HPL-Platte schneiden

Profibaumarkt

ww-kirsche
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Liebe Forengemeinde,

leider brachten mich weder die Suchfunktion des Forums noch die Fundstücke im weltweiten Netz weiter.

Ich habe hier eine HPL-Platte 2800 x 1300 mm², die ich gerne zuschneiden würde. Es handelt sich um "reines" Laminat, also 0,8 mm stark.
Im Internet scheint niemand Schwierigkeiten zu haben, das Zeug mit der Stichsäge zuzuschneiden - ich schon. :emoji_frowning2:
Es reißt und bricht recht unkontrolliert - trotz verschiedener Sägeblätter und Geschwindigkeiten, die ich probiert habe.
Die besten Ergebnisse schaffte eine uralte Sattlerschere, allerdings bracht das Laminat an manchen Stelle recht weit aus.
An machen Stellen wird ein Cutter als Schnittwerkzeug empfohlen - funktioniert das wirklich bei der Härte des HPL?

Ich hätte hier noch eine Erika 70E mit 32- und 48-Zahn-Blatt, jeweils HM Wechselzahn. Bislang habe ich mich aber noch nicht getraut, das HPL über die Erika zu schieben (zum groben Teilen der Platte wäre mir eine Alternativ-Methode sowieso lieber).

Hat jemand einen Tipp, wie ich mit dem Laminat doch noch zu Rande komme?
Die ersten Klebeversuche mit anschließendem Bündigfräsen sind sehr gut geworden. Allerdings hatten die aufgeklebten HPL-Teile nicht 2 mm Übermaß, wie weithin empfohlen, sondern eher so 50 bis 70 mm, sodass das Multiplex-Bauteil auch wirklich in den nicht gebrochenen Bereich passte.

Vielen Dank schon jetzt für eure Tipps und viele Grüße
Christoph
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Christoph
geht schon auf einer Erika, mußt nur dafür sorgen, daß das Material nicht hochsteigen kann. Einfach
am Anriss frei Hand führen. 60-70 mm Überstand sind definitiv zu viel, das schaft ja kaum ein Fräser.
2mm gehen nur bei präzisem Zuschnitt auf einer Formatkreissäge, aber 10mm sollten auch frei Hand
hinzubekommen sein. So billig ist das Zeug ja nun auch nicht, daß du die Hälfte in die Tonne werfen
könntest. Mit freundlichem Gruss aus Köln,Harald
 

Profibaumarkt

ww-kirsche
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Hallo Harald,

danke für die Tipps. Ich werde das mal probieren. Wobei ich die ganze Platte aber zunächst mal grob teilen muss. Für 2,80 x 1,30 m² - nach Anriss auf der Erika frei Hand geführt... das ist mir dann doch ein bisschen groß.
Vielleicht hat ja noch jemand einen Tipp, wie man HPL "händisch" schneiden kann.
Der Fräser hat das super geschafft, der fräst ja praktisch seine Bahn und der restliche Überstand fällt ab.

Viele Grüße
Christoph
 

wolgos

ww-robinie
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Hi
ich hatte auch gewisse Schwierigkeiten mit Laminat. Beim Fräsen schnitt mir das Sauzeug eine kleine Fuge ins Hartmetall.
Nach einigen Nachforschungen hat sich herausgestellt, das ist ein Sauzeug. Harzgetränktes Papier mit einer Harz-Nutzschicht. Damit diese Schicht abriebfest wird, mischt man Glasstaub, Zirkoniumdioxid (dem Material, aus dem Zahnersatz hergestellt wird) oder andere Stoffe bei. Das sind absolute Werkzeugkiller.
Um dein Werkzeug zu schonen, würde ich möglichst nur mit einer Stichsäge arbeiten. Die Blätter sind günstig zu bekommen.
Hast du das Material von unten gesägt, dann sollte es eigentlich einigermaßen gehen.
Gruß Wolfgang
 

emil51

ww-nussbaum
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Ich habe mit dem trennen von HPL Schichtstoff auch schon sehr negative Erfahrung gesammelt.
Ich erledige das trennen des Schichtstoffes so, daß ich es auf dem Boden ausrolle, und an der Trennstelle eine Latte unter das Laminat spanne und dann mit der Oberfräse und einem Bündigfräser das Material auftrenne.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Christoph
das geht auch mit einer grossen Platte, zu zweit. Wir haben das in den 70ern mit kleinen Handfräsen
mit Sägeblättern bestückt von Elu gemacht, war aber auch nicht spassig. Was meinst du was in den
Overlaypapieren von Laminatböden erst drin ist, da kommt auch noch Korund dazu um die Scheuer-
festigkeit zu erhöhen. Gute Nacht,Harald
 

Deadeye

ww-kastanie
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Hallo

Ich habe mein Hpl (auch großes unhandliches Format) zuerst mit der Flex grob zugeschnitten.
Das geht recht flott ohne Probleme.
Anschliesend habe ich das Hpl auf die zu beschichtende Oberfläche aufgeleimt und zum Schluss alles mit einem Bündigfräßer "plan" gefräßt.

MFG Stefan
 

komp

ww-kastanie
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Ich habe gerade 50qm 6mm HPL-Platten geschnitten mit der Festool TS75. Die Schnitte wurden halbwegs akzeptabel, am Ende waren aber doch die einen oder anderen kleinen Ausreisser am Werkstück zu finden. Ich fürchte das Sägeblatt ist jetzt erstmal hinüber.

Mit der Stichsäge könnte ich mir das absolut nicht vorstellen, auch nicht bei der geringeren Dicke. Die schönsten Schnitte habe ich nat. mit der FKS hinbekommen, die konnte ich allerdings nur für die kleineren Werkstücke verwenden.
 

Profibaumarkt

ww-kirsche
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Vielen Dank für eure Hinweise.
Mit der Stichsäge hat es überhaupt nicht funktioniert. Weder mit Dekor oben oder unten, ich habe Holz- und Kunstoff-Blätter und verschiedene Sägegeschwindigkeiten probiert.
Auf die Erika habe ich die Platte noch nicht gelegt.

Vielleicht hat jemand ja den entscheidenden Tipp, wie man HPL (das dünne - 0,8 mm) mit der Stichsäge sauber geschnitten bekommt.

Das grobe Teilen habe ich tatsächlich mit einer uralten Sattlerschere erledigt. Dabei musste ich nur aufpassen, dass ich die Schere nicht in Längsachse verdrehe, sonst riss das HPL durch die Spannung aus.
Ich habe jetzt also Stücke mit nicht zuviel Übermaß und leicht ausgefransten Kanten.
Ich will mich demnächst an den Frästisch von Guido Henn machen. Vielleicht schneide ich die HPL-Teile mit der Erika nochmal genauer zu, aber eigentlich sehe ich dafür keinen Grund. Wobei ich bestimmt mal ausprobieren werde, wie sich das HPL beim Schnitt mit der Erika verhält - das interessiert mich wirklich.

Viele Grüße
Christoph
 

L00N

ww-robinie
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Hast du denn die Alternative mit dem Cutter mal ausprobiert? So dünnes Zeugs wird dir ohne Zulage auf der Erika übelst rumzappeln. Ein gutes Schneidelineal und ein scharfes Cuttermesser tun da bei dünnen Werkstoffen ganz gute Dienste. Ritzen/Brechen halt.
Oder verläuft dir evt. der Cutterschnitt durchs Dekor.....wobei, dann kannste ja von hinten schneiden.

Cheers Alex
 
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