Kappsäge/Tauchsäge als Ersatz für Tischkreissäge

Konrad4

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Hallo Forum,

ich suche Hilfe für ein praktisches Problem:
Ich besitze eine Kapp- und Zugsäge Kapex KS60 und eine Tauchsäge TS55. Bisher bin ich als Bastler mit den beiden Sägen sehr gut ausgekommen.

Nun möchte ich aber mehrere 100cm x 10cm x 1cm Hölzer auf 100cm x 4cm x 1cm in der Breite kürzen. Ob 4cm oder 4,1cm ist nicht so kritisch, alle sollen aber möglichst die identische Breite haben.

Wie mache ich das mit den bestehenden Sägen am besten? Ich bin auch bereit eine kleine Hilfskonstruktion zu bauen, falls das erfolgreich ist.
 

msmufw

Gäste
Anschlagshölzchen für deine Führungsschiene basteln. Und dann mehrere Brettchen nebeneinander legen, damit deine Schiene sicher aufliegt.

Edit damit es verständlicher wird, zwei Holzwinkel, ein Schenkel 1cm breit, dann kannst du deine Schiene an beiden Enden des zu sägenden Brettes ausrichten.
Oder ein Opferbrett, auf das du die Schiene fest verschraubst und diese 4 cm überstehen lässt, dann dein zu schneidendes Brett dort einführen und schneiden. Ob du es gegen verrutschen spannen musst, kommt wohl auf einen Versuch an, aber ich würde an das Opferbrett Anschläge oder Stopper schrauben, um ein Abfliegen durch Kickback zu verhindern.
 
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raziausdud

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Hallo Konrad.

Ich war kurz davor zu schreiben: dann klemm die Tauchsäge doch unter einen Tisch, so wie es mit Oberfräsen selbstverständlich ist. Anschlag gebastelt und Du hast eine Tischkreissäge. So habe ich (natürlich Amateur) lange erfolgreich gearbeitet, es „geht“ also.

Dabei kam erstmals seit wirklich Jahrzehnten bei mir die Frage auf: warum ist es besser ein Werkstück gegen den Parallel-Anschlag PA einer Tischkreissäge zu drücken als eine Handkreissäge HKS mit ihrem Parallelanschlag gegen ein Werkstück zu drücken. Es ist der Größen-Unterschied, eine relativ große HKS kippelt leicht auf einen schmalen Werkstück - langer Hebel auf kleiner Fläche …

Wenn die Handkreissäge gut aufliegt, zb in dem man mehrere der Leisten fixiert nebeneinander legt, müsste die beschriebene Arbeit tatsächlich mit dem PA der Handkreissäge gut machbar sein, noch besser, wenn man den PA verlängert (auch hier: es „geht“). Nur, seit ebenfalls Jahrzehnten hab ich das nirgendwo gesehen … wohl weil alle Welt inzwischen mit einer Führungsschiene arbeitet.

Aber ich sehe die hier nicht unbedingt im Vorteil. Nur wenn Deine Leisten hundertprozentig gerade sind, wird der Schnitt mit einer Führungsschiene die Leiste auch exakt parallel schneiden, zur Sicherheit müsstest Du mit FS von beiden Seiten der Leisten etwas abtrennen.

Wie die FS sicher aufliegt, wurde schon beschrieben.

Rainer
 
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Konrad4

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Vielen Dank für eure Antworten! Ich hatte befürchtet nur die Antwort ‚Kauf halt eine Tischkreissäge‘ zu bekommen :emoji_slight_smile:

Wir haben mit den Tipps auch länger nachgedacht und wollen es jetzt so probieren:
1. Opferbrett auf Werkbank
2. eines der Hölzer als Unterlage und Anschlag aufs Opferbrett legen („Anschlagholz“)
3. Führungsschiene darauflegen, jetzt sind also alle drei gestapelt
4. mit Kappsäge zwei identische 4cm Abstandsklötze sägen (auch vom Holz in identischer Stärke)
5. mit diesen Klötzen FS justieren, so dass sie überall 4cm zum Anschlagholz übersteht
6. mit Tischzwingen FS, Anschlagholz, Opferbrett auf Werkbank fixieren
7. Bretter einschieben (das bekomme ich wirklich drunter geschoben?) und sägen. Da das Anschlagholz die gleiche Stärke hat, sollte die FS sauber aufliegen

Die Tauchsäge hat leider keinen Parallelanschlag, das scheint mir daher keine Option zu sein.

Habe ich euch richtig verstanden, kann es so klappen?
 

raziausdud

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Ich hatte unter meinem Beitrag zuerst stehen: haben (alle) Tauchsägen überhaupt einen PA, ich kenne den nur von Pendelhauben-Sägen? Kurz gesucht, wurde mir für eine Bosch-Tauchsäge auch einer angezeigt. Somit habe ich den Textteil wieder gelöscht …. Hmmmm

Die von Dir beschriebene Vorgehensweise sollte „hinhauen“. Stichwort: Zuschneidebrett oder Zuschnittbrett wäre noch etwas. Da wird die Schiene immer definiert an der gleichen Stelle einer größeren Platte angelegt, das Schnittgut ähnlich „drunter geschoben“.

Rainer
 
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Johannes

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Hallo Konrad,
ich würde etwas anders vorgehen:
1. Opferbrett auf Werkbank
2. 2 Klötze auf Opferbrett schrauben an der Rückseite der Schiene
3. einen Probeschnitt 2-3mm tief in Opferbrett
4. Sägeschiene wegnehmen und 2 dünne Anschlagplättchen mit 4 cm Abstand zum Sägeschnitt anschrauben.
5. einen Streifen hinter die Klötzchen legen, einen Streifen an die Klötze anlegen und abschneiden.
und so weiter.

Es grüßt Johannes
 

msmufw

Gäste
Im Grunde ja, ob du das unter die Schiene geschoben bekommst hängt davon ob, wie deine Schiene aufgebaut ist. Wenn das Moosgummi nahe am Splitterschutz ist wird es wohl nicht klappen, aber einfach testen. Wenn es nicht geht musst du halt doppelt zwingen. Also FS auf Opferplatte und nach dem Einlegen vom Werkstück dann alles auf der Werkbank.

Nochmals der Tipp schraube (nicht in die Schraube sägen) dir auf dein Opferbrett einen Stopper, so dass dein Werkstück nicht wegfliegen kann. Die Tauchsäge schiebt es ja von dir weg (ist bei denen die ich kenne so, also sie dreht vorne nach oben) also vor das Werkstück auf jeden Fall, aber auch dahinter schadet nicht um auch verrutschen zu erschweren.
 

KalterBach

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Oder ein „Jig“ bauen.

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FS liegt links an den Bench Dogs, da Löcher im Tisch. Anschlagklotz links und vorne für die Leisten angeschraubt. Lange Leisten links als Unterlage gegen das Kippeln der FS.
 

raziausdud

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Ab 7:50 …

Da wird der Überstand angeschnitten. Also berücksichtigen, dass davon die Breite des Sägeschnitts verloren geht. Vorteil: die Schiene liegt bei den ersten Schnitten gut auf.

Ich würde es umgekehrt bevorzugen, also dass die gewünschte Schnittbreite immer unter der Schiene liegt. Dann wirkt auch die Gummilippe als Splitterschutz für dieses unter der Schiene liegende Teil. Kleiner Nachteil: man muss zusätzlich eine Auflage für die Schiene konstruieren.

Rainer
 
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Der Splitterschutz ist egal da beide Seiten vom Schnitt weiterverwendet werden, wenn er aus einem Brett viele leisten schneidet.
Mir ging es bei dem Video um eine schöne Darstellung dessen was hier verschriftlicht würde. Meine Erfahrung ist, dass eine Skizze oder ein Bild viele Missverständnisse verhindert. Der Aufbau darf natürlich immer an die persönlichen Bedarf angepasst werden
 

raziausdud

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Na klar! Ich stimme Dir voll und ganz zu. Ich wollte ja nur auf die Besonderheiten hinweisen.

Eine hab ich auch noch. Vorteil der im Video gezeigten Version: das Abschnitt-Stück ist fixiert.

Rainer
 
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raziausdud

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Et viola, eine Skizze, wie ich es machen würde. Links die Sägeschiene auf einem entsprechenden Unterbau a, fixiert. Die Leisten werden jeweils bis zum Unterbau eingeschoben.

So könnte man die Leisten, wenn sie nicht gerade sind, wie oben beschrieben zuerst mit einem „Abricht-Schnitt“ versehen, natürlich mit anderer Breiteneinstellung, dann gewendet mit dem eigentlichen Breitenschnitt. Und immer ist der Splitterschutz wirksam.

Die zu schneidende Leiste muss noch fixiert werden, zB indem man eine weitere Leiste b dagegenzwingt, die hinten gleich noch ein Klötzchen hat, damit das Schnittgut auch in Längsrichtung „nicht abhauen kann“.

Und: es wäre auch umgekehrt machbar. b ist auf dem Tisch immer fixiert, dagegen wird das Schnittgut gelegt, dann dagegen der Unterbau a mit der Schiene, natürlich in durch Klötzchen definierter Position.
 

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monoceros84

ww-nussbaum
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Ein Gedanken noch zum Thema "bekommt man die Leiste unter die Schiene geschoben"...
Bei mir geht das problemlos (Moosgummi direkt vorn kurz hinter der Schnittkannte), WENN das Schnittgut einiges kürzer als die Schiene ist (beidseitig schätzungsweise 20cm) und die Schiene an den Enden fixiert wird. Da die Schiene letztlich ein langes Alublech ist, kann sie sich leicht nach oben biegen, so dass genug Spiel entsteht zum Leiste drunterschieben.
Was schwieriger ist bzw. bedacht werden sollte ist aber: wie bekommst du die abgeschnittene Leiste wieder raus? Da sie nach dem Schnitt bündig mit der Schiene ist, hast du da nichts mehr zum Greifen. Du musst also von der Rückseite schieben (in deiner Skizze "durch das Teil a" mit einem Hölzchen schieben). Also die Auflage für die Schiene nicht durchgängig machen sondern besser aus einzelnen Hölzern in etwas Abstand.
 

Patme85

ww-buche
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Welche Kappsäge hat eigentlich die höchste Schnitthöhe? Ist es die KS120 mit 120mm?
 
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