Komplettumstieg auf Linux - Ein Erfahrungsbericht

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,
nachdem ich eigentlich immer irgendwie Linux benutzt habe, möchte ich nun komplett auf Linux umsteigen. Ich nutze mehrere Rechner, von denen bereits zwei unter Linux laufen:
- Laptop zu Hause (Internet, E-Mail, Videos und DVDs schauen, gelegentlich CAD, PHP/MySQL)
- Backup-Rechner im Büro (zieht größere Datensicherungen aus dem Netz wie z.B. Webserver und Datenbanksicherungen)
- Alter Laptop (Internet, E-Mail, etc.)

Jetzt soll aber auch die Workstation, an der ich jeden Tag arbeite, unter Linux ans Laufen kommen. Diesen Text hier schreibe ich bereits darauf. Parallel soll aber Windows drauf bleiben, man weiß ja nie.

Ich möchte hier einfach gelegentlich schreiben, wie es mit dem Umstieg weitergeht.

Was habe ich heute gemacht:
Erst mal alle Daten gesichert. Danach wurde Linux (Ubuntu) parallel zu Windows installiert. Das Ganze auf einer eigenen SDD, die ich zuvor eingebaut habe. Die Installation war eigentlich problemlos. Ich habe erst einmal eine Minimalinstallation gemacht. Anschließend wurde die Software, die ich wirklich auf dem Rechner brauche, installiert:
- Thunderbird - EMail
- Firefox - Browser
- LibeOffice Calc -Tabellenkalkulation
- Master PDF - Vollständiger Ersatz für Acrobat DC (nur billiger)
- BricsCAD - AutoCAD Clon
- GIMP - Bildbearbeitung
- Shotcut - Videoschnitt

Die Einrichtung der Programme war keine große Sache. Kalender und Adressbuch liegen auf unserem Server, die mussten genau wie die IMAP-Konten nur in Thunderbird angelegt werden. Hier muss ich nur wieder die Filterregeln für den Spam eingeben. Nach der Anmeldung in Firefox sind auch alle Lesezeichen und Einstellungen im Browser vorhanden.
Bei BricsCAD muss man ähnlich wie in AutoCAD ein Support-Verzeichnis einspielen, dann sind wieder alle Einstellungen da. CAD läuft also auch.
Der Treiber für die Grafikkarte war etwas kniffliger (NVIDIA RTX A4000), ist aber jetzt auch drin.
Das Videoschnittprogramm Shotcut ist in der von Ubuntu angebotenen Version etwas veraltet, da habe ich mir die aktuelle Version heruntergeladen. Läuft jetzt auch.
Der Drucker und der Scanner waren schnell eingerichtet.

Alles in allem hat die Grundeinrichtung sehr gut funktioniert. Unter Linux ist alles etwas schneller geworden. Die Programme starten schneller, das Schnittprogramm läuft flüssiger als unter Windows (11), das ganze System nervt weniger. Ich kann jetzt also anfangen Linux auch hier für meine Arbeit, also Zeichnen Videoschnitt, Kommunikation zu nutzen.

Worum ich mich noch kümmern muss, ist DATEV- Unternehmen Online. Da muss ich auf ein anderes Anmeldeverfahren wechseln, da der Dongle unter Linux nicht unterstützt wird.

Mit Sicherheit wird noch das eine oder andere kleine Hindernis auftauchen, aber fürs Erste sieht es gut aus. Dummerweise hat das Entschlüsseln der Windows-Festplatte nicht funktioniert. Ich kann also nur von Windows aus darauf zugreifen, obwohl Windows sagt, sie sei entschlüsselt. Die Schaltflächen zum Verschlüsseln werden seltsamerweise auch nicht mehr angezeigt. Aber auch das sollte sich irgendwie lösen lassen.

Im Vorfeld habe ich allerdings schon alle alternativen Programme zu den bisher benutzten Adobe-Produkten unter Windows getestet und mich nach und nach an die Bedienung gewöhnt. So fällt er Umstieg nicht schwer.

Zum Abschluss noch ein paar Worte dazu, warum ich auf Linux gewechselt bin und was ich mir davon verspreche:
Zum einen möchte ich mich nicht mehr weiter der Lizenz- und Update-Politik von Microsoft, Adobe und anderen Softwareriesen unterwerfen müssen. Wo es geht, nutze ich Open-Source-Software. CAD und PDF Bearbeitung sind jedoch Ausnahmen. Vieles an Windows und vor allem an Windows 11 hat mich in den letzten Monaten einfach nur noch genervt. Die Software ist überladen und wird gefühlt immer langsamer. Dass man am Ende noch Geld sparen kann, ist ein angenehmer Nebeneffekt.

Jetzt werde ich einfach mal anfangen meine tägliche PC-Arbeit unter Linux zu erledigen und wenn ihr Interesse daran habt auch gerne weiter über positives und negatives berichten.

Gruß
Heiko
 

Lorenzo

ww-robinie
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Das ist dann aber leider ein totes Pferd, so eine Software, die es so nicht mehr aktuell gibt. Ist nur eine Frage der Zeit, bis die dann nicht mehr läuft.

Bei Lightroom, das für meinen Geschmack in der Version 5.5 alles kann was ich brauche, hunderte Stichwörter vergeben und ein großer Katalog aufgebaut wurde, lohnt sich für mich (jetzt im nicht mehr großartig betriebenen Hobby) nicht auf ein lebendigeres Pferd zu setzen.
Ich halt mir dann einfach ne Partition auf der Festplatte parat mit nem passenden Betriebssystem, das ich dann nur noch offline nutze eben um Fotos zu entwickeln.
Das ist ein Werkzeug, wenns funktioniert ist mir egal wie alt es is, vor allem wenn's noch nicht Mal unproduktiv ist und die Alternative sehr viel Arbeit bedeuten würde.
Mein Rechner ist auch nicht aktuell, kein WLAN, Kabel raus, Neustart, fertig.
Dieses Abomodell gefällt mir nicht. Früher oder später will das Programm dann auch frischere Hardware etc. Dann müsst ich für genau das was ich schon lange auf eine bestimmte Art mach, kontinuierlich investieren. Geld, und n Haufen Zeit. Mir sind so die 24 Stunden die der Tag hat schon zu wenig :emoji_wink:
Ich bin kein "digital native" Ich brauche keine kostenlosen Apps mit Werbung oder In-App Käufen und ständig neue Hardware. Die Hardware gut genug, und n Programm das ich einmal voll bezahl und dann meins ist mag ich einfach lieber.

Wenn's irgendwann mal soweit sein sollte dass das mit Fotos nicht mehr geht, dann schau ich mir Darktable an. Und da werd ich dann auch nicht alles migrieren.
 

Kerstenk

ww-robinie
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Bei Lightroom, das für meinen Geschmack in der Version 5.5 alles kann was ich brauche, hunderte Stichwörter vergeben und ein großer Katalog aufgebaut wurde, lohnt sich für mich (jetzt im nicht mehr großartig betriebenen Hobby) nicht auf ein lebendigeres Pferd zu setzen.
Ich nutze in der Firma Vector CAD/CAM was ich 2000 gekauft habe, hat seinerzeit 11.000 gekostet und ich hatte es sehr sehr günstig gekauft. Das ist ein 16bit System und läuft auf den 64bit Maschinen nicht mehr. Ich nutze inzwischen auch neuere Systeme, die aber in einigen Bereichen (5Achs index) nicht mithalten kann, bzw gar nicht können (Ersatz würde wieder 11-20K kosten und das bin ich nicht bereit auszugeben), ich setze es direkt auf den Maschinen ein und deren Steuerung ist XP.
Auch das Rechnungsprogramm ist noch eine 16bit Version und auf dem Rechner habe ich win7/32, Ich wüsste nicht was mich dazu veranlassen sollte umzusteigen, ausser einen haufen Kosten und sehr viel Zeit für das Einrichten bis alles wieder so geht wie es nun macht, habe keinen Vorteil.
Thema Linux hatte mich auch schon beschäftiget, aber eben nicht alle SW die ich einsetze kann ich einfach ersetzen und die Einarbeitung in das neue System frisst mir persönlich zu viel Zeit, also "ärgere" ich einfach weiter mit Win rum.
Ich bin auch weiterhin mit dem win7 Rechner im Netz, Probleme habe ich keine damit, geht alles bestens, mache halt auch keine Mails auf die Mist anhängen haben, die werden erst gar nicht reingeholt :emoji_slight_smile:
Gruss Kersten
 

hhirte

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Alte Versionen sind natürlich schwierig für eine Firma; da muß man wohl in den sauren Apfel beissen - wegen Haftung, support usw.
Aber ganz ehrlich, ab einer gewissen Reife tut sich nicht mehr viel bei Software; es wird eher wieder schlechter, weil die Softwareentwickler Selbstbefriedigung betreiben und irgendwelche ganz tollen features implemetieren, die kein Mensch braucht oder die gar das Leben schwerer machen. Die cloud z.B....
Wer allerdings damit leben kann, für den ist ein alter PC (oder eben eine VM) mit diesen alten Versionen durchaus sinnvoll.
Spart Geld und man muß sich nicht wieder an ein "verbessertes" UI gewöhnen.
Mit alten OS zu surfen halten ich auch für problematisch. Die Browser haben auch die eine oder andere Lücke und es reicht schon, versehentlich auf eine Schadseite zu gehen. Infektion geht nicht nur über mail-attachments.
 

KalterBach

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Das ist dann aber leider ein totes Pferd, so eine Software, die es so nicht mehr aktuell gibt. Ist nur eine Frage der Zeit, bis die dann nicht mehr läuft.

Ich habe auch so ein totes Pferd: Ein echtes (und teures) Acrobat Version 11, was ich oft für die Optimierung von PDF-Dateien brauche oder zum Erstellen von PDF-Formularen. Baujahr 2012. Zum Glück klappte es noch, als ich auf Windows 10 umstieg. Aber das Ende ist absehbar. Echt doof. War damals schon unverschämt teuer, aber ein Abo werde ich dafür ganz sicher nicht abschließen.

Photoshop konnte ich schon ersetzen durch Affinity Photo. Die machen echt gute Sachen in bezahlbar.

Wir nutzen das (Lightroom) auf einer Käsereibe. :emoji_wink: Warum man das updaten sollte, oder für die Funktionen jetzt ein Abo-Modell kaufen muss, erschließt sich uns nicht.

Meine Frau ist Grafikerin und hat jahrelang mIt der letzten Kaufversion von Adobe gearbeitet. Jetzt hat Sie einen neuen Kunden der hat alles mit den aktuellen Versionen gemacht und sie ist daher jetzt ebenfalls Abo-Kunde. Es gibt schon einen Fortschritt bei gewissen Funktionen, aber ob es den Preis wert ist, bezweifelt sie stark.

Wenn ich ihr so ab und zu mal über die Schulter gucke, dann frage ich mich öfter mal, ob Programmierer bei Adobe Geld verdienen?
 

WinfriedM

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Wir nutzen das (Lightroom) auf einer Käsereibe. :emoji_wink: Warum man das updaten sollte, oder für die Funktionen jetzt ein Abo-Modell kaufen muss, erschließt sich uns nicht.

Was ist denn eine Käsereibe?

Ich hab mich auch öfters mal ein paar Jahre von der Entwicklung abgekoppelt und alte Rechner mit altem Betriebssystem weiter betrieben. Wenn die nicht im Netz hängen, geht das grundsätzlich auch ein paar Jahre. Aber irgendwann kommt man an den Punkt, da geht es nicht mehr oder es wird immer schwerer.

Beispiel: Der alte Rechner hatte noch ATA-Schnittstelle für Festplatte und DVD-Brenner. Irgendwann war der DVD-Brenner kaputt, aber es gab keine mehr mit ATA-Schnittstelle. Bleibt nur noch Gebrauchtkauf, aber nachdem der dritte gebrauchte Brenner auch nicht mehr richtig wollte, hab ich es aufgegeben. ATA-Festplatten gabs auch nicht mehr.

Anderes Thema: Es ist auch irgendwie unpraktisch, mehrere Rechner rumstehen zu haben. Macht alles zusätzliche Arbeit. Virtuelle Maschine wäre da noch etwas praktischer.
 

Lorenzo

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Okay, vom soo alt sprech ich nicht. SATA hat der Rechner schon, auch 16GB RAM und noch 2 Steckolätze frei. Brenner is drin, seit 15 Jahren hab ich keine silberne Scheibe mehr gebrannt.. PCI Express ebenso vorhanden. Mit den Schnittstellen sind noch einige Jahre viele Upgrades möglich. Bei mir steht ein Rechner rum. Und ich denk der lässt sich noch lang am Leben halten. Mein Gehäuse ist speziell, da hab ich auch schon bisschen rumgebastelt um das am laufen zu halten.
Ich denk die Zeit der großen Veränderungen bei Schnittstellen ist vorbei, zumindest die bei der es keine Erweiterungskarten gibt die dann USB oder PCI Express kompatibel sind.
Da glaub ich eher dass man mit dem ganzen Cloud Kram auf die Schnauze fliegt. Ich hab meine Daten bei mir Zuhause auf dem Rechner und 2 Backups von wichtigen Dingen.

Meine Negative (Fotos) die sich ja so toll archivieren lassen sind allesamt bei nem Hochwasser verloren gegangen, das passiert mir mit meinen Daten nicht nochmal.

Ich hab sogar Backups zu meinem PC Gehäuse. :emoji_slight_smile:
https://www.woodworker.de/forum/threads/al_bundy-aio-wakü-cnc-gpu.122532/post-926047
 

KaiX0

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Da glaub ich eher dass man mit dem ganzen Cloud Kram auf die Schnauze fliegt. Ich hab meine Daten bei mir Zuhause auf dem Rechner und 2 Backups von wichtigen Dingen.
Naja, wenn die Daten wirklich wichtig sind, sollte das Backup (+ Archiv?) physisch an einem anderen Ort liegen. Im Profibereich nimmt man dann z.B. Ironmountain...
Es gibt auch GUTE Clouds. Mit z.B. All-Inkl und Nextcloud bist Du privat sehr gut bedient.
 

KalterBach

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Was ist denn eine Käsereibe?

Ein älterer Mac Pro.

Ich hab mich auch öfters mal ein paar Jahre von der Entwicklung abgekoppelt und alte Rechner mit altem Betriebssystem weiter betrieben. Wenn die nicht im Netz hängen, geht das grundsätzlich auch ein paar Jahre. Aber irgendwann kommt man an den Punkt, da geht es nicht mehr oder es wird immer schwerer.

Gerade dafür bietet sich ja Linux an.

Beispiel: Der alte Rechner hatte noch ATA-Schnittstelle für Festplatte und DVD-Brenner. Irgendwann war der DVD-Brenner kaputt, aber es gab keine mehr mit ATA-Schnittstelle. Bleibt nur noch Gebrauchtkauf, aber nachdem der dritte gebrauchte Brenner auch nicht mehr richtig wollte, hab ich es aufgegeben. ATA-Festplatten gabs auch nicht mehr.

Ich habe den DVD-Brenner Jahre nicht mehr gebraucht. Möchte jemand die alten Rohlinge?

Anderes Thema: Es ist auch irgendwie unpraktisch, mehrere Rechner rumstehen zu haben. Macht alles zusätzliche Arbeit. Virtuelle Maschine wäre da noch etwas praktischer.

Ein Rechner und ein Notebook gehen grade so.
 

Wikipediot

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Ich hab mich auch öfters mal ein paar Jahre von der Entwicklung abgekoppelt und alte Rechner mit altem Betriebssystem weiter betrieben. Wenn die nicht im Netz hängen, geht das grundsätzlich auch ein paar Jahre. Aber irgendwann kommt man an den Punkt, da geht es nicht mehr oder es wird immer schwerer.

Genau dafür gibt es Linux.
Ironischerweise, weil man sagt ja auch "Linux hat scheiß Treiberunterstützung" laufen gerade alte Geräte ad infinitum auf Linux.
So bin ich auch umgestiegen. Hatte ein Netbook, was gerade so okay mit XP lief.
 

WinfriedM

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Genau dafür gibt es Linux.

Das waren alles Linux-Systeme, die aber nach 12 Jahren Serverlaufzeit eben eine Hardware hatten, die so nicht mehr beschaffbar war. Ein Server hat noch regelmäßig auf DVD gesichert und das funktionierte dann nicht mehr, weil der dritte Ersatzbrenner aufgegeben hatte. ATA-Brenner waren nicht mehr beschaffbar.

Die Grundaussage bleibt: Man kann sich eine gewisse Zeit von der Weiterentwicklung abkoppeln, aber irgendwo hat man dann einen Punkt, wo man Probleme bekommt.

Manche Technologien sind ja genial langlebig. USB-Sticks z.B. gibts genau in dieser Bauform schon bestimmt 20 Jahre. Ich hab noch so alte Sticks und die laufen noch wie am ersten Tag. Allerdings Speicherkapazität 512 MB. :emoji_grin:
 

Wikipediot

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Die Grundaussage bleibt: Man kann sich eine gewisse Zeit von der Weiterentwicklung abkoppeln, aber irgendwo hat man dann einen Punkt, wo man Probleme bekommt.

Naja, PATA hat sich 17 Jahre ohne Nachfolger gehalten. SATA ist jetzt 19 Jahre alt.
Meine Aussage ist, auf einem Rechner von 2005 läuft kein Windows 8 oder 10 oder 11.
Ein schlankes Linux kannst du da noch draufpacken.
Softwareunterstützung seitens MS wird viel früher Probleme machen, als die Hardware.

Das betrifft natürlich nur Einsatzszenarien, die aus Prinzip nicht die neuste Hardware brauchen.
Microsoft wollte schon längst, dass du deinen Rechner von z.B. 2012 entsorgst, weil Windows 11 nicht will (aus purer Willkür übrigens), auch jüngere Hardware ist ausgeschlossen worden.
Mit Linux kein Problem.
 

Lico

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Bei Linux (und Unix generell) sind die Treiber Bestandteil des Basissystems. Solange irgendjemand Interesse hat, dass eine bestimmte Hardware weiter funktioniert, werden die auch mit aktualisiert. Das hat aber zwei Nachteile:
- neue Hardware wird von den Distributionen erst mit der folgenden Release unterstützt
- Hardware, bei der die volle Leistungsfähigkeit erst im Zusammenspiel mit dem Treiber erreicht wird und das der eigentliche Wettbewerbsvorteil des Herstellers ist, kann nicht oder, was häufiger der Fall ist, nur eingeschränkt unterstützt werden, weil der Hersteller seine Spezifikation nicht offen legt. Das ist z.B. bei Grafikkarten zumindest in der Vergangenheit häufig der Fall gewesen.

Microsoft kümmert sich generell nicht selbst um die Hardware-Treiber (außer bei fundamentalen Sachen wie Netzwerkschnittstellen oder Massenspeicher). Die steuern die Hersteller der Hardware bei. Microsoft zertifiziert die nur. Das hat den Vorteil, dass mit der Marktverfügbarkeit einer Hardware auch ein Treiber da ist. Der Nachteil ist, dass der Hardware-Hersteller für jede neue Windows Version einen angepassten Treiber liefern muss. Das macht der aber nur, soweit er weiterhin ein kommerzielles Interesse an seiner Hardware hat.

Ulli
 

Wikipediot

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Das stimmt alles nicht.

Treiber gibt es in den Kernel reinkompiliert, oder als Module.

Unabhängig davon können Treiber nachinstalliert werden.

Einige Hardwarefeatures brauchen ein Kernelupdate. Das hat aber nichts mit Treibern zu tun.

Sowohl Treiber, als auch Kernel, kannst du selber kompilieren und installieren. Oder du machst das über den Paketmanager der Distribution, das funktioniert dann so wie das Installieren jeder anderen Software.

Speziell auf den zweiten Abschnitt bei "Nachteile":
Es liegt dem Hersteller frei, eigene Treiber für Linux, genau wie auch bei Windows, zu schreiben und zu veröffentlichen, wenn er denn Linux unterstützen will.
Ach und MS ist in diesem Punkt besonders geschickt. "Du willst das neue Grafikkartenfeature ausprobieren? Ja das wird nur mit DX# unterstützt. Das unterstützt als Kaufargument nur unser neustes Betriebssystem."
Irgendwann fiel denen auch ein "Oops, DX12 kann doch auf Windows 7 laufen".

Zu Grafikkarten:

NVidia ist ein Drecksverein mit zumindest damals schlechtem eigenen Linuxtreiber.
NVidia ist auch absolut interessiert daran nicht an offenen Standards zu arbeiten und will jedes Mal ihre eigenen, geschlossenen, proprietären Bibliotheken mit dubiosen Methoden auf den Markt werfen und forcieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

KaiX0

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Ich dachte LR5 war die letzte Kaufversion? Die 6er würde ich mir auch noch kaufen. Das Abo Modell finde ich echt frech.
Der (Lehrer) Fotograf damals im VHS Kurs hat vom Abo geschwärmt. Immer Up do date.
Ich dachte mir nur: genau Euch Fotografen gehts ja so dicke rein ...

Und ja, mit Dateisystemen hab ich mich auch nie richtig beschäftigt. Ich denke ext2 ist immer noch die Voreinstellung beim Installieren.
Hab mal ReiserFS, ext4 und Btrfs ausprobiert, aber im Alltag merkt man davon nix.
Du hast recht, es handelt sich um LR 5.7.1
 

dermwo

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[...]
Sollst und musst du auch nicht. :emoji_slight_smile:
Kann es mir aber auch nicht verkneifen, dass ein Absturz ein "kleineres Problem" ist.
Nicht deinetwegen, sondern weil man bei sowas merkt, dass jemand hauptsächlich Windows-Nutzer war. :emoji_slight_smile:

Hauptsache mal wieder sinnloses Windows-Gebashe...
Nicht deinetwegen, sondern weil man bei sowas merkt, dass jemand seit langem nicht mehr mit Windows arbeitet und/oder die Systeme aus einer sehr subjektiven Perspektive betrachtet.
 

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WinfriedM

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Abstürze bei Windows sind nun wirklich kein Thema mehr, was im Allgemeinen Sorgen bereitet. Harte Abstürze hat man auch nur, wenn Hardware kaputt oder inkompatibel. Linux stürzt meist nicht so krass ab, aber Probleme bekommt es mit defekter oder inkompatibler Hardware ebenso.

Ich administriere seit vielen Jahren etwa 100 Windows Computer und ein paar Linux-Server. Wenn wir im Jahr mal 1-2 Windows Rechner haben, die mit Bluescreen aussteigen, ist das viel. Die Linux-Server laufen schön 24/7 durch und werden vielleicht einmal im Jahr bei Wartungsarbeiten neu gebootet. Und das machen die dann so 6-12 Jahre lange. Sehr pflegeleicht, wenn nicht mal die Festplatte kaputt geht. Wir tauschen nach schlechten Erfahrungen die Platten alle 5 Jahre prophylaktisch aus.

Inkompatible Hardware ist so mit die schwierigste Herausforderung unter Linux. Mit kompatibel meine ich, dass Treiber dann auch über die ganze Nutzungsdauer gepflegt werden. Da mussten wir schon viel rumbasteln und uns sind graue Haare gewachsen, wie wir etwas doch noch irgendwie ans Laufen bekommen. Oder diverse Treiber, die irgendwie funktionieren, aber regelmäßig abstürzen oder das Logfile zumüllen. Und keiner da, der das mal in Ordnung bringen würde. Warum auch, machen ja viele in ihrer Freizeit, von daher gibts Null Verpflichtung oder Verantwortung.

Der große Markt an möglicher Hardware kann je nach Anwendungsgebiet stark zusammenschrumpfen, wenn es um Linux-Kompatibilität geht. Das es trotzdem immer wieder Leute gibt, die da was basteln, ist bewundernswert. Leider sind das oft kreative Köpfe, die sich morgen schon für was ganz anderes interessieren und keine Zeit mehr für die Pflege haben. Ist alles menschlich und gut nachvollziehbar. Warum die Situation so ist und Hersteller nur MS unterstützen, ist ja auch hinlänglich bekannt. Ich hoffe seit 30 Jahren, dass Linux mehr Verbreitung auf dem Desktop findet, so dass es die Hersteller ernst nehmen würden. Aber das scheint nicht zu passieren.

Kurzum: Beide Welten sind komplex und haben ihre Vor- und Nachteile. Die Problemfelder sind oft andere, aber langweilig wird einem weder bei Windows noch bei Linux. Schlussendlich ist es auch eine Frage, was man persönlich besser erträgt: Das etwas nicht läuft, weil Microsoft als Großkonzern es nicht will oder nicht hinbekommt. Oder weil etwas nicht läuft, weil in der Community noch niemand Lust darauf hatte, das Problem zu lösen.
 

willyy

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Treiber gibt es in den Kernel reinkompiliert, oder als Module.
technisch richtig, spielt für den Nutzer aber keine Rolle mehr.
Ich merke bei aktuellen Distributionen nicht, was fest Bestandteil ist und was er nachlädt.
Hab die letzten >10 Jahre keinen Kernel mehr selber gemacht. Mußte ich damals auch nur wg. SCSI Treibern machen.

Sowohl Treiber, als auch Kernel, kannst du selber kompilieren und installieren
braucht kein Schwein mehr. Außer bei HBCI Kartenlesern, da muß ich den Treiber einmal installieren.

Harte Abstürze hat man auch nur, wenn Hardware kaputt oder inkompatibel.
leider auch nicht immer richtig. Hatte bei meinem Win 10 Rechner vor der Neuinstallation regelmäßig Bluescreens, sogar während Telkos vom Home Office aus, wo er im Hintergrund ungefragt irgendwelche schei... Updates reingeprügelt hat und der Neustart dann nicht funktioniert hat.
Das passiert immer dann, wenn ein Win Rechner ein paar Jahre läuft und sich die glorreichen Updates gegenseitig abschießen.
Dann hilft nur komplett frisch machen.
 

dermwo

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Genau.
Abstürze bei Windows sind natürlich kein gelegentliches Verhalten...
Habe jahrezehntelang Windows benutzt, und jahrelang beides gleichzeitig.
Kann man auf Windows eigentlich wieder vernünftig drucken?

Sowas ist nur bei Windows denkbar:
https://www.computerbase.de/2020-03/windows-update-kb4535996-probleme-bluescreens/

Abstürze bei Windows sind kein gelegentliches Verhalten mehr seit spätestens Windows 7 (Vista war noch ziemlich scheiße und von 95/98 will ich nicht reden).
Wann konnte man nicht vernünftig auf Windows drucken? Geht es denn endlich vernünftig unter Linux, könnte man als Gegenfrage stellen.

Ich war jahrelang Windows Administrator und betreibe im privaten Bereich seit ~15 Jahren einen Linuxserver und habe ich auch einen RasPi im Einsatz. Auf dem Desktop hatte ich es wie auf Seite 1 erwähnt auch immer wieder im Einsatz, aber dann irgendwann keine Lust mehr mich noch in meiner Freizeit ständig mit Problemen wegen Treibern etc. rumzuärgern.

Ansonsten hat Winfried es wunderbar ausgeführt, da brauche ich gar nicht viel mehr Text zu verlieren. Und damit klinke ich mich hier auch wieder aus, ist ja eigentlich Heikos Thread.
 

Wikipediot

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@willyy
Das stimmt ja alles, aber was hat das mit meiner Aussage zu tun?
Ich behaupte ja nicht, dass der (gewöhnliche) Nutzer irgendwas mit Interna zu tun hat, ich korrigiere hier einfach falsche Behauptungen.

Zu "Sowohl Treiber, als auch Kernel, kannst du selber kompilieren und installieren"

[...]braucht kein Schwein mehr.[...]

Du weißt schon, dass Gerätetreiber von bspw. Grafikkarten immer bei der Installation extra kompiliert werden?
Und der Wechsel auf einen neuen Kernel kann wie gesagt bei neuster Hardware notwendig sein.

Harte Abstürze hat man auch nur, wenn Hardware kaputt oder inkompatibel.
Abstürze bei Windows sind kein gelegentliches Verhalten mehr seit spätestens Windows 7 (Vista war noch ziemlich scheiße und von 95/98 will ich nicht reden).

Was sagt ihr dann zu der entsprechenden Quelle, die ich angegeben habe? Solche Updates sind ja bei Windows kein Sonderfall. Jetzt mal als Absturzbeispiel.

Wann konnte man nicht vernünftig auf Windows drucken?

Öh, Windows hat da seit 2(?) Jahren Probleme damit?

2021:
https://help.thinprint.com/ht/printing-and-printer-mapping-issues-after-windows-update/

Jetzt ein anderes Problem:
https://borncity.com/win/2022/07/26/windows-10-20h1-21h2-microsoft-besttigt-usb-druckerprobleme/

https://www.computerbase.de/2022-10/windows-11-2022-update-druckerprobleme/

Mit der letzten Quelle korrigiere ich meine Aussage:
Die Probleme beim Drucken von Microsoft unter Windows ziehen sich mittlerweile über drei Jahre hin und auch unter Windows 11 ist nach wie vor keine Lösung in Sicht.[...]

Allgemein hat Microsoft zwei Probleme, die auf Updates basieren:

1) Ein Update macht irgendetwas kaputt/führt zu Abstürzen
2) Ein Update wird zwangsinstalliert und macht irgendwelche anderen Probleme (Telemetrie, Installation von Adware).

Geht es denn endlich vernünftig unter Linux, könnte man als Gegenfrage stellen.

Ja.
Lange keinen Drucker mehr gehabt, dann einen von 2002 gefunden.
Windows-Treiber? Keine Chance.
Linux? Kein Problem.
 

Lico

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Treiber gibt es in den Kernel reinkompiliert, oder als Module.

Unabhängig davon können Treiber nachinstalliert werden.
Trotzdem sind die Bestandteil des Kernels und werden mit dem zusammen entwickelt. Ob als Modul oder fest einkompiliert, wird mit der Kernelkonfiguration entschieden. Bei manchen Treibern ist das zwingend, wenn die zum Bootstrapping gebraucht werden. Klassiker sind z. B. Netzwerktreiber bei Systemen, die übers Netz booten. Die meisten werden aber tatsächlich als Module geladen, wenn sie gebraucht werden. Man kann bei neuer Hardware einen neuen Treiber aus dem Entwicklerzweig des Kernels auf einen Produktionskernel portieren, separat für den kompilieren und laden.Ist aber wohl eher nichts für Endanwender. Die warten dann auf die nächste Version der Distri.

Ulli
 

Lico

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Apropos Drucker: die sind seit ungefähr 15Jahren unter Linux kein Problem mehr. Linux nutzt CUPS (Common Unix Printing System, ist vor Jahren von Apple übernommen worden) und ein zu Bonjour kompatibles Protokoll. Da heute praktisch alle netztwerkfähigen Drucker Bonjour können, findet CUPS auch alle Drucker ohne irgend einen Handstand. Wenn der denn entweder PDF oder PostScript kann (können die heute alle). Ärger haben auch früher nur Windows - Drucker gemacht, die keinen eigenen Prozessor hatten und deshalb für das Rendering die Rechenleistung des Windows Rechners brauchten.

Lico
 

Lico

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Es liegt dem Hersteller frei, eigene Treiber für Linux, genau wie auch bei Windows, zu schreiben und zu veröffentlichen, wenn er denn Linux unterstützen will.
Machen viele ja auch. Das dürfte sogar bei den meisten der Fall sein. Das Bild von Linux als Bastelsystem von ein paar Nerds stimmt schon seit 20 Jahren nicht mehr. Seit Microsoft Linux in ihrem Azure Zeugs verwendetet gehören die auch zu den größten Kontributoren. Linux ist schon lange big business. Nur eben nicht auf dem Desktop.

Lico
 
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