Kerventiefe

DasMoritz

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Moin,

ich habe mal eine Frage:
Wie tief werden Kerven im Regelfall ausgeprägt?

Ich möchte ein Terrassendach planen und müsste einmal wissen wie tief man die Kerven ausprägt?

Ich habe mal was von 1/6 Kerve und 5/6 Vollholz gehört.

Achja: Dachneigung ca. 5 Grad / 8-9%.

Kann da jemand was zu sagen?
Danke,
Moritz
 

civil engineer

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Hallo,

mit 3cm Tiefe liegst du nicht falsch. Wobei bei der geringen Dachneigung aus der Kerve eine komplette Ausklinkung in der Breite der Schwelle / Pfette wird.

Gruß

Ps: Bei einer Kerve spricht man nicht von Vorholz, sondern von Obholz.
 

DasMoritz

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Guten Abend,

Danke!
Also das Auflager hausseitig wird ein KVH mit 12cm breite und 18cm oder 20cm Höhe sein.

Das Auflager der „offenen Seite“ wird BSH mit gleichen Maßen (oder mehr) sein.

Vielleicht ist eine Kerve hier auch der falsche Begriff: Bei einem Bekannten sind die Sparren bzw. die Pfetten jeweils so ausgeklinkt, dass sich „eine Höhe“ von OK Sparren und Pfette ergibt - also beides wohl zu 50% ausgeklinkt? Ich wunder mich immer, dass der Sparren nicht aufreißt.
 

Friederich

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Ich habe mal was von 1/6 Kerve und 5/6 Vollholz gehört.

Achja: Dachneigung ca. 5 Grad / 8-9%.
Hallo Moritz, du meinst wahrscheinlich "Vorholz".
1/6 passt schon.
Wenn die Pfette (=Auflager) genauso breit ist wie der Sparren hoch, dann wird die Kerve zwar etwas länger als die Pfettenbreite, ist aber nur ein kleiner Schönheitsfehler.
Ist die Pfette aber breiter, dann passt es sowieso.
1/7 statt 1/6 ist aber auch kein Problem. Manchmal wird die Kerve ja komplett weggelassen; bei so einer flachen Dachneigung.
Die Schraube sitzt übrigens im Innenwinkel der Kerve, etwa senkrecht zur Sparrenoberseite. Kannst du schon am Boden vorbohren.
 
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Friederich

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Hallo Moritz,
damit meintest du wohl, dass hinten noch ein kleiner Senkelriss hinkommt. Hier in Rot.
Also die Kerve nicht einfach nach hinten ausläuft.
Macht aber deutlich mehr Umstand.
Statische Vor- oder Nachteile hat das nicht.
 

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SteffenH

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Es wäre toll wenn noch jemand was zu der von mir beschriebenen Ausklinkung sagen könnte, stehe da etwas auf dem Schlauch

Sollte es so sein, dass Pfette und Sparren "überblattet" sind mit bündiger Oberkante, so wäre das ungewöhnlich. Dabei werden ja beide Querschnitte erheblich geschwächt. Hat das ein Zimmermann gemacht? Hört sich nicht danach an. Wenn man den Zwischenraum zwischen den Sparre geschlossen haben möchte, werden dort in der Regel Bretter zwischengesetzt, sog. Stellbretter.
 

holz2006

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Hallo,
ich mach das bei der Dachneigung von 5 % auch immer ohne Kerve.
Ich spann mir an die Pfette eine Leiste und trage die Schräge auf die komplette Länge
mit einem elektrischem Handhobel ab, dann liegen die Sparren schön auf.
Das spart einiges an Zeit und es gab noch nie Probleme. Bei den Stehbrettern genauso,
eben mit der Säge. Erst eine Leiste an die Bretter geschraubt und dann beides mit passendem Winkel
schräg geschnitten und durch die Leiste auf die Pfette aufgeschraubt.

Schöne Weihnachten, Axel
 

andama

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Abseits des Themas, beachte, dass das Terrassendach dem Wohnzimmer eine ganze Menge Licht und damit Lebensqualität nimmt. Die Frage die du dir stellen solltest, wofür brauchst und wie oft ist es wirklich von Nutzen für dich.
Btw. ich sehe in so einer Konstruktion nur etwas nachträglich angestückeltes, was das unsprüngliche Ansehen eines Hauses stört.
 

DasMoritz

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Moin,

so, erst einmal vielen Dank für die Antworten und allen: Frohe Weihnachten

Also das von mir beschriebene Terrassendach wurde von einem Zimmermann gemacht, morgen nehme ich dort mal genau Maß und werde ggf. auch ein Foto machen können - das veröffentliche ich dann hier.

Zu meinem Vorhaben:
Ich baue das für mein Vorhaben im Moment digital in Google Sketchup und werde hier morgen mal ein paar Pläne und Zeichnungen einstellen - dafür gibt es aber einen neuen Thread, da es ja nicht mehr nur um die Kerventiefe geht. In den neuen Thread verlinke ich dann.

Beste Grüße und vielen Dank,
MOritz
 

IngoS

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Hi,
16cm werden die Sparren hoch sein.
Es wäre toll wenn noch jemand was zu der von mir beschriebenen Ausklinkung sagen könnte, stehe da etwas auf dem Schlauch

Hallo,

ich kenne so eine Überblattung auch nicht. Da würde die Pfette, die ja erhebliche Belastung aushalten muss, viel zu stark geschwächt. Ich kenne das dann nur so, dass der Sparren mit Balkenschuhen an der Pfette befestigt wird. Da gibt es sichtbare und unsichtbare Verbinder. Auch über schwalbenschwanzförmige Ausfräsungen ist das möglich.

Beispielhaft hier:
http://baunativ.de/product_info.php...pubBwZ9-PRRTXtYEBFZgJbUjJYpsYraRoCHg8QAvD_BwE

Gruß

Ingo
 

Macchia

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ich kenne so eine Überblattung auch nicht. Da würde die Pfette, die ja erhebliche Belastung aushalten muss, viel zu stark geschwächt.

meine ich auch, als nicht Zimmermann.:emoji_thinking:
Es sei denn, das verbleibende Holz hätte nach dem ausklinken noch den statischen erforderlichen Wert.
Dazu müssten aber ordentliche Prügel verbaut werden die a) teuer sind und b) durch ihr Eigengewicht
wieder andere Probleme aufwerfen.
Ich kenne die 1/4 | 3/4 Regel.
Bei einem Winkel wie du ihn hast, würde ich auch die Kerve auslaufend gestalten, so das Sparren über die gesamte Breite der Pfette aufliegt.
(also deutlich mehr als 3/4 stehen lassen.)
Dann mit Sparrennägel fixieren.
Da meine Sparren sehr knapp bemessen sind (gab keine passenden), war ich sehr geizig mit dem ausklinken.
Bei mir habe ich dann noch zusätzlich an allen 4 Ecken des Daches und Mitte Pfette, Sparrenpfettenanker mit Ankernägel gesetzt.
Je 2 Stück, einer Aussenseite, einer Innenseite.
Bedenke nicht nur eine Last die von oben nach unten auftritt (Eigengewicht/Schnee etc. sondern auch
Sogkräfte bzw. Windlasten die dir das Dach anheben könnten.

Wenn du in Sketchup zeichnest, kannst du durch Eingabe der GPS-Koordinaten die jeweilige Schattensituation veranschaulichen.
(basiert auf Google Maps/Earth also relativ präzise. (eigene Erfahrung)

Kommt drauf an, was drauf kommt. Bei Glas kein Problem.
auch hier zu bedenken:

Bei Glas oder Makrolon (Stegplatten z. B.) kannst du je nach Himmelsrichtung deiner Terrasse mit Hitzestau rechnen.
(bei Windstille und ob ein- zwei- dreiseitig geschlossen?)
Zumindest einer unangenehmen Wärmeeinstrahlung von oben.

werde ggf. auch ein Foto machen können - das veröffentliche ich dann hier.
mich würde das interessieren, man lernt ja nie aus.

meine freistehende Konstruktion hat nun schon mehrmals Windgeschwindigkeiten von +/- 150 km/h standgehalten.
Das Dach ist auch noch drauf. (seit 5 Jahren) :emoji_slight_smile:
(exponierte Lage, mit Düseneffekt, 3km vor der Westküste)
Die Sparren haben sich "keinen" mm bewegt.
Soll heißen: ich würde es wieder so machen.

Kerve_I.JPG Kerve_II.jpg
 
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Friederich

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Kommt drauf an, was drauf kommt. Bei Glas kein Problem.
Das Glas bleibt wohl nicht lange sauber. Insbesondere bei dieser geringen Neigung ist bald mit Algenbewuchs und sonstiger Verschmutzung zu rechnen.
Und nicht zuletzt nimmt auch die Unterkontruktion einiges an Licht weg.
 
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andama

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Da kann ich Friedrich nur zustimmen, wir haben in der Firma an den Gebäudeeingängen Windfänge mit Glasdach und wenig Gefälle und die sehen nach kurzer Zeit furchtbar schmutzig aus.
 
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