Kurvenlinien Fügen (mir fehlt hier jegliches Fachwort)

rederic

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Hallo,

Ich habe zwei unterschiedliche dicke Bretter.
Das eine hat bereits eine geschwungener Kante.
Diese Kante würde ich jetzt gerne invertiert auf das zweite Brett kopieren um beide später miteinander zu verleimen.
Funktioniert das mit einer OF und Kopierfräser oder spielt mir die Geometrie mir dann einen Streich?

Entschuldigt bitte die sehr leihenhafte Beschreibung mir fehlen einfach die Fachwirte :/

Gruß Erik
 

DZaech

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Nennt sich geschweiftes fügen. Von ENT gibts eine passende Fräserkombination dazu. Auch eine Art Infoprospekt dazu wies funktioniert mit den Schablonen und dem Versatz. Dasselbe Prinzip kann man natürlich auch ohne das Fräserset mit passender Anlaufringkombination selbst so machen.

Geschweiftes Fügen


Helfende Grüsse
David
 

Ossei

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Hallo,

ich bin da (noch) Theoretiker. Ist aber ein rein geometrisches Problem.

Mit einer 'Bruderschablone', OF mit Kopierring und einem Bündigfräser, der 1/3 des Kopierring-Durchmessers hat, sollte es auch funktionieren.

Vorgehen sonst prinzipiell wie in der Anleitung von DZaech, Beispiel 10mm Fräser und 30mm Kopierring (bzw. Kugellager): Statt des zweiten 6mm-Fräsers kann dann auch der 10mm-Fräser für die Herstellung der Bruderschablone genutzt werden.

(22mm Kugellager minus 10mm Fräser)/2 = 6mm Fräser
oder halt
(30mm Kugellager minus 10mm Fräser)/2 = 10mm Fräser.

Gruß,
Matthias
 

rederic

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Leider findet man keinen Bündigfräser mit 10mm Durchmesser passend zu den gebräuchlichen 30mm Kopierringen :/
Das Thema scheint wirklich herausfordernd :/

Edit: Gerade etwas gesucht, leider ohne Erfolg. Kennt einer von euch eine Kopierring-Bündigfräser Kombination (3:1) für eine Festool OF1400 ?
 
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rederic

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Wie meinst du das?
So wie ich es verstehe:
1. Ich habe ich ein Werkstück mit einer Kurvigen Kante
2. Ich erstelle eine "Bruderschablone" mit einem Bündigfräser von dieser Kante (die Kanten passen nicht zusammen da ja der Durchmesser vom Fräser "fehlt")
3. Ich "vergrößere" die Bruderschablone um den Durchmesser des Bündigfräsers um ein passendes 2tes Werkstück zu erhalten.
--> beim Vergrößern brauche ich einen Abstandshalter der zwischen Anlauf an die Bruderschablone und dem Fräser genau das Maß des Ursprünglichen Bündigfräser besitzt.

Oder Sehe ich etwas falsch?
(bin langsam etwas verwirrt :emoji_confused:)
 

rederic

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Ist das eine Standardantwort? Hatten doch gar nicht über die Position des Lagers gesprochen?!
 

Pringles87

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Wug
Also wenn du eine Schablone mit Bündigfräser von etwas erstellst, dann sind die Kanten identisch, das ist ja der Einsatzzweck eines solchen Fräsers. Das mit dem Durchmesser vom Fräser ist nur mit Anlaufring und normalem Nutfräser zu beachten.
 

rederic

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@ Rafikus, alles gut, hatte mir sowas gedacht :emoji_slight_smile:
@ Pringles87: Da es aber um "Geschweiftes Fügen geht geht es nicht um das Werkstück was beim Fräsen unter/über der Schablone liegt, sondern jenseits der Schablone. Versucht man die beiden Werkstücke die sich nach dem Fräsen ergeben zusammen zu schieben, stellt man fest das sie nicht passen.
 

DZaech

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Hier nochmals eine kleine Skizze. Wie im Link in #2 zu sehen ist, muss einfach alles auf einer Achse (in meiner Zeichnung jetzt rot) liegen. Es sind diverse Kombinationen möglich. Mit einem 8er Bündigfräser und 24er Anlaufring in meinem Fall. Oder mit 10er Fräser und 30er Hülse. Einfach noch zur Verdeutlichung...

Grüsse David

Edit: jetzt stimmt die Zeichnung

Geschweiftes fügen.JPG
 
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rederic

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@raziausdud - japp habe ich mir auch angeguckt und verstanden - daher ja meine Frage nach den Bündigfräsern (Ich habe einen 30er Ring aber ich finde im Netz keinen 10er Fräser :/ )

@DZaech - Danke für die Zeichnung - Ich versuche seit 20min eine Draufsicht zu erstellen die das Problem/Herausforderung verdeutlicht.
Kannst du mir eine Bezugsquelle für einen 8er Bündigfräser nennen? Ich finde immer nur 9,5mm und 12,7mm.

Ich muss zugeben ich finde das Forum wirklich toll - vielen Dank für eure Hilfe!!!

Erik
 

DZaech

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Ich dachte dieser von ENT hätte 8mm, er hat aber 10 wie ich gerade sehe. Egal, dann passt er mit 30er Kopierring. Wichtig ist einfach dass der Versatz dem Fräserdurchmesser entspricht. Als Kopierring-Durchmesser = Fräserdurchmesser x 3

Mit dem verlinkten 10mm Spiralbündigfräser und einer 30mm Hülse kannst du also alles mit einem Fräser machen. Zudem liefert er sicher erstklassige Fräsrgebnisse.
 

Mater1984

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Ich würde auf die geschweifte Kante ein Kurvenlineal anlegen und das dann quasi „rumdrehen“ um das spiegelverkehrt zu haben. Dann einfach mit Bündigfräser und oberem Anlaufring abfahren.
 

rederic

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@ Mater1984 Habe noch kein Lineal gesehen das genau/stabil genug wäre :/
@DZaech Der 10er Fräser kostet ja fast soviel wie das Set von ENT...denke für meine seltene Anwendung würde ich dann eher das Set nehmen :/
 

Johannes

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Hallo,
ein ganz normaler 10mm Nutfräser ( gerne Spiralfräser) tut es meistens auch. Die Schablone 10mm versetzt montieren und mit der Anlaufhülse fräsen. Dann ist die fertige Linie zwar nicht 100% gleich aber die beiden Teile Passen nachher trotzdem, wenn man nach dem oben beschriebenen Verfahren weiterarbeitet.

Es grüßt Johannes
 

Johannes

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Hallo Erik,
wenn ich mit der Kopierhülse und dem Fräser an einer geschwungenen Vorlage entlang fräse, entstehen zwei Teile, mit einer 10mm Lücke. Die eine Seite kann ich als Kante nehmen. Die Andere Seite muß ich mit dem Versatz in Fräserstärke nachfräsen. Da es bei dieser Art Arbeit meist um eine freie Linie handelt, ist die Abweichung minimal und durch das Fräsen der zweiten Seite mit dem Versatz wird die Fuge dicht.

Es grüßt Johannes
 

raziausdud

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Die Aussage in #18 ist eventuell (?!) die falsche Annahme, dass einfach übertragene Konturen so schon passen. Für leichte Schweifungen mag das noch mehr oder weniger passen (linker Teil der Skizze),für größere Kurven stimme die Konturen nicht mehr überein (rechter Teil der Skizze), es gibt den seitlichen Versatz, also eine Lücke. Je weiter von der Parallelität/Längsrichtung weg, desto größer ist diese Lücke, blau in der Skizze.
Fräskontur.jpg
Nicht umsonst ist das beschreibene Vorgehen mit verschiedenen Schablonen nötig.

Rainer
 
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rederic

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Kurzes Update bzgl. Fräser:

10mm passend zur 30mm Kopierhülse:
- Auf Amazon habe ich folgenden (extrem hochwertigen) Fräser gefunden (ich brauche ihn nur einmal) Amazon
- Der Vollständigkeit halber auch noch der bereits vorgeschlagene ENT (Sauter)

8mm passend zur 24mm Kopierhülse:
(sind aber alles Kopier/Bohrfräser und keine Bündigfräse)
- Makita (Contorion)
- Festool (Contorion)
- Bosch (Contorion)

Der Kosten halber und habe ich jetzt erstmal beim 10er Bündigfräser zugeschlagen. Mir geht es primär nur um ein Projekt in dem ich eine Linie brauche. Wenn ich in der Zukunft tatsächlich mal eine richtige Werkstatt und nicht nur eine Terrasse habe werde ich mit Sicherheit über das ENT Set nachdenken :emoji_slight_smile:

Nochmals vielen Dank euch allen!

Erik
 

Loelibueb

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Angenommen ich fräse die Bruder und Schwesterschablone mit dem 10 mm Bündigfräser. Kann ich dann die zwei Werkstüke mit einem 20mm Fräser und 30mm Kopierring abfahren?
Die Fräshöhe beträgt 70mm. Einen langen Nutfräser habe ich, aber keinen Bündigfräser mit oben liegendem Kugellager.
 

Handjive

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Also ich habe das hier mit dem ying und jang-schrank damals so gemacht:


Geschweiftes Fügen mit 30 mm kopierring und 10 mm Fräser
  1. Mutterschablone herstellen.
  1. Dann mit 10 mm Fräser und 30 mm Kopierring die Mutterschablone abfahren und dabei
3. zwei Schablonen (Bruder und Schwester) herstellen.
4. Bruder hat durch den Versatz 10 mm Untermaß.
5. Schwesterschablone hat richtiges Maß
6. Dann Bruderschablone mit 10 mm Fräser und 30 mm Kopierring abfahren und dabei eine Bruder 2-schablone herstellen.
Dadurch wird der Versatz wieder ausgeglichen.

Die Schablonen können dann mit einem Kopierfräser abgefahren werden.
Gruß

peter IMG_0669.JPG
 
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