Holzhütte Spalten zwischen Stössen abdichten

DeltaLima

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Hallo zusammen,

ich will mir eine Holzhütte als Holzständerkonstruktion bauen. In die Hütte soll meine zukünftige Werkstatt. Die Maße belaufen sich auf 6,5m x 5m. Da ich Sie auch im Winter nutzen will wird sie im vollen Umfang gedämmt werden.

Mich beschäftigen gerade 2 Fragen:
1. Das Ringfundament mit Punkten innen steht. Jetzt habe ich eine Abweichung von 5mm auf 6,5m beim Ringfundament in der Höhe auf der Längsseite, sprich es steht 5mm schief. Auf den Ring soll ein Holzunterkonstruktion mit Betonankern fixiert werden. Jetzt kann ich die 5 mm mit Holzklötzchen unterlegen und sie somit perfekt in die Wasserwage bringen.
Meine Frage ist, brauch ich das Ausgleichen überhaupt, oder ist die Differenz zu akzeptieren. Wenn ich es brache, wie kann ich die Zwischenräume am besten schliessen. z.B. mit Montagemörtel?
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2. Ich werde immer wieder Stösse zwischen dem Holz (z.B. Wand zur Decke) haben welche einen kleinen Spalt erzeugen (Ungenauigkeit beim Schneiden etc.). Da es sich um eine gedämmte Hütte handelt müssen diese Luftdicht verschlossen werden. Was nehme ich am besten dafür her? Silikon, Bauschaum, gibt's was besseres?
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Gruß und Danke
 

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zehlaus

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Unter den Ringbalken solltest Du eine Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit legen, beispielsweise Bitumenbahn. Damit kannst Du entsprechende Unterschiede ausgleichen. Wobei die 5mm eher vernachlässigbar sind.

Zur Dämmung gehört dann ja auch eine entsprechende Dampfbremse, diese wird verklebt an den Stößen und Ecken, beispielsweise mit Siglaklebeband.
 

DeltaLima

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da es hier die unterschiedlichsten Philosophien gibt hoffe ich hiermit keine ausufernde Diskussion auszulösen.

Der Aufbau ist siehe Bild, ohne Dampfsperrfolien etc.
Hintergrund ist, dass OSB bereits eine Dampfbremse ist, ebenfalls die Holzfaserdämmplatten. Aus diesem Grunde ist die Luftdichtheit ein entscheidender Faktor und auch der Hintergrund meiner Frage.
OSB wird in der NF Kombi verklebt, aber bei den Stößen wird es kleine Lücken geben, da kann ich noch so genau arbeiten.
 

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Mino

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Ohne Dampfsperre würde ich hier nicht arbeiten....musst Du aber selbst wissen.

Such im Netz mal nach u-wert Rechner, dann weißt Du wo dein Taupunkt liegt



Mino
 

Friederich

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Da die Holzfaserdämmplatte ganz außen liegt, dürfte auch der Taupunkt sehr weit außen liegen; so wie es sein soll. Wohl nur einige Millimeter unter der Oberfläche. Und dann kommt ja gleich die Hinterlüftung.
In der Holzfaserplatte, mit ihrer hohen kapillaren Aktivität, verteilt sich anfallende Feuchte schnell und großräumig und wird schnell nach außen abtransportiert.
Der Aufbau wäre also bezüglich Kondensfeuchte ganz unkritisch.

Mehr Bedenken hätte ich wegen der Außenhaut. Bei der kleinsten Undichtigkeit könnte eindringendes Regenwasser über die Konterlattung in die saugfähige Weichfaserplatte hineinlaufen. Da wäre Unterspannbahn wohl angebracht.
Warum machst du es eigenlich so kompliziert mit zweierlei Dämmung?
Nur Weichfaserplatten zwischen die Gefache würde genügen. Die Dämmwirkung ist etwas schlechter als Styropor z.B. aber trotzdem so gut, dass 8-10cm mehr als ausreichend wären.

Um kleine Spalten abzudichten käme Hanfwerg oder Leinenwerg in Frage. Wie beim Blockhausbau. Das stopft man mit einer Spachtel o.ä. einfach in alle Ritzen.
"ökologisch", atmungsaktiv und pilzresistent.
 

DeltaLima

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Für den Interessierten, der u-Wert bei den OSB Platten liegt bei 0,2 und bei der Holzfaserdämmplatte bei 2, Verhältnis 1:10. Ansonsten hat Friederich den Punkt Kondensfeuchte gut erklärt.

Danke auch für den Hinweis mit der Spannbahn, ging bis jetzt davon aus, dass die Schalung dicht sein sollte.

Zurückzukommen auf die beiden Fragen, bisherige Info bei 1. Abweichung ist nicht relevant

Bei 2. Hanfwerg nutzen. Gibt es dazu vielleicht eine Alternative?
 

tomkaes

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Für den Interessierten, der u-Wert bei den OSB Platten liegt bei 0,2 und bei der Holzfaserdämmplatte bei 2, Verhältnis 1:10. Ansonsten hat Friederich den Punkt Kondensfeuchte gut erklärt.

Bei 2. Hanfwerg nutzen. Gibt es dazu vielleicht eine Alternative?

Mich interessiert, warum deine OSB Platten 10x besser dämmen wie deine Holzfaserdämmplatten und was das mit Kondensfeuchte zu tun hat?

2. in der Ecke auf die erste verlegte OSB Platte einen Streifen Kompriband (z.B. 20x10 mm) kleben, 2. Platte dagegenstoßen, verschrauben, fertig.
 

Friederich

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Für den Interessierten, der u-Wert bei den OSB Platten liegt bei 0,2 und bei der Holzfaserdämmplatte bei 2, Verhältnis 1:10.
<Da ist dir wohl ein Fehler unterlaufen. Bei gleicher Dicke dämmt eine Holzfaserdämmplatte etwas mehr als doppelt so gut wie OSB.
Und der U-Wert gibt ja den Wärmedurchlass an.
 

DeltaLima

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da ist mir tatsächlich ein mächtiger Verdreher unterlaufen. Hab nochmal meine Unterlagen geprüft.
Meinte den Wert wie groß das Diffusionsvermögen eines Materials ist. Dies ist der sd-Wert (wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke).

Dazu kommt noch dass ich auch die Werte vertauscht hab, OSB hat ca. 2,0 und die Holzfaserplatten ca. 0,2.

@ Thomas, Kompriband ist eine gute Alternative

spricht eigentlich etwas gegen Silikon?
 

tomkaes

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@ Thomas, Kompriband ist eine gute Alternative

spricht eigentlich etwas gegen Silikon?

Ja, alles:
wenn du deine Fuge ohne Vorlegeband damit ausspritzt,
hast du eine "Dreiflankennaht" und das Silikon reißt ab,
und die Verbindung wird undicht.
Silikon lässt sich nicht überstreichen.
Die Elastizität ist bei kleinen Fugenbreiten viel zu gering.
...
 

DeltaLima

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die Argumente sind stichhaltig

Werds so machen wie du vorgeschlagen hast, danke Thomas
 

Spatianer

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Ich weiß nicht ob es schon geschrieben wurde aber, wenn du die OSB Platten als Luftdichte Ebende nimmst müssen die Plattenstöße abgeklebt werden.

Außerdem darfst du bei dem Wandaufbau auch keine Steckdosen in der Außenwand setzen, wobei du die Elektrik ja vermutlich eh aufputz verlegst.

Die Abdichtung zwischen den Wänden/Decke/Boden würde ich mit einem Streifen Pe-Folie (Dampfbremse) ausführen. Die Folie dann gleich wie die Plattenstöße mit einem für den Zweck zugelassenen Klebeband auf den zwei Bauteilen festkleben. Außerdem immer schauen dass die Pe-Folie nicht straff ist sondern noch etwas Luft hat falls das Holz quillt/schwindet.
 

Friederich

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Ich weiß nicht ob es schon geschrieben wurde aber, wenn du die OSB Platten als Luftdichte Ebende nimmst müssen die Plattenstöße abgeklebt werden.
Hallo, das düfte hier ohne Bedeutung sein.
Taupunkt liegt bei seinem Aufbau ja ganz weit außen, und die Weichfaserplatte ist auch noch sehr diffusionsoffen und mit hoher kapillarer Aktivität.
Dampfdichte Ebene wäre wichtig, wenn man z.B. ein kaltes Mauerwerk von innen dämmt.
 

hausmaddin

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Sind OSB-Platten denn Luftdicht? Ich habe da anderes gehört.

Nach meiner Erfahrung mit meiner Absaugbox würde ich sagen nein.

Aber so ne Frage in die Runde, ist eine Dampfsperre notwendig wenn ich nur partiell heize bzw. meist nur einen Frostwächter laufen habe und mich nur selten dort aufhalte. oder brauchts das generell?

Ich hab bei mir den Aufbau von innen her .... OSB -- Steinwolle --- ca- 3cm Lüftung -- Leisten Deckelschalung aus Glattkantbrettern ------ nit das mir das amal wegschimmelt des ganze
 

hausmaddin

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Außerdem darfst du bei dem Wandaufbau auch keine Steckdosen in der Außenwand setzen, wobei du die Elektrik ja vermutlich eh aufputz verlegst.

Gilt das nur für die Dosen oder auch für die Kabel? Weil ich hab meine Kabel in der Wand verlegt und die Dosen sind Aufputz und mein Eli der des ganze angeklemmt hat war fein damit ohne was zu sagen.
 

peter bussmeyer

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@ deltalima
@hausmaddin
Folien sind nur bei Anforderung nach EnEV wegen der geforderten Luftdichtigkeit zwingend, nicht bei sporadisch oder nicht dauerhaft beheizten Räumen.
In Euer beider Fällen auch nicht aus bauphysikalischen Gründen, da der Dampfdruckwiderstand der Materialien von innen nach außen abnimmt und der Taupunkt weit außen liegt und dort eine Ablüftung möglich ist. Auch kleine Fugen dürften da kein Problem machen (ist aber natürlich angenehmer, wenn´s nicht zieht).
Gruß
peter
 

peter bussmeyer

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@hausmaddin
Der Eli kennt in aller Regel (leider) nur seine Kabel und Einbauteile. Um EnEV oder Bauphysik oder Winddichtigkeit kümmert er sich nicht.
Ich wünsche mir auch immer, dass die Handwerker über ihren Tellerrand hinausschauen aber das ist ein Wunschtraum - meistens:emoji_frowning2:.
Gruß
peter
 

tomkaes

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Folien sind nur bei Anforderung nach EnEV wegen der geforderten Luftdichtigkeit zwingend, nicht bei sporadisch oder nicht dauerhaft beheizten Räumen.
peter

Eine bauphysikalisch korrekte Konstruktion ist gem. DIN 4108-3 immer gefordert, egal ob das Gebäude der ENEV unterliegt, oder nicht. Das gehört zum konstruktiven Holzschutz generell dazu.

Auch kleine Fugen dürften da kein Problem machen...
peter

Dann kannst du ja mal gerne im Wandaufbau innen die OSB weglassen, und den Tauwasserausfall bei sporadischem Beheizen durch die Fugen simulieren.
Die Tauwassermengenbegrenzung bei Holzbauteilen sind dir aber schon mal untergekommen, oder?
 

Spatianer

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Die Frage ist ja aber, ob bei dieser Konstruktion hier eine Dampfsperre bauphysikalisch notwendig ist.

Ein Dampfsperre wird sicher nicht notwendig sein aber eine Luftdichte Ebene bei einem diffusionsoffenen Wandaufbau im Holzrahmenbau ist nach meinem Wissen Standard. Wenn ich mich dazu entschließe auf die lufdichte Ebene zu verzichten würde ich den Wandaufbau vorher auf jeden Fall durchrechnen (z.B. in Wufi). Wenn ich nicht die Möglichkeit habe einen Wandaufbau selbst zu rechnen würde ich auf einen geprüften Wandaufbau zurückgreifen. Ein funktionierender Wandaufbau wäre z.B. das hier https://www.dataholz.eu/nc/bauteile/aussenwand/detail/kz/awrhho01a.htm?tx_nudataholz_nudataholz%5BbauteileGueltigkeitsbereich%5D=GENERELL&tx_nudataholz_nudataholz%5BbauteileKlasse%5D=Aussenwand&tx_nudataholz_nudataholz%5BbauteileReiVonInnen%5D=&tx_nudataholz_nudataholz%5BbauteileReiVonAussen%5D=&tx_nudataholz_nudataholz%5BbauteileRw%5D=&tx_nudataholz_nudataholz%5BbauteileLn%5D=&tx_nudataholz_nudataholz%5BbauteileU%5D=&tx_nudataholz_nudataholz%5BbauteileQueryParamValues%5D=aw_k_1%3Baw_f_5%3Baw_a_1%3Baw_d_6%3Baw_i_1%3Baw_e_3%3Baw_o_2

Bei dem Wandaufbau steht bei der OSB-Platte auch extra nochmal lufdicht verklebt dabei.
 

Spatianer

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Gilt das nur für die Dosen oder auch für die Kabel? Weil ich hab meine Kabel in der Wand verlegt und die Dosen sind Aufputz und mein Eli der des ganze angeklemmt hat war fein damit ohne was zu sagen.

Kommt darauf an wie du die Kabel eingezogen hast. Generell musst du, wenn du deine Lufdichte Ebene (z.B. OSB, Dampfsperre...) perforierst die Löcher/Stöße lufdicht ausführen. Sprich wenn du eine Kabelkanal oder Kabel direkt durchziehst einfach außenrum abdichten. Bei dem Video sieht man wie so eine Abdichtung aussehen kann https://www.youtube.com/watch?v=Pdn271YHXWM Hier wird zwar mit Dampfsperre gearbeitet, aber das Prinzip der Abdichtung ist das gleiche. Das Video beantwortet eigentlich auch die ursprüngliche Frage des TEs.
 

peter bussmeyer

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Nur zur Erklärung: Meine Posts waren auf diese konkrete(n) Situation(en) bezogen, nicht als allgemeiner Vorschlag. Selbstverständlich ist man auf der sicheren Seite mit lückenloser Dampfbremse ohne Schwachstellen wie Fugen und Kabeldurchführungen.
Aber unsere Altvorderen haben auch ohne Folien und mit manchen nach heutigen Massstäben und Vorschriften unzulänglichen Konstruktionen dauerhafte Gebäude errichtet.
Gruß
peter
 
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