Hallo Silvia, ich versuche mal eine Kurzfassung meiner Empfehlung.
Erstens konstruktive Sachen erledigen: Rückwand unten war ja nach Wasserschaden wahrscheinlich nicht mehr so, dass sie dir noch gefällt. Also am Gehäuse penibel ausmessen, vergleichen mit dem rausgenommenen Stück und neues 6 mm Sperrholz zuschneiden lassen beim Holzzuschnitt deines Vertrauens. Vom alten Stück die Befestigungsposition der Schubladenführung übertragen. Wenn du auch innen streichen willst, kannst du das tun, bevor die Rückwand reinkommt. Rückwand dann ebenfalls streichen vorm Einbauen.
Loses Lino kann man mit Weißleim wieder niederleimen. Es braucht dafür Zulagen und Schraubzwingen. Wenn die lose Stelle nur an der hinteren Kante ist, kannst du das evtl. auch vernachlässigen, weil nachher der Aufsatz wieder draufkommt. Vorm Streichen alle Beschläge abnehmen; wer es ordentlich machen will, nimmt auch die Türen ab und baut die Scheiben aus - das hängt von deinem Geschick ab, ob du die nachher auch wieder ordentlich anschrauben kannst. Holzflächen entfetten mit Alkohol und Schleif-Flies - Küchenschwämmchen - die grobe Seite - sollte auch gehen. Holzflächen evtl. noch mal anschleifen. Innenflächen sind oft ziemlich siffig, also hier ordentlich arbeiten, damit der weiße Lack gut Halt findet.
Dann grundieren zb. mit Sikkens Rubbol BL Schnellgrund (ACRYL). Auftrag mit Schaumrolle. Das Material ist wasserverdünnbar. Besser zwei dünne Durchgänge auftragen mit zwischentrocknen als einmal zu dick. Das sollte auch auf der Linofläche halten. Deckanstrich zB. mit Sikkens Rubbol BL Satura, das ist ein seidenglänzender relativ kratzfester Acryllack. Trockenzeiten entsprechend dem Techn. Merkblatt, das kannst du dir da, wo du den Lack kaufst (nur Fachhandel) dazugeben lassen oder aus dem Internet runterladen.
Den Acryllack kannst du dir in deinem Wunschfarbton anmischen lassen. Wenn du einen Standardton aus dem Regal nimmst, kommt das etwas günstiger. Wenn es dir dann nach Trocknung danach ist, kannst mit Schleifpapier Korn 120 einige Ecken durchschleifen und mit stark verdünntem Decklack noch mal nachwischen mit einem Lappen oder Schwämmchen. Da nuss jede ihre eigenen Erfahrungen machen durch Ausprobieren.
Die empf. Grundierung und den Lack gibts leider nicht kleiner als einen Liter, damit reichst du dicke für dein Büffet.
Viel Erfolg.
Gruß Werner
PS: Habe jetzt erst das lose Furnier am Unterteil gesehen. Wenn du so was noch nie gemacht hast, kanns schwierig werden, wobei das für routinierte Möbelarbeiter kein Problem darstellt. Du brauchst also etwas dickere Spanplattenstücke, die gut auf die losen Stellen passen (außen und innen), du brauchst ein langes dünnes Instrument, mit dem du Leim z.B. ponal Classic (mit ca. 20 min offener Zeit) unter das lose Furnier bringst, zB. eine lange Messerklinge o.ä. Ohne Schraubzwingen solltest du diese Arbeit nicht beginnen. Mittels der Schraubzwingen presst man dann alle losen Furniere mit Hilfe der mit Papier belegten Zulagebretter nieder und lässt einen Tag trocknen. Das erwähnte Papier dienst als Trennmittel, damit rausquellender Leim nicht die Zulagenbretter mit anleimt. Eventuelle Fehlstellen kann man später ausspachteln , je nach Anspruch.
Evtl. kannst du die Ausrüstung, insbesondere die Zwingen, irgendwo ausleihen.
Die Nägel im Rückwandfalz zieht man gewöhnlich mit einer Kneifzange raus.
nochn PS: Was die genannten Produkte angeht, kann ich diese empfehlen, da ich damit gute Erfahrungen gemacht habe. Ich bekomme keine Provisionen von Sikkens oder Ponal.
Werkzeuge: Feine Schraubenzieher und kleine Flachzange für Beschläge, Kneifzange für Nägel, Hammer und Nägel für Rückwand bzw. Akkuschrauber und Schrauben 3 x 25 sollten reichen.