Ist ein Maschinenkurs als Quereinsteiger in einer Schreinerei zwingend erfordelich?

seschmi

ww-robinie
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Das Zauberwort wurde ja schon genannt: "Dokumentation". Wurde ja von "Besserwisser" und Uli schon so geschrieben.

Es muss ja eine Gefährdungsbeurteilung gemacht werden, und zwar sinnvollerweise spezifisch für die Tätigkeit des "Helfers". Dort müssen die Gefahren genannt werden und Maßnahmen zur Verringerung dieser Gefahren. Das kann dann z.B. eine Unterweisung sein, oder ein Kurs, oder das Verbot, eine bestimmte Arbeit durchzuführen oder Maschine zu bedienen.
Und auch diese Maßnahmen müssen dokumentiert sein, d.h. es muss irgendwo stehen, wer wann von wem unterwiesen wurde und was der Inhalt war. Am besten irgendwelche Schulungsunterlagen gleich mit abheften. Ein richtiger Kurs hat natürlich den Vorteil, dass das alles automatisch und korrekt dokumentiert ist.

Also immer an die ganze "Kette" denken. Wenn irgendwas passiert, ist es nämlich nicht unwahrscheinlich, dass die BG (oder andere Rechtsorgane) das nachvollziehen möchte. Und dann sieht es halt doof aus, wenn in der Gefährdungsbeurteilung steht, dass unterwiesen wurde, aber sich keiner mehr erinnern kann, wann, wie und wo diese Unterweisung stattgefunden hat, ob der Unterweisende überhaupt selbst qualifiziert und so weiter.

Im schlimmsten Fall geht es ja doch um erheblich Geld: Alleine Operation, Krankenhaus und Reha kosten die BG Zehntausende, und wenn dann noch eine Berufsunfähigkeit im Raum steht, werden es Hunderttausende. Und was nicht dokumentiert ist, hat im Zweifelsfall nicht stattgefunden.
 

Holzrad09

ww-robinie
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eigentlich logisch, denn die Maschinen und die dafür erforderlichen Qualifikationen ändern sich ständig. Was nützt da ein Schein, der vor vielleicht 20 Jahren mal gemacht wurde.
Die Standardmaschinen wie Kreissäge - Bandsäge - Abrichthobel - Dickenhobel - Fräs und Bohrmaschinen ändern sich eben nicht ständig, gut, vielleicht gab es mal modernere Messerwellen oder aus einem Gussgestell wurde ein Stahlblechgestell aber ansonsten passiert da nicht mehr viel.
Und genau darum geht es, um Maschinen an denen häufig Unfälle passieren/ passierten und nicht an irgendwelchen CNC Maschinen, wo der Mitarbeiter an einem Display steht und Knöpfchen drückt.
LG
 

predatorklein

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Moin

Also ich würd dich bei uns ohne den Schein nix machen lassen.

Seh ich auch so .

Bei uns im Raum MA/LU/HD gab´s mal einen Fall , da wurde ein Schreinerhelfer vom Betriebsinhaber eingewiesen .

Hat der Mitarbeiter unterschrieben , nach einem Unfall an der Fräse hat er dann vor Gericht behauptet , dass ihm der Arbeitsschritt , der zum Unfall führte , vom Schreinermeister gar nicht gezeigt worden war .

Aussage stand gegen Aussage , lief auf einen Verglich raus , hat den Firmeninhaber 8000 € gekostet .

Nach Ansicht des Richters hätten die Einweisungen in die verschiedenen Maschinen einzeln dokumentiert werden müssen .
So wie das eben beim Maschinenkurs gemacht wird .

Da kann später dann keiner behaupten , dass man ihm Arbeitsschritt XYZ nie gezeigt hätte :emoji_wink:

Gruß
 
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