Innung - nötig?

[FehntjerTischler]

Moin,vllt.bin ich auch im falschen Themenbereich,verbessert mich gern.

ich würde mal gerne wissen wie ihr das mit der Innung handhabt.Unser Schwerpunkt sind Treppen,Möbel und die Vorfertigung für Kollegen.Wir montieren keine Fenster und ich sehe meinen Betrieb nicht ansatzweise als Bautischlerei oder ähnliches.

Mir persönlich stößt die Innung auf.Es stört mich einer veralteten Institution ,welche mir nicht ansatzweise auch nur einen kleinen Mehrwert bietet jährlich Geld für nichts zu überweisen.Ich bekomme sämtliche Leasing und Preisnachlässe auch mit etwas Verhandlungsgeschick.Ich brauche keine extra Rechtsbeistand,da ich einen erstklassigen Anwalt habe,welcher zudem mit meiner Rechtsschutzversicherung zusammenarbeit.

Ist man kein Innungsmitglied droht die SOKA Bau ,wie handhabt ihr das?

 

[tomkaes]

... Unser Schwerpunkt sind Treppen ...
... ich sehe meinen Betrieb nicht ansatzweise als Bautischlerei oder ähnliches ...

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz

 

[FehntjerTischler]

Es wird von den Innungen und Berufskollegen hier in der Gegend so kommuniziert,dass man bei einem etwas größerem Montageanteil ,als Nichtinnungsmitglied relativ leicht in die SOKA Bau rutscht,was kostentechnisch gar nicht mal so dankbar ist.

Treppen sind in meinen Augen zwar Bauelemente aber die Zeit bei der Montage ist ja eher gering im Vergleich zu Fenstern etc.

 

[TischlerTheo]

Hallo
bei uns ist es so, dass die Kosten für ÜBL Lehrgänge in den Mitgliedsbeiträgen enthalten sind. Die Innung/der Fachverband sind unsere Interessenvertretung.
Gruß Theo

 

[Mitglied 92456]

Wenn Du den Eindruck hast, das die Strukturen in Deinem Innungsbezirk altbacken sind, ist es doch um so mehr ein Grund sich dort zu engagieren.
Bei uns war es bis vor ca. 10 Jahren auch recht verstaubt. Das hat sich dann aber , Dank den jüngeren Mitgliedern, sehr zum positiven geändert.
Wenn Du dort mitmachst hast Du nicht nur einen Kollegenkreis auf den Du Dich in Notfällen verlassen kannst, sondern vergrößerst auch Deinen Kundenkreis.
Ausserdem hast Du eine Möglichkeit Einfluss auf alle möglichen Entscheidungen zu erweitern. Das fängt bei der Ausbildung an und hört bei Tarifverträgen noch lange nicht auf.
Außerdem lernst Du viele neue und interessante Menschen kennen mit denen Du Dich über die gleichen Sorgen und Nöte austauschen kannst.
Weiterhin bekommst Du durch Verbandszeitungen und Rundschreiben alle möglichen und nötigen Infos die Du Dir sonst zusammensuchen musst.
Geh doch mal einfach zu einer Bezirksversammlung und gucke Die das an.
Bei uns ist das immer eine sehr lockere Atmosphäre, nichts mit Wimpel auf dem Tisch und irgendwelchen Traditionsscheiß.
Das ist einfach ein netter interessanter Austausch, teilweise mal mit Vorträgen.

 

[Besserwisser]

Zunächst einmal muss man eine Innung als das sehen und verstehen, was sie darstellt, nämlich eine Arbeistgeberorganisation. Mit allen juristischen Folgen für ein Mitglied, zB im Bereich der Lohnzahlung.
SOKA hat bei mir noch nie angeklopft, ich habe die Möbel aber auch schon im Etablismentsnamen drin und mache wirklich keine Bausachen. Insofern ist das (bisher?) eh kein Thema für mich.
Ich sähe da aber auch keine wesentlichen Vorteile für mich. Und ich schlage mich ja juristisch schon oft genug mit der HWK rum, da brauche ich nicht noch so ne Baustelle

 

[Heinrichm72]

Ich kann dir nur zustimmen. Eine Innung ist ein Zusammenschluss von Handwerksbetrieben des gleichen Gewerkes auf regionaler Ebene. Das oberste Ziel einer Innung ist die gemeinsame Interessenförderung. Der rechtliche Status einer Innung ist die Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Wenn du deine Innung als sehr altbacken und traditionell ansiehst, kann ich nur dir den Tipp geben sich dort zu engagieren und neuen Input zugeben.

Zunächst einmal muss man eine Innung als das sehen und verstehen, was sie darstellt, nämlich eine Arbeistgeberorganisation. Mit allen juristischen Folgen für ein Mitglied, zB im Bereich der Lohnzahlung.
SOKA hat bei mir noch nie angeklopft, ich habe die Möbel aber auch schon im Etablismentsnamen drin und mache wirklich keine Bausachen. Insofern ist das (bisher?) eh kein Thema für mich.
Ich sähe da aber auch keine wesentlichen Vorteile für mich. Und ich schlage mich ja juristisch schon oft genug mit der HWK rum, da brauche ich nicht noch so ne Baustelle

 

[uli2003]

Ich nutze die Angebote der Innung recht viel. Kein Anwalt macht eine Rechtsberatung ohne Vergütung, und eine Rechtsschutzversicherung zahlt lange nicht alles - von der Selbstbeteiligung mal ganz zu schweigen.
Förderung ÜBL, Dokumentenservice, regelmäßige Infos z.B. zu jetzigen Pandemiezeiten, Inkassotätigkeiten - um nur ein paar Dinge zu nennen.
Letztendlich kann man alles woanders beauftragen. Kostet in Summe jedoch mehr Geld und Zeit.

(Ich bin schon viele Jahre im Vorstand der Tischlerinnung. So altbacken sind wir gar nicht..)

 

[pioneerfan]

Ich sehe die Innung auch als eine gute Organisation an.
Zuletzt habe ich mir dort die Innungskleidung angeschaut, gar nicht mal so schlecht.

 

[Paulisch]

Ich nutze die Angebote der Innung recht viel. Kein Anwalt macht eine Rechtsberatung ohne Vergütung, und eine Rechtsschutzversicherung zahlt lange nicht alles - von der Selbstbeteiligung mal ganz zu schweigen.
Förderung ÜBL, Dokumentenservice, regelmäßige Infos z.B. zu jetzigen Pandemiezeiten, Inkassotätigkeiten - um nur ein paar Dinge zu nennen.
Letztendlich kann man alles woanders beauftragen. Kostet in Summe jedoch mehr Geld und Zeit.

(Ich bin schon viele Jahre im Vorstand der Tischlerinnung. So altbacken sind wir gar nicht..)

Das denken bestimmt viele Innungen von sich. Fakt ist, die innungen die ich kenne sind wahnsinnig alt, kaum ein Mitglied unter 50. Die Jugend bzw jüngere haben kein Interesse an Handwerk. Ich zu meinem Teil werde der Innung beitreten/ vermutlich auch müssen um an der Soka vorbei zu wirtschaften. MfG Pauli

 

[uli2003]

kaum ein Mitglied unter 50.

Welche Mitglieder meinst du?

 

[Michel1984]

Also erstens, die Soka und die Innung sind zwei total verschiedene Institutionen.
Die Soka ist doch eine treuhänderische Organisation die für Urlaub, Tarif, betriebliche Sozialleistungen usw. zuständig ist. Die Innung vertritt, wie schon mehrfach erwähnt, die Interessen der Betriebe.

Zweitens wieso sollte die Mitgliedschaft von dem einen, dass andere ausschließen?
Soweit ich weiß zählt die eine Schreinerei nicht zur Baubrance und ist somit auch nicht verpflichtet bzw kann gar nicht Mitglied der Soka-Bau sein.


Ich kenne einige Zimmerer die in die Soka einzahlen müssen aber freiwillig noch in der Innung sind.


Die Innung bringt für alle Betriebe etwas, egal ob Mitglied oder nicht.

 

[TischlerTheo]

Hallo,
ich meine bei uns (in NRW) gibt es die Regelung, dass Innungsbetriebe keine Abgaben an die Sokabau zahlen müssen.
Grüße
Theo

 

[uli2003]

dass Innungsbetriebe keine Abgaben an die Sokabau zahlen müssen.

Ja und nein. Eine Mitgliedschaft vor 2014 ist ausreichend, um die Fachlichkeit unwiderlegbar festzustellen.
Danach muss eine entsprechende Fachlichkeit nachgewiesen werden.
Was natürlich logischerweise die Mitgliedschaft eines Soka-Zahlers in der Innung nicht ausschließt.

 

[Paulisch]

Also die Innung hat dafür gekämpft das selbst Bautischler nicht in die Soka muss. Bedingung ist Mitgliedschaft in der Innung. Alle anderen müssen zwangsläufig in die Soka, so wie auch Zimmerer. Hatten wir aktuell in der Meisterschule.
Mit freundlichen Grüßen

 

[Roterbischof]

Hallo, die Innungen bei uns richten auch die Gesellenprüfungen aus. Da ist die Mitgliedschaft des Betriebes immer gut, wenn es um die Abnahme des Entwurfs des Gesellenstücks geht. MFG

 

[uli2003]

so die Innung hat dafür gekämpft das selbst Bautischler nicht in die Soka muss.

Wie schon gesagt, bedingungslos nur mit einer Mitgliedschaft vor 2014. Danach muss der Nachweis über die Haupttätigkeit erbracht werden. (NRW)

 

[Paulisch]

Nein das ist immer noch aktuell, wer in der Innung ist muss nicht in die Soka. Einer der Hauptakteure der Verhandlungen ist bei uns Dozent

 

[Besserwisser]

Nee, Paulisch, was du schreibst stimmt so nicht.
Wer keine oder nur untergeordnet Bauleistungen erbringt, ist nicht Soka-pflichtig. Auch ohne Innung.

 

[uli2003]

Nein das ist immer noch aktuell, wer in der Innung ist muss nicht in die Soka.

Quatsch. Wir haben viele Zimmereibetriebe in der Innung.

Wer keine oder nur untergeordnet Bauleistungen erbringt, ist nicht Soka-pflichtig. Auch ohne Innung.

Das stimmt. Es muss nur der Nachweis erbracht werden, hier wäre m.E. die Soka in der Pflicht.

Die Soka ist im Grunde eine vernünftige Einrichtung, sollte dann aber auch für alle angeschlossenen Betriebe nutzbar sein, und das kann nur so sein, wenn die Mitgliedsbetriebe auch typische Bautätigkeiten verrichten.

 

[TischlerTheo]

Hallo
die Zimmerer sind in ihrer Innung und gehören wahrscheinlich zur Soka Bau. Es geht sich hier um Bauschreiner welche in der Tischlerinnung sind.

 

[uli2003]

die Zimmerer sind in ihrer Innung und gehören wahrscheinlich zur Soka Bau.

Die Zimmerer sind als Fachgruppe bei uns ganz normal in der Tischlerinnung.
Bei uns in Warendorf heißt das ‚Fachinnung Holz- und Kunststoff‘.

 

[TischlerTheo]

Hallo uli2003,
wir nennen uns Tischler-Innung und da sind auch nur Tischler und Montagebetriebe drin. Letztere weil sie dann nicht in die Soka Bau einzahlen müssen. So richtig bin ich aber in dem Thema auch nicht drin.
Grüße Theo

 

[Diesel1982]

Letztendlich ist ja auch egal wie sich der Laden schimpft... ich bin kein Fan von Zwangsmitgliedschaften egal ob HWK, IHK, Innung, Soka, BG- Bau und wie die sich alle schimpfen.
Mag sein, dass vielen einen Sinn darin sehen oder auch positives davon ausgegangen ist oder ausgeht.... aber eigentlich will ich selber entscheiden wo ich Mitglied bin und wer von mir Geld bekommt.
Die Institutionen bieten dafür kostenlose Leistungen die manche gar nicht brauchen... dann sollen doch diejenigen die Leistung in Rechnung gestellt bekommen die das Angebot nutzen und nicht pauschal alle ne Zwangsabgabe.
Gruß Matze

 

[Michel1984]

Es ging ja darum ob ich als Schreinerei in die SOKA-Bau einzahlen muss, oder nicht.

Klar wenn ich in der Schreiner-Innung bin, hab ich zwangsläufig eine Schreinerei und eine klassische Schreinerei ist kein Baugewerk. Obwohl die meisten Tätigkeiten, abgesehen vom Möbelbau, im Roh- oder Innenausbau stattfinden.
...und offenbar wird da ja "neuerdings" ein extra Nachweis gefordert, dass man wirklich Schreinerarbeiten verrichtet.
Dessen war ich mir nicht bewusst.

Den Nachweis dass man kein Baugewerk hat, kann man auch anders erbringen. Mussan nicht in der Innung sein.
Schlupflöcher gibt's in Deutschland ja bekanntermaßen genug.

Aber die disskusion zeigt auch:
Wärst du Mitglied in der Innung, könntest du da einfach anrufen und nachfragen wie das in deinem Fall ist und was erforderlich wäre um nicht in die Soka einzahlen zu müssen!
Statt dich drauf zu verlassen, was wir hier mit unserem gefährlichem Halbwissen zusammenreimen