Am beeindruckendsten finde ich die Beschriftung der Füße, die nie wieder jemand sehen wird.
Sag niemals „nie“

Bei einem derart hochklassigen Goban wird es wahrscheinlich nicht passieren, bei günstigeren ist es aber durchaus praktisch, dass die Füße abnehmbar sind. Die Halbierung der Höhe hat mir beim Import dank deutlich kleinerem Packmaß einiges an Kosten erspart.
Der Preis für so einen Block wäre mal interessant.
Ca. 240000 Yen wären dann wohl ca. 2400€.
Aktuell liegt der Kurs deutlich besser, irgendwo < 0,0075, damit landet man dann bei gut 1700 €.
Einige der gezeigten Gobans dürften allerdings deutlich teurer sein, weil es sich dabei um die höchste Qualitätsstufe (shihou-masa) und wahrscheinlich auch (japanisches hon-) Kaya-Holz handelt. Die Bäume dürfen großteils schon länger nicht mehr geschlagen werden, was zu höheren Preisen und Herkunftsnachweisen (vgl. Registriernummer bei Artikeln) führte.
Besonders geeignet und beliebt ist Hyuga Kaya von Bäumen, die auf Kyushu auf eher ruppigem Terrain mit dem Klima kämpfen (hohe Temperaturunterschiede Tag/Nacht, viel Regen und Sonne). Die daraus resultierenden sehr engen Jahresringe sind wegen der bei richtigem Einschnitt sehr ruhigen Goban-Oberfläche stark gesucht. Bei kumasugobanten.jp findet man
entsprechende Gobans ab ¥3.900.000. Bei der Konkurrenz Kuroki Goishiten gibt’s mehr
Infos zur Holzauswahl. In deren (neuerem) Shop sind die Infos auch deutlich besser aufbereitet, s. z. B.
Cutting Style. Deshalb gibt’s bei den guten Händlern mindestens bei den teuren Hyuga Kaya Gobans auch stets
etliche Detailfotos.
Unterm Strich tut’s aber auch ein Goban aus anderem Holz. Die günstigsten sind aus Fichtenholz, welches als „Shinkaya“ (neues Kaya) vermarktet wird. Je nach Brettstärke gibt’s die für ¥50.000 bis ¥150.000, also grob ab. 375 €. Allerdings sieht so ein Size 20 Goban mit 2 sun (= 6 cm) Brettstärke und Füßen einfach nur merkwürdig aus

Ein weiterer Unterschied der günstigen Gobans sind die einfacher gehaltenen Füße (Fotos von
@Martin03 oben vs. Ausarbeitung im Video).
Das vielleicht japanischste an Gobans ist aber ihre Größe. Die Bretter sind nämlich nicht quadratisch, sondern sollten ca. 455 mm × 424 mm (1,5 shaku x 1,4 shaku) groß sein, um die optische Verzerrung beim Blick von schräg oben auszugleichen.
Was mir bei der erneuten Betrachtung auffällt: wenn man nicht am Boden hockt, dann ist so ein Klotz recht unpraktisch. Stellt euch den mal am Tisch vor...
Einen Goban auf einem normalhohen Tisch zu nutzen, wäre Irrsinn. Auf die Idee kann nur jemand aus dem Westen kommen

Für Tische gibt’s passende Bretter:
Screenshot aus der sehr empfehlenswerten
Doku über AlphaGo vs. Lee Sedol.
… und das wäre auch das, was ich jedem mit Interesse empfehlen würde. Man muss nicht wie in Japan auf dem Boden auf einem Kissen sitzen und einen fetten Goban nutzen, um Spaß am Spiel zu haben. (Dazu braucht’s definitiv andere Qualitäten.) Im Zweifelsfall reichen auch ein Karton mit Linien und ein paar Kiesel. Das haptische Vergnügen kommt aber tatsächlich erst mit guten Steinen und einem schönen Brett.
@fragnix
Falls du trotzdem einfach nur einen halbwegs günstigen Goban mit Beinen oder ein noch deutlich einfacheres Brett zum Zusammenstecken haben magst, meld dich gern per privater Unterhaltung. Ich hätte da evtl. was für dich.
(Sorry für die Ausführlichkeit. Wobei – das war nur ein Kratzen an der Oberfläche. Von Goke (Dosen) und Steinen habe ich ja gar nichts erwähnt

)