kurz vor dem Kauf... Kappsäge Metabo 254 M?

holtzer

ww-kirsche
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Hallo Forum

ich möchte mir eine Kappsäge zulegen. Ich bin nur "Gelegenheitsnutzer", kaufe aber gerne schon etwas Gutes. Billig kauft man ja oft dann doch 2mal... und bei mir ist es so, dass ich ein wenig perfektionistisch bin und mich dann doch nerve, wenn etwas nicht gut wird, gerade weil ich nicht grosse Stückzahlen säge und daher nicht der Geübteste bin (aktuell: ich habe eine Festool TS und bin nach den letzten 2-3 Projekten der Überzeugung, dass die 0° Einstellung vielleicht nicht perfekt ist. Bei einem Regal von 2250 Höhe und 8 Ebenen (also 16 Kanten) ist das Regal etwas windschief geworden und neigt sich um ca 1 cm. Da bin ich extrem frustriert... Der Fehler kann auch bei mir liegen, ich forsche noch... Es ging mir um die Sache...)

Ich hatte ein paar Mal eine sehr alte Metabo 254 irgendwas ausgeliehen. Die erfüllte eigentlich meine Anforderungen. Meine Frage hier ist hauptsächlich: was könnte ich noch mehr wollen bzw. was bekomme ich weniger für weniger Geld und was bekomme ich mehr für mehr?

Ich baue hauptsächlich Möbel, MDF oder Multiplex. Bretter mit mehr als 30 cm Breite schneiden zu können wäre schön, aber wenn die Säge exakt ist und das Holz gut "positionierbar" ist, geht es auch anders... Dazu kommen alle Sägearbeiten, bei denen das Arbeiten mit der TS mit Schiene, auch mit der kurzen Schiene, zu umständlich ist.

Da die Metabo 254 M sich hier in fast jedem Baumarkt jeden Samstag schamlos anbietet bin ich eigentlich recht schnell dazu gekommen, dass ich mit diese holen möchte. Der Preis (ich meine gute 200-250) ist ja voll okay. Aber ist die "nur" Baumarkqualität, also nur der erste von zwei Käufen?? Wenn ich es richtig sehe, hat die, im Gegensatz zu dem alten Leihmodell auch noch einen Laser. Eine Lampe wäre schön. Absaugung muss bei dem kleinen Umfang meiner Arbeiten nicht perfekt sein... Gärung kommt bei mir eher selten vor, aber wenn, dann muss sie gut werden :emoji_wink:

Soll ich also zugreifen? Danke euch!
 
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esvaubee

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Die Forensuche wird dir reichlich Lesestoff zu dem Thema und quch zu dem Modell bieten.
Mein Tipp an der Stelle ist immer:
Geh in den Baumarkt und wackel mal nen bisschen an dem Gerät rum.
Insbesondere im ausgezogenen Zustand mal an den Griff fassen und mit ganz wenig Kraft nach links und rechs drücken.
Dann kannst du dir überlegen, ob du mit der Säge reproduzierbar einen geraden Schnitt hinbekommst.
Meine Einschätzung nach waren die alten Metabos oder auch die Elus da erheblich steifer konstruiert.
Von den aktuellen Metabos würde ich die Plus Modelle empfehlen
 

Rookie77

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Ich habe die Metabo. Grundsätzlich ist sie okay, allerdings hat sie, wie oben beschrieben, Spiel wenn man sie ganz nach vorne zieht.
Für mich war es letztes Jahr eher ein Spontankauf im Baumarkt, da ich gefühlte 28374 Überblattungen nicht mit der TKS machen wollte und mir die Schnitthöhe gefiel. Im Nachhinein hätte ich lieber ein besseres Modell genommen.
 

Herbert 10

ww-robinie
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Gerade die günstigen Metabos sind ein Paradebeispiel für Gewackel.
Sowas würde ich mir auf keinem Fall kaufen .
Eine blaue Bosch ist da nicht mehr um so viel teurer , aber doch um einiges solider...
 

CharlyPapa

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Ich habe die Metabo auch und würde von einem Kauf eher auch eher abraten. Aufgrund des oben schon beschriebenen Spiels taugt die Säge aus meiner Sicht nicht für den Möbelbau. Ich bin kein Perfektionist, störe mich aber schon sehr an den Ungenauigkeiten. Für gröbere Haus- und Gartenkonstruktionen oder "Rustikalprojekte" ist die Maschine sicherlich besser geeignet, wobei ich da schon wieder eine größere Schnitthöhe möchte (gerade letztens wieder festgestellt, als ich ein Gäste-Balkenbett gebaut habe).

Was mich auch enorm stört, was ich anfangs gar nicht auf dem Schirm hatte, ist der fehlende Sanftanlauf. Wenn man die Säge anmacht, hat man das Gefühl, dass sie dir fast aus der Hand fliegt. Angenehmes Arbeiten ist anders.

Der Laser taugt auch maximal zur groben Positionierung des Werkstücks, ich arbeite damit gar nicht.

Und gerade so wie du oben schreibst (wer billig kauft, kauft zweimal, perfektionistisch, schon an der Festool-Säge etwas auszusetzen), würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall zu etwas Robusterem tendieren. Wenn ich in eine andere Werkstatt umziehe, werde ich mir wahrscheinlich auch die große blaue Bosch kaufen (ohne die schonmal angefasst oder live gesehen zu haben).

Ich hoffe, das hilft bei der Entscheidung!
 

Kaffeesuchti

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Anröchte
Die besagte Metabo habe ich mir im Baumarkt auch vor dem Kauf angesehen und leider das gleiche erfühlt, wie meine Vorredner schon gesagt haben.
Ich bin dann bei einer Bosch GCM 8 SJL gelandet und mich stören nur 2 kleine Details:
- Man sollte sich vor dem Kauf bewusst sein, daß das Sägeblatt nicht sonderlich hochwertig ist und gegen ein ordentliches Blatt getauscht werden sollte.
- Im Gegensatz zu der Festool und "großen" Metabo stören mich die Linearführungen hinter der Maschine. Das nimmt gerne ein wenig Freiheit in der Aufstellung zur Wandnähe.

Überlege dir bitte vor dem Kauf was du damit sägen möchtest und welche Größe vom Sägeblatt für deine Anwendung passend ist.
Wenn die Säge nicht fest installiert werden soll, empfehle ich den GTA 2600 Ständer um die Säge wirklich stabil auf einer gesunden Arbeitshöhe zu haben.
 

Henry_GT

ww-nussbaum
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… eines der für mich (nach dem Kauf) am wichtigsten gewordenen Argumente für oder gegen ein bestimmtes Modell hat Sven gerade genannt: Linearführungen!

Wenn du einen begrenzten Arbeitsraum hast, stört es ungemein, die KGS nicht wandnah positionieren zu können, weil die Führungen immer noch Platz nach hinten benötigen. Das ist beim Posaunenauszug (Kapex als Beispiel) deutlich besser gelöst. Solche Modelle, manchmal auch mit Gelenk (die große Bosch hat das, glaube ich) sind da vielfach überlegen! Ich habe eine Makita und ärgere mich mittlerweile nicht mehr, weil ich sie aus der Werkstatt ins Holzlager verbannt habe. Da steht sie frei im Raum. Wer budgetorientiert kauft, wird das vll anfangs eher abtun, weil z.B. eine Kapex deutlich teurer ist. Nutzt du sie aber aus o.g. Grund seltener, als du eigentlich möchtest, ist es herausgeworfenes Geld!

Die KGS ist eine Dreckschleuder, je nach Modell geht die Absaugung besser oder eben nicht. Auch da ist wandnahe Aufstellung einfacher mit einer Kiste abzusaugen.
 

thehonk

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Hi,

Ich hatte die 254m und würde mich den Meinungen anschließen, dass Du dir lieber was Besseres kaufen solltest, wenn Du einen höheren Anspruch hast. Für mich war es der erste von zwei Käufen, wie Du so schön schreibst.
Ich bin auch perfektionistischer Gelegenheitsnutzer. Ich kann mit der landläufigen Meinung nichts anfangen, dass bei gelegentlicher Nutzung etwas Einfaches reicht - im Gegenteil: Wenn ich mal Zeit finde und etwas baue, dann soll es auch funktionieren und nicht am schlechten Werkzeug scheitern. Und wenn das schöne Werkzeug erstmal zuhause steht, Spaß macht und die Ergebnisse stimmen, dann kommen weitere Verwendungen von ganz allein.

Ich hatte meine 254m auf 90° justiert und dann hat sie auch ausreichend rechtwinklig gesägt - allerdings nur, wenn man den Auszug ganz vorsichtig geführt hat. Durch das Spiel im Auszug kam es leicht zu Abweichungen. Gehrungen habe ich damals nie probiert. Es war für meine Anwendungen ausreichend, aber ich habe damit keine Möbel gebaut, sondern Laminat, Dachlatten und mal 'n Brettchen geschnitten.

Auch wenn Du schreibst, dass dir die Absaugung für gelegentliche Nutzung nicht so wichtig ist: Das dachte ich auch, aber verkauft habe ich meine Metabo letztendlich auch, weil sie unheimlich viel Dreck gemacht hat. Die Absaugung der Metabo war eine Katastrophe.
Mit dem Hausbau bin ich dann auf eine Kapex umgestiegen, da ich auch im Innenraum sägen wollte. Die teure Anschaffung tat einmal weh, aber der Schmerz ist lange vergangen und seitdem bin ich froh über den Kauf und die Säge ist aktuell gefühlt ständig in Benutzung. Auch die Kapex ist nicht perfekt und hat noch Spiel im Auszug, aber der Unterschied zur Metabo ist mMn deutlich. Außerdem ist die Bauform ein großer Vorteil. Die Kapex kann ich jetzt mit ihrer kompakten Bauform bei Nichtbenutzung ins Regal stellen. Die Metabo war sehr ausladend, brauchte platztechnisch viel mehr Tiefe und stand immer irgendwie im Weg.

Solange ich noch auf die FKS spare, baue ich aktuell mit der Kapex und der TS+Schiene meine Möbel. Ich komme damit ganz gut hin.
Grüße, Olli
 

PrimaNoctis

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Meine Erfahrung mit dem exakten Modell:
Pro:
Preis
Mitgeliefertes Sägeblatt war für Baustelle brauchbar
Schnittbreite u. -tiefe reichen für vieles
Relativ transportabel, da leicht

Contra:
Nach 1,5 Jahren sägte sie gut 1° aus dem Winkel
Licht und Laser waren nach 2-3 Monaten defekt, da nicht staubgeschützt (Licht ist praktisch)
Man kann wunderbar in die Alu-Anschläge sägen
Ausladend nach hinten
Laut (hängt auch vom Blatt ab)

Ich habe mit der Säge eine ganze GFK-Fassade gebaut, was sie gut mitgemacht hat und trotz des ekligen Staubs bis zuletzt funktionierte. Auch das KVH und die Dachlatten gingen wunderbar und natürlich spielte dort die Genauigkeit keine Rolle.
Ich habe dann auf Garantie die Winkligkeit und Licht/Laser reklamiert, worauf eine komplett neue Säge kam. Dort wurden Licht und Laser angemacht und die Schalter mit Panzertape gegen Staub gesichert. Ich habe sie dann weiterverkauft, als sie nicht mehr gebraucht wurde. Das waren also mehrere Jahre Kappsäge + 2 Blätter für 75€ "Verlust" und ein paar Nerven, wenn die Schnitte gerader hätten sein können. :emoji_neutral_face: Kann man trotzdem nicht meckern.

Wenn du mal eine Elu PS174 o. ä. in die Hand nimmst, weißt du gleich, wie instabil die Metabo ist und wie viel Platz sie im Kofferraum braucht. Für die Baustelle reicht die Metabo aber, wenn man den Platz hat und die Anwendungen dazu passen. Ich würde sie trotzdem nicht nochmal kaufen, sondern bei Elu / Dewalt oder je nach Anwendung bei den grün-schwarzen schauen.

Gruß
Stefan
 

holtzer

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wow - das ist ja deutlich. Im Moment nur mal ein kurzes Lebenszeichen & Danke. Dann spare ich mir den erneuten bzw. schnellen Weg zum Baumarkt erstmal bzw. nutze ihn für einen Probezug mit Wackler... Meine offenbar sehr subjektive Recherche bisher hatte ergeben, dass man die Metabo ruhig kaufen kann... Denkste :emoji_wink:

Das hätte ich so nicht gedacht, dass ein Modell über die Jahre (bzw. Jahrzehnte) so abbaut. Die alte Metabo ist, meine ich, recht stabil. (vlt bin ich aber auch beeinflusst von einer alten Metabo OF - genau das gleiche Thema - da hatte mich entschieden vlt erstmal nicht zu kaufen, sondern weiterhin zu leihen - eine OF holt man aber auch schneller mal rüber über die Strasse eben als eine Kappsäge)

Ich lese dann die Tage mal mehr - spontan denke ich, dass ich mein Budget verdoppeln würde (in Richtung blauer Bosch und Co.) aber nicht unbedingt ver-4-fachen (in Richtung Kapex) - aber schau'n wir mal... (das Argument mit dem Sägen im Innenraum hat schon was. Ich habe gerade meinen Werkraum hergegeben, weil ich doch meist auf der überachten Terrasse arbeite, was aber langfristig keine gute Lösung ist und eben - WAF hauptsächlich zum Thema Dreck - immer mal wieder aufstösst :emoji_wink:
 

Rookie77

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Plan B wäre tatsächlich die oben bereits angesprochene Plus Serie von Metabo. Die sind definitiv eine Ecke besser.
 

Dietrich

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Hallo,

Metabo hatte in den 90igern eine Kappsäge die auf einen 60cm tiefen Tisch passte und dennoch 300mm breit sägen konnte, diese konnte nach lösen einer 13mm Mutter mit einem 4mm Imbus sehr genau um nicht zu sagen haargenau eingestellt werden. Kostete 1994 ohne alles 1260DM mit links und rechts 2m Auflage mit Anschlagreitern und Teflongleitern plus Untergestell konnte man locker 1800DM und mehr ausgeben.
So etwas möchte aber heute keiner mehr bezahlen...ein Licht geht auf, heute gibt es Kappsägen von Metabo in der Kategorie 200€+ die sind prima fürs Fertigparkett, aber eben nicht für Bilderrahmen, da muß man halt mehr ausgeben, auch heute gibt es Maschinen um 1000€ die das können und dabei noch mit enormer Schnittkapazität aufwarten und eben nicht aus Fernost kommen.
Einfach mal die KGS 254 i Plus anschauen, wartungsfreier und extrem leiser Induktionsantrieb, trotzdem Sanftanlauf und Bremse 305x90mm Schnittkapazität.

Und an die Kollegen, bitte nicht eine 250€ Fernost-Kappsäge mit Festool vergleichen, denn für die vollausgerüstete Festool gibt es die kleinste Graule, letztere ist übrigens eine sehr robuste stationäre Kappsäge, deren Führung schon immer nach vorne zeigte...:emoji_slight_smile:
Da kommt keine mit, aber die normalen Kappsägen sind Montagesägen und müssen tragbar sein, von daher.
Große Ansprüche kosten großes Geld, es ist ganz einfach.

Gruß Dietrich
 
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