Korpus auf Gehrung, "früher" ohne Verbinder ?

Snekker

ww-robinie
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Ich habe schon sehr viele alte Möbel in meiner Werkstatt gehabt. Eckverbindungen auf Gehrung gab es schon vor 200 Jahren oder auch früher. Das waren aber immer verdeckte Zinkenverbindungen. Über den Instrumentenbau kann ich da natürlich keine aussage machen. Allerdings fand ich es Faszinierend das die Früher durchaus in der Lage waren Möbel ohne eine einzige Verleimung zu bauen, einfach in dem sie mit Schwalbenschwanzverbindungen gearbeitet haben.
 

predatorklein

ww-robinie
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Hallo

Natürlich wurden und werden Profile gekröpft - aber wir reden ja von Korpuseckverbindungen!

Würde ich auch meinen , es geht um die Korpusverbindung , nicht um Sockel / Kranzprofil eines Schrankes :emoji_wink:

Ansonsten stimme ich denen zu die sagen , daß es gar nicht so easy ist bei einem auf Gehrung geschnittenen Korpus einen Lamello richtig paßgenau zu setzen.

Hab da auf einer Messe schon mal einen Verkäufer gesehen der sich da recht ordentlich blamiert hat :eek:

Gruß
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Warum keine Flachdübel bei Gehrungen?
Grosse Oberfläche durch Gehrung plus Flachdübel
ist doch besser als stumpf verleimen???

Hallo Mark
eine formschlüssige Verbindung wie ein Flachdübel ist schon
eine Verleim/Fixierhilfe, hat aber leider auch den Nachteil das
Werkstück zu schwächen. Das ist bei der stabilen MPX Platte
nicht so wirklich relevant, aber als deutlicher Nachteil bleibt
auch hier die Anlegeebene der Lamellofräse an der Innenseite.
Wer hier wirklich die Gehrungsecken im nachfolgenden Verlauf
anarbeitet, wird da weniger Probleme mit wechselnder Stärke
des Materials erleben. Wenn aber materialoptimiert und schnell
gearbeitet wird, werden sich da an der Aussenseite schon einige
Versätze zeigen. Habe hier eine alte Elu DS 140 die kann das bei
Gehrungen auch von der Aussenseite, kann aber nur 45/90 Grad.

Habe das zwar schon einmal hier erzählt - in Rosenheim habe ich
einmal eine kostspielige Wette mit meinem Dozenten gewonnen,
in dem ich den Nachweis führen konnte, das wirklich eine stumpfe
Verleimung, ohne Verbindungshilfsmittel (und das waren fast alle
zu der Zeit erhältlichen Dübel, Winkelfedern, Lamellos u.a.m) in
ordentlicher Pressform, bei Eck, Mittel und Winkelanschlag immer
die höchste Bruchfestigkeit aufweisen konnte. Um das nachhaltig
prüfen zu können wurden von jeder Bauform 5 Teile gefertigt. Es
waren fast 100 Prüfstücke die unter der SCHENK danach bis zum
Bruch ihre Haltbarkeit nachweisen mußten. Lamello und Winkel-
feder waren die wirklichen Verlierer. Wie aber bis heute sichtbar
ist, hatte das keinerlei Einfluss auf den Markterfolg des cleveren
Verbindungselement gehabt und auch ich werde seit den 80ern
bestimmt 1000nde davon verarbeitet haben. Ist so einfach eine
Unterscheidung zwischen Laborergebnis und der realen Praxis.

Hoffe es geht wieder etwas besser voran
bei deiner Malaise und liebe Grüsse, Harald
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,
Ansonsten stimme ich denen zu die sagen , daß es gar nicht so easy ist bei einem auf Gehrung geschnittenen Korpus einen Lamello richtig paßgenau zu setzen.

In den meisten Fällen und bei vielen Flachdübelfräsen aber schon. Man muss nur wissen, wozu die 45° Fase am Zusatzanschlag gut ist.

[ame]http://www.youtube.com/watch?v=DaBQiq0YbrA[/ame]

Gruß

Heiko
 
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