Holzfeuchtemesser

Unregistriert

Gäste
Hallo,
ich bin in diesem Jahr dran, für unseren Vater ein Ostergeschenk zu besorgen. Er hat irgendetwas von einem Gerät geredet, welches die Feuchtigkeit vom Holz messen soll. Da er einen eigenen Wald hat und dort auch eifrig Holz macht, soll das Messgerät nur für Brennholz (Tanne auch mal BUche) sein. Das Gerät sollte nicht allzu kompliziert sein, da er über 70 Jahre alt ist.
So, wer kann mir hinsichtlích Marke, Preis und Funktionalität für einen Laien Auskunft geben ? Vielen Dank

Grüße

Martina A.
 

GlücksPilz

ww-birke
Registriert
14. August 2006
Beiträge
58
Moin Moin,

würde so aus dem Bauch auch zu Gann raten. Habe aber auch schon einmal eines von der Firma Merlin gesehen. Kann aber über die Funktionallität deren Geräte nichts sagen.
www.merlin-technology.com
Mit Gann bist aber auf jeden Fall auf der sicheren Seite, deren Messgeräte sind sehr weit verbreitet in der Holzindustrie.
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
20.285
Alter
51
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

also für Brennholz brauchts wirklich keinen hochpreisigen Feuchtemesser als Gann oder merlin . Ehrlich brauchts für privates Brennholz gar keinen.
 

GlücksPilz

ww-birke
Registriert
14. August 2006
Beiträge
58
Hi Carsten,

würde gerne wissen ob es dann überhaupt günstige Messgeräte gibt?Wenn ja, von wem?
 

W0lf

ww-pappel
Registriert
9. Februar 2007
Beiträge
5
Ich meine mich erinnern zu können, dass es bei Conrad mal einen Multimeter gab, mit einem optionalen Feuchtemesser. Für den Zweck dürfte das ausreichen.
 

GlücksPilz

ww-birke
Registriert
14. August 2006
Beiträge
58
Moin Moin!!

Peiswert trifft da genau ins Schwarze. 9,99€ is wirklich günstig, aber wie genau kann das kleine Ding die Fechtigkeit anzeigen? Hast du schon mal mit einem hochwertigerem dagegen gemessen? Würde mich interessieren wieviel Abweichung man da hat.
 

hroesch01

ww-pappel
Registriert
28. Januar 2005
Beiträge
12
Hallo Glückspilz!

Bisher hatte ich nur einmal eine Referenz in Form
einer Messung des Holzhändlers mit hochwertigem
kapazitivem Messgerät.

Da lag die Abweichung bei einem guten Prozent.
Für Brennholzbewertung also sicher ausreichend.

Viele Grüße

Heinz
 

500/1

ww-esche
Registriert
29. September 2006
Beiträge
593
Ort
Nürnberg
Hallo,
ich habe mal bei einem Versuch über die Aussagegenauigkeit diverser Holzfeuchtemessgeräte mitgewirkt. Es waren ca. 20 Geräte. Gemessen wurde jeweils dasselbe Stück Holz, welches anschließend per Darrprobe exakt bestimmt wurde. Bei diesen Geräten war von billig bis teuer wirklich alles dabei, das billigste kostete ca. 100€. Auch arbeiteten diese Geräte nach unterschiedlichen Messverfahren. Es waren auch mehrere identische Geräte dabei.
Von Gann war eigentlich aus jeder Baureihe mindestens ein Gerät dabei.
Die angezeigten Messwerte lagen ca. 10% auseinander.
Kein einziges Gerät hat den durch die Darrprobe ermittelten Wert auch nur annähernd getroffen, auch lag zwar ein Messgerät nur 2% daneben, ein baugleiches aber dafür dann um 5%. Auch die Gann-Geräte lagen kunterbunt daneben ohne Rücksicht auf Preis oder Messmethode.
Als Fazit kann ich nur sagen ein Messgerät kann nur dazu hergezogen werden um zu ermitteln welches Holz tendenziell feuchter ist als das andere.
 

GlücksPilz

ww-birke
Registriert
14. August 2006
Beiträge
58
Hi 500/1,

will deinen Messversuch nicht schlecht machen, aber ganz so kritisch würde ich das nicht sehen. Ich habe auch schon Messungen durchgeführt bei denen ich in ein und dem selben Stück Holz sehr unterschieliche Ergebnisse bekommen habe,da gebe ich dir recht. Jedoch könnte sich, wenn man sich an deiner Aussage orientiert, jeder holzverabeitende Betrieb die Fechtemessung bei der Wareneinganskontrolle sparen. Und von allen Leiferungen eine Darrprobe mit der nötigen Probenmenge durchzuführen halte ich für etwas utopisch. Da wären manche Betriebe ja nur noch am Ofen zu gange. Mit den Handmessgeräten geht das bedeutend schneller. Dann käme ja noch dazu dass die Steuerungen der Trockenkammern genauso falsche Ergebnisse verwenden würden wie die von den Handmessgeräte, denn hier kommen ja eben auch die selben Messverfahren zum Einsatz. In der Regel nach dem Prinzip der Widerstandsmessung, das immernoch das am weitesten verbreitete System sein dürfte.

Könntest du denn etwas mehr zu deinem Versuch sagen? Oder gibt es evtl. ein schriftliche Ausformulierung? Würde mich interessiern, bin ja lernwillig und lasse mich gern eines Besseren belehren. Kannst evtl auch was zur Durchführung sagen? Denn wenn ihr mit den Einschalgelektroden die ganze Zeit ein und das selbe Stück Holz bearbeitet habt...
 

Unregistriert

Gäste
500/1:
Hallo,
hatte heute endlich Zeit die Unterlagen zu diesem Versuch hervorzusuchen.
Ich habe leider nur noch diesen Tabellenausschnitt gefunden das Ergebnis der Darrprobe habe ich nicht mehr. Das D2000 war ein dielektrisches Messgerät.
Hier das Ergebnis als Tabelle:

Gerät: HT75 HT75B HTR300 D2000
Buche roh 13,3% 10,5% 12,5% 19%

Buche gehobelt 5,2% 5% 6,5% 13%

Fichte 6,6% 6% 7,3% 8,2%

Erle 24% 17,5% 22% 28%


Auch wir benutzen Messgeräte. Ich messe in der Regel mehrere Holzstücke und bilde aus den Ergebnissen einen Mittelwert. Das mit den Messgeräten in der Trockenkammer ist natürlich auch so eine Sache, die sind natürlich auch nicht genauer. Wenn ich Holzstücke aus der Trockenkammer prüfe erhalte ich auch hier schwankende Werte. Es liegt natürlich auch immer daran wo in der Trockenkammer das Stück liegt...usw.
Auch wenn man die ganze Sache einmal tiefer betrachtet ist es irgendwie logisch, dass diese Messgeräte keine genaueren Messergebnisse liefern können. Alleine schon Unterschiede im Holzaufbau, die Feuchteverteilung, der nicht nachvollziehbare weg der Messstromes. Ich könnte hier die Liste noch ewig weiterführen.
Wir fertigen sehr sensible Sachen aus Holz (Musikinstrumente) in der Regel haben wir bei kammergetrockneten Holz grundsätzlich größere Schwierigkeiten mit Rissen und weiteren Trocknungsmerkmalen als bei natürlich getrocknetem Holz. Deswegen gehe ich davon aus, dass es für den Schreiner vielleicht nicht relevant ist ob das Holz nun vielleicht 9% oder 12% hat, allerdings ist der Unterschied schon da.
Nur er tritt eben nicht auf, also hat das Messgerät Recht gehabt.
Hat es sicher auch.
Es ist nur eine Frage dessen womit man sich zufrieden gibt.
 
Oben Unten