Konstruktionsfragen zum Bau eines Hochbeets von 290 cm x 140 cm

dasholz

ww-pappel
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Hallo liebe Woodworker,

aktuell plane ich gerade ein Hochbeet und komme an einigen Stellen nicht recht weiter. Daher hoffe ich auf eure Hilfe.

Das Hochbeet möchte ich aus glatten 2,8 x 14,5 x 300cm Douglasie-Terrassendielen herstellen. Es soll 290 cm lang, 140cm tief und etwa 85 cm hoch sein. Zwischen den Brettern möchte ich etwa 5mm Luft lassen. Innen soll eine Noppenbahn sowie ein Gitter verbaut werden.

Meine Fragen hierzu sind folgende.

Wie sinnvoll ist es, aus Gründen des konstruktiven Holzschutzes, die Bretter unsichtbar (von innen) zu verschrauben?

Um das Ausbeulen im befüllten Zustand zu verhindern, wird des Öfteren empfohlen, Gewindestangen zwischen die Pfosten zu setzen. Ich befürchte, dass an den Stellen, an denen die Gewindestangen die Noppenbahn durchdringen, immer wieder Feuchtigkeit austritt, die die Pfosten angreift.
Würde es helfen, statt dessen die Pfosten mit H-Ankern einzubetonieren und auf die Gewindestangen zu verzichten?
Wenn ja, komme ich mit sechs Pfosten von 70x70mm aus (zwei je kurze Seite, 3 je lange Seite), oder sollten es besser 8 bzw. 10 sein?

Wie wichtig ist es eurer Erfahrung nach, die Wände oder zumindest eine der Wände „auf einfache Weise“ demontieren zu können? Dies soll das Leeren des Hochbeets erleichtern.


Ich würde mich über einige hilfreiche Anmerkungen sehr freuen.

Viele Grüße
Martin
 

pkh

ww-ulme
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Hallo Martin,
nimm Eiche oder Robinie für die Pfosten, die kommen mit Feuchtigkeit besser klar.
4 Pfosten an den langen Seiten und je 2 Gewindestangen an den mittleren Pfosten.
Bretter von außen verschraubt, Pfosten auf z.B. Pflastersteine stellen, nicht auf die Erde.
Gruß, Peter
 

boop

ww-birnbaum
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Hallo Martin,
ich habe ziemlich lange Arme, aber breiter als 1,2 m finde ich unpraktisch.

Es grüßt Johannes
Wenn’s von beiden Seiten benutzt wird.. warum nicht. Andernfalls finde ich 100cm schon fast zu viel. Ich hatte mal einen 100cm tiefen Schreibtisch… War supernervig
 

Ikeabana

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Vorab: Ich mag Holz sehr und setze es gerne ein. Meine Hochbeete habe ich abgerissen, weil das Holz nach ca 8 Jahren verfault war. Wenn ich das Thema nochmal angehe, würde ich WPC Bohlen aus recycltem Kunststoff nehmen. Selbst wenn ich mehr konstruktiven Aufwand treibe und das Beet ein paar Jahre länger hält, wäre es mir die Arbeit nicht wert. Zumal die Beete mit jedem Jahr schlechter aussehen.
 

IngoS

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Hallo,

wenn du dir innerliche Spannseile sparen willst, Bau zwei kürzere Beete.
Die Eckpfosten nach außen setzen. So hast du innen glatte Flächen (für die Einbringung von Drahtboden und Folie) und die Pfosten rotten nicht.
Außerdem hast du eine bessere Auflage für die Randabdeckung.
Soll ein Frühbeetaufsatz drauf, muß der bei der Breite von beiden Seiten aufzuklappen sein.

Gruß Ingo
 
Zuletzt bearbeitet:

HartHolzFuchs

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@IngoS hat zum thema hochbeet auch ein paar nette Videos gemacht, vielleicht gibt's da ja auch etwas Inspiration.

Mein Beet habe ich so gebaut: An die kurzen Seiten haben wir von innen die Pfosten dran geschraubt. Dann von außen einfach die langen geschraubt, hält jetzt 3 Jahre. Langzeit kann ich nicht sagen.
 

dasholz

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Vielen Dank für eure vielen Anmerkungen und Tipps.

Beim Material werde ich bei Holz bleiben. Über WPC hatte ich aber schon mal nachgedacht.

Verschrauben werde ich der Einfachheit halber nun von außen.

Die Gewindestangen stören mich schon noch etwas. Auch wenn ich daran denke, dass Beet mal leer zu schaufeln. Ich würde sie wenn, nämlich gern verdeckt anbringen. So komme ich später von außen nicht mehr dran.
Überlege, ob ich es auch irgendwie mit Ösen in den Pfosten und einer Stange o.ä. zum Einhängen realisieren kann.

Vier Pfosten je langer Seite ist klar die sichere Variante. Auf der kurzen Seite habe ich mit zwei Pfosten aber einen ähnliche Abstand (ca. 120 cm), wie bei nur drei Pfosten ( ca. 130 cm). Könnte das auch funktionieren? Hat jemand einen ähnlichen Aufbau und kann aus Erfahrung berichten?

Das Hochbeet kann übrigens von allen vier Seiten erreicht werden. Daher die Tiefe.


Viele Grüße
Martin
 

dasholz

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Hallo zusammen,

Peter hat ja Eiche oder Robinie für die Pfosten empfohlen. Nicht ganz so einfach zu bekommen wie Douglasie. Einige bieten das Holz in sägerau an. Kann ich das auch so verwenden? Hobeln kann ich nicht und schleifen wollte ich eigentlich nicht. :S Sägeraues Holz hat doch aber eine größere Oberfläche, die z.B. Wasser eine größere Angriffsfläche bietet, oder?
Andereseits stehen die Pfosten ja ewtas geschützter hinter der Schalung. Zumindest was den Regen an geht.

Gruß
Martin
 

HartHolzFuchs

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Gehobelt würde ich als besser ansehen. Du kannst das aber auch mit 80 Papier und einem bandschleifer glatt bekommen.

Dennoch glaube ich macht das bei einem hochbeet nicht soviel unterschied. Da bekommt das Holz so oder so die volle drönung an Witterung ab.
 

gand-alf

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Hallo zusammen,

Peter hat ja Eiche oder Robinie für die Pfosten empfohlen. Nicht ganz so einfach zu bekommen wie Douglasie. Einige bieten das Holz in sägerau an. Kann ich das auch so verwenden? Hobeln kann ich nicht und schleifen wollte ich eigentlich nicht. :S Sägeraues Holz hat doch aber eine größere Oberfläche, die z.B. Wasser eine größere Angriffsfläche bietet, oder?
Andereseits stehen die Pfosten ja ewtas geschützter hinter der Schalung. Zumindest was den Regen an geht.

Gruß
Martin
Ich habe ein Hochbeet aus Douglasie unbehandelt seit sicherlich 10 Jahren stehen - keine Verrottung bislang. Pfosten stehen auf Gehwegplatten; Stirnholz ist mit "Holzplättchen" gegen Regen geschützt. Keine Stirnholzflächen sind dem Regen ausgesetzt (auch bei den Seitenbrettern auf die Wetterseite achten!). Das obere Seitenbrett ist etwas "angeschrägt", so das Wasser abläuft und nicht stehen bleibt; bei den Pfosten ist natürlich auch eine Abschrägung gemacht worden. Die Douglasie ist profiliert - da würde ich nichts dran ändern.
Maße sind 2x1m - schon der 1m (beidseitig zugänglich) ist uns jetzt eher schon zu breit. Bei 2m Länge ist unbedingt eine "Querverbindung" vorzusehen, sonst gibt es "Beulen". Die "Luft" zwischen den Bretten habe ich auch; 5mm ist nicht zu viel.
Noppenbahn und Mäuseschutzgitter sind erforderlich.
Verschraubung erfolgte von außen mit A2 Schrauben.
Demontieren werden wir demnächst das komplette Hochbeet, weil ein neues, schmaleres und längeres vorsehen. Kaputt ist bislang jedenfalls nichts. Ingo's Hinweis auf 2 "kürzere" Beete werde ich mal in Ruhe bedenken.
Viele Grüße
Reinhard
 

dasholz

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Danke euch beiden. Ich werde nun gehobelte Pfosten nehmen.

Als "Abschluss" wollte ich oben eine Art Rahmen anbringen. Die Bretter also waagerecht befestigen, so dass man mal etwas darauf abstellen kann und voralem kein - oder möglichst wenig - Wasser von oben zwischen Noppenbahn und Schalung kommt. Bei der Ausführung bin ich mir nur noch nicht ganz sicher. Schön wäre es ja, wenn alle Rahmenteile an den Ecken miteinander verbunden sind, so dass kein Wasser nach "innen" laufen kann. Allerdings bleibt dann das Regenwasser länger drauf stehen....


Viele Grüße
Martin
 

IngoS

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Danke euch beiden. Ich werde nun gehobelte Pfosten nehmen.

Als "Abschluss" wollte ich oben eine Art Rahmen anbringen. Die Bretter also waagerecht befestigen, so dass man mal etwas darauf abstellen kann und voralem kein - oder möglichst wenig - Wasser von oben zwischen Noppenbahn und Schalung kommt. Bei der Ausführung bin ich mir nur noch nicht ganz sicher. Schön wäre es ja, wenn alle Rahmenteile an den Ecken miteinander verbunden sind, so dass kein Wasser nach "innen" laufen kann. Allerdings bleibt dann das Regenwasser länger drauf stehen....


Viele Grüße
Martin
Hallo,

Noch mal ergänzend zu meinem Beitrag 6.
Die Pfosten nach außen zu setzen hat ja mehrere Vorteile. Auch gerade bei der Randabdeckung. Durch Innenpfosten geht dir bei der Abdeckung viel Pflanzraum verloren (siehe Bild). Auskleidung mit Folie und Bodendrahtgitter wird ungleich schwieriger und die Pfosten gammeln schneller, weil sie nie trocken werden. Außerdem ist der Pfosten außen bei einer Mittelverspannung statisch wesentlich besser.

IMG_20250606_072348.jpg

Gruß Ingo
 

dasholz

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Hallo Ingo,

danke, dass du dir die Mühe mit der Zeichnung gemacht hast. Verstehe deine Anmerkungen. Optisch gefällt meiner Frau und mir die Variante mit den innenliegenden Pfosten leider besser.

Viele Grüße
Martin
 

NOFX

ww-robinie
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Ich habe das bei uns mit WPC und außen aufgesetzten Alu-Winkeln gelöst. Zusätzlich innen T-Profile, die verspannt wurden. Das Ganze in der Größe 80x160 und 80x240 cm². Wäre das WPC nicht das Billigste vom Billigen gewesen (damals 3,99€ pro Meter bei Hagebau) und die Qualtität entsprechend schlecht, würde es immer noch gut aussehen. So hatte ich nach zwei Jahren (Aufbau 03/22, Umzug 04/24) bereits krumme und teilweise ausgebrochende Dielen zu beklagen.

Die relativ preiswerten Dielen von Kovalex (regelmäßig für ~8€ im Angebot) machen einen deutlich besseren Eindruck.

Mit Douglasie kann ich mir schwarze Winkelprofile gut vorstelle, die gibt's ja auch schon auf Maß zugeschnitten.

Hier mal ein Bild von unserem von innen:
1749640233798.png
 

TKS

ww-fichte
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Hallo,
bei dem Bau unseres Hochbeetes bin ich einen anderen Weg gegangen. Pfosten außen haben mir nicht gefallen, Pfosten innen sind unpraktisch und eine echte Herausforderung wenn man die Innenseite mit Noppenfolie auskleidet.
So habe ich mich entschieden das Ganze selbsttragend auf Gartenplatten ohne Pfosten zu bauen. 40 mm Dielen an den Ecken an diagonal geschnittenen Balken in Dreiecksform verschraubt. Die Stellen mit den Gewindestäben sind zusätzlich durch Bretter verstärkt. Das verstreben mit den Gewindestangen halte ich für elementar wichtig. Ohne das verstreben mit den Gewindestangen bekommt das Hochbeet ziemlich schnell einen Bauch - egal wie tief du die Posten eingräbst oder einbetonierst.
Bei deinen 28mm Brettern solltest du im oberen und unteren Drittel einen Gewindestab verwenden

Was ich beim nächsten Hochbeet anders machen werde:
Auf keinen Fall mehr die untere Schicht aus kleingeschnittenen Ästen, Häckselmaterial, Rasenschnitt oder ähnlichem aufbauen. Dadurch sackt die Erde im Hochbeet über viele Jahre extrem ab (und zieht u.U. die Noppenfolie auch mit nach unten). Eine Erwärmung durch die Verrottung der Äste etc. war nicht messbar und zum Kompostaufbau braucht man das in der Tiefe auch nicht.
Stattdessen würde ich die untersten 40 - 50 cm saugfähige Steine (je nach Bestand Ziegel, Hohlblock, Ytong etc) aufschichten. Dadurch setzt sich die Erde im Hochbeet nicht so sehr und lange.

Hier ein paar Bilder über den Aufbau

Die eingefräste Pflanzanleitung kam bei meiner Frau aber nicht so gut an wie gedacht.
 

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