Küchenfronten...Buche massiv...geölt...

Gischpl

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Hai mittanand,

da wir uns gestern ein neues Induktions-Feld bestellt haben, bin ich gerade am Überlegen, ob ich nicht in diesem Zuge auch meine Fronten tauschen könnte.
Unsere Küche ist Buche-Imitat sprich beschichtete Spanplatten-Türen und die schauen nach allem aus, aber nicht nach Buche.
Jetzt die Überlegung, ob ich die Fronten nicht "einfach" gegen Bucheleimholz austauschen könnte. Dieses dann Ölen...mir gefällt das optische Resultat einfach saugut.

Jetzt aber die zu erwartenden Probleme....der Verzug. Ist der Verzug durch "nur" Ölen größer, als mit geschlossener Lackschicht ?

Also sollten vermutlich Gratleisten in die Fronten ?!?
Aber wie ? Auf der Innenseite der Türen ?
Würdet Ihr die Fronten so machen, daß Stäbchen horizontal verlaufen, oder eher vertikal ?
Wie viele Gratleisten bräuchte ich pro Türe ?
Und wie stelle ich das am besten her ? Den Schwalbenschwanz in die Türe ist nicht das Problem ( 8mm Spiralnutfräse vorfräsen und anschliessend mit dem Kegelfräser durch ). Wo ich nicht weiß, wie ich das anstelle, ist die eigentliche Leiste ...

Ach so...brauchen wir gar nicht durch zu diskutieren...Füllungen gefallen mir nicht wirklich.

Vielen Dank schonmal für Eure Tipps !

Grüße
Oli
 

Annimi

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Wieso baust Du nicht je eine Front, Tür+Schublade aus und fährst damit zum nächsten Schreiner mit Fotos und Aufmaß aller Fronten Deiner gesamten Küche?
Frag wo das Holz, der Zuschnitt und die Bohrungen/Fräsungen preislich liegen?
Er wird Dich fachlich 1A beraten, Dir nach Deinen Angaben ein Angebot machen und Du kannst dann entscheiden. Vereinbare einen Termin überlege Dir ein Budget und kaufe keine neuen Griffe, die sind nämlich teuer, die können direkt in die Front integriert werden.

Bitte überlege, was es Dich an Zeit und unnützem Hin+Herfahren, ggf. Ärger und Unfallgefahren kostet, denn Du hast scheinbar nicht das Werkzeug und nicht die Erfahrung für diese Arbeit. Ich kann die Politik der Heimwerkermärkte mit ihren Billig-Schund-Produkten nicht unterstützen.

Viele Grüße Anni
 

Jyge

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Man muss nicht zwangshaft Gratleisten machen - man kann an beiden Enden der Platte Endstücke mit Quermaserung einsetzen (mit Nut und Feder). Prezision und etwas mehr Nacharbeit ist damit angesagt.
 

Gischpl

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Hai Anni,

Deine Antwort verstehe ich jetzt irgendwie nicht !
Dies ist ein Forum, in dem es darum geht, das Holzhobby zu Hause auszuüben und gegenseitig Tipps auszutauschen.
Der Tipp, zum Schreiner zu gehen...da wäre ich selber auch ohne Forum draufgekommen.
Allerdings liegt der Reiz bei mir, dies selber zu machen..

Woher weißt Du, wie ich Werkzeugmäßig ausgestattet bin ? An Erfahrung habe ich inzwischen doch ein wenig aufgebaut ( zumindest reichte es für zwei Wohnzimmerschränke ), nur mit Gratleisten habe ich noch nicht gearbeitet.
Und.....eine Heimwerkermaschine wirst Du bei mir in der Werkstatt keine einzige finden.
Von daher ...wie gesagt...ich verstehe Deine Antwort kein bisserl ...

Nix für ungut !

Grüße

Oli
 

WinfriedM

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Ist eine kritische Sache, dass sich da nichts verzieht. Bedenken musst du auch, dass die Tür bis zu 1% in der Breite atmen wird. Bei 50cm Breite sind das immerhin 5mm, je nach momentaner Luftfeuchte! Bei einem Ikea Ivar Schrank kann ich das jedes Jahr beobachten.

Maserung nimmt man in aller Regel vertikal. Am besten wäre es, das Leimholz selber zu fertigen, weil du hier noch mehr Einfluss darauf hast, dass es sich nicht verzieht. Das billige keilgezinkte aus dem Baumarkt ist recht unruhig.

Bei den Gratleisten würde ich so ungefähr 3x4cm wählen, höher als breit. Bei Türen bis 60 cm Höhe sollten 2 Gratleisten reichen. Es müssen nicht unbedingt echte Gratleisten sein, Leisten mit Langlöchern oben aufgeschraubt funktionieren auch und wird von der Möbelindustrie oft auch so gemacht.

Ich würd erstmal eine Tür bauen und die einige Zeit beobachten.

Behandlung mit Öl könnte mehr Verzugsgefahr bedeuten, weil die Tür auf Feuchteänderungen sehr schnell reagiert (offenporig). Bei Lack ist die Reaktion wesentlich langsamer bzw. träger. Das Holz stelt sich sozusagen auf einen Mittelwert der Luftfeuchte über Tage oder Wochen ein.
 

SteffenH

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Das einfachste wäre 3-Schicht Platte. Sieht genauso aus (außer den Kanten, aber die sieht man ja kaum. Kann man aber auch einen Anleimer dranmachen), ist dimensionsstabil, verzieht sich nicht (normalerweise), Maserung kann längs oder quer genommen werden...
 

GuterSchnitt

ww-ahorn
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Warum massiv?

Massivtüren egal ob Stabverleimt oder in Dreischicht ... Hm...

Überlege dir noch die Alternative, dir eine furnierte Platte zu bestellen, diese zu formatieren, die Kanten anzuleimen (mit Leim, nicht mit Heißkleber) und dann wie von dir in Aussicht gestellt, zu ölen.

Wenn du nicht das nötige Werkzeug hast, lohnt es vielleicht tatsächlich, die Platte beim Schreiner zu bestellen und wenigsten die Rohteile zuschneiden zu lassen (aber das ist eine preisliche Abwägung). Ansonsten nimmst du eine Handkreissäge mit Schiene, ein scharfes Sägeblatt und schneidest munter (von der Rückseite) drauf los.

Die Kanten würde ich wegen der Feuchtigkeit anleimen. Wenn du sie nur aufbügelst hast du diverse Fehlerquellen, die wenn du Glück hast schon beim Schleifen, wenn du Pech hast, erst beim Ölen, und wenn es das Schicksal es mies mit dir meint, nach dem Einbau auftauchen.

Wenn du noch ein bisschen "Pepp" in deiner Oberfläche möchtest, könntest du sogar (gibt es Fertigplatten mit Starkfurnier?) mit der Oberfräse und einem V-Nuter einzelne Bretter "andeuten".

Das nur mal als weiteren Vorschlag, um dein Vorhaben einfacher und formstabiler zu gestalten.
 

heiko-rech

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Hallo,
Man muss nicht zwangshaft Gratleisten machen - man kann an beiden Enden der Platte Endstücke mit Quermaserung einsetzen (mit Nut und Feder). Prezision und etwas mehr Nacharbeit ist damit angesagt.
Stimmt, das habe ich nun schon bei zwei Möbeln erfolgreich gemacht. Bisher hat sich keine Tür nennenswert verzogen. Natürlich arbeitet der Mittelteil, damit muss man sich bei Massivholz halt abfinden.

Eckregal aus Buche | Holzwerkerblog von Heiko Rech | Seite 6

Gruß

Heiko
 

elmgi

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Hallo Oli,

ich bin seit kurzer Zeit mit meinem Küchenbau (Buchefronten/siehe Album) fertig.

Die flächig ausgeführten Türen der Unterschränke habe ich mit "Pseudogratleisten" versehen, das von Jyge angesprochene Prinzip wurde bei der Front des Hochschrankauszuges angewendet, allerdings habe ich dort nur mit Dominos gearbeitet.

Bedenken musst du auch, dass die Tür bis zu 1% in der Breite atmen wird. Bei 50cm Breite sind das immerhin 5mm

Das hier von Winfried angegebene Arbeiten des Holzes entspricht auch meiner Erfahrung, d.h. bei meinen flächigen Küchenfronten sind es exakt 1%.

Grüße

Elmar
 

gleiter

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Hallo Oli!

Leimholz geht schon, kann sich allerdings werfen. Detto das Arbeiten - wurde alles schon genannt.

Besser, weil stabiler, ist Dreischichtplatte - auch schon genannt.

Falls Türen und Laden einliegend sind kannst Du die Platten mit sichtbarem Rand verarbeiten, bei Aufliegend kommt's drauf an ob Dir die Optik gefällt. Falls nicht - massiver Anleimer dran.

Hab' schon des Öfteren Fronten getauscht - ist an sich eine einfache Sache. Z.B. bei einer Türe: Neue Türe, Alte an der Rückseite anzwingen, mit passendem Forstnerbohrer im Bohrständer durch die alte Tür durch die neue Topfbohrung erstellen - bingo. Geht genauso gut bei Griffschraubenlöchern in Türen und Laden - falls die alten Griffe weiter verwendet werden.

Lediglich ölen erachte ich als zu wenig, da sollte zumindest auch noch ein Wachsüberzug drauf um die Oberfläche geschlossener zu bekommen - gerade in einer Küche wichtig. Oder ein Aufbau mit einem schichtbildenden Öl - z.B. PurSolid Hartöl von AURO. Zwei bis drei Aufträge, dann ist das recht gut geschlossen und kann auch ohne Weiteres feucht gewischt werden.

Gruß, André.
 

Gischpl

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Hai mittanand,

erstmal vielen Dank für Eure vielen Tipps !!
Leider komme ich erst heute wieder dazu zu antworten, sorry...

Im Moment habe ich mich geistig auf drei Möglichkeiten eingeschossen:
1: Massiv mit Gratleisten
2: Massiv mit Pseudogratleisten
3: Dreischichtplatte evtl. mit Kantenanleimern.

Elmar: welche Galerie meinst Du ? Ich hab leider Deine Bilder nicht gefunden.
Wie meinst Du das mit den Dominos bei Deinen Pseudogratleisten? Dominos gesetzt und dann nicht passgenau gefräst, sondern mit der erweiterten Einstellung der Maschine ?

Andre: bisher habe ich nur mit zweierlei Ölen gearbeite: Natural und Festool. Ich gehe mal davon aus, daß beide keine wachsbildende Oberfläche haben ?!?

Ich hatte gut 10 Jahre ein großes Salzwasseraquarium und dieses war oberhalb bis zur Decke mit Buche-Leimholz verkleidet. Das Holz war also ständig im feuchten Millieu. Da die Verkleidung aber mit DD-Lack versiegelt wurde, habe ich fast keinen Verzug feststellen können. Leider befürchte ich halt, daß die Oberfläche mit Öl schon einiges empfindlicher ist, allerdings ist das Millieu in der Küche auch nicht ganz soo feucht wie überm Aquarium...:--))

Grüßle

Oli
 

elmgi

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Hallo Oli,

die Bilder findest Du auf meiner persönlichen Seite als Album angelegt. Einfach auf mein Benutzerbild klicken und dann siehst Du schon...

Die "Pseudogratleisten" sind einfach mit Langlöchern versehene Rechteckleisten, die aufgeschraubt werden. Ist auch auf den Bildern bei den Unterschränken zu sehen.

Die Lösung mit den Dominos habe ich bei der Frontblende (30 cm breit) des Hochschrankauszuges angewendet. Die drei Querhölzer (siehe Albumbild) habe ich mit dem Längsholz nur mit Dominos verbunden. In der Mitte je ein Domino mit Passfräsung, daneben Dominos, die in Langlöchern geführt werden und so ein Arbeiten des Holzes zulassen aber trotzdem ein Verziehen der Blende verhindern.
 

gleiter

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Andre: bisher habe ich nur mit zweierlei Ölen gearbeite: Natural und Festool. Ich gehe mal davon aus, daß beide keine wachsbildende Oberfläche haben ?!?

Diese Frage kann ich Dir nicht beantworten, ich arbeite - wenn's um Öl und Wachs geht - ausschliesslich mit Produkten von AURO.

Gruß, André.
 

WinfriedM

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Natural: Möbelöl und Parkettöl bilden keine wachsartige Oberfläche. Bei Festool einfach mal bei den Inhaltsstoffen gucken.
 
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