Innentüren in Ebenholz

Aku11

ww-pappel
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Hallo zusammen,

wir haben ein Haus aus den sechziger Jahren, bei dem alle Holzteile innen und außen in Ebenholz gehalten sind. Jetzt benötigen wir neue Innentüren. Da es eine ganze Reihe von Segmentbögen im Haus gibt, deren Ersatz unnötig und vor allem sehr teuer wäre, sollen die Türen wieder dunkel werden. Leider findet sich kein Anbieter mehr, der Türen in Ebenholz herstellt. Die Treffer bei Google sind auch überwiegend nutzlose Link-Seiten oder Werbelinks, die man bekommt, auch wenn die Suche kein wirklicher Treffer ist.

Der Versuch, vor einigen Jahren, eine Tür durch einen Schreiner ersetzen zu lassen, ist gescheitert. Die Schreiner waren dazu nicht willens oder nicht in der Lage. Der, der es schließlich versuchte, lieferte eine unprofessionell abgedunkelte Mahagoni-Tür über deren Türblatt Fugen des Furniers laufen, die wohl durch Leim die Lasur nicht annehmen. Dafür wollen wir unser Geld nicht ausgeben. Dazu schmatzt die Tür beim Öffnen in ihren Gummidichtungen und kein Talkum oder Hirschhorntalg kann dieses hässliche Geräusch abstellen.

Inzwischen ist sogar Holzschutzfarbe für außen in Ebenholz ein Problem geworden. Es gibt noch Lasuren, die aber nicht decken. Andere Hersteller haben die Produktion eingestellt. Utelineum z.B. gibt es nicht mehr.

Meine Frage ist daher: Wo bekommt man heute bei Innentüren noch einen warmen dunklen Holzton (Echtholz oder Furnier, kein Kunststoff, kein MDF und nicht in kaltem Esche schwarz)?

Danke für eure Hinweise.
 

carsten

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Hallo

also ich unterstelle mal das das auch damals kein echtes Ebenholz war, das wäre nahezu unbezahlbar.
Lasuren für den Außenbereich haben im Innenbereich absolut nix verloren. Das diese nicht haften liegt nicht an den Lasuren sondern am Untergrund, Lasuren sind für saugende Untergründe gedacht. Die Türen dürften mit Sicherheit ursprünglich lackiert sein.
Das die ??? Schreiner dazu nicht willens waren kann ich mir irgendwie vorstellen.
So wie das hier beschreiben wird wurde da schon so viel dran rumgepfuscht da hätte ich auch keine Lust dazu da meine Arbeitskraft reinzuhängen.
Die Tür die dann offensichtlich geliefert wurde war dann nicht gerade ein gut gemachtes Objekt.
Geeignete "Ersatzhölzer" wären Eiche kerngeräuchert oder ein künstliches Furnier von Alpi. Und dann von einem Schreiner der gewillt ist saubere Arbeit abzuliefern und natürlich den Sie auch bereit sind zu zahlen.
Je nachdem wie verzogen die Türen/ Futter sind wäre es mitunter ratsamer beides zu tauschen. Den passenden gleichen Farbton wird man eh nicht ereichen.
 

dascello

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Ich vermute "Deutsches Ebenholz": Birnbaum, schwarz gebeizt. Das wird seit Jahrhunderten anstell von Ebenholz eingesetzt. Gut gemacht kaum zu unterscheiden.

Ebenholz-Furnier hat z B. die Firma Koch in Dortmund.

Auweia, das wird aber teuer!

Ebenholz-Furnier ist in der Verarbeitung sehr widerspenstig.


Gruß

Michael

... der sich daraus nur Intarsien leisten kann.
 

Aku11

ww-pappel
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Hallo zusammen,

da gab es offenbar ein paar Missverständnisse.

Mit meinem Hinweis auf Ebenholz als Farbe im Außenbereich wollte ich eigentlich nur darauf hinweisen, dass die Farbe eben total out und kaum noch erhältlich ist, obwohl die Häuser aus den sechziger Jahren gerade im Außenbereich Zäune, Geländer, Traufen und Ortgänge, Verschalungen, Türen und Fensterrahmen und vieles mehr haben, dass ja nicht einfach verschwindet, wenn sich im Neubau die Mode ändert.

Natürlich hat das mit den gesuchten Innentüren eben nur wegen der Farbe zu tun. Und natürlich sollen die nicht aus echtem Ebenholz bestehen. Das tun die verzogenen Türen des Fertighausherstellers ja auch nicht - eben wie die Teile im Außenbereich.

Gesucht wird also ein Hersteller, der neue Türen anbietet, die eine ähnliche Farbe haben und deren Maserung auch nicht gerade wie Nussbaum oder Pallisander aussieht, das gerade modern ist. Teilweise findet man da das nicht ganz so dunkle "Eiche espresso" - allerdings ist das dort, wo ich es gefunden habe, nie echtes Holz oder Furnier aus echtem Holz, sondern war immer Immitat. Eine gute Mahagoni-Beize, die eher dunkel als rot ist, kann auch funktionieren. Wir haben vor zehn Jahren eine Schiebetür gekauft, auf die das in etwa zutrifft.

Die Türenanbieter hier sind jedenfalls nicht wirklich in der Lage, Ersazt für unsere Türen anzubieten. Buche hell gerne. Dunkle Türen allenfalls in Esche schwarz oder Nussbaum mit ausgeprägter Maserung.

Das mit dem Anfertigen ist vielleicht auch eine Frage des Rhein-Main-Gebietes. Hier möchten Handwerker lieber für wenig Geld auf Großbaustellen arbeiten und dort Fertigteile einbauen, als selbst etwas zu machen und gar "Kleinaufträge" von Privatleuten. Eine Geschichte dazu: Eine Ganzglas-Innentür mit umlaufendem Band aus kleinen Scheiben war anzufertigen. Gemacht hat das nach langem Suchen der "Schreiner" einer renommierten Glasbaufirma. Für rund 6000 Euro vor fast zehn Jahren. Gemacht hat der soetwas sicher noch nie. Geliefert wurde grundiert. Endlackierung konnte man nicht liefern. Die umlaufenden Scheiben wurden gegen Tesa-Moll gedrückt und mit 1x2 Baumarkt-Profilen befestigt, angeschraubt mit Spax. Die Schraubenköpfe vom Kunden zu verspachteln. Wie man so eine Scheibe mal auswechseln könnte? Wie man Tesa-Moll am vergilben hindert? Das vergilt nicht. Schattenfuge? Was ist das? Gehrungen in den Ecken? Für diesen Preis kann man das nicht erwarten. Reicht es euch? Das ist kein Einzelfall. Auch eine Granit-Terasse von 30qm will niemand für einen akzeptablen Preis legen. 18000 Euro sind da aufgerufen, denn die Fliesenleger legen auch lieber ein Hochhausfoyer in Frankfurt oder den Bahnhof in Darmstadt mit Granit aus, als eine Terasse. Wenn ich es bezahle, lassen sich sich dazu herab, aber jeder, dem ich den Preis erzähle, schüttelt nur den Kopf und alle drei Anbieter hatten völlig unterschiedliche Auffassungen über den Untergrund, den Aufbau, die Materialstärke und so weiter. Wirklich überzeugend klang keines dieser Angebote.

Aber das nur am Rande. Gesucht wird ein Anbieter, der eine warm-dunkle Holzfarbe bei Innentüren noch im Programm hat - Mode hin oder her.
 

carsten

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Hallo

einige Hersteller fertigen durchaus auch nach Auftrag. Der übliche Ansprechpartner wäre aber der Schreiner. Im Rhein-Main Bereich fallen mir einige Firmen ein die das könnten.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Ich vermute "Deutsches Ebenholz": Birnbaum, schwarz gebeizt. Das wird seit Jahrhunderten anstell von Ebenholz eingesetzt. Gut gemacht kaum zu unterscheiden.
Ebenholz-Furnier hat z B. die Firma Koch in Dortmund.
Auweia, das wird aber teuer!
Ebenholz-Furnier ist in der Verarbeitung sehr widerspenstig.
Gruß
Michael

... und Massivholz in Ebenholz gibts für durchaus erschwingliche Preise bei Hobbyholz Mark Terhörst .

Der Einsatz von Ersatzhölzern war in der Biedermeierzeit u.a. für Profile üblich. Die wurden dann mit "Petersburger Möbellack" abgezogen.
Ich kenne das von Restaurierungsarbeiten aus früherer Zeit.
Ebenholz ist ein Sammelbegriff für mehrere Hölzer.
Ich habe vorwiegend ein gestreiftes Ebenholz verarbeitet, das mit einem gleichmäßig geschwärzten Holz nichts gemein hat und sich mit anderen Holzarten nur sehr schwer imitieren läßt. Allein die in ihrer Art "leuchtenden" Streifen bringen die interessante Note ins "Ebenholz".
Seit einer Allergieattacke in 2010 meide ich "dalbergia"-Hölzer.
Die Imitation solcher Hölzer war früher bevorzugt eine Meisterarbeit im Malerhandwerk.

Gruß Fritz
 

Quickly

ww-buche
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Hallo Aku11,

wir stellen jedes Jahr einige Türen mit Ebenholz Furnier her. Auch in den Unterschiedlichsten ausführungen. Aber nur mal als Beispiel zu nennen bei einer Tür die wir mit White Macassar belegt haben hat der Furnier allein ca. 1000€ gekostet.
Es gibt da günstigere alternativen.
Zudem ist es auch Möglich sauber einen Farbton anzupassen.
Ohne mich aufdrängen zu wollen wenn Du interesse hast kann ich Dir meinen Aussendienstler aus Köln vorbei schicken der selbst Tischlermeister und Innendesigner ist.

M.f.G. Thomas
 
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