Kabelquerschnitt 3x ?mm³?

magmog

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Guuden,

mal eine Stromfrage von mir:

Für ein E-Auto muss ich ein "Verlängerungskabel", Schlauchleitung,
luftig parallel zu vorhanden und fest installierten NYM legen.
Länge ca. 50mtr, 16A Stromstärke, Spannung 230V~.
Welcher Querschnitt der Adern wären zu empfehlen?

Besten Dank Vorab!
 

uli2003

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Ich würde ein H07RN mit 2,5mm verwenden.
Aber das wissen die Elektriker hier sicher genauer.
 

uli2003

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aber bei der Länge könnte der Verlust zu hoch sein.
Der liegt bei etwa 200W. Das wird das Kabel bei freier Verlegung nicht erwärmen. Bei 2.5mm² hast du knapp 5% Spannungsabfall. Laut Richtlinien ist das zu viel, ich hätte jetzt eher pragmatisch gedacht weil das Kabel ja ggf. auch noch gelegt und wieder aufgewickelt werden soll. Bei 3x4mm²/50m ist das nicht mehr für jeden machbar.
 

Johannes

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Hallo Justus,
vorsicht Leihen Idee, für deinen Zweck würde ich mal prüfen, ob 5x 1,5 oder 5x2,5 nicht auch reicht. Du kannst dann doch für Fase und Nullleiter jeweils 2 Adern nehmen.

Es grüßt Johannes
 

werists

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Guuden,

Gute Idee, aber muss der PE nicht mindestens den gleichen Querschnitt haben wie jeweils die anderen zwei?
Nee, so gut ist die Idee nicht. Wenn ein Draht bricht oder abreißt, dann merkt man das normalerweise, denn es geht nicht mehr.
Legt man zwei Drähte parallel und einer bricht, läuft alles auf dem verbliebenen und man merkt es erst wenn's raucht und stinkt.
Auch deshalb nicht erlaubt. Der PE kommt noch hinzu.
 

Besserwisser

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Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe, inwiefern und welche Vorschriften für VERLÄNGERUNGSKABEL gelten.
Bei den 3% muss man natürlich berücksichtigen, dass die entsprechende Steckdose kaum neben der Verteilung hängen wird und die feste Verlegung selbst schon auf diese 3% ausgelegt ist. Da addieren sich also Verluste.
Letztlich muss man auch mal rüber rechenen, wie das Verhältnis von ökonomischen Verlusten zu mehr Querschnitt aussieht. Energie wird in diesen tagen kaum billiger.
Ausserdem gilt zu berücksichtigen, dass 50 Meter ganz schön weit weg ist vom Erder. Aber auch da geht meine Fachkenntnis nicht über den Einwand hinaus.
 

Nesta

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Zulässig oder nicht, solltest du den Spannungsabfall minimieren. Bei Ladezeiten von 20 bis 30 Stunden hast du die Mehrkosten für das dickere Kabel bald wieder eingespart
 

fahe

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...der Spannungsfall, lieber Justus, gilt nicht allein für Deine Verlängerungsleitung. Die in den Normen enthaltenen, tja, eigentlich sind das ja alles eher Empfehlungen:emoji_wink:, Prozentangaben beziehen sich immer auf den kompletten Leitungsweg.

In dem Fall: Er sollte zwischen Zähler und Verbraucher bei max. 3 Prozent liegen.

Den Spannungsfall würde ich aber gar nicht als kritischste zu betrachtende Größe empfinden. Wenn eMobilität, dann ist da ja irgendein Ladegerät, also im weitesten Sinne auch eine Art Schaltnetzteil am Ende der Leitung. Die arbeiten in aller Regel in einem gutmütig ziemlich großen Spannungsbereich.

Was imho wichtiger ist, ist die Einhaltung der Abschaltbedingungen.

Vorschrift ist eine Abschaltung innerhalb von 0,4 Sekunden. Ein LSS der Charakteristik B benötigt dazu den fünffachen Nennstrom. Das wären also bei einem LSS16/B 80 Ampere.

Schaltnetzteile, Ladegeräte und ähnliches Gedöhns haben in der Regel einen sehr viel höheren Einschaltstrom, so dass vielleicht ein LSS16/C das Mittel der Wahl wäre. Der schaltet innerhalb der geforderten Zeit aber erst beim Zehnfachen seines Nennwertes, also bei 160A, ab.

Ob solche Ströme überhaupt fließen können, damit eine sichere Abschaltung erfolgt, liegt nun hauptsächlich an Deiner Leitung.

Dazu darf in einem üblichen TNC-S/TNS-System der Schleifenwiderstand einer Leitung nicht höher sein, als der Quotient aus Betriebsspannung und dem erforderlichem Abschaltstrom. Sprich: Physik, Klasse 7: R=U/I...:emoji_wink:

  • LSS16/B: 230V/80A => 2,875 Ω. Mit dem üblichen Sicherheitsfaktor von 0,7 ist man bei 2 Ω.
  • LSS16/C: 230V/160A => 1,4375 Ω. Mit dem üblichen Sicherheitsfaktor von 0,7 ist man bei nur noch 1 Ω.

Die Leitfähigkeit von Kupfer liegt bei 56 m/Ω*mm². Macht also:

Länge der Leitung
----------------------------
56 * Querschnitt des Leiters


Rechnen kannst Du ja selber...:emoji_wink:

Zu beachten ist halt, dass "Schleifenimpedanz" nicht umsonst Schleifenimpedanz heißt, es sind also Hin- und Rückweg einzubeziehen.

Und als Denkanregung vielleicht noch: Es wird zwischen Leitungsschutzschalter und der eKarre doch noch einige Klemmstellen geben, die nicht gerade zur Veringerung des Widerstandes beitragen. Aber entscheiden musst Du.

Ich würde die Leitung nicht in 3*2,5 ausführen. Aber ich bin ja auch keine EFK, sondern interessierter Laie, der es gern richtig macht...:emoji_wink:

PS...

vorsicht Leihen Idee
means: Leihe nie bei Laien...:emoji_wink:
 

uli2003

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Mir fallen da gerade die Gartenparty oder der Zeltplatz ein, wo aus der Kaskade aus zwei 50m Trommeln mit 3x1,5 ein E-Grill und 5 Chafing-Dishs dranhängen. :emoji_slight_smile:
 

chris216

ww-ahorn
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Wenn es um eine Zuleitung zum Laden eines E-Autos geht, würde ich das "direkt richtig" machen und ne Drehstromleitung legen. Vielleicht kann dein aktuelles / dein aktuell geplantes Auto nicht dreiphasig laden, aber dann möglicherweise das nächste in ein paar Jahren.

Es spricht nichts dagegen, von der 5adrigen Leitung erstmal nur 3 Adern für L/N/PE zu nutzen, die für L2+L3 erstmal unbeschaltet zu lassen. Wenn du dann später erweitern musst, tauschst du nur die Geräte an beiden Enden aus, aber musst nicht nochmal die Leitung neu ziehen.

Welchen Querschnitt du brauchst, kann ich dir aus der Ferne nicht sagen. Da kommen ne Menge Faktoren zusammen - Länge, Verlegeart, Temperatur!, Absicherung,...

Meine Garage habe ich mit 5x10mm² angebunden, auch wenn an der Garagen-Unterverteilung derzeit nur eine 11kW Wallbox (und der Garten, ne CEE16 Dose in der Garage, das Garagenlicht,...) dran hängt.

Soweit mal meine Laiensicht als Elektro-Ingenieur. :emoji_wink:
 

magmog

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Guuden,

tausend Dank für Eure ausführlichen Erklärungen!
Es geht um eine Leitung von einer Schukosteckdose im Zählerschrank
bis zu einem Tiefgaragenstellplatz, wo die durchgehende Leitung mit einer
blauen 16A Kupplung enden soll.
Ladezeiten sind reichlich vorhanden, ist bei 230/16 ja auch notwendig.
Deshalb und auch wg. der Problemlage Eigentümergemeinschaft soll
das Ganze diskret und mit einfachen Mitteln bewerkstelligt werden.

Ich werde demnächst die genaue Strecke ausmessen,
im Geiste gehe ich z.Z. von 3x4mm² aus.

Frage noch, wie bekommt man in einem Schukostecker 4mm² angeklemmt?
Ich denke, ich werde alles mit den blauen 16A CEE Steckverbindern ausführen.
Gibt' die Steckdosen auch für Hutschienenmontage?
 

falco

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Steckdosen für die Hutschiene sind ja eher für den seltenen Einsatzfall gedacht, da würde ich einen abschließbaren Kasten daneben setzen, dann bleibt der Schrank zu, so wie es sein sollte.

Für Kabel kann ich sehr "Kalle das Kabel" empfehlen, super Qualität zu einem vernünftigen Preis wie ich finde. Die fertigen sicherlich auch Sonderwünsche an, 3x4 Quadrat ist ja eher seltener aus dem Regal zu ziehen.

Edit: Gibt's auch fertig, kann es nur nicht verlinken
 

werists

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Guuden,

Frage noch, wie bekommt man in einem Schukostecker 4mm² angeklemmt?
Ich denke, ich werde alles mit den blauen 16A CEE Steckverbindern ausführen.
Gibt' die Steckdosen auch für Hutschienenmontage?
Beim Kauf der CEE-Stecker acht geben, die meisten der 16A Varianten können nur bis 2,5mm².
4mm² hat auch ordentlich Gewicht, das würde ich einer Hutschienendose in einer normale Verteilung nicht zumuten wollen.
(Jedenfalls nicht ohne zusätzliche Entlastung)
Von Schrack gibt es eine 5-polige (rot Drehstrom), 3-polige habe ich noch nicht gesehen, soltte es aber auch geben.
M.W. werden die nicht nur eingehängt sondern zusätzlich mit der Hutschiene verschraubt, die Hutschiene sollte die Belastung aber auch aushalten. Das Rausziehen der CEE-Stecker bringt auch etwas mehr Kraft auf die Dose als bei Schukosteckern.
 

Besserwisser

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Man möge mich steinigen, aber ich habs bei der 12V Anlage im Wohnwagen so gemacht, dass ich die abisolierten Enden zB von 6 auf 2,5 quadrat reduziert habe, Hülse aufgecrimpt und im Stecker angeschlossen.
Der kleine Querschnitt reicht ja für den Strom allemal, der große Querschnitt ist ja nur dazu da, den Spannungsabfall zu reduzieren.
 

Komihaxu

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Es geht um eine Leitung von einer Schukosteckdose im Zählerschrank
bis zu einem Tiefgaragenstellplatz, wo die durchgehende Leitung mit einer
blauen 16A Kupplung enden soll.
Schukosteckdose und 16A?
Kann gutgehen, muss es nicht.

Lass diesen Pfusch mit der Schukodose und der Kupplung.
Leg ein Kabel mit entsprechend Querschnitt auf eine ordentliche Klemme im Schrank auf. Idealerweise wird gleich ein RCD gesetzt, von dem du weggehst.
Das ganze endet an einer roten CEE-Dose, die an der Wand montiert wird.
Eine blaue CEE-Dose ist zwar nett gedacht (hält mehr Strom aus als Schuko), aber die bringt dir nichts, weil kaum ein Ladegerät so einen "Campingstecker" besitzt. Die haben alle Schuko.
Es ist also besser, gleich eine Wallbox zu montieren, z.B. Heidelberg Home Eco kann ich empfehlen.

Wenn ein Drehstromzähler vorhanden ist, dann unbedingt gleich eine 5polige Leitung legen!

Bei 50m würde ich keinesfalls unter 4mm² Querschnitt gehen. Bei einem E-Auto hast du ja viel Verbrauch und was du am Kupfer gespart hast, zahlt du in den nächsten Jahren an Verlustleistung, die an der Leitung abfällt.
 
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