Kleines Sideboard aus Eicheresten

IngoS

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Hallo,

neben das Sofa soll, parallel zur Seitenlehne ein kleines Sideboard stehen. Dadurch sind die Höhe mit 73 cm und die Breite mit 90 cm vorgegeben. Die Tiefe ist mit 40 cm so gewählt, dass in die Schubfächer DIN A4 längs hinein passt. Der unten offene Teil ist für 10 Ordner vorgesehen. Brettbau bot sich hier an, weil man so die Deckplatte und den Regalboden einleimen kann und für die Schubladen keine zusätzlichen Lauf- Streif- und Kippleisten erforderlich sind.
Das noch vorhandene Eichenholz war sehr knapp. Ich musste also große Äste und Splintholz an nicht offen sichtbaren Stellen mit verarbeiten. Bei der Holzauswahl und bei der Anwendung der Verleimregeln mussten natürlich Abstriche gemacht werden.
Trotzdem fand ich noch ein schönes Stück Holz mit stehenden Jahresringen für die Tür und die Schubladenfronten. Aus optischen Gründen habe ich die Tür nicht, wie üblich mit Rahmen und Füllung ausgeführt. Die Schubladen sind klassisch hinten offen und vorn halb verdeckt gezinkt. Die mit Rahmen und Füllung gearbeitete Rückwand weist eine Besonderheit auf. Im Gegensatz zur üblichen Bauweise habe ich nicht nur den Korpus, sondern auch die Rückwand gefälzt. So erspare ich mir die unschöne Fuge bei der teilweise sichtbaren Rückwand.

Gruß

Ingo
 

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teluke

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Die mit Rahmen und Füllung gearbeitete Rückwand weist eine Besonderheit auf. Im Gegensatz zur üblichen Bauweise habe ich nicht nur den Korpus, sondern auch die Rückwand gefälzt. So erspare ich mir die unschöne Fuge bei der teilweise sichtbaren Rückwand.

Gruß

Ingo

Warum nutest Du die Rückwand nicht einfach ein?
Rund um die Rückwand eine Feder gefräst und in die Korpusteile eine Nut.
Das sieht von vorne und von hinten gut aus.

Der Ast stört doch nicht ist ja für den eigenen Gebrauch nehme ich an.
An dem Ast kann man auch sehen dass das keine Spanplatte ist.:emoji_wink:
 

Orgelbauer

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Moin Ingo,
schöne Eiche.
Du gewinnst damit zwar keinen Meistertitel,
doch ist es allemal höherwertiger als irgendwas aus dem Möbelladen.
Sehr schön und einfach ... selbstgemacht ...
...uunnnd echt Holz !

Grüße
Klaus
 

IngoS

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Warum nutest Du die Rückwand nicht einfach ein?
Der Ast stört doch nicht ist ja für den eigenen Gebrauch nehme ich an.
An dem Ast kann man auch sehen dass das keine Spanplatte ist.:emoji_wink:

Hallo Theo,

es gibt ja immer mehrere Möglichkeiten, ein Problem zu lösen.
An das Einnuten habe ich nicht gedacht, hatte aber auch so genug Stress, den Korpus insgesamt in eins zu verleimen.

Mich stören Äste auch überhaupt nicht.
Man muss halt immer sehen, wo man sie am besten unterbringt.

Gruß

Ingo
 

Daniboy

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Die schlichte Front mit den Fingerlöchern gefällt mir sehr gut, wird wahrscheinlich gut zu den Ordnern passen. Schön fotografierte Details. Dezentes Understatement und das noch mit Holzresten, wow.
 

IngoS

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Die schlichte Front mit den Fingerlöchern gefällt mir sehr gut, Dezentes Understatement und das noch mit Holzresten, wow.

Hallo,

vor 30 Jahren habe ich irgendwie barocker gebaut.
Inzwischen versuche ich möglichst zeitlos und schlicht zu konstruieren.
Tatsächlich scheint sich der persönliche Geschmack im laufe der Zeit zu ändern.

Gruß

Ingo
 

Friederich

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es gibt ja immer mehrere Möglichkeiten, ein Problem zu lösen.
An das Einnuten habe ich nicht gedacht, hatte aber auch so genug Stress, den Korpus insgesamt in eins zu verleimen.
Hallo Ingo, fest einbauen wär wirklich keine gute Idee gewesen, aber man kann die Rückwand ja auch nachträglich von unten in Nut einschieben. Bei entsprechend zurückgesetztem Unterboden.

Was anderes: Die Zinkeneinteilung find ich etwas ungünstig. Bei 1:2 Teilung wäre der Randzinken stärker ausgefallen und dann nicht so spaltgefährdet, bei strammer Passung.
 

ChrisOL

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Hallo Ingo,

Danke für das zeigen der Bilder. Handwerklich gut umgesetzt. Die Eiche mit den markanten Spiegeln hast du gut in Szene gesetzt, so gefällt mir Eiche. Bei den Ästen sieht man auch sehr schön, dass du dir Gedanken bei der Holzauswahl und Zusammenstellung gemacht hast.

Haben die Schubladen noch einen Stoppklotz oder laufen an die Rückwand?

Wie Daniboy schon sagte, auch die Bilder sind sehr ordentlich.
 

IngoS

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Hallo Christoph,

die Schubladen laufen bis an die Rückwand.
Wenn der Korpus mit der Zeit noch etwas schwindet (habe ja keine Trockenkammer), kann ich die Seiten der Schubladen entsprechend kürzen, ohne an dem Hinterstück was machen zu müssen.
Darum stehen hinten die Schwalben der Schubladenseiten ja 5mm über die Rückwand hinaus.

Gruß

Ingo
 

DerBastler

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Moin Ingo,
schöne Eiche.
Du gewinnst damit zwar keinen Meistertitel,
doch ist es allemal höherwertiger als irgendwas aus dem Möbelladen.
Sehr schön und einfach ... selbstgemacht ...
...uunnnd echt Holz !

Grüße
Klaus

Ich kenne Schreiner die als Meister schlechtere arbeiten abgeliefert haben.

Es trifft jetzt nicht meinen Geschmack , Aber die Arbeit an sich finde ich gut . Ich sehe das du dir mühe gegeben hast und das Ergebniss kann sich sehen lassen.
Dafür von mir ein Daumen hoch
 

Quercius

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Im Woid
Guten Tag Ingo,
Finde das Möbelstück sehr gelungen, ich mag nur die edelstähleren Beschläge nicht.
Mir gefällt besondes die Kombination aus vermutlich viel Maschineneinsatz und dem „Handwerklichem“ mit der Verzinkung. Super Resteverwertung.

Viele Grüße
Matthias
 

IngoS

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Guten Tag Ingo,
Finde das Möbelstück sehr gelungen, ich mag nur die edelstähleren Beschläge nicht.
Viele Grüße
Matthias

Hallo Matthias,

die Topfbänder gefallen mir auch nicht, zum Glück sieht man sie ja nicht im geschlossenen Zustand.
Ich hatte erst schönere, zierliche Möbelbänder besorgt, die allerdings nicht richtig passen wollten und mich auch qualitativ nicht überzeugen konnten. Da ich hier kurzfristig aber nichts Besseres bekam, nun diese Notlösung.

Gruß

Ingo
 

ministry

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Lieber Ingo,
ich würde es sofort nehmen bzw mir zeigen lassen wie so etwas entsteht.
chapeau, das will ich auch mal können
 

IngoS

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ChrisOL

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die Schubladen laufen bis an die Rückwand.
Wenn der Korpus mit der Zeit noch etwas schwindet (habe ja keine Trockenkammer), kann ich die Seiten der Schubladen entsprechend kürzen, ohne an dem Hinterstück was machen zu müssen.
Darum stehen hinten die Schwalben der Schubladenseiten ja 5mm über die Rückwand hinaus.

Da hast du ja wirklich an alles gedacht. Respekt.
 

IngoS

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Da hast du ja wirklich an alles gedacht. Respekt.

Hallo Christoph,

das habe ich mir nicht selbst ausgedacht, das ist altes Handwerkerwissen.
Schon beim einpassen der Schubladen konnte man so die exakte Einschubtiefe leicht einstellen und justieren.
Bei der Verarbeitung von Massivholz gibt es viele wichtige Verarbeitungsregeln die beachtet werden sollten, wenn man haltbare Möbel bauen will.
Das macht die Sache deutlich interessanter, als den Bau von Spanplattenmöbeln.

Gruß

Ingo
 

ChrisOL

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Hallo Ingo,

dazu gehören aber zwei Dinge, Wissen und Anwenden. Vielen Dank daher nochmals für das zeigen der Bilder. So habe ich wieder ein klein wenig dazu gelernt. Ich hätte sehr wahrscheinlich einen Stoppklotz gesetzt. Deine Version ist mir sympathischer.
 

pixelflicker

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Sehr schöne arbeit. Sowas traue ich mir noch nicht zu, aber das kommt sicher mit der Übung.

Interessant ist, dass du vorne keine Tür mit Füllung machst, die Rückseite aber so arbeitest das ist schon Ungewöhnlich, oder?
Gibt es denn auch ein Video wo du zeigst, wie du die Zinken machst?
 

IngoS

ww-robinie
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Interessant ist, dass du vorne keine Tür mit Füllung machst, die Rückseite aber so arbeitest das ist schon Ungewöhnlich, oder?
Gibt es denn auch ein Video wo du zeigst, wie du die Zinken machst?

Hallo,

Bei der Rückwand hätte man ja in einer Richtung immer Quer- auf Längsholz.
Bei der Größe einer verleimten Massivholzplatte würde das zu Rissbildung führen.
Alternative wäre da nur, senkrecht Nut- Federbretter einzubauen, die dann jeweils in der Nut Bewegungsfreiheit haben. Hier wollte ich aber einen sauberen Abschluss zwischen Rückwand und Korpus, darum diese Lösung.
Die Tür ist so klein, dass sich das Schwinden und Quellen nur sehr wenig auswirkt, zumal ich dort Bretter mit stehenden Jahresringen verwendet habe, die nur halb so viel arbeiten, wie Bretter mit liegenden Jahresringen.
Optisch hätte eine Füllungstür so auf einer Hälfte gegenüber den schlichten Schubladen auf der anderen Seite nicht gut ausgesehen.
In irgend einem Film habe ich auch schon mal die Herstellung von Schwalbenschwanzzinken gezeigt, allerdings nicht sehr ausführlich.
Da gibt es aber auch schon einige Filme auf YT, die sich mit dem Thema auseinander sezten.

Gruß

Ingo
 

pixelflicker

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Ja, ich weiß, dass es viele Videos zu Schwalbenzinken gibt. Ich dachte nur, du hättest die mit deiner Fräse gearbeitet, dann hätte mich das besonders interessiert. Oder hast du per Hand gezinkt?

Du achtest sehr darauf, dass das Holz arbeiten kann. Ich habe aber schon viele Möbel von Schreinern gesehen, die für sowas durchaus große Leimholzplatten verarbeiten. Wie kommt das, hast du schon so oft schlechte Erfahrungen gemacht? Oder denkst du dein Holz arbeitet besonders stark, weil es nicht ganz so trocken ist?
 

teluke

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Du achtest sehr darauf, dass das Holz arbeiten kann. Ich habe aber schon viele Möbel von Schreinern gesehen, die für sowas durchaus große Leimholzplatten verarbeiten. Wie kommt das, hast du schon so oft schlechte Erfahrungen gemacht? Oder denkst du dein Holz arbeitet besonders stark, weil es nicht ganz so trocken ist?

Der Schreiner der große Leimholzplatten verarbeitet achtet ebenso auf die Holzrichtungen und fachgerechte Verarbeitung.
Macht er das nicht darf er das Möbel nochmal machen.
Insofern gibt es da keinen Unterschied.

Dabei ist es egal wie trocken das Holz ist.
 

IngoS

ww-robinie
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Ja, ich weiß, dass es viele Videos zu Schwalbenzinken gibt. Ich dachte nur, du hättest die mit deiner Fräse gearbeitet, dann hätte mich das besonders interessiert. Oder hast du per Hand gezinkt?

Du achtest sehr darauf, dass das Holz arbeiten kann. Ich habe aber schon viele Möbel von Schreinern gesehen, die für sowas durchaus große Leimholzplatten verarbeiten. Wie kommt das, hast du schon so oft schlechte Erfahrungen gemacht? Oder denkst du dein Holz arbeitet besonders stark, weil es nicht ganz so trocken ist?

Hallo, die Zinken mache ich immer von Hand. Etwas muss man ja in Übung bleiben.
Einzelne Schlitz - Zapfenverbindungen mache ich auch von Hand, geht schneller als die Fräse einzurichten.

Jeder Tischler muss auf die Maserungsrichtung und das Quell- und Schwindverhalten achten. Aber er macht das ohne groß drüber zu reden, weil es für ihn selbstverständliches Alltagsgeschäft ist. Teilweise werden aber Dreischichtplatten oder furnierte Platten verarbeitet, bei denen diese Problematik nahezu weg fällt. Optisch fällt der Unterschied kaum auf.
Ich habe mir mal in einer ungeheizten offensichtlich feuchten Ausstellungshalle Billigvollholzmöbel angeschaut. Etliche Möbel, die nicht fachgerecht gebaut waren, zeigten Schäden durch zu starkes Aufquellen.
Ja, mein Eichenholz ist nicht kammertrocken. So ist die Gefahr natürlich etwas größer, dass es zu Problemen kommt, wenn ich nicht fachgerecht arbeite.

Gruß

Ingo
 

pixelflicker

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Jeder Tischler muss auf die Maserungsrichtung und das Quell- und Schwindverhalten achten. Aber er macht das ohne groß drüber zu reden, weil es für ihn selbstverständliches Alltagsgeschäft ist.
[...]
Ja, mein Eichenholz ist nicht kammertrocken. So ist die Gefahr natürlich etwas größer, dass es zu Problemen kommt, wenn ich nicht fachgerecht arbeite.

Ja, das ist mir klar, dass jeder professionelle Schreiner (Tischler) automatisch auf sowas achten wird. Einer meiner besten Freunde ist Schreinermeister, bei dem hole ich mir immer wieder die Infos, wenn ich was bauen will.

Trotzdem kommt es mir so vor, als würdest du noch mehr Puffer einplanen als die meisten Schreiner, wir haben z.B. einen Küchenschrank mit einer Eiche-Leimholz-Tür, die fast über die ganze Front läuft (also so etwa 60x60cm). Die ist in einem Stück verleimt und machte in den letzten 3 Jahren bisher keinerlei Probleme.

Aber mit der Info, dass dein Holz nicht Kammergetrocknet ist, hast du damit ja schon die Gründe genannt. Das macht für mich dann natürlich Sinn.
 
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