...in welcher Reihenfolge: Fräsen und Schleifen ?

Gischpl

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Hai zusammen,

da es in meinem Projekt ( Wohnzimmerschrank ) mittlerweile recht flott voran geht, habe ich eine prinzipielle Frage:

Die Kanten meines Schrankes möchte ich mit der Oberfräse auf 45grd brechen. Was also soll ich zuerst machen....Kanten fräsen, oder Oberfläche schleifen ?

Liege ich richtig damit, daß zuerst gefräst wird und der letzte Schritt das Schleifen der Oberfläche ist ?

Dankeschön und viele Grüße

Oli
 

heiko-rech

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Hallo,

ich schleife immer erst grob, dann fräse ich und zum Schluss mache ich den Feinschliff. Das hat den Vorteil, dass die Profile, Nuten etc. genauer werden, da nach dem Fräsen kaum noch Material von der Fläche abgetragen wird. Besonders bei Teilen, die später zueinander passen müssen (z.B. Rahmenteile mit Nutzapfen) kann das Schleifen nach dem Fräsen zu undichtigkeiten und schlechten Passungen führen.

Gruß

Heiko
 

Wild

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Ich mach das genau wie Heiko. man verändert auch gerne dann die gefrästen kanten durch das schleifen deswegen würde ich die reihnfolge auch bevorzugen.
 

wicoba

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Ich hab bei einigen privaten Massivholzprojekten die Teile in einer Schreinerei mit einer Breitband auf Stärke kalibrieren lassen. Das hilft auch, wenn man z.B. Zinkenverbindungen etc. macht.
Den Rest der Oberflächenbearbeitung kann man dann leichter mit kleineren Maschinen zu Ende bringen.
 

Gischpl

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Hai zusammen,

ich denke, ich werde die Reihenfolge wählen: grober Schliff, dann Fräsen und dann der Feinschliff.
Wenns nicht klappt, kann ich es das nächste mal ja in ner anderen Reihenfolge probieren ..:--))

Danke und Grüße

Oli
 

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Hallo

Vorsicht! Beim schleifen löst sich immer Schleifmittel, welche dann
eure Fräser stumpf machen.

Dann kommen eure Fragen warum eure Fräser so schnell stumpf sind.

Guß vom Profie.
 

heiko-rech

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heiko-rech

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anobium60

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Ich schleife (fast) immer erst dann wenn alle Maschinenarbeiten gemacht sind!
Zum einen aus den Gründen wie in #7 genannt- je nach Holzart würde das Abstauben,etc. viel zu lange dauern. Und ich verwende nur gutes Schleifpapier.
Zum anderen will ich nicht zweimal schleifen, wenn sich zwischen Anschlag/Tisch etc. und Werkstück ein Spänchen schleicht oder sonstwie noch Kratzer ins Werstück kommen.
Warum eine Nutzapfenverbindung (Beispiel von Heiko) besser passen soll, wenn vor dem Fräsen geschliffen wird, erschließt sich mir nicht. Gibst du gar keine "Luft" zu?Wieviel musst du denn schleifen?
Normalerweise schleife ich gar nicht grob, sondern fange mit K150 an. Wer K100 oder weniger braucht, macht schon was anderes falsch.
 

heiko-rech

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Hallo,
je nach Holzart würde das Abstauben,etc. viel zu lange dauern. Und ich verwende nur gutes Schleifpapier.
Bei schmalen Querschnitten nehme ich den Putzhobel und schleife dann üblicherweise nicht mehr.. Wenn ich mit dem Exzenterschleifer oder Rutscher arbeite, wird dieser Abgesaugt. Es bleibt dann so gut wie kein Staub, der entfernt werden muss. Das wenige, das beim Handschliff entsteht, wird mit wenigen Handbewegungen abgebürstet. Da sehe ich nun wirklich kein Problem darin.

Was hier beschrieben wird, dass sich Schleifkörner Lösen, kenn ich so nicht. Das Schleifpapier stumpft ab, das Material, das dabei vom Schleifkorn verloren geht ist wo minimal, das fällt meiner Meinung nach nicht ins Gewicht.

Wenn es so wäre, dass beim Schleifen die Schleifkörner im Werkstück bleiben und die Fräser stumpf machen, was ist dann mit MDF, Spanplatten, Tischlerplatten, furnierten Platten, Multiplex, Sperrholz, Leimholz? All diese Plattenwerkstoffe werden im Werk geschliffen.

Ich kann mir das beim besten Willen nicht so vorstellen, wie es hier von dir und unregistriert geschildert wird. Aber wie ich schon schrieb, ich lerne gerne dazu. Vielleicht leifert ja noch einer eine schlüssige Erklärung dazu. Jedenfalls kann ich bei meinen Fräsern keinen erhöhten Verschleiß feststellen.

Zum anderen will ich nicht zweimal schleifen,
Ich schleife auch nicht zweimal. Ich gehe bis Korn 120 vor dem Fräsen, der Rest passiert dann unmittelbar vor der Oberflächenbehandlung.

Warum eine Nutzapfenverbindung (Beispiel von Heiko) besser passen soll, wenn vor dem Fräsen geschliffen wird, erschließt sich mir nicht. Gibst du gar keine "Luft" zu?Wieviel musst du denn schleifen?
Greifen wir das Beispiel Nutzapfen mal wieder auf:
Die Verbingung selbst mache ich so, dass sie ohne leim zusammenhällt, aber noch lösbar ist. Sie muss ohne Hammer zusammen passen. Die innenkanten, also da wo das Querstück auf das aufrechte Stück trifft, schleife oder hobele ich vor dem Fräsen der Nut. Dann kann ich den Nutzapfen so Fräsen, dass er an allen Stellen ohne Luft passt, im Nutengrund gebe ich minmal Luft, vielleicht 0,2mm. Wenn ich nun die Innenkanten mit Korn 180 Schleife, nehme ich so gut wie kein Material ab. Wenn och, habe ich die 0,2mm als Tolleranz. Das reicht vollkommen aus. Schleifst du hinterher, musst du vielleicht mehr Luft geben, denn je nach Holzart sind 0,2mm mit Korn 120 schnell weg und wenn dann noch mehr geschliffen wird, ist deine sichtbare Fuge offen. Genau das möchte ich vermeiden, aber dennoch im Nutengrund eine ordentliche verleimung haben. Meine Lösung ist es dann eben vor dem Fräsen zu schleifen.

Normalerweise schleife ich gar nicht grob, sondern fange mit K150 an. Wer K100 oder weniger braucht, macht schon was anderes falsch.
Würde ich so nicht sagen. Wenn ich Leimholz mache, das breiter ist als meine Hobelmaschine,, kommt es schon mal zu einem leichten Versatz an den Stößen. 0,2mm Versatz sind eigentlich nicht viel, aber mit Korn 120 oder Korn 150 schleift man da schon recht lange, Und wenn man mit einer Handschleifmaschine arbeitet, bedeutet langes Schleifen auch die Gefahr des Verschleifens. Daher würde ich hierbei mit Korn 80 starten um mehr Abtrag zu haben. Seit einiger Zeit mache ich sowas aber lieber mit dem Handhobel, da man damit einfacher eine plane Fläche bekommt.

Ob man vor dem Fräsen schleift, oder hinterher hängt von der ganz persönlichen Arbeitsweise, den verwendeten Werkstoffen, Fräsungen etc. ab.

Gruß

Heiko
 

anobium60

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Ich schleife auch nicht zweimal. Ich gehe bis Korn 120 vor dem Fräsen, der Rest passiert dann unmittelbar vor der Oberflächenbehandlung.

Ich habe weder Lust noch Zeit auf alles eizugehen, aber du schleifst doch zweimal! (siehe Zitat).
Deine Arbeitsweise funktioniert nur, wenn du damit kein Geld verdienen musst.


Nur noch soviel: Die Absaugungen,Bürsten,etc. in der Indusdrie bei der Herstellung von Leimholz usw. wirst du kaum in einer Schreinerei finden.
 

Gischpl

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Hai zusammen,

jetzt muß ich Eure Diskussion mal kurz unterbrechen...
Im Moment stehe ich vor der Entscheidung, ob ich meine Schubladen vor dem Verleimen oder hinterher fräse.
Kurz erklärt: bei meinem Schrank kommen drei Schubladen zum Einsatz. Diese habe ich aus 15mm Birken MPX gebaut. Alles ist fertig abgelängt, Nuten für den Boden gefräst und Dübel gesetzt. Den Die Wangen ( weiß nicht ob das so heißt ) möchte ich nach oben hin abrunden...mit einem Radiusfräser. Bei den Teilen, bei welchen das Hirnholz verleimt wird sehe ich kein Problem, da ich die ganze Länge fräsen könnte. Aber die anderen Teile kann ich ja nicht auf die ganze Länge fräsen. Daher meine Überlegung, daß ich die Teile zuerst verleime und dann erst mit dem Radiusfräser rangehe. Das einzige Übel, was ich sehe, ist, daß die Fräsplatte auf den schmalen 15mm Holz waagerecht geführt werden muß....das sehe ich eher kritisch.

Habt Ihr mir einen Tipp, was besser ist, oder wie ich das eleganter/professioneller machen könnte ?

Viele Grüße

Oli
 

wicoba

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Ich gehe mal davon aus, dass du rüber bringen willst, dass deine Schubseiten und Querstücke oben bündig sein sollen...?!
Meistens macht man die Querstücke (besonders bei Massivholz) um das Profil niedriger, also deine Schuseiten sollten höher sein. So kannst du alle Profile durchgängig fräsen.
 

Gischpl

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Hai zusammen,

jetzt habs auch ich kappiert....:--)

Da ich die Teile bündig machen möchte, bleibt mir dann wohl nichts anderes übrig, als mit dem Schmirgel drüber zu gehen.....

Grüßle

Oli
 
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