Klettergherüst aus Robinie / Frage zu VA- Materialien

Elsbär

ww-pappel
Registriert
1. März 2005
Beiträge
11
Ort
Göttingen
Hallo an alle! Ich möchte für meine Tochter Spiel-und Klettergerüste für den Garten aus Robinie bauen. Würdet ihr die Holzpfosten einfach in die Erde einlassen oder komplett in Beton eingießen?
Kennt jemand einen Vertrieb für Spielplatzbeschläge höherer Qualität? (Z.B. Schaukelhaken kugelgelagert und rostfrei). Woran kann man bei VA Schrauben die Qualität erkennen? Ich habe schon öfter rostfreie Schrauben gehabt, die unheimlich weich waren, abbrachen oder am Kopf ausnuddelten. Oder ist das generell so bei VA Stahl?:emoji_slight_smile:

Herzlichen Dank für Eure Antworten und an die Initiatoren dieses tollen Forums!
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
20.064
Alter
51
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden

Anhänge

  • 91102452_0.jpg
    91102452_0.jpg
    58,7 KB · Aufrufe: 39

raftinthomas

ww-robinie
Registriert
16. Oktober 2004
Beiträge
3.810
Ort
Aachen/NRW
*zustimm*
keinesfalls diekt in erde oder beton.
zur edelstahlfrage: edelstahl ist niemals so fest wie normaler stahl. sicher gibts auch da festigkeitsunterschiede, aber es ist auch viel schwieriger, solche schrauben dann auch (in kleinen mengen) zu kaufen. ergo-> gut dimensionieren.
google doch mal rum, es gibt da einige eisenwarenhändler, die (fast) nur edelstahl schrauben und zubehör haben.
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Rostfreie Schrauben

Hallo Elsbaer.


ich schliesse mich meinen "Vorschreibern" an, doch moechte ich folgendes anfuehren. Die Verbindung Holz/Stahl/Beton wie abgebildet ist perfekt. Ich wuerde den auf dem Bild sichtbaren Schraubenueberstand, glatt an der Mutter absaegen und die Mutter mit einer Hutmutter ersetzen.

Ich habe in D eine aehnliches Spielgestell fuer meine Toechter erstellt dabei verwendete ich verzinker Schlossschrauben und Hutmuttern um jeglichen Verletzungen vorzubeugen. Ich hatte keinerlei Probleme in bezug auf Korrosion oder Rost bei den verzinken Schrauben. Nach 17 Jahren habe ich das Gestell (feuerverzinke I-Traeger) verschenkt alles Schrauben liessen sich ohne Probleme loesem, es waren minimale Rostspuren vorhanden.

Wuensche viel Spass beim Bauen und Benutzen.

mfg

Ottmar
 

raftinthomas

ww-robinie
Registriert
16. Oktober 2004
Beiträge
3.810
Ort
Aachen/NRW
*stimmeverstell und sprechwie carsten*
quasi überall. baumarkt. holzhändel. baustoffbedarfhändler. dachdeckereinkauf. undsoweiter
 

Rühl

ww-robinie
Registriert
28. September 2004
Beiträge
2.153
Ort
Hildesheim- Bockenem
Edelstahlschrauben haben an Stellen die mechanisch stark belastet werden nichts zu suchen.
Sie sind einfach zu hart/spröde.
Wenn sich eine andere Schraube noch längt, reißt eine Edelstahlschraube schon ab.




Gruß Ulf
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Edelstahlschrauben,

Hallo Forumsfreunde,

da faellt mir noch ein, hochbelastbare Edelstahlschrauben mit, Innensechskantkopf, beziehe ich umsonst von Mercedes Benz. In einigen aelteren Modellen halten diese Schrauben den Zylinderkopf fest(M10?M12?). Die werden beim Ersteinsatz vorgestreckt und koennen nur einmal verwendet werden. Die Mechaniker einer Mercedesreparaturwerkstatt heben die fuer mich auf, nachdem ich ihnen einmal ein "six pack" Bier($ 4.00) gegeben habe. Ich verwende diese Schrauben in Kompressionsverbindungen von schweren Bettgestellen.

mfg

Ottmar
 

Eurippon

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2004
Beiträge
1.836
Ort
Eppelborn
Stimmt, Edelstahlschrauben sind recht weich, genauso wie Messing.
Bei Terassendielen aus Bankirai reissen die mir dauernd trotz vorbohren ab.

Würde auch auf verzinkte Stahlschrauben zurück greifen.

Um die Anker (Träger) am Boden zu befestigen verwende ich immer kleine Zykonanker. Gibt es im Schraubenhandel, oder im Internet. Baumarkt ist preislich für Befestigungsmittel immer ne Apotheke...

Gruss


Michael
 

Rühl

ww-robinie
Registriert
28. September 2004
Beiträge
2.153
Ort
Hildesheim- Bockenem
Edelstahlschrauben:

Wie die meisten von uns ersetzte ich gerne marode Schrauben durch Edelstahlschrauben. Das ist auch problemlos möglich, wenn man die kleine "Materialkunde" beherzigt. Die Meisten glauben, Edelstahlschrauben seien härter und deshalb auch belastbarer. Das ist ein großer Irrtum!!! Außerdem vertragen sich Edelstahl und Aluminium überhaupt nicht!

Die wichtigsten Eigenschaften einer Schraube sind Zugfestigkeit und Dehn- oder Streckgrenze. Je nach Güte werden Stahlschrauben Festigkeitsklassen zugeordnet, und die Inschrift auf dem Schraubenkopf gibt Auskunft a.) über die Güteklasse und b.) über Zugfestigkeit und Dehngrenze. Die Zahl 10.9 ergibt eine Zugfestigkeit von 1000 N/mm2 und eine Dehngrenze von 900 N/mm2. Vereinfacht dargestellt, würde diese Schraube bei Erreichen der Zugfestigkeit von 1000 N/mm2 einfach abreißen. Weiterhin würde eine Zugkraft von 900 N/mm2 die Schraube dehnen, aber noch keine Verformung hervorrufen. Man muß wissen, daß die optimale Festigkeit einer Schraubverbindung dann erreicht ist, wenn die Schraube sich im "normalen" Dehnbereich befindet. In unserem Beispiel also unter der Dehn- oder Streckgrenze.

Edelstahl oder VA-Schrauben werden oft eingesetzt, wenn es um Korrosionsbeständigkeit geht. VA-Schrauben besitzen aber nicht die Festigkeit von hochwertigen Stahlschrauben. Die Streckgrenze liegt weit unter der einer vergleichbaren Stahlschraube. Eine gängige Bezeichnung ist V2-70; die Zahl 70 gibt die Zugfestigkeit von 700 N/mm2 an.

Das bedeutet folglich, dass beim einfachen Ersetzen einer Stahlschraube durch eine Edelstahlschraube die Belastbarkeit dieser Verbindung reduziert wird! Auffangen kann man dieses, in dem z. B. eine Schraubverbindung mit einer M6-Schraube aus Stahl durch eine M8-Schraube aus Edelstahl ersetzt. Vorausgesetzt ist natürlich, dass mir um das Innengewinde genügend Material zur Verfügung steht, um entsprechend aufzubohren und ein Gewinde zu schneiden.

Um die Unverträglichkeit zwischen Edelstahl und Aluminium zu neutralisieren, setzt Edelstahlschrauben bitte nur mit Kupfer- oder Silberpaste in Aluminiumgewinde ein. Das verringert zwar den Reibwert (die Schraube kann sich schneller lösen), verhindert aber den Zersetzungsprozeß des Aluminiums. Den geringeren Reibwert kann man dann wiederrum mit Fächerscheiben kompensieren. Federringe sind nur kaputte Unterlegscheiben!!!

Als Hinweis: Fächerscheiben verhindern zwar zuverlässig das Losrappeln von Schraubverbindindungen, sind aber sehr aggressiv gegenüber dem Untergrund, auf dem sie eingesetzt werden. Rostgefahr!!!
 

Jungschiss

ww-birnbaum
Registriert
3. Mai 2005
Beiträge
226
Ja wat denn nu

Hallo!
Ich will ja keinen Stress machen aber mir geht es um Folgendes:
Manche sagen Edelstahl sei haerter, manche sagen Edelstahl sei weicher.
Bis vor kurzem dachte ich weicher als Normalstahl.Also es geht jetzt um Schrauben.

@Ruehl bzw Eurippon: Welche Aussage gilt denn jetzt?

Edelstahlschrauben haben an Stellen die mechanisch stark belastet werden nichts zu suchen.
Sie sind einfach zu hart/spröde.


Die Meisten glauben, Edelstahlschrauben seien härter und deshalb auch belastbarer. Das ist ein großer Irrtum!!!

Stimmt, Edelstahlschrauben sind recht weich, genauso wie Messing.

Mit verwirrten Gruessen
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.799
Ort
Wien/österreich
Hi Jan!
Ich bin zwar kein experte, aber ich glaube es ist so:
Es kommt immer auf die belastung an und nicht nur die härte. Befestige ein brett mit einem spax, und ein brett mit einem entsprechenden nagel. Wenn du beide befestigungen auf biegung belastest wird der schrauben abbrechen, da er zu spröde ist. Der Nagel wird sich verbiegen, das brett hält aber trotzdem noch halbwegs.
So zumindest meine laienhafte vorstellung.
gerhard
 

Rühl

ww-robinie
Registriert
28. September 2004
Beiträge
2.153
Ort
Hildesheim- Bockenem
Wenn du dir eine Schraube aus Keramik vorstellen würdest, wäre diese ungheuer hart, aber überhaupt nicht zugfest!

Das ist das Problem.

Eine normale Schraube ist wenn man so will zäh-elastisch gegenüber einer Edelstahlschraube.



Gruß ulf
 

Grisuspeedy

ww-pappel
Registriert
26. November 2008
Beiträge
9
Ort
Wien
Ich grabe hier ein altes Thema aus, das mich nun in naher Zukunft beschäftigen wird: für diverse (Freizeit-) Einrichtungen, die der Witterung ausgesetzt sind, werde ich Robinie verwenden, da dies absolut das beste Holz für Konstruktionen im Freien ist, negative Eigenschaften wie Schwindung und Verwerfungen sind hier nebensächlich.

Frage an die Community: gibt es Alternativen oder einen "Trick" für Robinien Holz nicht VA Schrauben zu nehmen? Ein Bekannter war am Verzweifeln beim Verlegen eines neuen Terrassenbodens, aber mit Douglasie - also wesentlich weicher, da trotz richtigem Vorbohrens die VA Schrauben relativ oft bei vermuteter richtiger Belastung abgedreht wurden.

Ich habe schon überlegt vor dem Reindrehen der (verzinkten Schraube) jede kurz in Maschinenfett zu tauchen, mindert die Reibung und wirkt konservierend :emoji_wink:
 

Andreas W.

ww-robinie
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
785
Ort
Mittelfranken
Hallo Grisuspeedy,

wie oben erwähnt ist Robinie sehr hart außerdem hat es korrosive Inhaltsstoffe, die durch Umwelteinflüsse ausgewaschen werden. Diese greifen die Zinkschicht und den sehr hochwertigen Stahl normaler Schrauben umgehend an.
Schreibe das in Bezug auf die verbreiteten 8 mm - Holzbauschrauben, gelb verzinkt, vorgebohrt mit 6 mm. Vorbohrung anfangs allerdings eher schlampig nicht auf die Ganze Schraubenlänge ausgeführt. Fett ist auch zum Einsatz gekommen, allerdings anfangs sparsam.

Am Schraubenkopf sieht man die Korrossion innerhalb weniger Wochen.
Durch starken Schwund des naß verarbeiteten Holzes mußten wir die Schrauben nachdrehen, dabei sind etliche Schrauben abgedreht.
Zustand der Schrauben nach einem Jahr: stark angegriffen.

Besser ist es geworden, als wir die Vorbohrung mit 6 mm gewissenhaft auf etwas über die Schraubenlänge ausgeführt haben, Bohrmehl durch häufiges Lüften des Bohrers so gut als möglich entfernt haben.
Weiterhin den Schraubenschaft auf 0,5 - 2 mm größer des Durchmessers der Schraube vorbohren (also die 6 mm - Bohrung nur im Gewindebereich) und die Schraube recht großzügig in Fett eintauchen.
Fett ist gut und hilft, allerdings wird es recht schnell von dort, wo es benötigt wird (vorne an der Bohrspitze) "abgestriffen".

Auch mit den Maßnahmen waren die Schrauben bei Kontrolle nach einem Jahr schwarz (also Zinkschicht angegriffen), aber noch absolut fest.

Fazit für mich: verzinkte Schrauben und Robinie (ebenso wie Eiche) im bewitterten Außenbereich sind eigentlich nicht fachgerecht.

Gruß, Andreas
 

Grisuspeedy

ww-pappel
Registriert
26. November 2008
Beiträge
9
Ort
Wien
@Andreas W. Vielen Dank für deine Ausführliche Antwort... genau das habe ich befürchtet... werde wohl mit Edelstahlschrauben rangehen und mit Kerndurchmesser vorbohren - mit einer "Prüfbohrung" und dann schauen, ob die von mir gewählten VA Schrauben das hergeben und auch die auf der Verpackung angegebene Qualität haben ...

@U.Tho Danke für deinen Link, ich werde mich in die Materie genauer "einlesen"...

Fazit: mir wird die VA-Variante nicht erspart bleiben, einziger Trost ist, dass ich überdimensionieren kann und das Zeugs nicht so viel auszuhalten hat.

Grüße Christoph
 

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
5.037
Ort
Thüringen
Falls Dich mein Thread zum Terrassengeländer interessiert:
https://www.woodworker.de/forum/threads/terrassengeländer-neu-machen.122516/
Die Ecken hatte ich mit langen Terrassenschrauben TX15 A2 verbunden (Empfehlung vom Würthverkäufer). Die haben einen kleinen Kopf - also der TX15 ist recht klein für die Kraft, die man beim Eindrehen braucht (KRÄFTIG DRÜCKEN!). Rauskriegen tu ich die glaube ich nicht mehr - das hält der kleine Kopf eventuell nicht aus.
Vielleicht sollte man etwas stärker als der Kerndurchmesser vorbohren insbesondere bei langen Gewinde.
 

Grisuspeedy

ww-pappel
Registriert
26. November 2008
Beiträge
9
Ort
Wien
@U.Tho Ich nehme an mit etwas "stärker" als den Kerndurchmesser meinst du z.B. bei Kerndurchmesser 5mm mit 5.5mm rangehen?

Ich weiß jetzt auf die Schnelle nicht, ob es z.B. 5.5mm Holzbohrer gibt, sonst nehme ich einen Bohrer für Stahl in 5.5mm, wird auch seine Dienste tun.
 

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
3.086
Ort
Mittelfranken
Wobei man schon sagen muss, dass bei eigenen Kindern Fichte komplett ausreichend ist. Die klettern und schaukeln ein paar Jahre, dann sind sie zu groß und haben andere Interessen.

Für Kindergärten, Spielplätze etc, die von vielen Generationen Kinder genutzt werden, ist das natürlich etwas anderes.
 
Oben Unten