Kleiderschrank Selbstbau

Ingo_111

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Guten Tag, ein frohes neues Jahr und einen herzlichen Gruß an alle Woodworker :emoji_slight_smile:

Ich bin seit heute neu hier im Forum.
Im neuen Jahr möchte ich einen Kleiderschrank selbst bauen. Bisher besitze ich 2 alte (Kinder)Kleiderschränke, die jedoch völlig unterschiedlich aussehen. Es soll jetzt mal ein großer und stabiler Schrank werden.

Ich möchte also möglichst nicht mit beschichteten Spanplatten arbeiten, sondern mit Leimholzplatten oder aber auch mit Holzrahmen, die dann ein- od. beidseitig verkleidet werden.

Da ich grds. einen größeren Schrank haben möchte, denke ich jedoch daran, diesen so zu bauen, dass ich ihn notfalls auch teilen kann. Also z.B. 3-teilig mit je einem Meter.

Nun meine Fragen:
- welche Holzarten würdet Ihr empfehlen?
- worauf muss ich achten?
- wie sollte ich den Bau grundsätzlich angehen / planen?

Ich bin nicht ganz unerfahren mit Holzarbeiten und habe schon Schränke fürs Wohnzimmer gebaut, ein Bett und auch eine Kommode.

Freue mich auf Eure Tipps.

Gruß,
Ingo
 

Ingo_111

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Hallo Elmar,

wow... danke für die schnelle Antwort und den Link zu Deinem Projekt.
Genau so soll mein Kleiderschrank auch aussehen.
Deiner gefällt mir so gut, dass ich ihn gerne so nachbauen möchte.

Nur... um ehrlich zu sein, traue ich mir das in dieser Güte dann doch (noch) nicht zu. Der Schrank sieht ja wirklich aus, wie in einer professionellen Schreinerei gebaut.

Was ich z.B. schon nicht so ganz verstanden habe, ist, wie Du die Türfüllungen realisiert hast. Ich verstehe den gedübelten Rahmen. Aber welche Funktion/Bedeutung haben dann diese 12x12-er Leisten? Und wie hast Du dann die eigentliche Füllung eingebracht und befestigt? Und... sind die Füllungen rundherum noch gefalzt?

Sorry wegen der vielleicht blöden Fragen :rolleyes:

Gruß,
Ingo
 

derdad

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elmgi

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Ciao Ingo,

mach Dir einmal keine Gedanken von wegen "blöder" Fragen. Jeder hat einmal bei Null angefangen und hatte im Laufe der Zeit viele Fragen...

Zu den Leisten:

Bei Türen (auch Zimmertüren) baue ich meist zuerst die reine Rahmenkonstruktion und setze erst später die Füllungen ein, die dann per Leisten gehalten werden. Das lässt mir einfach die Möglichkeit die Gestaltung der Füllungen in Ruhe zu bestimmen (mangels meiner schlechten Vorstellungskraft).
Die 12er Leisten mit 3er Falz sind schlicht das Ergebnis etlicher Leistenvariationen, die mir bei diesem Schrank am Besten zugesagt haben.
Der 3er Falz grenzt die Leisten optisch (Schattenfuge) gegen die Friese ab.
Die Friese haben eine Stärke von 20 mm. Die Füllungen wurden so mit einer schlichten Abplattung versehen, dass die Rückseite der Füllungen exakt mit den Friesen fluchtet (auf einer Ebene liegen).
Auf der Türinnenseite habe ich dann die Füllungen mit schlichten Rechteckleisten fixiert (Vorteil: Die Füllungen können jederzeit ausgebaut/getauscht werden).

Ich hoffe halbwegs verständlich geschrieben zu haben.
 

elmgi

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Hallo Gerhard,

gut beobachtet! :emoji_slight_smile:

Stand heute: die linke Tür ist völlig plan, die rechte Tür steht (nur) unten auf der Innenseite (Türmitte) ca. 2 mm vor.
Ich hatte damals überlegt Drehstangenschlösser einzubauen, habe es aber beim Bau ohne Schlösser belassen.
 

derdad

Moderator
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Hallo Gerhard,

gut beobachtet! :emoji_slight_smile:

Stand heute: die linke Tür ist völlig plan, die rechte Tür steht (nur) unten auf der Innenseite (Türmitte) ca. 2 mm vor.
Ich hatte damals überlegt Drehstangenschlösser einzubauen, habe es aber beim Bau ohne Schlösser belassen.

Naja. Ich hab so lange mit Massivholz gearbeitet, da fällt einem so etwas natürlich sofort auf.
An deinem Schrank sieht man wieder, dass Holz immer wieder unberechenbar ist. Manches, das eigentlich gerade bleiben sollte verzieht sich. Dort wo man auf einen Verzug wetten würde tut sich nix.
LG Gerhard
 

Ingo_111

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Hallo Elmar,

danke für die Erläuterung.
So ganz habe ich das mit den Türfüllungen sowie den 12x12-er Leisten zwar noch nicht verstanden (liegt auch daran, dass ich nicht all die Fachbegriffe kenne) :confused: Aber vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, das auch mal mit einem Bild zu erklären, wenn es nicht zu aufwendig ist.

Gruß,
Ingo
 

Friederich

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Da ich grds. einen größeren Schrank haben möchte, denke ich jedoch daran, diesen so zu bauen, dass ich ihn notfalls auch teilen kann. Also z.B. 3-teilig mit je einem Meter.
Hallo Ingo,
das ist eine gute Idee.
3 getrennte Korpusse, die man nebeneinanderstellt und dann durch die Wände miteinander verschraubt. Das ganz auf einen Sockel gestellt von knapp 10cm Höhe.
Überleg dir das mit dem Massivholz nochmal. Aus furniertem Presspan kann man auch hochwertig und stabil arbeiten. Oder, wenns eine Stufe besser sein soll: Tischlerplatte (Stäbchenplatte). Ist genauso haltbar wie Massiv, arbeitet aber nicht wie dieses.

Um die Türen gerade zu halten, sind Schubstangenschlösser empfehlenswert.

Jeden Korpus mit Oberboden, Unterboden und einem Fachboden. Alle mit gleicher Breite und zwischen die Wände gesetzt. Verbindung mit Lamellos oder Dübeln. Für Dübellehren gibts gerad einen aktuellen Thread.
Weitere Fachböden auf variable Fachbodenträger.
 

derdad

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Um die Türen gerade zu halten, sind Schubstangenschlösser empfehlenswert.

Ich würde eher zu Drehstangenschlössern raten. Wenn eine Tür etwas verzogen ist musst du bei einem Schubstangenschloss die Tür meist beim schließen etwas drücken, damit die Schubstange auch "flutscht". Bei einem Drehstangenschloss zieht der Riegelhaken die Tür besser gerade.

LG Gerhard
 

Ingo_111

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Danke Euch für die Tipps.
Ich hatte ursprünglich gar nicht an Schlösser gedacht :emoji_slight_smile:
Es gibt doch solche Schnappscharniere (oder wie man diese nennt). Wenn die Türe dann geschlossen ist, hält sie damit doch automatisch... oder ist ein richtiges Schloss ein MUSS?

Ja, mit dem Mehrteiligen das war so eine Idee. Aber ich habe noch nicht so die richtige Lösung gefunden, wie ich doppelte Seitenwände vermeiden kann.

Tischlerplatte wäre sicher auch interessant. Vor allem, wenn diese sich auch nicht verziehen. Dann hätte ich allerdings am Ende mehr Arbeit mit Kanten umleimen (ich denke das müßte man bei diesen Platten sicher auch machen).

Gruß
Ingo
 

derdad

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Einen schönen Abend!
Schlösser sind absolut kein Muss. Wenn du Topfbänder verwendest ist normalerweise die Zuhaltung (das autom Schließen) eingebaut.
Schlösser sind vorteilhaft wenn die Türen etwas verzogen sind, damit im geschlossenen Zustand kein unschöner Spalt entsteht.

LG
Gerhard
 

IngoS

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Hallo,

wenn du schon selber einen Massivholzschrank baust, solltest du im Gegensatz zu den üblichen Spanplatten- aber auch Massivholzmöbeln die Türen überfälzen, um eine bessere Staubdichtigkeit zu erhalten.

Gruß

Ingo
 

Friederich

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Ja, mit dem Mehrteiligen das war so eine Idee. Aber ich habe noch nicht so die richtige Lösung gefunden, wie ich doppelte Seitenwände vermeiden kann.
Gar nicht :emoji_slight_smile:
Wenn du den Schrank auch in separaten Einzelteilen verwenden können willst, kommst du um doppelte Wände nicht herum.
Sehe darin aber kein besonderes Problem, und würde selbst dann so bauen, wenn der Schrank immer nur komplett verwendet werden würde.
Es ist eine praktikable und stabile Bauweise.
 

Ingo_111

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Danke Euch für die guten Antworten.

Mit den Topfbändern ist sicher genau das gemeint, was ich "Schnappscharnier" bezeichnet hatte :rolleyes: Falls ich Tischlerplatten nehmen würde (wobei eigentlich Massiv geplant ist), dann wäre ein Verziehen ja sicher nicht so wahrscheinlich und ich könnte mir die Schlösser sparen.

Das Überfalzen der Türen hatte ich auch schon geplant, um zu vermeiden, dass Staub an die Kleidung gelangt. Bei einem Projekt, welches ich mal vor vielen Jahren gemacht hatte (Wohnzimmerschrank), hatte ich am Ende einfach nur eine dünne Leiste von innen gegen eine der Türen geschraubt... damals hatte ich noch kaum Werkzeug und erst recht keine Oberfräse :emoji_slight_smile:

Ja, eigentlich logisch mit den doppelten Wänden... ohne wird es nicht gehen.
Aber da bin ich noch unsicher und vielleicht fällt mir ja noch eine Idee ein.

Ich warte zunächst nochmal auf Antwort von Elmar (oder gerne auch von jemand Anderem) bezüglich der Türfüllungen (siehe mein Post von gestern 21:48). Das hatte ich noch nicht so wirklich verstanden.

Und ebenso, ob ich bei Tischlerplatte auch mit Umleimern arbeiten muss? So wie diese ursprünglich sind, kann man diese doch sicher nicht verwenden. Und genauso müßten diese ja am Ende auch sicher lackiert werden. Da wäre mir Massivholz sicher doch lieber.

Hmmm... scheint alles doch nicht ganz so einfach zu sein mit diesem Projekt, wie ich dachte :rolleyes:

Gruß,
Ingo
 

elmgi

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Hallo Ingo,

Du hast jetzt 5 Beiträge geschrieben, d.h. die Möglichkeit eine persönliche Nachricht zu senden wird in Kürze freigeschaltet.

Ich sende Dir dann eine solche Nachricht und wir klären alle Fragen auf anderem Weg.

Wäre das für Dich in Ordnung?
 

derdad

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Guten Morgen!
Ingo, das Angebot deines Namenskollegen ist sicher eine gute Idee. Denkt gemeinsam deinen Plan durch. Falls noch Fragen auftauchen, wird dir hier im Forum sicher geholfen.
Bedenke jedoch: Bei 10 Antworten kann es sein, dass es 11 verschiedene Meinungen gibt Auch Handwerker die beruflich mit Holz zu tun haben, arbeiten nicht alle nach Schema F.
Noch ein Tipp: Ich glaube du tust dich etwas leichter wenn du dir ein simples Fachbuch besorgst, in dem auch verschiedene Fachbegriffe erläutert sind. YouTube und Foren sind da manchmal etwas verwirrend.

LG Gerhard

Btw.: Keimte hier im Forum nicht einmal der Gedanke auf, so etwas wie ein Glossar zusammenzustellen?
 

ChristophW

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Btw.: Keimte hier im Forum nicht einmal der Gedanke auf, so etwas wie ein Glossar zusammenzustellen?
Gibt es doch siehe einige Begriffe werden automatisch umgewandelt, ich glaube z.B. HPL aber wie man die bearbeitet/erweitert weiss ich nicht.

Doch gefunden: woodworker-glossar man kann auch rechts über "Glossary Tools" neue Begriffe hinzufügen.
 

ChristophW

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Ja, eigentlich logisch mit den doppelten Wänden... ohne wird es nicht gehen.
Es gibt z.B. für Maxifix Verbinder die es erlauben mit einer Zwischenwand auszukommen (nennen sich Doppelbolzen), du könntest das dann Wahlweise als 3er, 2er oder 1er Schrank aufbauen.

Wegen den Türen habe ich das schon mal mit 19er Leimholz gemacht und dann einfach Leisten aufgeschraubt, bisher hält das erstaunlich gut.
 

Ingo_111

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Hallo Elmar,
ja, das wäre für mich OK mit den pers. Nachrichten.

@Gerhard + Christoph:
Danke Euch für die weiteren Infos.
Ja, informieren über Fachbegriffe ist sicher ein guter Tipp. Werde ich berücksichtigen.

Das mit den Verbindern (Maxifix) wäre die ideale Idee für den Fall, dass ich den Schrank wirklich mehrteilig baue.

Glossar werde ich jetzt auch mal studieren :emoji_wink:

Gruß,
Ingo
 

Friederich

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Und ebenso, ob ich bei Tischlerplatte auch mit Umleimern arbeiten muss? So wie diese ursprünglich sind, kann man diese doch sicher nicht verwenden. Und genauso müßten diese ja am Ende auch sicher lackiert werden. Da wäre mir Massivholz sicher doch lieber.
Ja, Anleimer sollten da dran.
Oberflächenbehandlung kannst du aber machen wie bei Massivholz. Also auch ölen oder wachsen, z.B.
Verziehen der Türen kann ohne weiteres auch ein Tischlerplatten passieren. Es brauchen ja nur wenige Millimeter zu sein, die trotzdem sehr stören können.
 
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