Holzfenster beschichten

Herbert MT

ww-pappel
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Hallo,

bei einem Projekt geht es um die Beschichtung von Holzfenster. Hierfür suche ich noch ein Produkt zur Oberfächenbehandelung was gut zu pflegen ist und dauerhaft funktioniert. Es handelt sich um neue, werkseitig grundierte Lärchenfenster. Der weitere Anstrich soll auf Ölbasis erfolgen.

Ein transparentes Öl wäre auf Grund der Optik der Favorit. Da sich hier jedoch sicher die Wartungsintervalle verkürzen, und ein Schutz vor UV-Strahlung geringer ist, scheint diese Variante für ein neues, hochwertiges Fenster eher nicht sinnvoll zu sein.

Ein deckender Anstrich (der sicher am besten schützt, aber die Maserung verdeckt) soll nicht erfolgen. Bleibt nur noch eine Lasur. Farbton möglicherweise in Teak.

Was für ein Hersteller ist hier zu empfehlen?
Meine Meinung:
Osmo eher weniger, da die Lasuren weniger mit Leinöl zu tun haben.
Naturhaus und Biofa sind sicher gut. Sie verwenden zusätzlich anteilig Harze und sind daher relativ stark schichtbildend. Die Produkte von Kreidezeitbilden haben offenbar weniger Schichtstärke.
Ottosson finde ich auch sehr gut. Wert wird hier mitunter auf gutes Leinöl gelegt. Der Oberflächenaufbau mit Leinöl/Balsamterpentin und dann Lasuröl ist traditionell und fachlich korrekt.

Kann mir jemand noch ein paar Ratschläge oder Empfehlungen geben?
 

WinfriedM

ww-robinie
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Bedenke, dass es bei Fenstern kritisch werden kann, wenn du die sehr diffusionsoffen behandelst. Die Hersteller werden dafür keine Freigabe geben. Bei maßhaltigen Bauteilen wird in der Regel eine Dickschichtlasur gefordert. Weil diese Bauteile möglichst maßhaltig bleiben müssen und einziehendes Wasser die Dimensionen stark verändert.

In der Regel sind ölbasierte Lasuren, die nicht decken, sehr diffusionsoffen. Osmo ist da ein Ausnahme, wobei die Lasuren teilweise auch schon recht stark decken.

Es kommt natürlich auch viel darauf an, wie stark Fenster Regen abbekommen.
 

magmog

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Guuden,
"Was für ein Hersteller ist hier zu empfehlen?"

ich würde Sikkens und Remmers fragen.
Dir ist klar, dass der Fensterhersteller bei eigenem Endanstrich
weitgehend aus der Gewährleitung raus ist?
 

Friederich

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Der Oberflächenaufbau mit Leinöl/Balsamterpentin und dann Lasuröl ist traditionell und fachlich korrekt.
Hallo Herbert,
ich denke auch, dass Ölfarbe ein sehr tauglicher Fensteranstrich ist.
Hier findet sich genaueres.
https://www.duerksen.de/index.php/leinoelfarben.html
Ganz unten ist ein link zur Pflege (Merkblatt)
Di Pflege und Instandhaltung scheint wirklich nicht aufwendig zu sein.

Umständlich daran könnte sein, dass man die Grundierung aus reinem Leinöl wohl einige Tage lang (??) einziehen lassen muss.
 

uli2003

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Den anerkannten Regeln der Technik folgend, ist Öl glaube ich eher suboptimal :emoji_slight_smile:
Wer sich das antun möchte - gerne.
Für den Kunden ist das eher nix.

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Eine recht schichtbildende Ölfarbe sehe ich als ernsthafte Alternative, die gerade langfristig entscheidende Vorteile haben kann. Aber eine kaum schichtbildende ölbasierte Lasur sehe ich eher problematisch. Da hätte ich auch gerne mal eine Quelle, die behauptet, das wäre fachlich korrekt und ein traditionelles Verfahren.

Was man auch klar sehen muss: Moderne Fenster müssen sehr maßhaltig bleiben, damit sie funktionieren und dicht sind. Da beißt sich mitunter Modernes mit traditionellen Verfahren.
 

Annimi

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uli2003

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Seit Jahrhunderten in Benutzung und immer noch aktuell, jedoch von der Industrie verpönt.... sehr gutes reines Leinöl

Für die aktuelle Beschichtung nach Stand der Technik eher nicht mehr. Man schaue mal nach Rosenheim..
Was nicht heißt, dass Leinöl schlecht ist oder war.
Allerdings halten moderne Fensterbeschichtungssysteme eine ganze Weile länger ohne Nacharbeit aus.
Wenn man sich die Prüfkriterien mal anschaut, ist das Leinöl nicht mehr sonderlich weit vorn.

Grüße
Uli
 
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