Kraftschlüssige Sägeblattbefestigung

Dalbergia

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Hallo,

die Frage stelle ich mir jetzt im Anwendungsfall, weil ich eine Maschine geerbt habe bei der es so ist (Elu TGS173) aber es ist auch eine allgemein technische Frage, weil ich es irgendwie unlogisch finde.

Warum wird ein solches Sägeblatt, auch wenn es ein eher kleineres ist, nur kraftschlüssig angeschraubt? Ich dachte bei meiner erst, da fehlen irgendwelche Teile, die neben einer kraft- auch eine formschlüssige Befestigung des Blattes ermöglichen. Habe dann aber die Anleitung online recherchiert und siehe da, es ist wirklich nur kraftschlüssig.

In einem alten Thread wurde das Problem auch mal angesprochen, bei einem anderen Modell: https://www.woodworker.de/forum/threads/durchdrehendes-sägeblatt-ts55-ebq.71530/

Besonders unverständlich - für mich - ist zudem, dass die Befestigungsschraube links herum festgeschraubt wird, das Sägeblatt sich dann aber nach rechts dreht, in Tendenz also dafür sorgt, dass es sich "frei dreht".

Ich als Maschinenbaulaie kapier es nicht, habe das Sägeblatt jetzt sehr kräftig angeschraubt aber ziehe jedes Mal nach, ehe ich schneiden will, sonst hab ich das Gefühl, es verselbstständigt sich...
 

FloR1

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Kraftschlüssig ist spielfrei, ein Formschluss ist immer spielbehaftet..
 

Mitglied 59145

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Wenn die Mutter in die Laufrichtung gedreht werden muss um zu öffnen, dann ist richtig.
"Wie ich lauf, so geh ich auf."

Es gibt auch Mitnehmer, also so kleine Stifte. Ist aber seltener.

Warum? Weil es reicht und man dann nicht an irgendwelche Stiftbohrungen gebunden ist.

Gruss
Ben
 

uli2003

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Die zusätzliche Arretierung mittels Stiften ist (heute) erst größer 250 mm vorgeschrieben.
 

IngoS

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ch als Maschinenbaulaie kapier es nicht, habe das Sägeblatt jetzt sehr kräftig angeschraubt aber ziehe jedes Mal nach, ehe ich schneiden will, sonst hab ich das Gefühl, es verselbstständigt sich...

Hallo,

da brauchst du nicht groß fest zu knallen.
Sägeblätter mit Zusatzbohrungen braucht man bei Sägen mit Bremse, damit beim Abbremsen sich die Schraube nicht lösen kann.

Gruß

Ingo
 

Dalbergia

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Nach meinem Verständnis "bremst" aber doch im Grunde der erste Kontakt der Sägezähne mit einem zu schneidenden Material das Sägeblatt, wenn auch minimalst. Heißt, irgendwann müsste man doch nachziehen - nur eben wann.

Wenn das auch heute Stand der Technik ist, dass man es so macht, vertraue ich den Ingenieuren da einfach mal. Ich weiß auch nicht, wieso ein Hochhaus stehen bleibt und traue mich trotzdem, es zu betreten :emoji_slight_smile:

Aber zusätzlich zum Kraftschluss empfände ich Formschluss als "vertrauenswürdiger". Dass Formschluss allein Spiel hat ist ein guter und nachvollziehbarer Punkt.
 

DZaech

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Nach meinem Verständnis "bremst" aber doch im Grunde der erste Kontakt der Sägezähne mit einem zu schneidenden Material das Sägeblatt, wenn auch minimalst. Heißt, irgendwann müsste man doch nachziehen - nur eben wann.

Genau diese Bremsung zieht das Blatt selbständig mehr an. Denn die Welle will drehen, und das Blatt wird gebremst vom Werkstück. Beim Bremsvorgang ists genau umgekehrt, die Welle will Bremsen und das Blatt hat noch drehende Schwungmasse. Deshalb braucht es die Mitnehmer für den Bremsvorgang bei grossen Blättern.

Bei dir kann sich das Blatt gar nicht selbst lösen, nur anziehen.

Zum Ausprobieren:

Ziehe das Blatt dazu nur ganz leicht an. Dann hälst du die Welle und drehst am Blatt. Die Schraube lockert sich. Das ist der Bremsvorgang.

Dann machst du das umgekehrte. Du hälst das Blatt fest und drehst in Laufrichtung an der Welle. Jetzt zieht sich die Schraube mehr an. Das passiert beim Sägen.

Helfende Grüsse
David
 

Dalbergia

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Hallo,

danke für die Erklärung bzw. den Versuch einer Erklärung, denn ich verstehe es gerade noch nicht...

Das Sägeblatt schraube ich nach links(!) fest (bei meiner TGS 173). Das Sägeblatt wird aber nach rechts gedreht, also in die Richtung, in die es sich wieder lösen lässt. Kommt es dann in Kontakt mit dem Werkstück, wird doch das sich drehende Sägeblatt minimal gebremst, der Motor will es aber weiter nach rechts drehen, ergo müsste es doch genau dann eine lösende Wirkung erfahren...
 

Mitglied 59145

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Das Sägeblatt kriegt Kraft entgegen der Drehrichtung und die Mutter drehst du auch gegen die Drehrichtung um zu befestigen.......
Deshalb die Stifte, wie von @uli2003 beschrieben, bei größeren Durchmessern. Hier könnte durch das abbremsen das Sägeblatt die Mutter in Drehrichtung drehen und lösen.

Gruss
Ben
 

IngoS

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Nach meinem Verständnis "bremst" aber doch im Grunde der erste Kontakt der Sägezähne mit einem zu schneidenden Material das Sägeblatt,

Hallo,

richtig und genau diese Kraft bewirkt, dass sich die Schraube, bzw. Mutter mit Linksgewinde fester zieht.
Wenn dir das technische Verständnis dafür abgeht (ist nichts schlimmes), dann glaub einfach mal den Millionen Sägen, die so von Fachleuten gebaut wurden und funktionieren.

Gruß

Ingo
 

michaelhild

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Schon lustisch.

Das Prinzip wird bestimmt schon weit über hundert Jahre angewandt und hat sich millionenfach bewährt, dann wird es plötzlich in Frage gestellt.
 

Mitglied 30872

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Ich hatte es erst kürzlich nochmals erwähnt: Es gibt Sägen, da ist das Blatt mittels rechtsdrehender Schraube befestigt, bspw. Hammer B3, max. Blattgröße 315mm, mit Nebenlöchern. Gilt sicher auch für die K3.
 

IngoS

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Ich hatte es erst kürzlich nochmals erwähnt: Es gibt Sägen, da ist das Blatt mittels rechtsdrehender Schraube befestigt, bspw. Hammer B3, max. Blattgröße 315mm, mit Nebenlöchern. Gilt sicher auch für die K3.

Hallo,

schon klar, Bei Flanschen mit formschlüssiger Verbindung braucht man das Linksgewinde nicht.

Gruß

Ingo
 

IngoS

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Mitnahmestifte hat zwar der Flansch, die greifen aber nicht ins Blatt ein.

Hallo,

dann greift die Scheibe durch die 30mm Bohrung in die Welle.
So ist das ja auch bei der Tischfräse. Die Sicherungsscheibe greift in die Spindel ein. Die Fräser selbst haben keine, wie auch immer geartete, Verzahnung.

Gruß

Ingo
 

Orgelbauer

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Hallo,
richtig und genau diese Kraft bewirkt, dass sich die Schraube, bzw. Mutter mit Linksgewinde fester zieht.
Wenn dir das technische Verständnis dafür abgeht (ist nichts schlimmes), dann glaub einfach mal den Millionen Sägen, die so von Fachleuten gebaut wurden und funktionieren. ...Gruß...Ingo

! Vorsicht lieber Ingo und alle Leichtgläubigen ! :emoji_point_up_2:
Es ist keine 20 Jahre her, da brachte "Penny" eine Kappsäge in Umlauf. Preis war irgendwas zwischen 29 ...49...€ (keine DM mehr).
Mich hatte es gewundert, immer kurz nach Einschalten war das Blatt locker. Tja, da ich grundsätzlich nichts wegwerfe, hat das Teil einige Jahre auf eine größere Aufräumaktion gewartet. Blatt und ein paar Zusatzteile haben überlebt und fanden andere Verwendung.
Doch genau jenes Verhalten war es, was die Schutzeinrichtung an jener "Säge" ziemlich schnell zerlegte ! :emoji_open_mouth::emoji_poop:
Damit hat mein ehem. Klassenlehrer posthum Recht: "Ausnahmen bestätigen die Regel !" :emoji_grin:

Das war zugegeben - mein bisher erster und bis heute einziger Fall solcher Art. :emoji_sunglasses:
 

Mitglied 59145

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Ich tippe auf falsches Gewinde.

So wie ich lauf, so geh ich auf!

Gruss
Ben
 

Orgelbauer

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Genau ! Die falsche Gewinde-Richtung !
Da konnte ich "anziehen" was ich wollte... (also festdrehen mittels Werkzeug, natürlich kein Feinstrick gemeint).
Immer bei Kontakt mit dem zu sägenden Teil ...ratterte es sich sofort los. Kein Vergnügen sag ich. und mein Blutdruck ging mit meinen Nerven durch !
 

teluke

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@ Ingo und Ben

Genau so ist das.
Aber logischerweise ist so nur der Flansch gesichert, nicht das Blatt.
Hatte aber noch nie dass ein Blatt locker wurde.
 

Mitglied 59145

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Ja, aber das Blatt würde, wenn es sich denn löst den Flansch drehen und ihn so wieder anziehen.

Kann man ja nicht oft genug schreiben:emoji_wink:

Gruss
Ben
 

teluke

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Der Flansch kann sich nicht drehen, da sind ja die Mitnehmer drin.
befestigt wird der Flansch mit einer 10er oder 12er Inbusschraube in der Mitte, das ist alles.
Ist auch im Prinzip genau das selbe wir an der Fräse.
Und natürlich "wie ich lauf so geh ich auf" :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Wenn du von vorne auf die Welle schaust und die dreht sich rechts, dann brauchst du Linksgewinde. Eine rechtslaufende Welle zieht nämlich eine Linksgewinde fest. Wenn du also bei laufender Welle die Mutter (in Gedanken) festhalten würdest, wird sie fest gezogen. Verständlich?

Kannst du mit einer normalen Schraube auch mal ausprobieren. Schaust du aufs Gewindeende der Schraube und hälst die Mutter fest und drehst die Schraube dann rechts, öffnet sie sich. Genau das will man beim Sägeblatt ja nicht.
 
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