Holztreppe im Außenbereich aus Kebony

+villa

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Hallo,

ich möchte um mein privates Haus in Hanglange im Garten eine Holztreppe bauen und benötige fachmännischen Rat.

Ich suche (und finde aber leider) keine gescheiten Zeichnungen. Was man findet sind briefmarkengroße Pinterest-Fotos und ein ein paar YouTube-Videos aus den USA (wo es bekanntlich keinen TÜV o. ä. gibt bzw. man die Dinge konstruktiv oftmals doch eher "lockerer" sieht).

Die Treppe soll aus Kebony Clear konstruiert werden und bitte dann auch halten. Idealerweise sieht die Treppe möglichst schwebend aus bzw. die Unterkonstruktion ist jetzt (zumindest optisch) nicht überzogen massiv. Als Breite sind 140 bis 150 cm angedacht. Gemäß Treppenformel würde ich zwei Dielen horizontal und dann für die Stufe mit einem vertikalen Brett gestalten. Geplant sind Dielen der Stärke 34 x 145 mm (Kebony Clear "Pier"), so dass ich lediglich nur zwei Wangen brauche.

Nur wie macht man die Unterkonstruktion bzw. Wangen fachgerecht?

Aus Einzelteilen mit Verbindern zusammenschrauben erscheint mir wenig solide. Zum einen ist das ein irrer Aufwand, man benötigt extrem viele Verbinder und Schraubpunkte, die zum anderen das Holz dann wieder schwächen und desweiteren wird es sich kaum vermeiden lassen konstruktiven Holzschutz zu realisieren.

Wie machen die Profis so etwas?

Ich hatte angedacht Kebony Clear RAP Rohware 50 x 200 mm zu nehmen und daraus mit einem Winkel die Wange zu konstruieren. In KDI kann man so etwas neuerdings offenbar sogar fertig kaufen. Nur erscheint mir die Restdicke bei 200 cm an der schwächsten Stelle der Wange bzw. Stufe dann recht dünn. Ich hab mal versucht eine Skizze zu machen, um das Problem zu illustrieren.

Ich habe verstanden es kommt zwischen Diele und Unterkonstruktion sowieso noch ein EPDM-Band o. ä., damit etwaige Feuchtigkeit immer abgeleitet werden kann und sich nicht sammelt.

Mir wurde gesagt in D ist eine Holztreppe im Außenbereich nicht en vogue, da es den Komponenten überwiegend an der bauaufsichtlichen Zulassung mangelt. Daher kennt sich damit kaum einer aus. Aber nichtsdestotrotz wird das ja in den Niederlanden und skandinavischen Länder seit Jahrzehnten so gebaut (und hält m. W. auch bombenfest).

Ich hätte es schon gerne aus Holz und nicht etwa Alu.

Vielen Dank für Euren Rat.

PS: Was die Stufen betrifft fände ich die Variante bei der die Stufe mit der Seite der vertikalen Diele endet optisch schöner als die rechts eingekreiste Variante, aber auch hier die Frage: Wie ist es fachgerecht?
 

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+villa

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Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich die Wangen etwas nach innen versetzen wollte und Kebony selbst mir nach einer Ortsbesichtigung empfahl nur zwei Wangen empfahl. Ich hatte bis dato auch immer diese 20 x Dielendicke Faustformel im Kopf und angewandt. Jedoch hieß es bei Kebony Clear geht mehr, weil der besonders hart sei. Die Wangen werden am Ende ca. 120 cm Abstand haben, links und rechts haben wir also überstehende Dielen (so viel, wie eben sinnvoll noch geht), um der Treppe einen eleganten schwebenden Charakter zu verleihen.
 

Holzwerker1984

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Hallo,

Für Kebony Clear gibt es eine bauaufsichtliche Zulassung zur Verwendung als tragende brettförmige Holzbauteile zB als Terassenbelag für den Aussenbereich. Allerdings ist die Dicke der Bretter dabei auf 21-23mm beschränkt. Das geht also frei tragend mit 140cm nicht. Da benötigst du also zwischendrin nochmals eine Unterstützung.

Für Accoya Schnittholz gibt es ebenfalls eine bauaufsichtliche Zulassung zur Verwendung als tragende Holzbauteile für den Aussnbereich. Das gibts dann auch in Bauholzabmessungen.

Vlt ist es ja eine Lösung für dich, die Trakontruktion aus Accoya zu fertigen und den Deckbelag aus Kebony Clear.

Schöne Grüße
 

joh.t.

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Nach meiner Erfahrung mit Holztreppen im Außenbereich, sehr schlechte !!, freitragende Treppe in einem Gemeindezentrum, war nach 25 Jahren komplett durchgefault, Dicken 80,

sage ich tragende Teile nur noch in verzinktem Metall.
Kann man mit Holz verkleiden, aber 20 Jahre sind sehr schnell vorbei.
Treppenstufen , von mir aus aus aus Holz, aber alles andere Metall.
Würde zu Eiche raten. Dieser ganze modifizierte Kram ist sehr spröde.

s. Post 5
 

+villa

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Für Kebony Clear gibt es eine bauaufsichtliche Zulassung zur Verwendung als tragende brettförmige Holzbauteile zB als Terassenbelag für den Aussenbereich. Allerdings ist die Dicke der Bretter dabei auf 21-23mm beschränkt. Das geht also frei tragend mit 140cm nicht. Da benötigst du also zwischendrin nochmals eine Unterstützung.

Aus diesem Grund wurden ja auch explizit die dickeren 34 mm Boardwalk-Dielen empfohlen. Ansonsten geht es freilich nicht. Und insofern ich das selbst in meinem eigenen Garten mache, ist die bauaufsichtliche Zulassung m. E. unerheblich, oder?

Es wird zudem eine Garantie von 30 Jahren gegen Fäulnis ausgelobt - und das auch nicht erst seit gestern.

Gibt es irgendwo einen Online-Rechner, mit der ich die Mindestdicke an der dünnsten Stelle der Wange als Laie selbst berechnen kann?
 

FredT

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Uh, 30 Jahre? Wer gibt die Garantie wem? Innert 30 Jahren sind ganze Dynastien verschwunden, dann kannst du dir die Garantie... Das sind Marketinggerüchte, mehr nicht für mich.
 

Holzwerker1984

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Vlt habe ich dich falsch verstanden. Ich hatte es so verstanden, dass du Produkte mit abZ verwenden möchtest.

Ob man eine abZ benötigt?
So weit ich das verstehe, stehst du für die korrekte Ausführung deiner Bauten gerade. Wenn du dir eine Garage mauerst, musst du auch dafür Sorge tragen, dass sie nicht zusammenkracht, wenn jmd drin steht. Aber da bin ich zu wenig Jurist um das sicher beurteilen zu können.

Wenn du die 34mm Bretter nehmen magst, es gibt Online-Durchbiegungsrechner. Dazu brauchst du aber ein paar techn. Daten. Die max. Durchbiegung kann man sicher aus dem Treppenbau ableiten.

Schöne Grüße
 

+villa

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Keine Ursache. Dann stelle ich das besser noch mal klar: Also ob die abZ haben oder nicht ist mir egal. Die KDI-Bretter aus dem Baumarkt haben das ja auch nicht. Verwendet trotzdem jeder im Garten. Ich will damit ja keine öffentliche Strandpromenade bauen. Da sieht es zweifelsohne dann anders aus und die abZ macht dort auch Sinn.

Was mich vielmehr interessiert ist wie man die Unterkonstruktion für so eine Holztreppe im Außenbereich ganz allgemein korrekt ausführt. Es muss diesbzgl. doch irgendwelche How-To's geben. Macht man das bspw. eher mit so großen Wangen aus einem Stück oder wird das stets nach einem anderen Prinzip gebaut? Den Rest kann ich mir dann schon ableiten. Diese ganzen immer gleichen Baumarkt-Anleitungen lediglich den Terrasse-Fall abbilden bringen mich da nicht weiter. Und alles was ich bis dato so finden konnte hört spätestens beim Thema Treppenbau auf.

Darf ich bspw. so eine 200mm Wange durch einen weiteren Balken von unten verschrauben? Ist das überhaupt clever? Oder gibt es bessere Ideen wie man so etwas macht. So wurde mir bspw. auch eine Klebung empfohlen. Dem stehe ich - weil Außenbereich - nun wiederum zunächst eher skeptisch gegenüber. Nun hab ich sicherlich großes Vertrauen in unsere Chemieindustrie, aber dickeren Edelstahlschrauben vertraue ich da vom Bauchgefühl aktuell eher. :emoji_wink: Ich wollte auch so ökologisch wie möglich bauen.
 

Otwin

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Du hast bisher nicht verraten, wie lang die Treppe wird und was darunter ist. Freitragend vom ersten Stock in den Garten oder auf einem Hang aufliegend?
 

falco

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Ist das wirklich so teuer wie eine kurze Internetrecherche ergeben hat? Da ist eine vom Schlosser angefertigte Stahltreppe auf jeden Fall konkurrenzfähig.
 

PurplePony

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Es gibt fertige Stufen aus Stahl. Da legst du nicht so schnell drauf hin.

Gitterrosten.de

Holz draußen mit horizontalen Flächen ist immer schlecht.
Das gammelt, wird glatt, Vogelkacke lässt sich schlecht entfernen...
Rauer Stein geht auch.
 

+villa

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Du hast bisher nicht verraten, wie lang die Treppe wird und was darunter ist. Freitragend vom ersten Stock in den Garten oder auf einem Hang aufliegend?

Auf dem Hang aufliegend mit dem erforderlichen Belüftungsabstand zum Boden. Der Boden ist schwerer steiniger Lehmboden. Die Treppe würde über geschätzt (!) ca. 10 m gehen und hat dabei ein Gefälle von 2-3m.


Wäre Stein gewünscht, würde ich hier nicht fragen.

Ist das wirklich so teuer wie eine kurze Internetrecherche ergeben hat? Da ist eine vom Schlosser angefertigte Stahltreppe auf jeden Fall konkurrenzfähig.

Wie gesagt, ich möchte keine Stahlroste o. ä. Das es damit geht ist mir auch klar. Das ist aber nicht das Ziel. Außerdem ist das auch nichts für spielende Kinder (Sturz = offenes Knie).
 

Otwin

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Wenn das auf dem Hang aufliegt, kannst du die Wangen doch beliebig oft auflegen. Dann müssen die auch nicht sonderlich Tragfähig sein.
Ich würde aber eine geschweißte Stahl-Unterkonstruktion trotzdem vorziehen.
Und aus Gründen der Rutschgefahr würde ich auch keine bewitterte Holztreppe bauen!
 

PurplePony

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Ich glaube, du hast deine Entscheidung schon getroffen.
Dass du kaum Infos zu Holztreppenkonatruktionen im Außenbereich findest und hier alle davon abraten liegt daran, dass das kaum einer baut. Warum? Weil das Scheiße ist.

Wenn du das durch deine persönliche Erfahrung nochmal bestätigen möchtest, dann tue das.

Pass aber auf die Kinder auf, die sollten nicht Teil des Lernprozesses werden.
Viel Erfolg
 

+villa

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Wenn das auf dem Hang aufliegt, kannst du die Wangen doch beliebig oft auflegen. Dann müssen die auch nicht sonderlich Tragfähig sein.
Ich würde aber eine geschweißte Stahl-Unterkonstruktion trotzdem vorziehen.
Und aus Gründen der Rutschgefahr würde ich auch keine bewitterte Holztreppe bauen!

Ich wollte H-Träger o. ä. betonieren.

Was sich bei der bisherigen Treppe (aus KDI) und mit mangelhafter Unterkonstruktion gezeigt hat ist, dass es sehr schwer war hier präzise zu bauen. Mit zwei Wangen ist das noch alles gut machbar, mit drei muss man schon extrem genau arbeiten und perfekt verdichten. Deshalb hatte ich die einzelnen Teile damals nicht vorbereitet und dann montiert. Das wäre auch alleine schon vom Gewicht problematisch geworden. Stück für Stück konstruieren erzeugt dann aber viele konstruktive Schwachstellen.
 

carsten

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Hallo

10 m auf 3m oder gar nur 2 m Höhe. Da würde ich nicht über Treppe nachdenken. Da würde bei mir Gras wachsen.
Kebony ist auch nicht durchgehend imprägniert. Bei den Ausschnitten kommt man unweigerlich in die nicht oder nur unzureichend imprägnierten Bereiche. Damit ist die Haltbarkeit wieder in dem Bereich normaler Kiefer.
 

Lorenzo

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10 m auf 3m oder gar nur 2 m Höhe. Da würde ich nicht über Treppe nachdenken. Da würde bei mir Gras wachsen.
Seh ich auch so. Und wenn's keine gleichmäßige Rampe ist, an den steileren Stellen was ausheben, einebnen und verdichten, und dort Trittsteine auflegen. Das hält ewig, is ökologisch, und kann super aussehen.
Aber Holz draußen ist in, und da versuchen dann Firmen das unmögliche möglich zu machen, und aus Holz was rauszuholen was da nicht drin steckt.
Der Mensch hantiert seit Jahrtausenden mit Holz und Stein, da hat sich die sinnvollste Vorgehensweise schon rauskristallisiert.
 

+villa

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10 m auf 3m oder gar nur 2 m Höhe. Da würde ich nicht über Treppe nachdenken. Da würde bei mir Gras wachsen.

Das hat sich leider als nicht alltagstauglich erwiesen. Man rutscht weg. Es ist zu steil. Vielleicht sind es auch 3,5m. Die Maße sind geschätzt. Ohne Treppe bzw. Stufen geht es leider nicht.

Kebony ist auch nicht durchgehend imprägniert. Bei den Ausschnitten kommt man unweigerlich in die nicht oder nur unzureichend imprägnierten Bereiche. Damit ist die Haltbarkeit wieder in dem Bereich normaler Kiefer.

Das ist mein Kenntnisstand von Kebony Character. Es gibt aber noch Kebony Clear RAP wo eben genau das nicht der Fall sein soll.
 

schrauber-at-work

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Und wieso sollte das als Rampe nicht funktionieren?
Ok Gras ist da evtl. Nicht optimal. Könnte mir aber gut vorstellen daß es mit Rindenmulch, Hackschnitzel oder Waldschotter völlig Problemlos geht. So steil ist es nun auch nicht und wenn Du das ganze noch etwas "verziehst" sollte das auch bequem zu laufen sein.

Holz halte ich für diesen Zweck auch für ungeeignet.

Gruß SAW
 
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