Küchentischplatte zum Auflegen. Welche Art von Holz ist geeignet?

pimpifax

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Hallo Allerseits.

Ich möchte mir vom Tischler, oder vom Holzfachhandel eine Holzplatte zuschneiden lassen (ca. 1x1m) um jene auf meinen Küchentisch auf zu legen. Der Tisch ist ausziehbar. Daher kann/soll die Platte abnehmbar sein und nicht fixiert werden. Damit die sie dennoch nicht verrutscht werde ich einfach kleine Leisten unterhalb, am Rande anbringen. Da ich zwar ein versierter Heimwerker bin, der bereits viel mit Holz gearbeitet hat, jedoch kein gelernter, professioneller Tischler, Schreiner,... fehlt es mir leider an Basiswissen bezüglich Material. Daher wäre(n) meinen Frage(n):

Welches Holz wäre für mein Vorhaben zu empfehlen? (Ich selbst würde Eiche bevorzugen.)

Welchen Unterschied macht es (für meinen Anwendungszweck), ob große Holzbretter, oder lediglich kleinere Holzblöcke (so wie man es von Baumarktware kennt) verleimt wurden?

Ist eine gewisse Mindestdicke erforderlich, damit sich die Platte nicht (zu sehr) wölbt/verzieht, oder würden 18mm bereits ausreichen?


Grüße, aus dem gerade von den Eisheilgen gebeuteltem WIen
 

tupilak

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Was soll denn die "Auflage"platte bewirken?

Solange keine grosse seitliche Beanspruchung auftritt
sollte deine Lösung mit den "Randbrettchen" völlig ausreichen.
 

pedder

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Verziehen entsteht vor allem dann, wenn die Platte ungleichmäßig feucht wird. Der Effekt dürfte bei einer stärkeren Platte eher noch stärker auftreten. Ich würde daher zur Befestigung so eine Art Nutklötzchen nehmen oder sogar Nutleisten, sodass du die neue Platte auf die alte aufschiebst.

Ich würde eine praktikable Plattenstärke nehmen, was es halt gibt und so, dass der Höhenzuwachs nicht beim Essen stört.

Liebe Grüße
Pedder
 

pimpifax

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Was soll denn die "Auflage"platte bewirken?
Das Kaschieren der aktuellen, abgenutzten Oberfläche anstatt den ansonsten sehr gut intakten Tisch unnötiger Weise gleich weg zu schmeißen.

Ich würde daher zur Befestigung so eine Art Nutklötzchen nehmen oder sogar Nutleisten, sodass du die neue Platte auf die alte aufschiebst.
Meine Idee wäre:
Tisch = 90x90
Auflegeplatte = ~100x100
Unten am Überstand der Auflageplatte montiere ich Leisten/Klötzchen, die am Rand der Tischplatte anliegen/grenzen.

Aber mein eigentliches Interesse gilt eher dem Wissen bezüglich des Materials, anstatt dem der Konstruktion. :emoji_wink:

Ich würde eine praktikable Plattenstärke nehmen, was es halt gibt und so, dass der Höhenzuwachs nicht beim Essen stört.
Daher würde ich eben zu lediglich 18mm tendieren. Die Frage war daher, ob dies ausreicht, oder ob es tendenziell besser wäre eine Stärkere Platte zu nehmen?

Bzw. wäre mein Frage an die versierten Handwerker, ob es eigentlich einen Unterschied macht welche Art der Leimholzplatte ich nehme? Was sind denn die Vor/Nachteile von aus großen/kleinen Elementen zusammengefügten Leimholzplatten? Mir fehlen, im Gegensatz zu den hiesigen Experte hierbei leider absolut die Erfahrungswerte...
 

pimpifax

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Schade, daß mir, wies scheint hierzu niemand etwas sagen kann...
 

Friederich

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Sog. Stäbchenplatten dürften am wenigsten schüsseln. Die Jahrringe sind hier alle fast stehend. Bzw. "sollten" stehend sein. Da müßte man drauf achten.
Je dicker desto besser.
Eine möglichst diffunsdichte Oberfläche reduziert das Schüsseln auch. Obwohl ich jetzt nicht sagen könnte, ob das wirklich notwendig ist.
Sinnvoll wärs, wenn man die Patte bei Bedarf wenden könnte Die Arretierungsklötzchen müssten hierfür möglichst unauffälig zu wechseln sein. Mit kleinen Schrauben ohne Leim befestigt.
 

magmog

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Guuden,

8mm Furnierspan mit Kanten ringsum auf Teppichstopp gelegt
oder 6mm Furnierplatte auf einem Rahmen,
der über die alte Tischplatte passt.
 

pimpifax

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Danke für eure Antworten. Also wird es entweder eine 25mm Platte (sonst wird mir der Tisch zu hoch), oder eine Furnierplatte (hatte ich bis dato noch nocht am Radar). Ich schaue diese Woche beim Fachhändler vorbei, der beides haben sollte. :emoji_wink:
 

Friederich

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Was ich vergessen hatte zu erwähnen: Multiplex (MPX) ist natürlich auch sehr standfest.
Es hätte den Vorteil, daß die Kanten recht dekorativ sind. Man bräuchte also nicht unbedingt Kantenanleimer.
 

WinfriedM

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Würde wg Gewicht eher was dünnes wählen. Warum 25mm? 18 reichen doch völlig. Auch an das Gewicht denken.
 

pimpifax

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Friederich

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Jetzt bin ich etwas verwirrt. Drei Tischler 5 Meinungen... ^^ Scherzal... :emoji_wink:
Hallo, im Gegensatz zu Pedder bin ich der Meinung, daß eine dicke Platte grundsätzlich weniger schüsselt als eine dünne.

Wie dick wirklich nötig ist, hängt vom Material ab. 25 mm ist wohl in jedem Fall überflüssig.
 

pimpifax

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Dann bin ich beruhigt. Das spart nämlich nicht nur Material und Gewicht, sondern auch mein Geldbörserl. :emoji_wink: D.h. also entweder eine Furnierplatte, oder 18mm Vollholz.
 

pedder

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Hallo, im Gegensatz zu Pedder bin ich der Meinung, daß eine dicke Platte grundsätzlich weniger schüsselt als eine dünne.

Ich versuch mal eine Begründung:

In einer wirklich dünnen Platte kann sich die Feuchtigkeit recht schnell angleichen, auch wenn sie nur von einer Seite befeuchtet wird, wie das bei dem geplanten Tisch zwangsläufig passiert.

Bein Fensterbrett in der Küche, dass bis vor kurzem nur lose auflag und dann von den Hausverwaltungstischlern eingeklebt wurde, hat sich seit dem um 4mm auf 30cm Breite Geschüsselt. 18mm Stark.

Mein Esstisch, von einem namenhaften deutsch-spanischen Mar(k)t(ex)teilnehmer ist nur einseitig lackiert. 28mm Pinie schüsseln sich hervorragend, da wo die Nutlötzchen sie lassen (Abstand zwachen Kante und Zarge.).


Aber belegen im Sinne von Versuchsreihen kann ich das nicht.

Liebe Grüße
Pedder
 

Friederich

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Dann bin ich beruhigt. Das spart nämlich nicht nur Material und Gewicht, sondern auch mein Geldbörserl. :emoji_wink: D.h. also entweder eine Furnierplatte, oder 18mm Vollholz.
Wobei Vollholz wesentlich stärker schüsselt als mehrschichtige Platten. Das ist ja ein Grund für deren Einsatz.
 

Friederich

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Ich versuch mal eine Begründung:

In einer wirklich dünnen Platte kann sich die Feuchtigkeit recht schnell angleichen, auch wenn sie nur von einer Seite befeuchtet wird, wie das bei dem geplanten Tisch zwangsläufig passiert.
Dafür wirken sich Unterschiede beider Seiten viel stärker aus. Betrachte mal den Extremfall für eine dünne Platte: Ein Furnier. Das schüsselt schnell so stark, daß es sich sogar zusammenrollen kann. Selbst wenn nur kurze Zeit auf eine Seite eine Glühbirne strahlt.
Geometrisch lässt es sich auch erklären.
Auf dem Querschnitt eines geschüsselten Brettes siehst du zwei parallele Kreisbögen. Einen auf der hohlen Seite, einen auf der bauchigen Gegenseite. Mit gemeinsamem Mittelpunkt. Diese Kreisbögen sind unterschiedlich lang, da ja der auf der hohlen Seite etwas kürzer sein muß. Hier ist ja das Holz stärker geschwunden.
Bei dünnem Holz ist der Abstand beider Kreisbögen (=Dicke des Holzes) kleiner als bei dickem Holz. Infolgedessen muß der Krümmungsradius kleiner sein, damit sich der benötigte Längenunterschied zwischen beiden Kreisbögen einstellt. Kleinerer Krümmungsradius bedeutet stärkere Krümmung (Schüsselung) des Brettes.
 

pedder

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Hallo Friedrich,

das Beispiel mit dem Furnier ist denkbar schlecht, weil es eine sehr breite Lamelle häufig aus dem Seitenbrett hat.

Liebe Grüße
Pedder
 

pedder

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Hallo Friedrich,

Du beleuchtest einen anderen Aspekt. Ich gehe davon aus, dass bei einer Dicken Platte die Seiten unterschiedlich feucht sein werden. Wenn Du die Seiten unterschiedlich feucht hast, schüsselt sich sogar Holz mit stehenden Ringen. Das ist beim Furnier nie der Fall. Schüsselt es trotzdem, liegt das am Holz (Liegende Ringe).

Und in 10mm gleicht sich die Holzfeucht schneller an, als in 25mm.

Das Furnier wird ja auch nicht wieder gerade, wenn Du es trocknest. Gut gemachte Platten schon (Nicht ganz aber 80 % des Verzuges verschwinden wieder.).

Liebe Grüße
Pedder
 

pimpifax

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Was konkret meint ihr mit unterschiedlich feuchte Seiten?

- Meint ihr dadurch, daß auf der einen Seite gegessen, geputzt und möglicher Weise mal was ausgeschüttet wird?
Aber ich mein, ich werde ja keine Wasserschlachten in meiner Küche veranstalten. ^^ Und die Platte wird von mir ja auch fein geschliffen und geölt und entsprechend sanft gepflegt!

- Oder meint ihr dadurch, daß die eine Platte auf der andren aufliegt, die Oberseite mehr Luftfeuchtigkeit abbekommt?
Dem könnte man ja mit Abstandhölzchen auf der Unterseite Abhilfe schaffen, so daß Luft auch unterhalb ran kommt.

Bzw. Würde ich die Platte so, oder so vor dem Schliff/Ölen erst mal einige Zeit flach, auf Abstandshölzern liegend in der Wohnung aklimatisieren lassen.
 

Friederich

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- Oder meint ihr dadurch, daß die eine Platte auf der andren aufliegt, die Oberseite mehr Luftfeuchtigkeit abbekommt?
Oder "mehr Trockenheit".
Der Feuchtegehalt der Platte schwankt ja zyklisch im Jahresverlauf. Und die Unterseite hinkt da immer hinterher. Auch wenn Abstandshalter zu Belüftung drunter wären. Oben ist trotzdem viel mehr Luftbewegung; gelegentlich auch Sonneneinstrahlung.

Bzw. Würde ich die Platte so, oder so vor dem Schliff/Ölen erst mal einige Zeit flach, auf Abstandshölzern liegend in der Wohnung aklimatisieren lassen.
Brauchst du nicht. Hauptsache sie ist trocken, dann kannst du sie sofort oberflächenbehandeln.

Nur wenn man abrichtet, sollte man das Holz vorher möglichst genau auf die spätere durchschnittliche Feuchte bringen.
 

WinfriedM

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Hinterlüftung ist oft eine gute Idee, um für einen besseren Feuchteausgleich zu sorgen.
 

pimpifax

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Also beim Fachhandel waren mir die Preise leider zu astronomisch. Ich will die Angemessenheit ansich ja nicht in Frage stellen, aber die angefragte Eichenplatte lag leider weit über meinem mein Budget. Und bei den Furnierplatten war die Mindestabnahme 6 m2. :-S Dazu waren das Hartfaser- und keine Mehrschichtplatten. Mag auch funktionieren, aber die Kante schaut dann nicht grad sehr schön aus. Dann ging das ganze irgendwie Schlag auf Schlag. Da ich gerade an einem Schneidbrett (einem gscheiten, Stichwort Hirnholz) bastel, war ich im Baumarkt auf der Suche nach einem hellen Holz für den äußeren Rahmen und stieß dabei auf einen Arbeitsplatte aus Oliv-Esche/Leimholz mit passenden Maßen um sie zu zerschneiden und zu einem Quadrat (1x1m) Zusammen zu leimen + Restholz für die Schneidbretter und innerhalb meines budgetären Rahmen. Einziger Wehrmutstropfen ist, daß es sich hierbei nun doch eine Stärke von 26mm hat. Aber sollte mir das jetzt nun zu hoch sein Werden die Tischbeine eben um 1-2 cm gekürzt. Ich komm heut erst später dazu in die Werkstatt zu fahren und bete nun, daß beim Zusammenleimen der beiden Hälften, die ich zuvor auf je 1x0,5m abgelängt habe alles geklappt hat. ^^ Drückt mir derweil bitte mal die Daumen! Ich vermut mal die Tischler hier kratzen sich womöglich bei dieser Lapalie am Kopf, aber ich bin kein Profi und habe noch nie ein derart großes Werkstück bearbeitet. Dazumal die Möglichkeiten und Werkzeug in der Werkstatt sehr limitiert sind und ich kreativ tricksen mußte um überhaupt vernünftig ausreichend Spannung auf die Leimstelle zu bekommen. Aber ich bin zuversichtlich. :emoji_wink:
 

Friederich

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Zum Zusammenziehen kann man auch Spanngurte nehmen.
Auf jeden Fall alles erstmal trocken durchspielen.
 
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