Kleine Holzteile "verkleben"

[lunateide]

Guten Abend liebe Woodworker,

Weihnachten ist fast vorbei und es wird langsam Zeit, wieder etwas Holzstaub in die Nase und ein paar Späne unter die Füße zu bekommen.

Ich habe vor, kleine Vierkantleisten unterschiedlicher Holzarten (ca 8 x 8 mm im Querschnitte) zu Korpuswänden für eine Schachtel zu verleimen.

Normalerweise benutze ich Weißleim, für diese Kleinteile ist er zu unhandlich und dickflüssig.

Kann mir evtl. jemand eine Alternative, vielleicht aus dem Modellbau nennen?

Gruß
Roland

 

[narrhallamarsch]

verleimst du die korpen stumpf oder auf gehrung??

 

[derstraubi]

Hallo Roland,

Weißleim ist für Holz schon gut. Man kann Weißleim auch verdünnen. 10% gehen immer, wenn es nicht so stabil werden muß (wie in Deinem Fall) geht auch noch mehr. Versuch machen. D2 Leim läßt sich leichter verdünnen als D3 Leim (der ist "gehaltvoller" und bindet auch auf eine andere Weise ab).
Die Ami pappen viel mit Cyanacrylat. Das ist recht dünnflüssig und hätte evtl. den Vorteil, daß Du die Verklebung mit der Hand halten kannst. Allerdings ist das eine recht teuere Fummelei.
Ansonsten kann ich Dir als Restaurator auch noch zu Warmleim (Glutinleim) raten. Da könnte man die Leistchen mit etwas Leim aneinanderreiben. Durch die Abkühlung geliert der Warmleim und die Anfangshaftung reicht um die Teile bis zum Abbinden zu fixieren. Das muß man aber üben.
Oder aber eine der anderen tausend Leimsorten.

 

[lunateide]

Hallo Narrhallamarsch,

damit wir uns nicht mißverstehen:

Bei meiner Frage ging es zunächst nur darum, die einzelnen Wände aus Vierkantleisten aufzubauen.

Um diese Wände dann zu einer Schachtel zusammenzufügen, kann ich ja wieder Weißleim nehmen.

Konkret zu Deiner Frage.

Variante a:
Bestehen die Seitenteile aus Leisten mit gleichen Querschnitt, verleime ich den Korpus auf Gehrung.

Ich habe allerdings auch die Idee, die Leisten versetzt zu verleimen. Ein Seitenteil sieht dann aus wie Fingerzinken.

Variante b
Ich will auch noch versuchen, unterschiedlich hohe Leisten aufeinander zu leimen.
Z.B. hohe Leiste aus sehr dunklem Holz, darau eine sehr flache aus sehr hellem Holz (Optik Schokoladenkuchen mit Sahne gefüllt)

Hier will ich dann auch mit einer stumpfen Verleimung experimentieren.

Gruß
Roland

 

[narrhallamarsch]

mhmmmm.....

dann wäre vielleicht epoxy eine variante, aber auch hier ist es wie bei weißleim:

wo nix rausquillt, war auch nix drin und epoxy wieder weg zu bekommen ist eine seuche...

denn zwingen wirst du bei beidem brauchen.

 

[OlliT]

Hallo Roland,

schöne Idee. Dieser Marmorkucheneffekt gefällt mir auch sehr gut. Habe schon Ahorn mit Eiche und Buche in verschiedenen Varianten kombiniert.

Ich würde die Leisten ganz normal mit Weißleim zu einer zunächst etwas dickeren Leimholzplatte verleimen. Dann noch mal kurz über die Abrichte schieben, durch die Dickte laufen lassen und auf Endmaß 8mm hobeln. So hast Du keinen Stress mit Leimflecken und die Bretter werden absolut plan. So gehe ich generell bei der Leimholzherstellung vor.

Du kannst alternativ auch einen dünne Ahorn Leiste in ein Eichebrett einnuten.

Die Leisten versetzt zu verleimen, um damit Fingerzinken zu erhalten, stelle ich mir schwierig vor. Wenn der Versatz nicht stimmt, passt es nachher nicht. Wenn die Leisten beim Verleimen leicht verrutschen, hast Du genau den Salat. Ich fräse die Zinken lieber konventionell.

Viele Grüße

Olli

 

[Stick69]

Hi,

schließe mich Olli in allen Punkten an. Einer unserer Lehrlinge hat vor Jahren trotz Warnungen seitens Chef und Gesellen mal versucht ein Korpus auf diese Weise zu bauen und ist dabei kläglich gescheitert. Das Problem ist halt das sich ruckzuck ein Zehntel zum nächsten gesellt und anschließend nichts mehr ordentlich zusammengeht. Das verleimen mit Weißleim ist definitiv unproblematisch.( Leim der rausquillt hält nicht, aber er beruhigt ungemein.)

so long

Stick

 

[lunateide]

An alle,

ich habe soeben meinen IQ unter die Raumtemperatur korrigiert.

Ich schneide Bretter zu Leisten und mache mir dann einen Kopf, wie ich diese aufeinander leime und womit...

anstatt die Bretter auf Stärke zu hobeln, aufeinander zu leimen und dann in Scheiben zu schneiden.
Dann stellt sich die Frage nach dem Leim nicht mehr.


Setzen 4..

Roland