... ganz unter uns: wenn man auf einer Ziehklinge einen Grat aufzieht, der nach 20 Zügen über Buche wieder weg ist, könnte es dann sein, dass das richtige "Schärfen" einer Ziehklinge vielleicht doch nicht so ganz einfach ist? Nur mal so gefragt.
Im Ernst, ein paar Eckdaten, ohne ins Detail zu gehen: Die Ziehklinge sollte einen Härtegrad von knapp unter 50 HRc haben (die von Kirschen haben 45). Stärke 0,5 oder 0,8 mm. Der Stahl sollte um die 60, besser noch etwas höher liegen. HSS-G-Drehmeisel haben so was, die bekommt man auch in Rund, 8 mm ist ein guter Wert. Der Tip mit dem Schraubendreher - na ja, von der Härte her wahrscheinlich ok, aber das Verdichten stelle ich mir damit schwierig vor. Ausserdem sollte der Stahl exakt glatt und rund geschliffen sein. Und auf keinen Fall das Ölen vergessen, beim Verdichten wie auch beim Aufziehen.
Wenn alles stimmt, dann kann man mit dieser Klinge hobeln, dh Späne abtragen. Wenn man damit nur Staub schaben kann, und auch das nach 20 Zügen nicht mehr, taugt der Grat nichts. Übrigens wird die Klinge beim Arbeiten stark gebogen, bei richtiger Anwendung ist es fast unmöglich, mit den Ecken Riefen ins Holz zu setzen.
Mir ist es jedenfalls so gegangen: Erst hab ich nur Staub zusammengekratzt, habe mir gedacht: Was haben die alle nur mit diesem Teil. Aber nach einiger Zeit und Übung ...
Vorsicht übrigens bei Ziehklingen aus dem Baumarkt: Das sind oft Malerziehklingen, die sind gehärtet und haben einen maschinell aufgezogenen Grat, das geht nichts mit Aufziehen. Steht allerdings meistens nicht drauf.
Andreas