Ist die Erika die Richtige für mich?

lunateide

ww-robinie
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Guten Abend,

meine Frage richtet sich ausschließlich an die Woodworker, die in einer engen Beziehung mit einer Erika leben.
Nachdem ich kürzlich gesehen habe, wie selbst die große Altendorf meines Schreiners beim hochkant Auftrennen von 16 cm breiten Hartholz zu kämpfen hatte, habe ich die Suche nach der Wollmilchsau, die alles kann, aufgegeben.

Ich werde also das grobe Auftrennen weiterhin meinem Schreiner überlassen.

Ich suche also jetzt nach einer kleinen, jedoch sehr präzisen Kreissäge für überwiegend folgende Aufgaben:

Aus max 20 mm starken, mitunter allerdings sehr harten Hölzern feine Leisten sägen, machmal nur 8 bis 10 mm breit.
Die Länge wird 100 cm nicht übersteigen.

Präzise Winkel schneiden, sowohl mit dem Winkelanschlag, als auch mit geneigtem Sägeblatt.

Ich habe dafür an eine Erika gedacht.
Allerdings habe ich bei dieser Säge, bedingt durch die Zugfunktion, einen ziemlich breiten Sägeschlitz in Erinnerung.
Ist das ein Nachteil bei der Bearbeitung von vorstehend beschriebenen kleinen Teilen?

Kann man das Sägeblatt evtl bis auf 0 absenken und dann durch eine auf den Tisch geklebte Hartfaserplatte hochfahren, um den Sägeschlitz zu minimieren?

Kann man dann noch Längsanschlag und Winkelanschlag nutzen?

Diese Fragen möchte ich klären, bevor ich mich mit einem Händler in Verbindung setze.

Vielen Dank.
Gruß

Roland
 

zündapp

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Hallo Roland

Mit meiner Erika 85e habe ich schon Anleimer geschnitten, die schmaler als 8mm und länger als 1m waren. Ist eine Frage des richtigen Schiebestocks und des konzentrierten Umgangs damit. Der Schlitz ist nicht sonderlich breit, wenn man bedenkt, dass das Sägeblatt in Schrägstellung mehr Platz braucht. Ankleben würde ich an die Platte nichts. Der Alutisch ist plan und exakt, da sollte man niemals etwas draufkleben. Die Anschläge könntest Du dann nicht mehr nutzen.

Du kannst an dieser Säge wirklich alles einstellen und justieren. Die Schnitte sind so exakt und sauber, dass man auch Kanthölzer damit abrichten kann.

Viele Grüße

Zündapp
 

waulmurf

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Hallo Roland,
Du hast recht, der Sägeschlitz ist etwas breiter (Zündapp schrieb warum). Beim Schneiden von dünnen Leisten kann es zum Hineinfallen von Resten in die Absaugung kommen. Das ist ein ziemliches Gefummel, die kleinen Teile aus dem Absaugkanal herauszubekommen. (Warum bei mir der sog. Schieber nicht funktioniert und eine kleine Reinigungsöffnung freigibt, weiß ich auch nicht.)
Aber das ist auch wirklich das einzigste Problem, was ich mit der Erika habe. Exakte Schnitte, schnelle, wiederholbar präzise Einstellbarkeit von Winkeln - das ist doch, was du benötigst.
Und hartes Holz ist auch kein Problem (Beispiel: Kambala, Längsschnitt).

Viel Glück und gut Holz.
waulmurf
 

checkalot

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Ich habe eine Erika 75 und kann mich den Vorrednern nur anschließen. Wenn du dir sicher bist, dass du hauptsächlich so kleine Sachen sägen möchtest, dann würde dir vielleicht die kleine Erika 60 ausreichen, die ist deutlich günstiger als die 75 und 85. Letztere haben einen besseren, drehzahlregelbaren Motor und einen integrierten Standfuß, aber das wären für dich möglicherweise keine Mußkriterien.
 

Karl Hermann

ww-nussbaum
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(Warum bei mir der sog. Schieber nicht funktioniert und eine kleine Reinigungsöffnung freigibt, weiß ich auch nicht.)
Aber das ist auch wirklich das einzigste Problem, was ich mit der Erika habe.

Ich habe eine Erika 60E an der muss man erst eine kleine Schraube rausdrehen sonst geht der Schieber nicht auf. Wie das bei den größeren ist weiß ich nicht.
 

lunateide

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@ zündapp

Es ist ja nicht allein die Breite des Sägeschlitzes, sondern auch die Länge.

Wie breit ist eigentlich der Freiraum zwischen Sägeblatt und Rand genau?

Der Sägeschlitz geht, wenn ich mich recht erinnere durch den ganzen Tisch.

Wenn nun die Öffnung neben dem Sägeblatt größer ist als die Breite meiner zu schneidenden Leiste und mein Werkstück außerdem noch kurz ist, muß doch der abgeschnittene Teil zwangsläufig in das Maschinengehäuse fallen.

Oder sehe ich da etwas falsch?

Gruß

Roland
 

Karl Hermann

ww-nussbaum
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@ zündapp

Es ist ja nicht allein die Breite des Sägeschlitzes, sondern auch die Länge.

Wie breit ist eigentlich der Freiraum zwischen Sägeblatt und Rand genau?

Der Sägeschlitz geht, wenn ich mich recht erinnere durch den ganzen Tisch.

Wenn nun die Öffnung neben dem Sägeblatt größer ist als die Breite meiner zu schneidenden Leiste und mein Werkstück außerdem noch kurz ist, muß doch der abgeschnittene Teil zwangsläufig in das Maschinengehäuse fallen.

Oder sehe ich da etwas falsch?

Gruß

Roland

Ich muß jetzt Lügen:emoji_grin: ich glaube so ca. 4mm beidseitig.
Aber das ist doch gar kein Problem,einfach ein wenig Malerklebeband neben
das Sägeblatt geklebt und fertig. Was soll da noch durchfallen oder weggesaugt werden.
Und durch den ganzen Tisch geht der Schlitz auch nicht.
 

ARON

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Moin,

ich schneide einfach eine Spanplatte o.ä. ein und fixiere diese. Dann kann ich darauf wunderbar auch schmale Leisten schneiden.
 

lunateide

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Hallo Aron,

den Gedanken hatte ich ja auch schon erwähnt. Nur wie kann man dann noch die Anschläge nutzen?

Zündapp hat ja genau das verneint.

Gruß
Roland
 

seschmi

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Um nochmal zur ursprünglichen Frage zurückzukommen:

Eine Frage wäre noch, ob die Säge transportabel sein muss. Von den transportablen Sägen schien mir damals, als ich meine gekauft habe, die Erika die Beste zu sein. Für mich kam nichts anderes in Frage, weil ich die Säge auch 'mal wegräumen muss.

Wenn allerdings auch eine Stationärmaschine möglich ist, solltest Du Dir vielleicht auch mal "klassische" Tischkreissägen anschauen. Die "klassischen" Sägen mit Gusstisch und entsprechendem Gewicht haben doch mehr Laufruhe, und einen deutlich kleineren Spalt im Tisch, was für Deine schmalen Leisten von Vorteil ist. Ich hatte damals z.B. eine Ulmia angeschaut, die billiger als die Erika gekommen wäre, nur halt nicht für meine Zwecke geeignet.

Man muss ja schon sehen, dass die Erikas recht teuer sind. Eine neue, voll ausgebaute 85er erreicht ja die Preisregionen "echter" Stationärsägen, die dann doch mehr Leistung und Exaktheit bringen.

Wenn es aber "tragbar" sein muss, gibt es kaum Alternativen.
 

jonasw92

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Also ich kann als Erika besitzer auch nur zu der Säge raten.
Für die Breite Tischöffnung gibts ja genügend möglichkeiten den zu verdecken:emoji_wink:
Und von der Leistung hat meine 65 Erika mit einem Stumpfen 80 Zahn blatt sogar 20mm Eiche längs aufgetrennt:emoji_wink:
 

lunateide

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Hallo,

vielen Dank für die Hilfestellung.
Zu den Fragen:
Die Säge muß nicht transportabel sein, wenn sie an ihrem Platz steht.
Allerdings ist für die Anlieferung zu beachten, daß meine Werkstatt im Keller ist und 5 Treppenstufen zu überwinden sind.
Ansonsten käme schon eine ordentliche Stationärmaschine in Frage.

Was hat denn der Profi so für kleine feine Schnitte in seinem Bankraum? Vielleicht hilft das weiter.

Schade, daß die Metabo Magnum nicht mehr gebaut wird.

Gruß

Roland
 

zündapp

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Hallo Roland

Du hattest gesagt, Du möchtest 8-10 mm breite Streifen von bis zu 1 m Länge sägen.
Das ist für die Erika kein Problem. Da rutsch nichts durch. Nie nie nie. Die Teile, die bei mir neben das Sägeblatt gesaust sind (und die ich dann aus der verstopften Absaugung hole - daher schaue ich mir sie alle an) sind allesamt 1mm oder dünner.
Wenn Du auf der Erika eine Leiste sägst, hängt der bereits gesägte Teil ja zunächst noch am Werkstück, kann also nicht runterfallen. wenn er das Sägeblatt passiert und den Spaltkeil erreicht hat wird der Spalt nochmals enger. Eine 8mm breite Leiste wirst Du da selbst dann nicht durchbekommen, wenn Du sie von oben mit dem Schraubenzieher reindrückst.
Du hattest nach der Benutzbarkeit der Anschläge gefragt, wenn Du eine Hartfaserplatte auf dem Tisch anbringst. Das wird nicht funktionieren, weil die Anschläge auf dem Niveau der Originalplatte an den Zinkenleisten am Tischrand geführt werden. Ein Klebeband am Sägeschlitz ist eine andere Sache, das ist kein Problem (aber, unnötig, für das was Du vorhast).
Die Schlitze kann ich gerne morgen noch nachmessen. Ich kann Dir auch gerne eine 8 mm Leiste sägen und neben den Schlitz legen - dann siehst Du was ich meine. Und zum Vergleich mal die Teile, die wirklich durchfallen aus der Absaugung.

Viele Grüße

Zündapp
 

Michelson

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Ich habe gerade gestern solche Leisten in 8mm gesägt und kann das, was Zündapp sagt, bestätigen. Die fallen nicht durch, schon gar nicht bei der Länge. Schlitzbreite (der Erika 60) rechts vom Sägeblatt 1,5mm (!) und links davon 6mm (dorthin schwenkt der untere Teil des Sägeblatts, wenn man es neigt).
 

Eddy

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Bei meiner Erika 60E sind es 3,5mm links vom Sägeblatt und 5,0mm rechts vom Sägeblatt. Aber da fällt auch nichts rein.
 

robert hickman

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Wenn es nicht darauf ankommt dass die Säge transportabel ist, dann würde ich mich für eine andere Säge als die Erika entscheiden, so eine wie die Ulmia oder eine mit großem Schiebeschlitten. Diese Sägen (Chinakracher ausgenomen) sind einfach noch stabiler als die Erika und bewegen sich preislich im Vergleich zu einer voll ausgestatteten Erika schon auf Augenhöhe. 4000€ kann man dafür schnell ausgeben! Ich würde meine Erika 85E nie hergeben wollen, aber es ist und bleibt eine Montagesäge mit allen Konsequenzen was die Stabilität anbelangt. Und die ist für eine Montagesäge schon klasse, aber es ist hier und da auch noch ein wenig Luft nach oben. Und 5 Treppenstufen sind dürften kein allzu großes Problem um eine etwas größere Säge in einen Raum zu bekommen.
Gruß
Robert
 
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