Kernbohrmaschine für Holz verwendbar?

Gammelfrog

ww-ahorn
Registriert
30. Dezember 2014
Beiträge
120
Hallo zusammen,

mir spukt derzeit eine etwas skurille Idee im Kopf herum:
Eine sehr große, sehr stabile Zweihand-Kernbohrmaschine (z.B. Fein DDsK 672 o.ä.) im Bohrständer als Tischbohrmaschine für die Holzwerkstatt verwenden.

Meine Frage:
Solche Maschinen haben normalerweise mehrere Gänge zwischen lediglich 100 und max. 600 U/min.
Durch hohes Drehmoment geht diese Drehzahl auch unter Last (bei Holz) nicht runter.
Spricht irgend etwas gegen die Verwendung von Holzbohrern (in allen üblichen Größen) bei solch niedrigen Drehzahlen? Gibt es Bohrer, welche bei besser für niedrige Drehzahlen geeignet sind?

Hintergrund:
Meine Bohrmaschine Marke "Sowjetischer Stahlguss" ist letztes Jahr sprichwörtlich in Rauch aufgegangen. Verblieben ist mir ein Bohrständer, der vermutlich ein Lehrlingsprojekt "Schweißen" war.
Sehr dicker Stahl, somit sehr stabil und sehr schwer.
Diese Kombination habe ich sehr schätzen gelernt, da sie "halbstationär" ist, d.h. normalerweise geht das Werkstück zur Maschine. Zur Not kann das Gesamtpaket (~20kg) auch auf größeren Werkstücken positioniert werden.
Im zweiten Fall werden üblicherweise größere Forstnerbohrer verwendet, für die meine Alte Maschine oft etwas schwach auf der Brust war. Daher der Wunsch nach etwas "Overkill"

Bin gespannt auf eure Antworten.

VG
Robert
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Spricht irgend etwas gegen die Verwendung von Holzbohrern (in allen üblichen Größen)
600 U/min kannst du halt für alles unterhalb 12mm vergessen, vielleicht geht der 10mm auch noch brauchbar.

Ich bohre bei mir meistens im Bereich 3-6mm, dafür ist sie kaum zu gebrauchen.
Aber einen 40er Forstner und einen 30mm Spiralbohrer kannst du damit wunderbar verwenden.
 

Sebl

ww-robinie
Registriert
11. Juli 2018
Beiträge
719
Ort
Marktleuthen
Ich meine, das ist einfach Unnötig.
Famag hat eine Drehzahltabelle, die in folgendem Thread schon mal erwähnt wurde...

Bohrmaschine für mobilen Bohrständer

Für Größere Forstner größer 50mm mag es mit 600rpm sinn machen, alles drunter ist einfach viel zu Langsam, sogar bei simplen WS-Bohrern...
 

Michael_HB

ww-fichte
Registriert
3. Februar 2016
Beiträge
18
Ich stimme meinen Vorschreibern zu. Habe mit meiner Kernbohrmaschine mal mittels Schlangenbohrer ein paar Holzklötze der Länge nach durchbohrt (ins Hirnholz). Das ging ganz gut, aber 1. waren die Bohrer neu und noch sehr scharf und 2. spielte die Optik keine Rolle. Die Klötze hatten die Länge des Schlangenbohrers, das hätte ich mit meiner Bosch PDB 40 nicht hinbekommen.
 

Vaultdoor

ww-robinie
Registriert
25. Januar 2019
Beiträge
825
Ort
Braunschweig
Hallöchen,

ich habe selber zwei Bohrständer mit großen Getriebehandbohrmaschinen von Eibenstock, die geringe Drehzahlen aufweisen, im Einsatz. Die nutze ich zwar meist für Metallarbeiten (wenn es mal schnell gehen soll und weder die Genauigkeit, noch die Optik eine Rolle spielen), aber auch für Holzarbeiten, die vergleichsweise viel Drehmoment erfordern (40mm Durchgangsbohrungen durch Kirschholzbalken, die für selbstgebaute Schraubzwingen genutzt wurden) und wo es auch dort nicht auf die Optik ankommt. Bis ich eine der beiden "richtigen" Maschinen eingerüstet habe, bin ich mit den beiden Bohrständern schon halb durch das Material durch...

Ernsthafte Bohrarbeiten kann man damit aber nicht betreiben. Dazu nutzt man am besten eine Standbohrmaschine, je nach Platzangebot entweder etwas kompakteres, wie die schon erwähnte Bosch PDB 40, die doch einiges an Komfort auch mitbringt und für Holzarbeiten sicherlich gut geeignet ist. Denkbar sind aber eben auch wieder die gebrauchten Industriemaschinen. Oder aber eine große Maschine, wie Optimum, Güde, etc. oder auch hier wieder die gebrauchten Industriemaschinen.

Viele Grüße

Maik
 

FredT

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2014
Beiträge
5.241
Ort
Halle/Saale
Ich hätte erstmal versucht, die abgerauchte BM oder den Motor davon zu ersetzen. Oder eben auch auf handelsüblich mit Eurohals umzubauen... Da geht dann jede auch alte Sebnitzer oder Bosch rein...
 

Gammelfrog

ww-ahorn
Registriert
30. Dezember 2014
Beiträge
120
Vielen Dank für eure Antworten.

Das Feedback ist ja einstimmig, ich werde mich also nach einer neuen Bohrmaschine umsehen, möglichst ohne Schlag.
 

Eri91

ww-pappel
Registriert
11. Mai 2023
Beiträge
4
Ort
Ostalbkreis
Halo Zusammen,

ich heiße Johannes, bin neu hier und habe dieses ältere Thema bei der Suche nach einer passenden Bohrmaschine entdeckt.
Ich denke/hoffe ihr könnt mir hier weiterhelfen.

Ich suche eine kräftige Bohrmaschine, spezieller Einsatz soll sein, Forstnerbohrer 68mm in Massivholz ca. 150 Löcher von Hand in Wände, also ohne Bohrständer.

Ich dachte dabei an eine Zweihand
Bosch GBM 1600 oder 23 oder ähnlich
Fein AS 658 oder ähnliches

oder eben Spatengriff wie hier im Thema schon diskutiert zb
Bosch GBM 16 2-re
(ältere Bosch 1174)?
Fein ASZ 648

Jetzt prinzipiell, sind die Maschinen für diesen Einsatz generell geeignet bzgl Kraft und Drehzahl, bzw welche am besten?
In Welchem Leistungsbereich sollte die Maschine liegen?

Zum Preis: da ich die Maschine (voraussichtlich) nur für diesen Einsatz brauchen werde, bevorzuge ich gerne eine alte gebrauchte was im Netz zu finden ist, da neu gleich >300 fällig werden, bei Bosch GBM 16 auch gleich deutlich mehr.

Dann stellt sich mir die Frage, wenn es eine Spatengriff werden würde, soll es dann eine sein mit linkslauf, dass dann falls die Maschine den Einsatz überlebt, sie doch später für andere Zwecke genutzt werden könnte im Bohrständer, Gewindebohren etc. (was dann eine passende Aufnahme voraussetzt)?

Somit, es darf eine Maschine sein die NUR für diesen Zweck eingesetzt wird falls nicht anders möglich, darf aber wenn jemandem was sinnvolles einfällt und zufällig günstig gebraucht zu haben ist eine universeller einsetzbare Maschine sein.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Vielen Dank und viele Grüße
Johannes
 

wildsau11

ww-nussbaum
Registriert
26. Oktober 2021
Beiträge
97
Ort
Reutlingen
Der Bohrschrauber BS 13 sec von Würth würde des auch schaffen. Ich hab den vor >15 Jahren gekauft für 10er Spax, hat damals um die 300€ gekostet.
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Ein 68er Forstnerbohrer kann doch jeder etwas bessere Akkuschrauber der 18V Klasse...
Ich würd mir da nix spezielles für kaufen.

Gruß Daniel
 

Eri91

ww-pappel
Registriert
11. Mai 2023
Beiträge
4
Ort
Ostalbkreis
Hallo wildsau, den hatte ich noch nicht auf dem Zettel, sieht gut aus und kann man später für mehr gebrauchen, aber seltener zu bekommen, neu möchte ich nicht.

@Daniel: Ich habe nur einen kleinen Bosch GSB 18V 55 ohne Zusatzgriff, der schafft das definitiv nicht
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.068
Ort
Heidelberg
Hallo wildsau, den hatte ich noch nicht auf dem Zettel, sieht gut aus und kann man später für mehr gebrauchen, aber seltener zu bekommen, neu möchte ich nicht.

@Daniel: Ich habe nur einen kleinen Bosch GSB 18V 55 ohne Zusatzgriff, der schafft das definitiv nicht
Im ersten Gang auch nicht? Ist der Bohrer was Ordentliches und gut scharf? Wir sprechen doch hier von poplicher Fichte, oder?
Ich hab den Dewalt DCD790, also den kleinsten bürstenlosen. Damit hab ich bisher alles rein oder durch bekommen. Ich kann das später gern mal mit einem 60er Famag probieren und berichten.

Ich würde da eine beliebige, ausgewachsene Gebrauchtmaschine aus KA ziehen und nachher dort wieder verkaufen.
 

Eri91

ww-pappel
Registriert
11. Mai 2023
Beiträge
4
Ort
Ostalbkreis
Hallo Stefan,

Bohrer hab ich einen neuen DeWALT Rapid 68mm, muss in nordische Kiefer mit viel Ästen. Kanns ja mit meinem auch mal testen, aber bevorzuge wie du sagst eher was gebrauchtes mit Kabel.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.041
Ort
Ebstorf
Hallo,

habe die ältere Fein Spatengriff mit 2 Gängen bei mir im Bohrständer. Damit bohre ich auch 90mm mit Forstnerbohrer in Eiche. Auch zum Anmischen von Beton und Mörtel ist die gut zu brauchen.
Die Maschine gibt es immer Mal wieder gebraucht.


Gruß Ingo
 

Eri91

ww-pappel
Registriert
11. Mai 2023
Beiträge
4
Ort
Ostalbkreis
Hallo zusammen,

Erstmal danke für eure Teilnahme und Beiträge hat schon geholfen bei der Entscheidung.
Da ich persönlich der Meinung bin wenn in einem Forum Hilfe angefragt wird haben alle Beteiligten auch das Recht auf ein Ergebnis wenn's denn soweit kommt leider ist das nicht immer der Fall aber bitte:
Ich habe Tests durchgeführt mit dem bohrer den ich schon habe DeWALT rapid 68mm mit

Bosch gsb 18v 55 Akkuschrauber
keine Chance - zu schwach und ohne griff nicht handelbar

Bosch scintilla 450w zweigang alte Kabelmaschine ohne Drehzahlregelung nur 100%
Keine Chance - ca. 900 RPM im ersten Gang viel zu schnell und ohne griff nicht handelbar

Metabo alte Kabelmaschine 600w mit Drehzahlregelung
Wäre mit Zusatzgriff evtl möglich gewesen, gehört aber nicht mir und hatte keinen Zusatzgriff bereit - ohne nicht handelbar

Makita Typ und Leistung unbekannt alte Kabelmaschine drehzahlgeregelt von einem Zimmermann zum "dicke" schrauben eindrehen inkl Zusatzgriff
Perfekt - gehört aber nicht mir könnte ich zwar ausleihen will aber meine eigene Maschine

Also habe ich wie angekündigt im Netz nach Gebrauchtmaschinen gesucht in einem Leistungsbereich der das schafft und bin fündig geworden, es wurde eine alte Bosch gbm 16-2 re
Zweigang mit Drehzahlregelung rechts links Lauf und 1050w Spatengriff und zusatzgriff
perfekt - durch die Drehzahlregelung durch Fingerdruck kann langsam begonnen werden und wenn der Bohrer Mal gegriffen hat Vollgas durch. Läuft. Werde ich vermutlich dann auch nicht mehr hergeben danach wenn alles gut geht.

Somit danke und viel Erfolg bei euren Projekten
Grüße Johannes
 
Oben Unten