Kanteln nicht parallel aus Bohlen schneiden

skae

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Moin zusammen,
ich stehe vor einem meiner nächsten Projekte und bin dabei das Holz zu sortieren.
Da ich ja per se ein gnigerter Hund bin und es mir einfach nicht in den Kopf will bei krummen Bohlen so viel weg zu schneiden weil man alle Kanteln parallel haben will nun meine Frage.
Die Parallelität bei den einzelnen Lamellen ist doch nur ein Zugeständnis an den Vierseiter im beruflichen Umfeld weil Holz halt billiger als Arbeitszeit ist?
Oder gibt es wirklich fachliche Nachteile wenn man bei krummen Bohlen eben nicht nur parallele Stücke heraus trennt?
Ich würde gerne einmal versuchen mit nicht parallelen Kanteln Bretter zu verleimen und dabei folgendermaßen vorgehen:
  1. Einzelne Kanteln nicht parallel aus den Bohlen raus schneiden.
  2. Beim Hobeln die Kanteln hochkant nicht durch die Dickte schieben sondern einfach über die schon abgerichteten beiden Seiten wieder über die Abrichte.
  3. Beim Verleimen der Bretter würde ich dann dementsprechend verleimen damit ich am Ende wieder auf ein "fast" paralleles Brett komme.
  4. Fast paralleles Brett über die FKS schieben um es auf Endmaß und parallel zu bekommen.

Habe ich da irgendwo einen Denkfehler, bzw. habt ihr Tipps? Wie macht/seht ihr das? Stelle ich mir das nur schön organisch vor am Ende bei den Brettern wenn man nicht jede Lamelle parallel ist oder sieht das total Banane aus?

Dank und Gruß
Fabian
 

pb57

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Nach dem Motto: Symmetrie ist die Kunst der Einfallslosen möchte ich sagen, warum denn nicht? Und sparsam ist es auch noch ...
Ich würde einfach mal einen kleinformatigen Versuch anfertigen und schauen, ob's Dir gefällt oder tatsächlich "Banane" aussieht.
 

IngoS

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Hallo,

wenn ich Leimholz für z.B. Tischplatten herstelle, besäume ich immer konisch, so wie gewachsen. Spart Holz und ist letztlich einfach. Ist also nix besonderes. Klar sortiert man zum Verleimen, neben anderen Gesichtspunkten auch so, dass zum Schluss ne halbwegs rechteckige Fläche raus kommt. Ich habe das öfter in meinen Filmen gezeigt.

Gruß

Ingo
 

Glismann

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Natürlich geht das.
Wurde früher meist so gemacht.
Nur in Zeiten wo Zeit mehr Geld kostet als Material und die Maschinen besser wurden,
ist das meist zu aufwendig.
 

skae

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Nur in Zeiten wo Zeit mehr Geld kostet als Material und die Maschinen besser wurden,
Okay, dank euch für die Antworten, dann ist das wirklich so wie ich es vermutet habe, dass man das früher so gemacht hat wo Zeit noch nicht so teuer war und das Material auch aufwendiger zu beschaffen war.

Mir ist bewusst, dass man vermutlich mehr Zeit aufwenden muss um dann das Bild zu legen, aber naja wenn man dafür wieder weniger Holz verschwendet es das auf alle Fälle einmal einen Versuch wert.
Ich meine das auch schon bei Fußböden gesehen zu haben, deswegen kam ich auf die Idee.
 

Mitglied 59145

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Wenn es extrem ist, kann es beim verleimen ordentlich zum rutschen kommen, aber auch das bekommt man in den Griff. Paar Nägelchen rein und abkneifen zum Beispiel, Salz soll wohl auch funktionieren.

Aber wirklich erst wenn es sehr schräg ist.
 

pedder

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Was ist denn der Sinn der Übung, überhaupt Kanteln zu schneiden und wieder zu verleimen?
Bretter zu besäumen um größere Beiten zu erreichen, verstehe ich.

Aber Kanteln? Wenn man sich ums Werfen sorgt, dreht man die Kanteln ja um 90°.
 

IngoS

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Hallo,

hier bei uns im Kloster sind mehrere hundert Quadratmeter Dielenboden und auch viele Bretttüren so gemacht.
Für den Hobbytischler ist der Arbeitsaufwand doch nicht größer.

Gruß Ingo
 

pedder

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Ich störe mich vielleicht nur an dem (eventuell anders verwendeten) Begriff "Kantel",
also einem Stück Holz mit nahezu quadratischen Querschnitt.

Wenn ich also eine Bohle in Streifen schneide, die in etwa der Stärke der Bohle entsprechen,
dann ergibt das nur Sinn, wenn ich die Streifen vor dem verleimen drehe.
Sonst kann ich mir diese ganzen Schnitte sparen.

Wenn ich de Bohle nur besäumen will, ist das eine ganz andere Geschichte.
Deswegen meine Nachfrage.
 

IngoS

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Was ist denn der Sinn der Übung, überhaupt Kanteln zu schneiden und wieder zu verleimen?
Bretter zu besäumen um größere Beiten zu erreichen, verstehe ich.

Aber Kanteln? Wenn man sich ums Werfen sorgt, dreht man die Kanteln ja um 90°.

Hallo,

Kanteln ist vielleicht ungeschickt ausgedrückt. Man schneidet doch Lamellen, wie es optimal ist, so zwischen 8 und 15cm, teils auch breiter. Die rohen Bretter sind ja meist geschüsselt oder verdreht. Da würde man beim Aushobeln zu viel Dicke verlieren. Oft ist es günstig, wenn man das Brett besäumt und mittig teilt.
In sehr schmale Streifen, wie man das oft bei Arbeitsplatten sieht, sollte man nicht ohne Not schneiden.

Gruß Ingo
 

skae

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Danke für die rege Beteiligung an der Frage.
Scheint so als hätte ich den Begriff Kantel in dem kontext falsch verwendet, deswegen bitte nicht steinigen.
Bin halt kein Schreiner sondern mach das nur im Hobby.
Mir gehts, wie Ingo schreibt, darum Bohlen zu besäumen, und Lamellen zwischen 8 und 15cm raus zu schneiden. Wenn die Bohle an sich schon nicht so breit ist sie zu besäumen und mittig zu teilen damit man nicht zu viel Dicke beim Aushobeln verliert.
An der Stelle kann man halt mehr aus den Bohlen raus holen wenn man diese Lamellen dann nicht parallel schneidet. Ich hoffe damit sind letzte Klarheiten beseitigt.
 
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