnt es sich sowieso nicht, Balken selbst zu machen.
 

Holzwerker1984

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Das Problem ist ja, dass du zum Hersteller und Verwender wirst. Du stellst es zwar nicht dem Markt zur Verfügung, aber du setzt es im tragenden Bereich ein. Da greift automatisch die EU-Bauproduktenverordnung.
Wenn jmd von deinem Konstrukt erschlagen wird, is nicht nur er tot, du wirst auch nicht mehr froh.

In Bauholz-Abmessungen wird das zu Hause auch nicht funktionieren. Es gibt speziell für diesen Anwendungszweck zugelassene und geprüfte Klebstoffe, spezielle Produktionsbedingungen etc. pp.

Schöne Grüße
 

Holzwerker1984

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Um sachlich zu bleiben:
Der gewissenhaft gebaute Carport scheitert eben an der Home-Made-Keilzinkung im tragenden Bereich.
Ob, wem und wann der auf den Kopf fällt, is egal.

Solche Produkte wurden über viele Jahre entwickelt, auch um die Gefahren zu mindern. Zuhause kannst du die Produktionsbedingungen allerhöchstwahrscheinlich nicht einhalten, die der zugelassene Klebstoff braucht.

Ich baue meine Werkstatt ja auch teilweise selber, würde aber bei den Sparren nicht auf die Idee kommen mir selbst KVH herzustellen.

Vlt mal ein Gegenvorschlag: Nimm doch einfach Bauholz ausm Sägewerk. Wenn die Optik wichtig ist, dann gehobelt und gefast.

Schöne Grüße
 

Andreas W.

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Hallo crosselch,

um auf Deine Eingangsfragen zu antworten - ja, es gibt spezielle Fräser, die Keilzinken für KVH herstellen.

Allerdings wirst Du die nicht auf einer Tischfräse mit einer Spindel mit 30 mm Durchmesser spannen können, das sind andere Größen.
Weiterhin sind das Fräser für mechanischen Vorschub. Den kannst Du auf einer handelsüblichen Tischfräse nicht bewerkstelligen, alles, was da eingesetzt wird, ist Handvorschub.

Was Du an Minizinkenfräsern in den hinreichend bekannten Katalogen für Handvorschub auf einer Tischfräse findest, ist nicht für KVH geeignet.
Einfach weil die Fräsergröße zu klein für die Holzdimensionen ist. Das taugt für z.B. für selbstgefertigte Rundbögen an Möbeln oder Fenster und Türen.

Also ein ganz klares `nein´, ob man - Du erwähnst ja auch noch "stabiles" - KVH mit den Voraussetzungen, die Dir und dem Ottonormalschreiner/-tischler zur Verfügung stehen, fertigen kann.
Und da ist man noch gar nicht auf Leim, Verleimung, Handhabung und die Bedenken der Vorschreiber eingegangen.

Gruß, Andreas
 

Küstenharry

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nicht schlecht, selbstgemachtes Kvh.
Ich habe ja 15 Jahre bei einem kvh Hersteller gearbeitet. Also du brauchst:
30 kW Antrieb, 5 fache Riementrieb, 60 mm Welle, darauf dann ein 250 d Zinkenfräser 300 mm hoch. kostenpunkt 7000€ für einen Fräsersatz.
Um die Balken dann zusammen zu pressen in Längsrichtung, ist das Hydraulikaggregat dann so groß wie ein Gefrierschrank, um die bis zu 300 Bar zu packen.
Und dann noch etwas Pu Leim und es kann losgehen.
 

Holzrad09

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Einfach weil die Fräsergröße zu klein für die Holzdimensionen ist. Das taugt für z.B. für selbstgefertigte Rundbögen an Möbeln oder Fenster und Türen.
Also wenn man einen Rundbogen für ein IV 92 Bogenfenster keilzinkt, dann läuft da schon ein ganz schöner Brummer auf der TF. :emoji_slight_smile:
Das reicht natürlich noch nicht für einen KVH Balken .....
Es sei man verleimt mehrere Lagen miteinander, quasi Brettschichtholz.

Bei mir fliegt ja auch so wenig wie möglich in den Ofen und habe mir auch schon so etliches keilgezinkt, ob nun Leimholz, Brettschichtholz oder Einleimer für Plattentüren.
DSC_0143.JPG DSC_0144.JPG DSC_0031.JPG

Mein Fräser ist 45 mm breit und auf Schraubbuchse und da könnte man sich schon einzelne Brettlagen zusammenzinken, aushobeln und miteinander zum Balken verleimen.
Die Frage ist halt ob es sich lohnt.
Vlt mal ein Gegenvorschlag: Nimm doch einfach Bauholz ausm Sägewerk. Wenn die Optik wichtig ist, dann gehobelt und gefast.
Das nehme Ich fast nur im Außenbereich, unsere Veranda habe Ich auch damit, zumindest die Ständer aus 14 x 14 cm gebaut.
Habe leider kein besseres Bild.
DSC_0129.JPG
LG
 

kberg10

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Wie die Vorredner schon schrieben zu aufwendig. Willst du Kantholz zuerst von 4 m auf 1m abschneiden um es dann auf 6 m bringen oder wie stellst du dir das vor? Ich hab einen Kopf mit ca 90 mm Höhe aber den nehm ich dann um zB Reste zu verwerten. Der hat gebraucht auch noch Geld
gekostet, mehr als € 100,00. Ich hab damit auch schon Schlittenkufen hergestellt, halten jetzt schon über 25 Jahre mit gewöhnlichen Weißleim.
Für kurfige Sachen eine gute Wahl.
 

Holzfummler

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Moin crosselch,

wenn du schon Hölzer hast, die du verlängern möchtest, dann mach Schäftungen und sichere diese mit 2 -3 durchgehenden Schrauben.
Die rel. kleinen Fächen lassen sich gut leimen und mit Zwingen pressen.
Zum Zinkenfräsen hast du ja schon gute Antworten bekommen.

Gruß
Thomas
 
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