Japanische Handwerkskunst - Herstellung von Spielbrettern

fragnix

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Dekadenz in Reinform.
Dennoch: So einen Go Tisch hätte ich schon gerne. Nur leider spielt ja keiner mit mir...
 

fragnix

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Na, wenn Du so einen hochwertigen Go Tisch hast, und ihn nicht brauchst, dann könnten wir in's Gespräch kommen.
Solltest Du ein normales Spielbrett < 1 cm haben, dann würde es meinem Bestand entsprechen. Aber Danke für's an mich denken!
 

fahe

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P.S. Bitte keine Diskussion über Arbeitssicherheit.
...ach komm, an der Bandsäge verwendet er doch ganz ordentlich Hilfsmittel. Und Calciumcarbonat ist auch in mancher Bodylotion.

Die Arbeit mit dem Fichtenmoped machen die Neuen in der Probezeit...:emoji_wink:

Am beeindruckendsten finde ich die Beschriftung der Füße, die nie wieder jemand sehen wird. Das finde ich - obwohl ich nur ganze zwei Japaner persönlich kenne - sehr japanisch. Ebenso die passgenaue Schutzhülle und das saugend darüber gleitende Kästchen.

Ein bisschen von diese Einstellung hätte imho auch dem Rest der Welt gut getan. Ich freue mich schon jedes Mal, wenn sich Zimmerer vor hundert Jahren an einem Balken verewigt haben, der danach gewollt für die Ewigkeit unter Stroh und Putz verschwunden ist.
 
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Manuel_

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Der Preis für so einen Block wäre mal interessant.
Wenn die Google-Übersetzung auf deren Homepage richtig funktioniert hat.
Ca. 240000 Yen wären dann wohl ca. 2400€.
Kommt mir selbst bei der Qualität viel vor, also schließe ich Bedienungsfehler von mir nicht aus.
 
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fragnix

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Hier bei uns kannst Du so einen Tisch für 1300,- kaufen, allerdings aus Fichte, was durchaus einen Unterschied macht. Und wahrscheinlich ist das Gitter einfach aufgedruckt.
 

specht0815

ww-nussbaum
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Ich finde diese Hingabe und Ruhe immer wieder beeindruckend in solchen japanischen Videos.
Allein schon wie diese Skalierung aufgetragen wird :emoji_astonished:
Ich schau mir das sehr gern an.....
 

fragnix

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Was mir bei der erneuten Betrachtung auffällt: wenn man nicht am Boden hockt, dann ist so ein Klotz recht unpraktisch. Stellt euch den mal am Tisch vor...
 

fragnix

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"Ich sorge für mehr Platz in Deinem Keller, hole es direkt an der Haustür ab, und Du kannst danach mit der engeren Familie noch einmal nett essen gehen".
Ausreichend unwiderstehbar, oder muss ich meine sizilianisch sprechenden Freunde um Hilfestellung bitten? :emoji_wink:
 

fragnix

ww-robinie
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Ich verstehe, der in der privaten Unterhaltung genannte Preis, was es mir wert ist, stösst nicht auf Gegenliebe. Das ist OK!
Die sizilianische Anspielung war aber wirklich nur eine Antwort auf Dein Paten-Zitat.
 

Martin03

ww-esche
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Ich verstehe, der in der privaten Unterhaltung genannte Preis, was es mir wert ist, stösst nicht auf Gegenliebe. Das ist OK!
Die sizilianische Anspielung war aber wirklich nur eine Antwort auf Dein Paten-Zitat.
Ja, ich habe mich die letzten 3 Tage nicht gemeldet - Entschuldigung.

Tut mir leid das du warten musstest. Ich bin die letzten Tage einfach nicht dazu gekommen.

Mit dem Preis hab ich mich noch nicht 100% angefreundet, aber mal schauen was die nächsten Tage so bringen.

Beste Grüße Martin
 

foobar

ww-ulme
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Am beeindruckendsten finde ich die Beschriftung der Füße, die nie wieder jemand sehen wird.
Sag niemals „nie“ :emoji_wink: Bei einem derart hochklassigen Goban wird es wahrscheinlich nicht passieren, bei günstigeren ist es aber durchaus praktisch, dass die Füße abnehmbar sind. Die Halbierung der Höhe hat mir beim Import dank deutlich kleinerem Packmaß einiges an Kosten erspart.
Der Preis für so einen Block wäre mal interessant.
Ca. 240000 Yen wären dann wohl ca. 2400€.
Aktuell liegt der Kurs deutlich besser, irgendwo < 0,0075, damit landet man dann bei gut 1700 €.
Einige der gezeigten Gobans dürften allerdings deutlich teurer sein, weil es sich dabei um die höchste Qualitätsstufe (shihou-masa) und wahrscheinlich auch (japanisches hon-) Kaya-Holz handelt. Die Bäume dürfen großteils schon länger nicht mehr geschlagen werden, was zu höheren Preisen und Herkunftsnachweisen (vgl. Registriernummer bei Artikeln) führte.
Besonders geeignet und beliebt ist Hyuga Kaya von Bäumen, die auf Kyushu auf eher ruppigem Terrain mit dem Klima kämpfen (hohe Temperaturunterschiede Tag/Nacht, viel Regen und Sonne). Die daraus resultierenden sehr engen Jahresringe sind wegen der bei richtigem Einschnitt sehr ruhigen Goban-Oberfläche stark gesucht. Bei kumasugobanten.jp findet man entsprechende Gobans ab ¥3.900.000. Bei der Konkurrenz Kuroki Goishiten gibt’s mehr Infos zur Holzauswahl. In deren (neuerem) Shop sind die Infos auch deutlich besser aufbereitet, s. z. B. Cutting Style. Deshalb gibt’s bei den guten Händlern mindestens bei den teuren Hyuga Kaya Gobans auch stets etliche Detailfotos.

Unterm Strich tut’s aber auch ein Goban aus anderem Holz. Die günstigsten sind aus Fichtenholz, welches als „Shinkaya“ (neues Kaya) vermarktet wird. Je nach Brettstärke gibt’s die für ¥50.000 bis ¥150.000, also grob ab. 375 €. Allerdings sieht so ein Size 20 Goban mit 2 sun (= 6 cm) Brettstärke und Füßen einfach nur merkwürdig aus :emoji_wink:
Ein weiterer Unterschied der günstigen Gobans sind die einfacher gehaltenen Füße (Fotos von @Martin03 oben vs. Ausarbeitung im Video).

Das vielleicht japanischste an Gobans ist aber ihre Größe. Die Bretter sind nämlich nicht quadratisch, sondern sollten ca. 455 mm × 424 mm (1,5 shaku x 1,4 shaku) groß sein, um die optische Verzerrung beim Blick von schräg oben auszugleichen.

Was mir bei der erneuten Betrachtung auffällt: wenn man nicht am Boden hockt, dann ist so ein Klotz recht unpraktisch. Stellt euch den mal am Tisch vor...
Einen Goban auf einem normalhohen Tisch zu nutzen, wäre Irrsinn. Auf die Idee kann nur jemand aus dem Westen kommen :emoji_wink:
Für Tische gibt’s passende Bretter:
GoBrett.png
Screenshot aus der sehr empfehlenswerten Doku über AlphaGo vs. Lee Sedol.

… und das wäre auch das, was ich jedem mit Interesse empfehlen würde. Man muss nicht wie in Japan auf dem Boden auf einem Kissen sitzen und einen fetten Goban nutzen, um Spaß am Spiel zu haben. (Dazu braucht’s definitiv andere Qualitäten.) Im Zweifelsfall reichen auch ein Karton mit Linien und ein paar Kiesel. Das haptische Vergnügen kommt aber tatsächlich erst mit guten Steinen und einem schönen Brett.

@fragnix
Falls du trotzdem einfach nur einen halbwegs günstigen Goban mit Beinen oder ein noch deutlich einfacheres Brett zum Zusammenstecken haben magst, meld dich gern per privater Unterhaltung. Ich hätte da evtl. was für dich.

(Sorry für die Ausführlichkeit. Wobei – das war nur ein Kratzen an der Oberfläche. Von Goke (Dosen) und Steinen habe ich ja gar nichts erwähnt :emoji_wink:)
 
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uli2003

ww-robinie
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Ohje, jetzt habe ich immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich 'Mühle' oder 'Dame' auf einem Stück Pappkarton statt eines 50kg Holzklotzes für 2000 Euro spiele. Das hab ich jetzt davon.
 

fragnix

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Danke foobar für die Hintergründe.
Steckbares Brett - Äh nee, das klingt nicht so attraktiv. Wie ich schon schrieb: Leider fehlen mir die Mitspieler im direkten Umfeld. Filius Minimus könnte, bevorzugt aber Schach, und der Rest meiner Leute mag Go nicht. So bleibt mir aktuell nur die Online Gemeinschaft auf meinem Weg zum Dan Grad.
Ein Goban wäre also wirklich nur als Schmuckstück geeignet, praktischen Wert hat es für mich leider nicht.
 
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