Holzverbindung richtig und genau sägen - aber wie

NiMora

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Tach zusammen,

ich bin gänzlich neu hier und trotz vielen Lesens noch blutiger Anfänger, was die Holzverarbeitung angeht.

Neben dem ersten, zwar funktionalen aber nicht sehr geraden und schönen Werktisch, versuche ich mich nun an einem neuen.

Dazu möchte ich gerne folgende Holzverbindung nutzen:
https://de.pinterest.com/pin/784611566301161026/

Der erste Versuch mit Frästisch und Handkreissäge ist irgendwie nicht so schön geworden, alles recht ausgefranst und nicht wirklich genau.

Die Querbalken konnte ich recht gut mittels Frästisch anfertigen. Womit ich Probleme habe und das beinhaltet auch die Frage, ist der Standfuß, in den die Balken eingelassen werden. Wie bekomme ich diese (sagen wir mal Kronen- oder Turmform) hin. Ich habe es wie gesagt mit einer Handkreissäge versucht. Das ist aber sehr ungenau.

Wie macht man also solche Schnitte möglichst exakt.

Freue mich, wenn ihr mir ein wenig unter die Arme greifen könntet.

VG

Nico
 

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An der Formatkreissäge mit entsprechender Schablone ist eine Möglichkeit. Die andere wäre eine ordentliche Handsägen, in meinem Fall eine günstige Japansäge, und dann erstmal üben.
Scharfes Stechenden brauchst du dann auch noch:emoji_wink::emoji_wink:.

Die "Verbindung" sieht ja ganz nett aus, ist aber eigentlich sehr Sinnfrei. Konstrukiv Sinnvoll ist anders.

Gruss
Ben
 

NiMora

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Besten Dank für die Antwort. Wie kann ich nach dem sägen denn den Boden des inneren Bereichs lösen oder sägen?

Welch Verbindung ist denn zu empfehlen?

Danke
 

gleiter

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Die Querbalken konnte ich recht gut mittels Frästisch anfertigen. Womit ich Probleme habe und das beinhaltet auch die Frage, ist der Standfuß, in den die Balken eingelassen werden. Wie bekomme ich diese (sagen wir mal Kronen- oder Turmform) hin. Ich habe es wie gesagt mit einer Handkreissäge versucht. Das ist aber sehr ungenau.

Wie macht man also solche Schnitte möglichst exakt.

Hi!

-) Perfekt dafür wäre eine TKS, hochkant gearbeitet und mit entsprechendem Verstellen des Anschlages punktgenau hin zu bekommen.

-) Handkreissäge geht auch, eigentlich mit der gleichen Genauigkeit, erfordert allerdings mehr Aufwand: Du mußt quasi um das Bein rum einen Tisch bauen, mit entsprechenden Anschlägen als Führung für die Säge geht's. Gegen das Ausreissen hilft das altbewährte mitgeklemmte Opferholz.

-) Handoberfräse ginge auch, wieder mit genau justierten Führungen. Dann allerdings liegend, am Grunde bleibt Dir somit eine Rundung stehen. Entweder nachstechen, oder die Rahmenhölzer entsprechend runden.

-) Alternative, wenn's Dich nicht stört: Die Beine aus quadratisch gehobelten Leisten aufbauen, vier Lange, fünf Kürzere (welche dann natürlich exact positioniert sein müßen. Geht ganz einfach zu machen.

Aber egal wie - üben, üben, üben. Und ruhig mal "für den Ofen" arbeiten um ein Gefühl zu bekommen. Haben wir Alle so angefangen. :emoji_wink:

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

NiMora

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Hi Andre,

besten Dank auch dir.

Deine letzte Empfehlung kann ich mir im Kopf gerade nicht vorstellen, wie das aussehen soll. Hast du evtl. ein Bild dazu?

Und einenOberfräse kommt doch gar nicht so tief, oder? Die Balken haben ein 57er mass
 

gleiter

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Gerne.

Bild - ich habe mal ziemlich genau die gleiche Aufgabe bei Bettbeinen realisiert. Wenn Du Dir die Beine genau ansiehst ist's zu erkennen.

Beim Fräsen arbeitest Du von allen vier Seiten, wenn ich die 57 mm durch drei Teile ergibt das 19 mm. Zumindest so tief solltest Du fräsen - sollte wohl machbar sein? Was "in der Mitte" stehen bleibt kannst Du weg stemmen, oder sonst wie entfernen, da kommt's auf die Optik wohl nicht so an.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

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NiMora

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danke danke, nach nochmaligem Lesen habe ich es auch geschnallt :emoji_slight_smile:

Noch mal die Frage an Ben, welche Verbindung ist denn zu empfehlen aus deiner Sicht?
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Problematisch ist bei der, von dir verlinkten, Variante ist doch ,dass da so wenig "Vorholz" ist.
Das ist so empfindlich, dass du damit keine wirklich biegesteife Verbindung hinkriegen. Bei gleiters Variante ist die Faser vor der Ausklinkung deutlich länger.

Gruss
Ben
 

gleiter

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@ Ben: Das schaut allerdings nicht nach einer als zerlegbar gedachten Verbindung aus. Ergo: Ordentlich verleimt wird das schon gut halten. Muß dann aber sehr sauber gearbeitet sein, Toleranzbereich gegen Null.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Gonzaga

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Ich emphele dir das im klassichen Stil mit einer Handsäge auszusägen und mit einem Stechbeitel auszustemmen.

Klar gibt es heutzutage viele Elektronische Hilfsmittel. Aber, grade wenn man wie du Anfänger ist, finde ich es eigentlich wichtig auch zu lernen von Hand etwas herzustellen.

Und so schwierig ist das gar nicht. Am besten du übst zuvor an einem Abfall -Holz eine angezeichbete Linie grade zu sägen bevor du dich an den Werkstück traust.

Alles andere ist auch irgendwo viel zu Aufwändig und teils auch gefährlich.

Ich würde mit einem Kantholz mit einem so schmalen Querschnitt nicht hochkant auf der Tischkreissäge hantieren! Es besteht die Gefahr das Holz zu verkeilen, ausserdem würde man mit seinen Fingern viel zu nahe am Sägeblatt sein um das Holz richtig zu führen!

Mit der Handkreissäge viel zu aufwändig. Da man, wie schon gesagt, um das Kantholz eine art Tisch bauen müsste auf dem die Säge genügend Auflagefläche findet.

Oberfräse ist ebenfalls relativ aufwändig, da man auch dafür für ausreichend Auflagefläche sorgen muss, sowie für einen Anschlag um die OF gerade zu führen.

In der Zeit, die man bräuchte um diese Hilfsmittel zu bauen, hat man die Aufgabe mit der Hand schon mehrfach erledigt.
 

IngoS

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Hallo,

Für eine Verbindung von Zargen und Werkbankbeinen ist diese, an sich interessante Verbindung (habe auch so ein Bettgestell), nicht geeignet. Da kommst du mit je 2 Dübeln zwischen Zarge und Bein besser weg. Ist einfacher und genau so stabil.

Soll es komplizierter sein, und du möchtest dich fachlich weiterbilden, mach eine klassische Zapfenverbindung.
Hier in diesem Filmchen kannst du sehen, wie ich das gemacht habe.

https://www.youtube.com/watch?v=kMS9pjlC44g

Gruß

Ingo
 

Komihaxu

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Ich emphele dir das im klassichen Stil mit einer Handsäge auszusägen und mit einem Stechbeitel auszustemmen.

Klar gibt es heutzutage viele Elektronische Hilfsmittel. Aber, grade wenn man wie du Anfänger ist, finde ich es eigentlich wichtig auch zu lernen von Hand etwas herzustellen.

Und so schwierig ist das gar nicht. Am besten du übst zuvor an einem Abfall -Holz eine angezeichbete Linie grade zu sägen bevor du dich an den Werkstück traust.
.
Man muss halt lernen, wie man mit einer Handsäge umgeht.
Wenn man die Linien aber nicht nur mit einem Bleistift anzeichnet, sondern mit einem Messer mehrfach tief einritzt, hat man schon viel gewonnen. Die Säge läuft dann dem Riss hinterher. Dann rundherum 5-10mm einschneiden, dann bekommt auch der Anfänger einen geraden Schnitt hin. Zeit lassen!
 

Friederich

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Ungeachtet was für eine Verbindung jetzt gewählt wird, würd ich zum Anreißen, wo immer möglich, ein Streichmaß verwenden. Das ist am einfachsten und präzisesten.

Für die oben gezeigte Verbindung das ungefähre Maß einstellen, von beiden Seiten damit einen kleinen Punkt markieren, und dann das Brett zwischen die beiden Punkte stellen, obs passt. Gggf. dann das Maß korrigieren.
Mit dieser Methoden wird der Schlitz auch exakt mittig auf dem Balken; ohne Rechnerei.

Beim Sägen immer im 45° Winkel an einem Eck beginnen, und erst gegen Ende langsam in die Horizontale schwenken.
 

NiMora

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Besten Dank an alle Antworter, hilft mir weiter und ich habe Teile der Arbeit auch schon mit der Handsäge versucht.

Danke auch an Ingo für das tolle Video. Was mir da aber fehlt, ist wohl die tolle Maschine, um die Zapfenlöcher mit dem Langlochbohrer zu erstellen.

gibt es da noch eine andere Möglichkeit?

Danke
 

Gonzaga

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Maschinelle Möglichkeiten hättest du neben der Langlochbohrmaschine noch folgende:

Wenn du eine Tischbohrmaschine oder Bohrständer hast, dann kannst du die Zapfenlöcher auch mit einem Bohrer ausbohren. Danach eventuell noch mit dem Stechbeitel sauber nachstechen.

Man könnte diese auch mit der Oberfräse und doppelten Parallelanschlag ausfräsen. Dazu am bestem einen Spiralnutfräser verwenden.
 
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