Holzschutz für Insektenhotel

Leviathan

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Hallo,

ich habe angefangen mir ein Insektenhotel zu bauen. Da ich finanziell leider nicht so auf der Höhe bin habe ich die Kanthölzer von einem Freund meines Vaters geschenkt bekommen. Leider habe ich nicht daran gedacht, daß es sich um unterschiedliche Holzarten handelt und erst nachher erfahren, daß auch Buche dabei ist. Die scheint wohl besonders anfällig zu sein bzw. verfault am schnellsten.

Da das Insektenhotel aber draußen im Garten steht wollte ich es mit einem Holzschutzmittel, wenigstens etwas, vor Feuchtigkeit schützen. Ein Dach bekommt es trotzdem. Könnte mir jemand ein möglichst natürliches Holzschutzmittel empfeheln? Ich habe schon an Leinöl oder Bienenwachs aus der Dose gedacht. Wäre soetwas als Feuchtigkeitsschutz ausreichend? Oder gibt es bessere Alternativen?


Gruß,

Daniel
 

WinfriedM

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Leinöl/Wachs bringt bei Buche im Außenbereich kaum was. Wenn du es gut überdachst, so dass keine Feuchtigkeit hinkommt, hast du trotzdem gute Chancen, dass es ein paar Jahre hält. Ansonsten bliebe nur der Weg, es porendicht zu versiegeln, z.B. mit einem Bootslack oder einer biozidfreien Dickschichtlasur. Für ein Insektenhotel sieht das nach meinem Gefühl aber ziemlich doof/unnatürlich aus.
 

Leviathan

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Danke für die Antwort!!

Stimmt, um jeden Preis zukleistern wollte ich es nicht.

Vielleicht fehlt mir auch nur der Überblick über die Verhältnisse. Was heißt "schnell verfaulen"?

Heißt verfaulen, daß das Holz nach einigen Monaten grau und rissig wird? Oder, daß es sich nach einem Jahr nahezu komplett aufgelöst hat?
Die Kanthölzer sind ca. 7 x 7 cm, da würde es ja nichts ausmachen, wenn die Oberfläche nach einer Weile porös wird. Die Insekten wird es zumindest nicht stören :emoji_open_mouth:

Da es eine recht große Konstruktion ist werden die Seiten und die Rückwand nochmal mit Brettern geschlossen. Wodurch die Kanthölzer auch geschützt werden. Und im Boden wollte ich es mit Hülsen befestigen, sodaß das Holz nicht mit dem Boden in Kontakt kommt. Das Dach steht ein gutes Stück über und sollte auch von vorne gut schützen.

Ist denn auch die Feuchtigkeit von Nebel "gefährlich" oder sollte es nur vor starken Regen geschützt sein?
 

edelres

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Holz im Freien

Hallo Daniel & Forumsfreunde

ich gratuliere Dir zu dem Vorhaben Insektenhotel. Ich unterstuetzte Insekten in meinem Garten in D durch anbringen von Holzresten in welche ich unterschiedlich grosse Loecher gebohrt hatte. Zwischen 1971 - 1987 ist mir kein Stueck Buchenholz verrottet, ohne irgendwelchen Schutz war das Holz dem Wetter ausgesetzt, es konnte immer wieder tocknen, an irgendwelche stoerende Verfaerbungen kann ich mich nicht erinnern. .
Buchenholz verfault nach etwa 5 Jahren bei direktem Bodenkontakt, bei der Befestigung mit Huelsen sehe ich keinerlei Gefahr.

Ich sehe als wichtigstes dass die Luft ungehinderten Zugang zu den Holzteilen hat, so dass sich keine stauende Naesse bilden kann.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar



 

Leviathan

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Danke Edelres!

Zirkulation wäre da auch eine Frage. Mein Opa meinte, daß es gut wäre die Rückseite mit Teerpappe zu beziehen. Aber würde sich unter der Teerpappe nicht auch Feuchtigkeit stauen?
 

frankundfrei

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Teerpappe als Holzschutz...

Auf die Teerpappe an der Rückseite würde ich verzichten - das hindert das Ablüften nur und kann Staunässe verursachen.

Ich würde so ein Insektenhotel möglichst natürlich lassen. Das Holz vergraut dann - wenn die Konstruktion passt, wie Ottmar geschrieben hat, dann sollte es so schnell keine Probleme geben.

Wenn du unbedingt eine farbliche Gestaltung anstrebst, dann geht auch die Holzlasur mit Naturölen und Naturharzen - die wird auch von Imkern für die Bienenkästen verwendet. Aber auch das braucht dann seine Nachpflege.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

Leviathan

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Das hatte ich mir auch so gedacht, also hinten die Teerpappe lieber weglassen. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, daß Teerpappe sehr atmungsaktiv ist.

Um eine farbliche Gestaltung geht es mir nicht. Es sollte nur das Holz bzw. die Oberfläche gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Sollte das Holz vergrauen wäre das kein Problem. Nur bei dem Begriff "schnell verfaulen" denke ich jetzt immer an ein Zaunsfeld aus unserem Garten. Dort konnte man an manchen Stellen das Holz mit dem Finger zerbröseln und abtragen bis man wieder auf einen helleren Kern gekommen ist.

Nun habe ich eben bedenken, daß die Buchenteile in zwei Jahren so verfault sind, daß die Schrauben keine Halt mehr haben und alles auseinanderfällt.


Vielleicht mache ich mir auch nur zuviele Gedanken :rolleyes:
 

WinfriedM

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Nur in Verbindung mit ständiger Nässe verfault dir das Holz. Fast alles ist eine Frage des konstruktiven Holzschutzes, also z.B. gute Dachüberstände. Und keine Feuchtigkeitsnester einbauen, wo das Wasser ewig stehen bleibt. Dann kann das sehr lange halten. Zum konstruktiven Holzschutz gibt es einiges an Literatur, ist ein interessantes Thema.
 

Mitglied 30872

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Hallo Leviathan,
ich würde, wie bereits angemerkt, keinerlei Holzschutz nutzen, außer den konstruktiven natürlich. Insekten sind diesbezüglich ausgesprochen sensibel. Was nutzt das schönste Insektenhotel, wenn kaum einer einziehen mag. Möglicherweise schränkt das Holzschutzmittel die gewünschte Artenvielfalt ein. Also, Dach drüber und an einer windgeschützten, sonnigen Stelle aufbauen.
 
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