Holzinvestition,dumm oder machbar ?

kartell

ww-pappel
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Hallo zusammen,
Bin im gartenbau beschäftigt und habe eine wichtige Frage an Euch Experten.
Welche Bäume lohnen sie im Sägewerk schneiden und sie dann aufzubewahren (trocknen,lagern).Ist das Schwachsinn oder eine Möglichkeit auf lange Sicht damit Geld zu verdienen.Bei uns in der Firma wird alles zu Brennholz gemacht was beim Baumfällen anfällt,selbst ganze Stämme.Auf meine Frage ob das nicht zu schade wäre hörte ich nur dumme Sprüche:mad: ...kannst es dir ja um den Hals hängen etc.
Aktuell wären nächste Woche 2 Nußbäume zu fällen,recht hoch leider bißchen krumm,der Besitzer will sie nicht.
Platz habe ich jede Menge und ich denke wenn man ein paar Jahre ansammelt kann das schon eine Geldanlage sein.Was meint Ihr dazu ?
Welche Sorten ?
Wie sägen ? Blockbohlen oder Bretter ?
Hat jemand Preise für solche Ware ?
Ich weiß,viele Laienfragen ,aber mir blutet das Herz wenn ich gesunde Stämme spalten muß und die gehen dann für Peanuts als brennholz weg.
Für Tips und Anregungen sei Euch herzlich gedankt.
grüßle Gartenspezi
 

Tobsinn1

ww-nussbaum
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Also als Landschaftgärtner fällst du warscheinlich nur Bäume die solitär stehen. Das heißt die schon nach 2 Metern oder so sich verzweigen.
Diese Bäume lohnen sich meist nicht für die Holzverarbeitung im Schreinerhandwerk

Nußbaum wird schon teuer gehandelt. Aber die Qualtität muß halt auch passen.
 

kartell

ww-pappel
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Hallo,
solitär größtenteils,aber ich red hier von Bäumen die einen Stammdurchmesser von ca.30 cm haben und wo das Geäst bzw,die erste Verzweigung in ca, 5m höhe anfängt ( besagte Nußbäume ).Wissen müßte ich halt welche Bäume sich lohnen,platz hab ich jede Menge und wenn die Sägekosten net allzu hoch sind dann müßte sich das doch rechnen,denk ich.
Mein Vorarbeiter und wir anderen sind alle net vom Fach und wenn ich 1 Kiste Bier ,oder zwei:emoji_slight_smile: ,oder drei :emoji_grin: springen lasse ,schmeißen die mir die Stämme auf den Hof.Wie gesagt,keiner hat Interesse.Bißchen brennholz schnippeln und das wars.kann doch net in Ordnung sein,oder ? bei ca,30 Fällungen pro Monat wird wohl der eine oder andere Stamm dabei sein der sich lohnt.
Dank Dir für Deine Antwort
 

garfilius

ww-robinie
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ich finde die Idee brauchbar. NUssbaum sollte doch gefragt sein. Wie man das sägen sollte, kann ich Dir leider auch nicht sagen, vielleicht Bohlen so 25..35 mm stark?

Gruß
Gero
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo,

dumm ist die Idee im Grunde nicht. Ich an deiner Stele würde einfach mal zu einem Sägewerk fahren und mir dort mal zeigen lassen, worauf es ankommt. Vielleicht erklären die dir dort auch einiges über Holztrocknung. Wenn nicht, solltest du dir Literatur zum Thema Holztrocknung und Holzfehler besorgen und dich erst einmal damit beschäftigen, damit du ein wenig Grundwissen hast.

Gruß

Heiko
 

Simb05

ww-buche
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Hallo Kartell.
Die Idee ist gut,aber die Sägewerker wollen keine Bäume auf ihrem Hof die am Haus gestanden haben. Meistens ist dort Eisen drin, Wäscheleine, Drahtzaun oder sonstige verbrechen. Ich habe einen Freund der ist in deinem Gewerk tätig, mit dem habe ich auch schon gemeckert über das wunderschöne Brennholz welches er liefert
nur sein Problem ist das Fällen und der Transport den die meisten Bäume stehen ja doch etwas dichter an Häusern und die solle stehen bleiben.Wenn du jemand findest der ein mobiles Gatter hat (Gelbe Seiten) dann mann rann. Auch Obsthölzer finden ihren Abnehmer.
Moin moin simb05
 

kartell

ww-pappel
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Hallo,
danke erstmal für die Tips und fürs Mut machen.werde mal ins Sägewerk marschieren.Weiß jemand was es ungefähr kostet so'n Stamm aufbereiten zu lassen.Bei uns hier gibts net soviele und daher fehlt mir dann der Vergleich zu den Preisen.Schwarzwald ist zwar net weit und dort gibts viele Sägewerke aber da lohnt sich das Ganze vielleicht wegen der Transportkosten doch net.
Noch mal zur Hauptfrage.Welche Bäume wären am sinnvollsten und welche eher Brennholz ?Jetzt mal nicht von der Qualität her sondern rein vom etwaigen Wert.Danke schon mal.
Grüßle
 

Meisterlich

ww-birke
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Hi ,

Schlecht ist deine Idee auf keinen Fall ... Wie schon erwähnt sind Obsthölzer wie Kirsch, Apfel, Nuss, Birne etc sehr begehrt da sie eine sehr schöne Farbe und Textur haben. Wenn die Stämme dann auch noch wie du sagtest an die 5 M lang sind finden sich bestimmt Abnehmer ... Frage is nur ob du den Handel selbst abwickeln willst oder die Stämme vielleicht an profesionelle Holzhändler verkaufst. Die kennen sich auch besser mit der Trocknung ( künstlich) aus würdest du die Hölzer selber trocknen wollen müsstest du sie ewig einlagern oder eine Trockenkammer besitzen damit sie für Schreiner interessant werden. Und dann hast noch das Risiko das Holzschädlinge dein lang gelagertes Holz befallen. Für verwurzelte oder verastete Teile der Obsthölzer findest bestimmt Abnehmer bei begeisterten Drechslern.
 

magmog

ww-robinie
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guude,

wenn stämme in lohnarbeitbasis eingeschnitten werden, liegt das verarbeitungsrisiko beim auftragsgeber, d.h. sollte es schäden an der säge z.b. durch nicht erkennbare einschlüsse geben, hat der auftragsgeber dafür zu zahlen.
wie bei vielen dingen ist auch das erzielen von nutzholz im gewerblichen sinn keine sache, die man enfach mal so nebenbei machen kann. etwas anderes ist es, wenn es sich um eigenbedarf, besondere hölzer oder material für den hobbybereich handelt.

gut holz, justus.
 

elcoso

ww-eiche
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holzinvestition, dumm oder machbar

Hallo,
hab gelesen wohnst in Stuttgart. Frag doch mal bei der Fa Carl Götz nach, das ist ein großer Holzhändler in der Nähe.
MFG
elcoso
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
also die Holzpreise steigen momentan.
Gefragt ist vor allem hochwertiges Holz.
Die angesprochenen Stämme mit Durchmesser 30cm sind wohl als Brennholz nicht mal so schlecht verwertet.
Wenn zuviele Holzfehler drin sind will das keiner.
Ich würde es dir nicht empfehlen mal einfach Stämme aufzuschneiden und dann in ein paar Jahren verkaufen zu wollen.
25-30mm ist zu dünn. Minimum würde ich 40mm schneiden lassen.
Ein gutes Mittelmaß ist 50mm, besser wären 60mm.
Freiluftlagerdauer wären bei Laubhölzern je cm Holzdicke 2 Jahre. Ist eine Faustregel. Mit Freilufttrocknung sind keine verarbeitbare Holzfeuchten zu erreichen.
Ich habe vor 2 Jahren Eiche auf 60mm schneiden lassen, nach dem Trocknen warens noch 54mm nach dem hobeln noch 45mm.
Die angesprochenen Holzschädlinge haben gerade in den letzten Jahren sehr an Zahl zugenommen. Ein bisschen Abhilfe würde ein besäumen der Bretter bringen. Sämtliche Rinde ist peinlich genau zu entfernen!
Befallenes Holz ist Brennholz.
Wenn der Stamm wirklich erstklassig ist, also ordentlich im Durchmesser also mindestens 50cm keine Holzfehler dann kann man da schon einiges dafür verlangen, bzw. einen Einzelstamm auf einer Submission anbieten.
Wegen einem Stamm kommt kein Holzhändler, die kommen erst ab 50m³ und dann aber auch nur wenn es sich lohnt.

Was evtl. Erfolgsversprechend wäre, wäre das Einschneiden der wirklichen Sahnestücke, also Erdstämme ohne Fehler und mit großem Durchmesser.
Da läge das geringste Risiko.
Transportmöglichkeit zum Sägewerk und zurück ist vorhanden?

Interessant wäre evtl auch ein Schreiner der die Stämme kauft.
Ich lasse schon seit Jahren Stämme einschneiden und habe viele Kontakte zu Sägewerken und Endabnehmern.
Man lernt nie aus dabei.
Wenn du es als Hobby machst bei dem ab und zu ein Trinkgeld herausspringt. O.K.
Wenn es mehr sein soll, würde ich dir abraten.
Kannst ja mal durchrechnen:
Das was dich der Stamm kostet. Kiste Bier,...
Transport zum Sägewerk.
Einschnitt.
Transport zum Lagerort.
Lagerkosten.
Deine Arbeitszeit.
Das ganze sind deine Ausgaben. Vielleicht fehlt auch noch was.
So davon jetzt pro Jahr 8% für die Kapitalbindung dazu.
Dann weißt du was es dich bis zum Verkauf gekostet hat.
Schau mal wie die Preise sind, ich denke mal dass 30% vom Holzhändlerpreis realistisch sind, wobei die Preise natürlich im Moment steigen.
Ist aber auch Holzartabhängig. Modehölzer usw.
Aber wie es in ein paar Jahren aussieht weiß im Moment noch keiner.
Es deutet aber einiges darauf hin, dass die Preise weiter anziehen werden.

Beispiel von mir:
Vor ca. 10 Jahren habe ich ein paar Obsthölzer, die oben genannten, einschneiden lassen. Die Bretter sind mittlerweile derartig gerissen und verzogen dass ich sie wohl als Brennholz verwerten muss.
Es hat also schon einen Grund warum diese Hölzer so teuer gehandelt werden, es ist gar nicht so einfach diese zu verarbeiten.
Ich habe auch 2m² Kirsche schneiden lassen, also das war die Ausbeute nach dem schneiden, davor waren es wohl an die 3m³. Von diesen 2m² waren ca. 0,3m³ verwertbar.
Der Rest: Äste, Risse, Kern, Faulstellen,usw.
Mein Tip: Such dir jemanden der die Stämme abnimmt, damit dürftest du am besten fahren.
 

Felix49 (RIP)

ww-esche
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Sägewerke

Hallo,
ich habe schon einige Stämme aufschneiden lassen.
Ein Sägewerk benötigt Stämme mit einer Länge ab 2,30 m.
Bei kürzeren Stämmen ist es meistens nur möglich mit einer Bandsägemasch.
oder einem waagerechten Sägeblatt immer nur ein Brett zu schneiden.
Hatte schon Nussbaum, Apfel, Birne, Zwetschge schneiden lassen.
Die Preise hielten sich im Rahmen.
 

kartell

ww-pappel
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Na das war jetzt mal ausführlichst und aufschlußreich,recht herzlichen Dank,auch den anderen welche sich die Mühe machten mich aufzuklären.
Habe mich mittlerweile auch etwas umgetan und einen netten Sägereivorarbeiter kennengelernt welcher mit dem "Herzen" arbeitet,soll heißen bei ihm dreht sich alles um Holz.Er wird in Zukunft " meine " Stämme begutachten und mir Ratschläge geben,wenn es nicht zu weit weg ist auch umsonst.Es gibt sie noch die Enthusiasten,und ich hatte Glück einen zu treffen.
Also nochmals recht herzlichen Dank an alle,werde auf alle Fälle hier weiterlesen.
grüßle Karteller
 

ayceHH

ww-pappel
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Ich habe mal einige Obsthölzer von nem mobilen Sägewerker auftrennen lassen die sich , weil solitärstämme, für kleinere Möbel geignet haben. Um geld zu verdienen ist das sicher keine gute Möglichkeit aber es gab schöne Kleinmöbel. Aus einem Stamm hat ein Freund dann sein Gesellenstück gefertigt. Ich bin nicht wirklich firm was den Kommerziellen Gedanken angeht aber für den Eigenverbrauch ist es eine schöne sache.
Die stämme habe ich nach dem Einschnitt kopfüber "ausblutten" lassen und so in unserer Werkstatt ein Jahr stehen lassen.
Das passt vieleicht nicht ganz zu deiner Frage, ist aber vieleicht eine Anregung falls Du selber etwas bauen willst. Die Stämme für das Gesellenstück haben wir auf ner Bandsäge aufgetrennt, das ging mit etwas Anschlags-Freestyle auch ganz gut.
Was ich Dir noch anraten kann, frag mal bei Drechslern (am besten Kunsthandwerker auf entsprechenden Märkten) nach, die geben meist nicht viel aber das ist besser als das gute Holz zu Flammenfutter zu machen.
Gruß
Eike
 

inparkett

ww-pappel
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holzinvestitionen

aw: gratuliere - die idee ist gut;

problematik: achtung kosten; transport - und das schneiden etc.;

95 % der sägewerke können keine stämme unter 2,50 vieleicht auch 3 m schneiden;

alternative: kleine investition in eine mobile bandsäge; die stämme vor ort
schneiden; die bretter ab nach hause und lagern;

es ist leichter bretter zu transportieren als stämme oft sicher nur ein bis 2!

einen nuss oder eichenstamm mit 60 - 90 cm durchmesser, was sicher vorkommen kann ist sicher schon problematisch;

würde das auf alle fälle ins auge fassen; m.f.g. IN
 

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Wie wärs wenn du beim Sägewerk nachfragst ob sie dir einzellne Stämme abkaufen.
Sonst ist sorgfälltig getrocknetes Holz (was nicht zu stark verzogen ist) immer teurer als Stammware.
 
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