Kufen-Gartentisch, Holzauswahl und generelle Fragen

Kuliwa

ww-pappel
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Hallo liebe Woodworker,
hoffe beim Wort Kufentisch sehen nicht zu viele direkt rot, aber das ist nunmal das Design was gefällt :emoji_wink:

Ich plane bzw. bin schon am Bau eines 2 x 1m großen Gartentischs, daran sollen auch noch Ansteckplatten kommen um auf 3 m zu verlängern (ist dann vielleicht nicht mehr ganz so einfach) Der Tisch steht später unter einer überdachten Terrasse.
Das Untergestell schweiße ich aus Baustahl, es gibt eine umlaufende Zarge.
Anbei mal ein paar Bilder aus SketchUp wie ich mir das grob vorstelle:

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Das Untergestell und der Anschluss der Ansteckplatten wird am Ende etwas anders aussehen als hier dargestellt, aber das Grundprinzip bleibt das gleiche.
Es sollen also einzelne Bohlen auf dem Tisch montiert werden, 4 - 5 an der Zahl, zwischen denen ein kleiner Luftspalt ist.

Generelle Fragen zur Konstruktion:
- Die Kufen stehen ca. 1,5 m auseinander, bei 2 m Tischlänge stehen also jeweils ca. 25 cm Bohlenlänge über die Zarge hinaus. Ist das i.O. oder kann sich das zu sehr verziehen?
- Es gibt eine Mittelstrebe (quasi eine Gratleiste?) um die Bohlen am Verziehen zu verhindern. Reicht das oder soll ich besser 2 - 3 einplanen?
- Wie groß soll der Luftspalt ausfallen? 10 mm reichen?
- Muss ich mit Langlöchern bzw übergroßen Löchern in den Kufen/der Mittelstrebe arbeiten, trotz Luft zwischen den Bohlen?

Zur Holzauswahl:
Das Gestell wird recht günstig, daher möchte ich beim Holz auch keine Unsummen ausgeben. Zu groß die Befürchtung dass aufgrund meiner Unerfahrenheit nach einiger Zeit irgendwas nicht passt, da ärgere ich mich bei teurem Holz zu sehr.
Zuerst hatte ich an Upcycling und alte Maurerbohlen etc gedacht, aber den Gedanken eigentlich schon wieder verworfen.
Besser gefallen würde mir es wenn die äußeren beiden Bohlen noch eine Wald-/Baumkante aufweisen, das haben wir bei unserem Eiche-Esszimmertisch auch (auch wenn die glaube ich nachträglich drangesägt worden ist) und der dadurch verliehene "natürliche" Charakter gefällt uns.
Allgemein darf es also gerne etwas rustikaler sein.

Aktueller Favorit ist Douglasie, die könnte ich hier bekommen, das ist aus dem Rhein-Main-Gebiet grade noch erreichbar und die können mir die Bohlen ablängen, besäumen und evtl. auch noch hobeln. 5cm Stärke passt für mich auch gut, da schafft es meine Handkreissäge oder Kappsäge noch die Ansteckplatten abzulängen.
- Was muss ich hier allgemein beachten?
- Wie frisch darf das Holz maximal sein, gibt es eine Restfeuchte die ich beachten muss? Ich hoffe bei einem Tisch für draußen mit einzelnen Bohlen ist das Thema nicht allzu brisant?
- Muss ich was mit linken und rechten Bohlen beachten (hab immer wieder mal davon gelesen, müsste ich mich noch richtig einlesen)?
- Splintholz sollte bei Douglasie ja kein Thema sein?
- Ist die Douglasie zu empfindlich für einen Esstisch im Garten?
- Der rote Farbton ist leider nicht so meins und passt mMn auch nicht so super zur Lärche-Terrasse. Besser gefallen würde mir ein dunkler Ton. Die Douglasie dunkel zu ölen sollte aber eigentlich ja nicht so schwer sein oder?

Gleicher Anbieter hat hier auch 4 cm starke Eichebohlen/-bretter im Angebot, verkauft diese allerdings als Zaunbohlen. Mit 8 € pro lfm eigentlich ziemlich günstig.
- Warum ist das so günstig, 4 cm ist ja jetzt nicht sooo dünn. Sind das evtl. Randbretter,, taugen die nicht?
- Wie wäre das bei Eiche + Waldkante mit dem Splintholz, muss das im Außenbereich weg? Auf den Bildern ist das ja teilweise recht dick, da stelle ich es mir schwer vor die Waldkante zu bewahren ohne sie quasi wieder mit der Flex dranfälschen zu müssen.

- Wäre eine andere Holzart besser geeignet (die darüber hinaus noch erschwinglich ist)?
- Hat jemand Bezugsadressen im Rhein-Main-Gebiet?

So soll es am Ende übrigens nicht aussehen, das versuche ich zu vermeiden (Quelle Ebay Kleinanzeigen) :emoji_wink: :
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Gleicher Tisch aus anderer Perspektive, so sollte die Optik in etwa sein, bisschen weniger schief und krumm vielleicht:
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Vielen Dank fürs Lesen, noch mehr Dank fürs Antworten!

Gruß
Marius
 

IngoS

ww-robinie
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Die Kufen stehen ca. 1,5 m auseinander, bei 2 m Tischlänge stehen also jeweils ca. 25 cm Bohlenlänge über die Zarge hinaus. Ist das i.O. oder kann sich das zu sehr verziehen?

Hallo,

bei dem großen seitlichen Überstand wirst du gr0ße statische Probleme mit den Ansetzplatten bekommen (zu großer, bzw. unnötig großer Hebelarm).

Es gibt eine Mittelstrebe (quasi eine Gratleiste?) um die Bohlen am Verziehen zu verhindern. Reicht das oder soll ich besser 2 - 3 einplanen?

Die Längszargen solltest du vor allem höher machen und auch die Traverse in der Mitte hoch genug, damit sie Biegekräfte aufnehmen kann, nicht nur ein Bandeisen.

Wie groß soll der Luftspalt ausfallen? 10 mm reichen?

10mm sind zu viel, da fallen Messer und kleine Utensilien durch. 5 bis 6mm reichen.

Drei cm als Plattendicke reichen vollkommen, sonst wird der Trümmer unnötig schwer.

Bei einer Brettbreite von 12 bis 15 cm jeweils 2 Schrauben an der Zarge, Langlöcher braucht es nicht.

Immer die rechte Brettseite nach oben nehmen.

Wenn du überall Lärche hast, nimm auch für die Tischplatte Lärche. Douglasie geht natürlich auch. Weil der Tisch unter Dach steht, kannst du auch Fichte oder Kiefer problemlos verwenden.

Holzfeuchtigkeit sollte nicht über 15% betragen.

Gruß

Ingo
 
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