Ipé Terrasse ölen oder nicht

michahab1

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Hallo an alle,

wir haben einen neue Terrasse aus Ipé errichten lassen. Leider haben wir zum pflegen und der Erstbehandlung unterschiedliche Meinung.

Schreiner um die Ecke meint. Sofort reinigen und anschließend ölen.

Holzhandel, der die Terrasse gelegt hat. Mindestens 2 bis 3 Monate so lassen. Dann behandeln.

Holzhandel 2 sagt, gar nichts machen. Ipé nimmt fast nichts auf, das verklebt nur.

Welcher Aussage soll ich denn nur glauben. Welche Erfahrungen und Meinungen haben die Profis.

Viele Grüße
michahab
 

Dietrich

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Hallo,

man sollte vor dem Kauf und der Verlegung bei den Holz-Verständigen fragen welches Holz für welchen Zweck in Frage kommt.
In mitteleurop. Holzkreisen mag man nachhaltig erzeugte Holzwaren, Raubbau an Primärurwäldern wie im Falle von Ipe findet kaum Zustimmung.
Und hier ist des Pudels Kern, eine besonders schöne schokoladenfarbige Holzterrasse wird Interesse bei Besuchern wecken und die Nachfrage nach diesem Raubauholz steigern. Von daher nichts machen und vergrauen lassen schützt die letzten Bäume am Besten.

Gruß Dietrich
 

Glismann

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Ich würde so lassen.
wird langsam grau und gut.
Alles was Du draufschmierst wir fleckig und muss dauernd neu gemacht werden.
 

Boshu

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Frei bewittert würde ich nicht ölen, das muss dann ständig nachgepflegt werden. Überdacht würde ich ölen, gibt einen warmen gleichmässigen Farbton. öl Bei solch harten Hölzern sollten allerdings die Hirnhölzer versiegelt werden.
 

WinfriedM

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Schreiner um die Ecke meint. Sofort reinigen und anschließend ölen.

Holzhandel, der die Terrasse gelegt hat. Mindestens 2 bis 3 Monate so lassen. Dann behandeln.

Holzhandel 2 sagt, gar nichts machen. Ipé nimmt fast nichts auf, das verklebt nur.

Welcher Aussage soll ich denn nur glauben. Welche Erfahrungen und Meinungen haben die Profis.


Alle haben recht. Kommt drauf an, was man will. Will man es möglichst lange im Ursprungsfarbton halten, dann sofort ölen und jährlich nachölen. Will man es natürlich vergrauen lassen, was am wenigsten Aufwand verursacht und auch recht lange hält, dann nichts machen. Will man hingegen eine ordentliche Grundölung, so dass die Haltbarkeit des Holzes verbessert wird, dann 3-12 Monate warten, bis die Inhaltsstoffe oberflächlich ausgewaschen sind. Dann kann eine erste Ölung sehr gut ins Holz eindringen, was dann für eine lange Zeit die Feuchteaufnahme des Holzes herabsetzt. Ich würde letztere Variante empfehlen und dann natürlich vergrauen lassen. Grau ist sie nach 1-2 Jahren.

Wenn du dir ausrechnest, was du bei jährlicher Ölung über die Jahre an Öl aufträgst, rechnet es sich nicht und ist ökologisch auch wenig sinnvoll.
 

michahab1

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Alle haben recht. Kommt drauf an, was man will. Will man es möglichst lange im Ursprungsfarbton halten, dann sofort ölen und jährlich nachölen. Will man es natürlich vergrauen lassen, was am wenigsten Aufwand verursacht und auch recht lange hält, dann nichts machen. Will man hingegen eine ordentliche Grundölung, so dass die Haltbarkeit des Holzes verbessert wird, dann 3-12 Monate warten, bis die Inhaltsstoffe oberflächlich ausgewaschen sind. Dann kann eine erste Ölung sehr gut ins Holz eindringen, was dann für eine lange Zeit die Feuchteaufnahme des Holzes herabsetzt. Ich würde letztere Variante empfehlen und dann natürlich vergrauen lassen. Grau ist sie nach 1-2 Jahren.

Wenn du dir ausrechnest, was du bei jährlicher Ölung über die Jahre an Öl aufträgst, rechnet es sich nicht und ist ökologisch auch wenig sinnvoll.
Danke für eure ausführlichen Meinungen. Das vergraute Holz beeinträchtigt dann aber nicht die Haltbarkeit? Oder sollte es alle 5 oder 10 Jahre entgraut werden und neu geölt?
 

WinfriedM

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Das grau ist überhaupt kein Problem, im Gegenteil, diese graue Patina schützt das Holz. Gegen neu ölen spricht nichts, ich würde es auch z.B. alle 5 Jahre mal machen. Ob es schlussendlich zu einer längeren Haltbarkeit führt, darüber scheint es noch keine richtige Klarheit zu geben.
 

Mitglied 30872

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Das grau ist überhaupt kein Problem, im Gegenteil, diese graue Patina schützt das Holz...
Graue Patina schützt das Holz nicht, weil es graue Patina ist. Sie schützt, weil es die oberste Schicht ist. Vergrauung ist die erste Stufe der Holzzersetzung.
 

WinfriedM

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@Turin: Da hab ich in Fachbüchern schon anderes gelesen, dass die graue Oberfläche, die ja auch schon eine andere Zusammensetzung hat, das darunterliegende Holz besser schützt, als ohne diese Vergrauungsprozess.
 

Mitglied 30872

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@Turin: Da hab ich in Fachbüchern schon anderes gelesen, dass die graue Oberfläche, die ja auch schon eine andere Zusammensetzung hat, das darunterliegende Holz besser schützt, als ohne diese Vergrauungsprozess.
Das ist, zumindest für mich, wenig nachvollziehbar. Wir nutzen gerne harzreiche Hölzer, weil das Harz vor Witterungseinflüssen schützt. Bei Eiche und Robinie sind es die Gerbstoffe. Tropische Hölzer werden oft als ölig beschrieben. Die soll man sogar mit Spiritus waschen, damit man sie verleimen kann. Und dann werden diese gegen Verwitterung wirksamen Bestandteile nach und nach durch Wasser und UV-Licht zerstört. Und diese Holzschicht soll dann das darunterliegenden Holz durch diese, in meinen Augen, zerstörten positiven Eigenschaften vor der Witterung schützen? Das ist wenig nachvollziehbar. Ein Schutz ergibt sich m. E. nur dadurch, dass diese Holzschicht obenauf liegt und vor UV- Licht schützt. Insofern würden mich da entsprechende Quellen interessieren, wo auf die entsprechenden biochemischen/physikalischen Veränderungen des Holzes eingegangen wird.
 
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