Holzschwund in der Praxis

Erdhorn

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Hallo,

ich möchte eine Unterkonstruktion für eine Badewanne im beheizten Innenraum bauen und suche deswegen nach Infos, wie handelsübliches Holz schwindet.

Ich dachte an die Verwendung von Kreuzrahmen 40x60 Fichte/Tanne aus einem Baumarkt.
Habt ihr Erfahrungswerte, was am Ende von den 40 und 60mm tatsächlich übrig bleibt?
Wie lange wird es erfahrungsgemäß dauern, bis sich der Gleichgewichtszustand eingestellt haben wird?



Ich habe versucht mir die Infos zu ergoogeln, aber da tun sich mir mehr Fragen, als Antworten auf.

Ich habe gelesen, dass man bei einheimischem Nadelholz von 0,24% Längenänderung je 1% Änderung der Holzfeuchte ausgeht.
Ist damit wirklich 1% Holzfeuchte gemeint, oder ist damit 1%-Punkt Holzfeuchteänderung gemeint?

Da ich aber ohnehin nicht die Holzfeuchte des Holzes beim Kauf und im späteren Gleichgewichtszustand kenne, interessiert mich noch mehr als die Theorie, wie sich Holz eurer Erfahrung nach in absoluten Zahlen verhält.
 

SteffenH

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Ich habe gelesen, dass man bei einheimischem Nadelholz von 0,24% Längenänderung je 1% Änderung der Holzfeuchte ausgeht.
Ist damit wirklich 1% Holzfeuchte gemeint, oder ist damit 1%-Punkt Holzfeuchteänderung gemeint?

Die Länge ändert sich gar nicht bzw. vernachlässigenswert wenig. Der Schwund bezieht sich auf Dicke und Breite. Ich rechne immer mit 0,3% pro 1% Holzfeuchteänderung. Beispiel: eine Tischplatte von 1 Meter Breite trocknet von 12% auf 8% runter, 4 x 0,3%=1,2%, 1000mm/100 x 1,2 = 12mm
Das dürfte ein Maximalwert sein, in der Realität spielen viel mehr Faktoren eine Rolle,
Holzart, Lage der Jahrringe,...
Bei einer Lattenkonstruktion würde ich mir über den Schwund nicht allzu viele Gedanken machen.
 

carsten

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Hallo

je nachdem wo man das Holz kauft. In Baumärkten stehen diese Dimensionen meist noch in der geheizten Verkaufshalle, das sollte ungefähr dem späteren heimischen Klima entsprechen.
Bei meinem hieisgen kleinen Holzhändler lagern die Hölzer draußen unter Dach. Allerdings ist dessen Ware deutlich wertiger als die Baumarktstecken.
Hab mich just Sa mittag genötigt gesehen im Baumarkt eine Latte zu kaufen. Was dort rumstand war schon kurz vor Brennholzqualität.
Also eien wenig bei der Auswahl darauf achten, zu hause noch ein wenig akklimatisieren lassen und dann verbauen.
So lange Stücke brauchst bei einer Badewanne ja nicht da kann man diese Werte in der Tat vernachlässigen.
Bei breiteren Möbelseiten oder Tischplatten fällt das deutlich mehr ins Gewicht.
 

Erdhorn

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Du fasst die Bezugsgröße also als Prozentpunkte und nicht als Prozentangabe auf.
Ich war mir da nicht sicher, denn wenn man es mathematisch korrekt liest, dann ist die Änderung von 12% auf 8% eine Änderung um (12-8)/12 = 33%

Bei deinem Beispiel würde ein 40x60-Kreuzrahmen seine Maße um 0,5 bzw. um 0,7 mm ändern/schrumpfen.

Dann bleibt für mich die Frage, welche Holzfeuchte ist am Ende zu erwarten und welche Holzfeuchte hat 40x60-Kreuzrahmen für gewöhnlich?


EDIT @carsten
Das ist auch meine Erfahrung. Im Baumarkt sind insbesondere die Regale, wo die Latten liegen meist ziemlich zerfleddert. Die Latten sind mitunter so krumm, dass sie fast durchs Eigengewicht brechen :emoji_slight_smile:
Leider weiß man nicht, wie lange das Holz dort schon im geheizten Raum gelegen hat. Innen haben die hiesigen Baumärkte keine großen Lager. Die lagern das Zeug auch draußen und holen es bei Bedarf rein.
Wie lange soll ich es aklimatisieren lassen? Sind Tage, Wochen oder Monate notwendig, damit sich was tut? Bevor Holz verarbeitet wird, lagert es doch mehrere Jahre, oder?
 

carsten

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Hallo

die Holzfeuchte orienteiert sich an der Umgebungsfeuchte. In Wohnräumen meist zwischen 8- 10 % Holzfeuchte.
Das entspricht ca 20 °C bei einer relativen Luftfeuchte zwischen 50 und 60 % das ist auch das was für die Bewohner als gesund zu erachten ist.
 

Erdhorn

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Kann man davon ausgehen, dass ein gekaufter Kreuzrahmen ca 20% Holzfeuchte hat?
Dann müsste ich mit ca. 10 x 0,3% = 3% Schwund rechnen.
Bei 60mm wären das dann fast 2mm Änderung.
 

beppob

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grüß dich erdhorn,

holz, das im freien abgedeckt gelagert wird, hat meiner Erfahrung nach ca. 15 bis max. 17 % holzfeuchte.
also wird holz aus dem Baumarkt nie 20% haben, da die verkaufshalle (wie Carsten ja schon geschrieben hat) der Werkstatt, bzw. Wohnung gleich kommt.
bei leisten von 40 x 60mm, die zudem als unterkonstruktion verbaut werden, würde ich mir da keine Gedanken machen.
 

WinfriedM

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Was baust du denn so Spannendes, wo es auf 0,5mm ankommt? Kann mir das gerade nicht vorstellen, wo das bei einer Unterkonstruktion für eine Badewanne relevant ist. Wobei Unterkonstruktion auch alles mögliche heißen kann, ein paar mehr Infos wären sinnvoll.
 

Erdhorn

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Ich möchte einen Wannenträger für eine Standardwanne (170x75, Acryl) aus Holz bauen.
Der Wannenboden soll mit verstellbaren Metallfüßen gestützt werden. Der Wannenrand und die seitlichen Ablagen sollen auf der geplanten Holzkonstruktion liegen.
Um das Holz sollen dann Gipskarton, Flächendichtung und Fliesen angebracht werden.

Wegen der Fliesen und der abzudichtenden Übergänge möchte ich keine zu großen Bewegungen in der Konstruktion haben.

Bevor einer fragt, warum ich Holz, statt Hartschaum oder Gasbetonsteine nehme:
1. der Preis
2. man kommt sehr leicht an die Technik ran, die heutzutage eine moderne Wanne verbaut bekommt
3. das Gewicht soll niedrig sein, weil es auf schwimmendem Estrich zu stehen kommt
4. die Wanne kommt in eine Raumecke und soll zwei Ablagen zu den Wänden erhalten. Da die Wände auch in Holzständerbauweise gebaut sind und eine Wand auf der Rückseite zur Dachschräge zeigt, wo ich hinterkriechen kann, kann ich mir auf der Vorderseite den Revisionskasten sparen, wenn ich alles schön offen mit Holz baue.
5. ich traue mir zu es komplett selbst zu bauen :emoji_slight_smile:

An manchen Stellen würde ich Latten aufdoppeln und hätte dann 80 mm Stärke. 3% Schwund ergäben rund 2,4mm.
So weit würde die Konstruktion dann schrumpfen und den Wannenrand weniger stützen. Das ist zumindest so viel, dass ich mir Gedanken darüber mache.
 

ARON

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Moin Erdhorn,

ich glaube, Du machst Dir zu viele Sorgen. Die Dämmung unter Deinem Estrich wird bei gefüllter Badewanne in ähnlicher Größenordnung nachgeben und damit Deine jetzigen Überlegungen hinfällig machen. - Das passt schon.
 

Gast aus Belgien

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Da würde ich mir um den Schwund jetzt aber wirklich keine Sorgen machen, es ist ja nur einfacher Gipsplattenbau den Du ausführen willst.
Wenn der Schwund der Ständerkonstruktion so arg wäre, dann wären mir in meinem Badezimmer auf dem Speicher schon lange die Fliessen von der Wand gefallen :emoji_grin:
Die Stützfunktion an Deiner Wanne ist ja nur sehr beschränkt, das Gewicht der Wanne (und dem Wasser und dem Badenden) kommt ja völlig auf die Metallfüsse. Da würde ich mir mehr Sorgen über die Belastung Deines schwimmenden Estriches machen, denn dies sind Punktbelastungen die Du eventuel etwas spreizen solltest.
 

Sägenbremser

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Guten Abend Erdhorn

finde es schon engagiert so über die Unterkonstruktion
einer Badewanne nachzugrübeln. Aber die Hauptlast
nehmen definitiv deine Wannenträger auf. Klebe sie
fest, verklebe die Verstellung nach dem Ausrichten und
die Auflageleisten an der Wand sind das kleinere Problem.

Ob du nun den Fliesenspiegel unterhalb der Wanne aus
einer Holzkonstruktion, oder mit Gipssteinen erstellst, wird
der späteren Dauerhaltbarkeit kaum geschuldet werden.

Bei einer Acrylwanne ist der direkte Anschluss mit einem
dauerelastischem Mittel eher anzuraten, Fugenmasse wird
dir da schnell rausbrösseln. So stabil sind die Plasticschüsseln
schon von Haus aus nicht, aber haben natürlich tolle Formen.

Liebe Grüsse, Harald
 

WinfriedM

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3% ist auch schon arg viel. Solche Latten sollten schon etwa auf Ausgleichsfeuchte getrocknet sein und dann reicht es, wenn du mit 1% rechnest. Ob die Latten wirklich genügend trocken sind, kannst du schnell mit einer Darrprobe herausfinden. Ein Stück Holz wiegen, in den Ofen und nach vielleich 1h bei 50-70 Grad nochmal wiegen. Zur Sicherheit nochmal 1 h in den Ofen und gucken, ob das Gewicht noch weiter abgenommen hat.
 

Erdhorn

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@aron
Die Wannenfüße und der Wannenträger stehen beide auf dem Estrich. Wenn der Wannenträger nachgibt und die Füße nicht, bzw. weniger, dann hängt der Wannenrand quasi in der Luft.

@Harald
Die Länge der Ständer ändert sich ja fast nicht. Daher hast du auf einer 3m und auf einer 5cm hohen Wand in absoluten Zahlen fast den gleichen Schwund.
Der Wannenrand wird belastet, wenn sich jemand drauf setzt oder vielleicht sogar drauf stellt. Bei 1,7m Länge können das auch 2 Personen sein und da können dann auch 200kg zusammen kommen. Das ist natürlich der Worst Case, aber das sollte die Wanne schon aushalten können. Die Wannenfüße tragen im Wesentlichen die Füllung, und das, was über dem Wasserspiegel an Mensch noch eben rausguckt. Das sind auch um die 200kg.

Dann sind da noch die Ablagen zwischen Wannenrand und Wand. Die liegen auf dem Wannträger auf. Wenn sich die Fliesen der Ablage wirklich um 2,4mm absenken sollte, dann wäre das für die Silikonfugen schon eine deutliche Belastung.

Über die Punktbelastung des Estrichs habe ich mich schon informiert. Das ist angeblich kein Problem.

@Sägenbremser
elastische Fugenfüllungen sind klar. Ich möchte auf keinen Fall, dass mir langsam Wasser in Ritzen fließt und mir die Holzbalkendecke zermodert. Das hatten wir hier schon. Das ist wirklich das Allerletzte, was man haben möchte.

@Winfried
Die Messung der Holzfeuchte im Ofen finde ich super. Dann weiß ich viel eher, mit welchem Schwund ich rechnen muss. Das ist dann auch gleich ein guter Grund, mir mal eine ordentliche Briefwaage zuzulegen :emoji_slight_smile:
 

ARON

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Moin Erdhorn,

Du hast wahrscheinlich mit allen Deinen Aussagen Recht, aber das ist doch sehr theoretisch.

[Ironie an] Gut, dass Du kein Fachwerkhaus baust. [Ironie aus]
 

WinfriedM

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Schau dir mal die Feinwaagen an, die es seit ein paar Jahren günstigst aus China gibt. Bekommst du bei Ebay so ab 15-25 Euro. Bei 100-200 g Maximalgewicht und 0,01g Auflösung kann man recht genaue Werte erwarten. Sowas verwende ich auch seit einigen Jahren, funktioniert sehr präzise.

Diese hier hab ich im Einsatz:
http://tomopol.de/index.php?id_product=8&controller=product

Aber nicht davon ausgehen, dass die auch auf 0,01g genau sind, würde da Faktor 5 von der Auflösung herunterrechnen, also +-0,05g. Und am besten einmal am Anfang kalibrieren bei jemanden, der eine sehr präzise Waage hat, z.B. in der Apotheke. Ich hab mir ein paar Testgewichte hergestellt, die ich einmal in der Apotheke genau ausmessen lassen habe. Die kann ich dann immer wieder als Referenz verwenden. Gewichte kannst du auch gleich mitkaufen. Ich glaube, die 200g Waage wird auch mit 200g Gewicht kalibriert.
 

Erdhorn

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Jo, Danke.
Referenzgewichte, oder zumindest eins davon ist sicher sinnvoll, wenn man es genau haben möchte. Mit tiefstpreisigen Messgeräten aus Fernost habe ich schon Überraschungen erlebt.

Ich werde mir so eine Waage zulegen, denn die kann man auch für andere Sachen gebrauchen.
 

Gast aus Belgien

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@aron
Die Wannenfüße und der Wannenträger stehen beide auf dem Estrich. Wenn der Wannenträger nachgibt und die Füße nicht, bzw. weniger, dann hängt der Wannenrand quasi in der Luft.

@Harald
Die Länge der Ständer ändert sich ja fast nicht. Daher hast du auf einer 3m und auf einer 5cm hohen Wand in absoluten Zahlen fast den gleichen Schwund.
Der Wannenrand wird belastet, wenn sich jemand drauf setzt oder vielleicht sogar drauf stellt. Bei 1,7m Länge können das auch 2 Personen sein und da können dann auch 200kg zusammen kommen. Das ist natürlich der Worst Case, aber das sollte die Wanne schon aushalten können. Die Wannenfüße tragen im Wesentlichen die Füllung, und das, was über dem Wasserspiegel an Mensch noch eben rausguckt. Das sind auch um die 200kg.

Dann sind da noch die Ablagen zwischen Wannenrand und Wand. Die liegen auf dem Wannträger auf. Wenn sich die Fliesen der Ablage wirklich um 2,4mm absenken sollte, dann wäre das für die Silikonfugen schon eine deutliche Belastung.

Über die Punktbelastung des Estrichs habe ich mich schon informiert. Das ist angeblich kein Problem.

@Sägenbremser
elastische Fugenfüllungen sind klar. Ich möchte auf keinen Fall, dass mir langsam Wasser in Ritzen fließt und mir die Holzbalkendecke zermodert. Das hatten wir hier schon. Das ist wirklich das Allerletzte, was man haben möchte.

@Winfried
Die Messung der Holzfeuchte im Ofen finde ich super. Dann weiß ich viel eher, mit welchem Schwund ich rechnen muss. Das ist dann auch gleich ein guter Grund, mir mal eine ordentliche Briefwaage zuzulegen :emoji_slight_smile:

Bis zu dieser Reaktion hatte ich dieses Thema noch ziehmlich ernst genommen, aber hier schlägt jetzt die Frosch-Paranoia mit voller Härte zu.

Warom soll das Gewicht des eingetauchten Körpers keine Rolle spielen?
Es ist zwar so dass nach dem Prinzip von Archimedes jeder Körper eine Auftriebskraft die gleich ist an die Gewichtskraft der verdrängten Flüssigkeit, aber dies würde das Gewicht der Wanne nur dann um das eingetauchte Gewicht (um es jetzt grob zu beschreiben) verminderen, wenn die Wanne vor dem Eintauchen bis zum Überlaufen gefüllt war und das verdrängte Wasser aus der Wanne läuft.

Deine Wanne wiegt bei Benützung die Summe der Gewichte der Wanne, des Wassers und des Badenden.
20 kg Wanne + 100 kg Wasser + 200 kg Badegäste = 320 kg = 80 kg/Stützfuss

Dein theoretischer Schwund von 2.4mm, weiss Gott von wo die herkommen, werden auf Deine Fliesen keinerlei Einfluss haben, schliesslich werden die ja nicht auf das Ständerwerk geklebt.

Um das Holz sollen dann Gipskarton, Flächendichtung und Fliesen angebracht werden.
Die Flächendichtung liegt zwischen Fliesen und Gipskarton, beides Stoffe die eigentlich keinerlei Schwund besitzen, wo sollte dann was undicht werden durch den Schwund des Holzes?

Du baust doch ein Ständerwerk rund Deine Wanne, oder nicht?
Sprich 2 oder max 3 horizontale Latten und diese verbunden mit vertikalen Latten.
Die Stützfunktion wird durch die vertikalen Latten gegeben und diese haben keinen Längeschwund ......

Du machst Dir Sorgen über die Kräfte die der Stützrahmen auf Deinen schwimmenden Estrich ausüben wird, aber die 4 Stützfüsse der bis zu 320 kg schweren Wanne sind problemlos???????????

Den Stützrahmen baust Du wohl mit einer unterliegen Querlatte die die Kräfte verteilen wird, oder nicht?
Dann wird selbst der worst-case, die zwei Badenden mit ihren 200 kg Lebendgewicht, stehend auf dem Wannenrand, weniger Druck auf Deinen Estrich ausüben als die 4 Wannenfüsse.

Ich würde mir, wenn Du Angst vor Feuchte unter Deiner Wanne hast, viel mehr Sorgen um den Übergang von der Wanne zu der rückwärtigen Wand im nicht abgedichteten Ständerbauwerk machen.

Nee, sorry, aber dieses Thema lässt mich einfach an den Frosch denken :emoji_frowning2:
 

Erdhorn

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Warom soll das Gewicht des eingetauchten Körpers keine Rolle spielen?
Es ist zwar so dass nach dem Prinzip von Archimedes jeder Körper eine Auftriebskraft die gleich ist an die Gewichtskraft der verdrängten Flüssigkeit, aber dies würde das Gewicht der Wanne nur dann um das eingetauchte Gewicht (um es jetzt grob zu beschreiben) verminderen, wenn die Wanne vor dem Eintauchen bis zum Überlaufen gefüllt war und das verdrängte Wasser aus der Wanne läuft.

Aber genau von dem Fall gehen wir hier aus. Die Wanne hat ein Fassungsvermögen von 170 Litern und nur wenn sie bis zum Überlauf gefüllt ist, wird die Wanne auch durch das Wasser mit 170 kg belastet.

*Legt* sich nun jemand rein, dann bleibt es bei ca. 170 kg, denn die Dichte des Menschen ist in etwas so groß wie die des Wassers.
Lediglich wenn sich jemand setzt oder stellt, muss man noch das Gewicht des Körpers, welches sich über dem Wasserspiegel befindet hinzu addieren, um die Gewichtskraft zu ermitteln, die insgesamt durch die Beladung auf die Wanne wirkt.

Ist die Wanne also voll, drücken 170 kg. Legt sich jemand mit 50kg rein, fließen 50 Liter Wasser über den Überlauf ab und es bleibt bei 170 kg.

Deine Wanne wiegt bei Benützung die Summe der Gewichte der Wanne, des Wassers und des Badenden.
20 kg Wanne + 100 kg Wasser + 200 kg Badegäste = 320 kg = 80 kg/Stützfuss

OK, für den Worst Case ist das sicher eine gute Annahme. Dann müsste sich jemand mit mehr als 200 kg Gewicht in die Wann stellen und noch 100 Liter Wasser einlaufen lassen.

Dein theoretischer Schwund von 2.4mm, weiss Gott von wo die herkommen, werden auf Deine Fliesen keinerlei Einfluss haben, schliesslich werden die ja nicht auf das Ständerwerk geklebt.


Die Flächendichtung liegt zwischen Fliesen und Gipskarton, beides Stoffe die eigentlich keinerlei Schwund besitzen, wo sollte dann was undicht werden durch den Schwund des Holzes?

Der Wannenrand soll vom Ständerwerk gestützt werden. Das Ständerwerk kann schrumpfen, die aufgeklebten Fliesen nicht. Wenn der Schwund zu groß ist, dann liegt der Wannenrand bei Belastung zu stark auf der oberen Fliesenkante auf.
An der Stelle könnte dann die Dichtung kaputt gehen.

An den Wandseiten würden die waagerechten Fliesen mit dem Ständerwerk nach unten wandern. Der Wannenrand würde die Höhe behalten. Die Dichtung zwischen Wannenrand und Fliesen würde geschert werden.
Geht man von 10mm breiter Fuge aus, dann sind 2,4mm so ziemlich das Maximum, wofür laut Datenblättern Silikon ausgelegt ist.

Du baust doch ein Ständerwerk rund Deine Wanne, oder nicht?
Sprich 2 oder max 3 horizontale Latten und diese verbunden mit vertikalen Latten.
Die Stützfunktion wird durch die vertikalen Latten gegeben und diese haben keinen Längeschwund ......

Die horizontalen Latten liegen auf und unter den Stützlatten. Wenn die horizontalen Latten schrumpfen, dann verringert sich die Höhe des Ständerwerks.

Du machst Dir Sorgen über die Kräfte die der Stützrahmen auf Deinen schwimmenden Estrich ausüben wird, aber die 4 Stützfüsse der bis zu 320 kg schweren Wanne sind problemlos???????????

Nein, über die Kräfte, die auf den Estrich ausgeübt werden, mache ich mir keine Sorgen. Falls ich das geschrieben haben sollte, war das ein Versehen.

Ich würde mir, wenn Du Angst vor Feuchte unter Deiner Wanne hast, viel mehr Sorgen um den Übergang von der Wanne zu der rückwärtigen Wand im nicht abgedichteten Ständerbauwerk machen.

Das Ständerwerk ist im Moment zwar noch nicht abgedichtet, aber da mir bewusst ist, wie kritisch diese Stellen sind, werde ich die flankierenden Wände im Bereich der Wanne auch mit einer Flächendichtung versehen.
Außerdem muss man berücksichtigen, dass sich die Wanne relativ zu den flankierenden Wänden bewegt, da sie auf dem schwimmenden Estrich steht und die Wände auf dem Rohfußboden.

Nee, sorry, aber dieses Thema lässt mich einfach an den Frosch denken :emoji_frowning2:

Das liegt aber vermutlich auch daran, dass hier Missverständnisse vorliegen.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Nu wird es wirklich froschig ....... Du berechnet also die Wannenlast ausgehend davond dass Du sie bis zum Überlaufen füllst?
Die Wanne fasst 170 Liter, Du füllst sie als normaler Mensch jedoch nie bis zum Rand, bei den meissten Menschen bleibt der Wasserinhalt der Wanne unter 100 Liter.
Wenn sich jetzt da jemand mit 140 kg reinsetzt ist die Wanne noch nicht am Überlaufen, das Gewicht der "Füllung" beläuft sich aber schon auf 240 kg.
Füll 70 Liter in die Wanne und lass dann 2 Menschen von jeweils 100 kg in der Wanne Platz nehmen, läuft die Wanne auch nicht über, aber das Gesamtgewicht der Füllung liegt schon bei 270 kg.

Ich weiss jetzt wirklich nicht wo hier ein Missverständnis sein könnte.

Zum Fliesenproblem, entweder stützt Deine Wanne auf den Fliesen oder auf dem Ständerwerk, aber nicht wahlweise auf dem einen oder anderem.

Wenn der Schwund für Dich aber so ein Problem darstellt, warum willst Du dann überhaupt Holz für das Ständerwerk benützen?

Bau Dir die "Kiste" für Dein Bad aus 18mm Mineralfaserplatte für die Stützfunktion an den nötigen Stellen aufgedoppelt, keinerlei Schwund, wasserfest und lässt sich wie Holz bearbeiten (sägen, bohren, fräsen, verschrauben, verleimen ........).

Damit wären die ganzen, eigentlich nicht existierenden, Schwundprobleme aus der Welt.
 

Besserwisser

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LOL. Geiler Thread, fern jeder Praxisnähe.
Die UK zusammenbauen und fertig. Man kann sich aber auch über alles Gedanken machen.
Wahrscheinlich würde ich die UK sowieo mit Trockenbauprofilen herstellen.
 

WinfriedM

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Die andere Richtung gibts aber auch: Gerissene Fugen und Fließen sind ein Klassiker, oft genug gesehen, weil die (Fach)-Leute ohne viel Nachdenken ans Werk gegangen sind.
 

Erdhorn

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Nu wird es wirklich froschig ....... Du berechnet also die Wannenlast ausgehend davond dass Du sie bis zum Überlaufen füllst?
Die Wanne fasst 170 Liter, Du füllst sie als normaler Mensch jedoch nie bis zum Rand, bei den meissten Menschen bleibt der Wasserinhalt der Wanne unter 100 Liter.
Wenn sich jetzt da jemand mit 140 kg reinsetzt ist die Wanne noch nicht am Überlaufen, das Gewicht der "Füllung" beläuft sich aber schon auf 240 kg.
Füll 70 Liter in die Wanne und lass dann 2 Menschen von jeweils 100 kg in der Wanne Platz nehmen, läuft die Wanne auch nicht über, aber das Gesamtgewicht der Füllung liegt schon bei 270 kg.

Ich weiss jetzt wirklich nicht wo hier ein Missverständnis sein könnte.

Ein Missverständnis ist mMn., dass es nicht darauf ankommt, was man für gewöhnlich macht, sondern was unter ungünstigen Umständen passieren könnte.
Und es ist nicht auszuschließen, dass jemand die Wanne bis zum Überlauf füllt und dann langsam reinsteigt.

Bis zum Wannenrand würde ich eine Wanne auch nicht füllen, aber bis zum Überlauf schon. Und dann wären dort 170 Liter drin und zusätzlich würde der Teil von mir, der noch oberhalb der Wasserlinie ist, auf den Wannenboden wirken.

Ein anderes Missverständnis ist, dass ich mir keine Gedanken um die Belastung des Estrichs mache.

Zum Fliesenproblem, entweder stützt Deine Wanne auf den Fliesen oder auf dem Ständerwerk, aber nicht wahlweise auf dem einen oder anderem.

Wenn das Holz schwindet und nicht mehr stützen kann, dann muss die Last anders abgetragen werden. Das wird teilweise über die Wannenwände auf den Wannenboden geleitet und ein anderer Teil über die Fugendichtung auf die Fliesen.

Wenn der Schwund für Dich aber so ein Problem darstellt, warum willst Du dann überhaupt Holz für das Ständerwerk benützen?

Die Gründe hatte ich genannt: billig, einfach zuverarbeiten, leicht, erhält Zugänglichkeit, ...
Ob Holz geeignet ist oder nicht, wollte ich hier erfragen, und das Ergebnis ist, dass wenn Holz annähernd die Ausgleichsfeuchte erreicht hat, sollte es kein Problem sein.

Bau Dir die "Kiste" für Dein Bad aus 18mm Mineralfaserplatte für die Stützfunktion an den nötigen Stellen aufgedoppelt, keinerlei Schwund, wasserfest und lässt sich wie Holz bearbeiten (sägen, bohren, fräsen, verschrauben, verleimen ........).

Damit wären die ganzen, eigentlich nicht existierenden, Schwundprobleme aus der Welt.

Ich habe mich noch nicht festgelegt und bin für jeden konstruktiven Vorschlag dankbar.
Welche Platten meinst du genau (Link, Markenname)? Wenn ich nach Mineralfaserplatte google, finde ich nichts, was für die Anwendung geeignet zu sein scheint.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Hochdichte Mineralfaserplatten, aber auch zum Beispiel Fermacell oder die Schnellbauplatten von Preto-fix, an Plattenwerkstoffen gibt es doch eine grosse Auswahl.


Selbst MDF wäre eine schwundfreie Lösung ........ oder einfach Gasbetonsteine :emoji_slight_smile:
 

Denis1985

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Wenn du dich noch nicht festgelegt hast, empfehle ich dir den passenden Styropor wannenträger zu deiner Wanne zu kaufen! Oder aber 20mm wediplatte, sehr einfach zu bearbeiten und ohne Ständer Werk einfach mit Fliesenkleber um die Wanne fixieren. Gerade bei der acrylwanne wäre das die sicherste Lösung für dich! Wichtig! Nicht den dämmstreifen am wannenrand vergessen! Lässt fasst jeder laie weg und dann quietscht es jedesmal wenn du in die Wanne steigst...
 
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