Wow, richtig viele Beiträge.
Zu meinem Beitrag: Ich seh das nicht so markenbezogen. Und ich bin da auch kein Fetischist. Meine Arbeiten bezogen sich in der Vergangenheit auf Innenausbau, Ladenbau, Gastronomie, Messebau, Bühnenbau für Konzerte und Theater, Raumaustattung und Restaurierung. Material überwiegend Holz, dann Metall, dann Kunststoff, und dann der Rest. Mit vielen anderen Gewerken zusammen gearbeitet.
Ich habe überwiegend mit den anderen Sägen gearbeitet, und das durchaus viel. Aluprofile und Fichtenrahmenlatten schneiden an einem Tag: jeweils 100 Meter, keine Seltenheit. Ablängen, Ausschnitte, Eckenschnitte, Ausklinkungen. OSB und Sperrholz formatieren mit der Handkreissäge: mal so 100 qm, waren normal. Schalungen, Abkofferungen, Stufen, Dielenfussböden, Podeste... Irgendwelche alten Dachbalken als Deko für Ladenbau. Da waren viele Schuttlerjobs dabei. Nichts Oscar-Verdächtiges. Nichts worauf man sich was einbilden kann, aber vieles, dass dann trotzdem Geschichten hinterlassen hat. Einzigartige und Einmalige.
Und ich hatte immer Stichsägen dabei, oft zwei oder drei. Die hab ich dann aber gebraucht, wenn die anderen Sägen nicht mehr geholfen haben.
Und ich kann dieses Geleier einfach nicht mehr hören, dass eine Stichsäge aufs Hundertstel genau 90° Sägen muss. Son Käse. Die meisten Stichsägeschnitte werden überplankt oder überdeckt. Das sieht niemand. Bei feinen Schnitten greif ich dann zum Multimaster und gut ists.
Bei hochwertigen Aufgaben lass ich das jemand mit der Bandsäge oder der CNC oder irgendwas vorab machen und passe dann nur noch ein.
@michaelhild: subjektiv. Ja absolut. Aus meiner beruflichen Lebenserfahrung heraus. Ich hab das nie als Hobby betrieben, sondern um Geld zu verdienen. Ich bin eigentlich Akademiker und musste mein Geld mit Handwerk reinbekommen. Egal. Ich liebe das Handwerk.
Wobei ich ja noch Alternativen liste. Ich mein das alles ja auch nicht bös oder will eine Glaubensrichtung verfechten. Ich finde nur man sollte im Gegenteil das alles nicht so eng sehen. Und ich bleib dabei... die Stichsägeblätter sind wichtiger als die Stichsägen.
Möchte ich präzise Arbeit, dann nehme ich eine Stichsäge zum groben Vorschneiden und ne Oberfräse und eine Schablone um die Macken rauszumachen.
Das ist mal wieder das alte Spielchen. Die Leute mit denen du im Internet redest, die triffst du never ever, niemals, nie nicht, auf irgendeiner Baustelle. Ich verstehs nicht. Die gibt es da nicht. Da ist keiner von den alten Säcken im Feierabend noch im Internet unterwegs. Die haben Rücken und sind anderweitig kaputt. Ich treffe da immer nur Polen und Türken und Bulgaren die sich grad bei Obi eine Stichsäge für dreissig Euro gekauft haben. Wenn das Teil kaputt ist, weg damit. Die nehmen aber auch gern mal einen Schraubendreher für lau mit.
Die geben ihr Geld lieber für das Haus zuhause aus. Das billigste ist für den Kunden gut genug. Die anderen Handwerker die nehmen das was ihnen der Chef kauft, da gibt es keine Diskussion. Den Zimmermann möcht ich sehen, der zum Chef sagt, kauf mir ne Bosch ich mag Mafell nicht, obwohl die ganze Firma rot leuchtet.
Wer das als Hobby betreibt - eine ehrenwerte Sache - muss sein Geld sensibel und zielgerichtet investieren. Die wenigsten haben zuviel davon. Obwohl... Es gibt nicht die göttliche Werkzeugmaschine. Es gibt Wissen, Erfahrung, Lernen, Scheitern, Fehler machen, besser wissen, Schwindeln und sich selbst auch mal Schwächen eingestehen. DAS ALLES nimmt mir keine Mafell ab.
Ich plädiere immer für Lebenserfahrung. Kein Internet kann einem im Endeffekt die Kaufentscheidung abnehmen. Denn die ist immer "subjektiv". Ausprobieren, auf die Nase fallen. Anders machen, besser werden. Thats Life.
Ois Easy. Frohe Weihnachten. Habe die Ehre Kollegen.