Holzfassade mit geringem Bodenabstand

ramack

ww-pappel
Registriert
12. August 2010
Beiträge
7
Ort
Bietigheim-Bissingen
Hallo zusammen,

bin gerade am Renovieren eines kleinen Häuschens und will es mit einer Holzfassade verkleiden. Der Aufbau ist so, dass ich zuerst Balken (60x140) an die bestehende Putzfassade dübeln werde, und die Zwischenräume mit Holzfasematten dämmen. Dann mit einer diffusionsoffenen, wetterfesten Holzfaserplatte (28mm) abdecken, lotrecht jeweils auf den Balken Dachlatten montieren und dann Rhombusleisten (Lärche, unbehandelt) wagrecht anschrauben. Die neuen Fenster kommen dann auch in die Balkenlage.

Soweit so gut. Nun zum eigentlichen Problem:
Auf der Südseite ist eine Terasse mit Balkontüren, die ich so wie die Fenster gerne in die neue Balkenlage montieren möchte. Darum muss ich die Holzfassade und den unteren Querbalken sehr nah (also ganz) an den jetzigen Terassenboden montieren. Die Terasse die davor ist ist zur Zeit betoniert, soll aber in 1, 2 vielleicht auch erst 3 Jahren neu gemacht werden, vielleich auch mit Holz. (Nebenbei sprechen auch noch optische Gründe für Holz "bis unten".) - Und ja, eigentlich sind mir die 30 cm Bodenabstand für den konstruktiven Holzschutz bekannt, aber das geht in dem Fall halt nicht so wirklich.

Nun will ich den Balken (Fichte) natürlich möglichst lange erhalten und vor allem möchte ich vermeiden, dass die Balkontüren (die auch aus Holz sind) von unten durchfaulen - den Balken zu ersetzen, wenn in 10-20 Jahren die Leisten auseinanderbröseln wäre ja noch akzeptabel. Darum würde ich unter der Fassade und etwa 10 cm drüber raus den Beton wegmachen und mit Kies anfüllen um das Spritzwasser gering zu halten.
Dann dachte ich noch daran, den Balken unten und außen mit einer Abdichtung einzustreichen (auch wenn ich es eigentlich dem Holz nur ungern antun möchte es zu ersticken). Da sagen aber die Hersteller, dass alles was man hinpinselt irgendwann reist und dann der Balken fault. Mh.
Eine andere Möglichkeit würde ich noch sehen, den Balken rundum mit einer Lasur zu behandeln.
Blech wäre auch noch eine Möglichkeit, aber das ist hässlich und viel Aufwand, noch dazu kann man es nicht selber machen.
Dazu stehe ich noch vor der Frage, ob ich die regenfeste Platte auch von unten gegen den Balken schrauben soll oder lieber nur ein normales Brett oder gar nichts?
Den Balken mit Dachpappe einwickeln?
Eine Rinne mit Gitter direkt an der Hauswand wäre vielleicht auch noch eine Möglichkeit aber schön ist halt auch was anderes.

Naja, nun habe ich meinen Kopf mal ausgeleert und hoffe auf eure Ideen.

Danke im Vorraus,
Rapha
 

Raumteil

ww-birnbaum
Registriert
26. Januar 2009
Beiträge
245
Hallo Rapha,

so wie ich es verstanden habe, willst Du eine offene Verschalung mit Trapezprofilen machen.

In diesem Fall würde ich generell unter die Verschalung eine diffusionsoffene (schwarze) Sperrbahn machen. (Ich gehe mal von massiven Wänden oder einer innen vorhandenen Dampfbremse aus)

Zum einen ist das gegen Spritzwasser und Krabbeltierchen die sichere Variante. Zum anderen sieht die schwarze Sperrbahn schöner in Deinen Fugen aus.

Aber Achtung: Du brachst eine spezielle, dafür vorgesehen Folie, die UV-fest ist. Keine normale Dachsperrbahn.

Unten würde ich - sofern der Spengler nicht kommen darf - ca.15 cm hohe, flache Alu-Profile verwenden. Die Verschalung gute 5 cm über die Alu Leiste gehen lassen. Auch die Sperrbahn einige cm überlappen lassen (wird von der Verschalung verdeckt), damit von oben ablaufendes Wasser über das Alu-Profil geleitet wird. Die Alu-Leiste ist somit Abschluss und Tropfkante.

Verbleiben also rund 10 cm als Spritzschutz für die Außenverschalung. Drunter würde ich nicht gehen.


Grüße,

Markus
 

Raumteil

ww-birnbaum
Registriert
26. Januar 2009
Beiträge
245
Ergänzung: Die innenliegenden Balken und Dämmung natürlich nicht auf dem Boden aufstehen lassen, sondern z.B. gute 5 cm drüber aufhören. Das Alu-Profil kann ja einige cm in der Luft hängen.

Den nahen Bodenbereich dann mit Styrodur dämmen (hinter der Alu-Leiste bzw. soweit möglich noch etwas im Boden fortführen).
 

ramack

ww-pappel
Registriert
12. August 2010
Beiträge
7
Ort
Bietigheim-Bissingen
Hi Markus,

danke erstmal für deine Antwort. Als wasserabweisende Schicht, die du mit der Sperrbahn machen würdest habe ich die Holzfaserplatte vorgesehen. Diese ist vom Hersteller explizit für offene Schalungen empfohlen. So eine Folie würde ich nur in den Fensterlaibungen verwenden, da mir dort die 28er Platte zu stark aufträgt.

Aber du hast recht, ein Alu-Blech unten rum ist durchaus überdenkenswert, das schützt die untersten Leisten. Wobei ich auch kein Problem damit habe alle paar Jahre die untersten 3 Leisten zu tauschen, wenn sie futsch sind.

Mir geht es hier hauptsächlich um den Balken der hinter der Fassade ist. An den kommt natürlich von unten auch etwas Feuchtigkeit ran. Und den will ich schützen....

Grüße,
Rapha
 

ramack

ww-pappel
Registriert
12. August 2010
Beiträge
7
Ort
Bietigheim-Bissingen
ah ok, jetzt warst du schneller als ich nochmals. Styrodur ist also unempfindlich gegen Feuchtigkeit, ich kann den unteren Querbalken direkt da drauf aufsetzen, und schütze diesem damit vor Feuchtigkeit?

Die wetterfeste Platte könnte ich mir auch gut vorstellen ein paar cm über den Balken nach unten überstehen zu lassen, dann kommt noch viel Luft an den Balken und ihm passiert vermutlich auch nicht so viel. Dann muss halt von unten noch ein Lochblech dagegen, dass sich nicht die Mäuse dort einnisten...
 

Raumteil

ww-birnbaum
Registriert
26. Januar 2009
Beiträge
245
Ja, das "Deine" Platten "feuchteresistent" ist klar. Aber sie sind vermutlich nicht dafür gedacht im erdnahen Bereich verwendet zu werden.

Ausserdem bekommst Du mit einer dünnen Folie viel leichter unten einen sauberen Abschluss hin.

Du musst ja zwei Sachen beachten:

- von unten darf keine Wasser gezogen werden ->Styrodur

- Spritzwasser und von oben Ablaufendes Wasser muss sauber nach unten abgeführt werden und darf nirgendwo um die Ecke kriechen ->überlappende Folie und Tropfkante

Eventuell geht's auch ohne Folie, ich würd's halt so machen, da einfacher, sicherer und optisch schöner.

Grüße,
Markus
 

Raumteil

ww-birnbaum
Registriert
26. Januar 2009
Beiträge
245
Anbei mal zwei Bilder, wie das in Theorie und Praxis aussehen kann.

An der einen Stelle ist die Folie etwas schräg geschnitten, dasieht man, dass sie das Metall überlappt.

Alleine der schwarze Hintergrund (auch Lattung schwarz streichen) in den Fugen wäre mir die Sperrbahn wert.

Grüße,
Markus
 

Anhänge

  • verschalung_abschluss.gif
    verschalung_abschluss.gif
    234,6 KB · Aufrufe: 62
  • verschalung_abschluss__bsp.gif
    verschalung_abschluss__bsp.gif
    126,4 KB · Aufrufe: 69

wicoba

ww-robinie
Registriert
25. Mai 2008
Beiträge
745
Ort
Baden-Württemberg
Hallo,

ist es notwendig, unten waagrecht einen Balken einzubauen? Normalerweise verwendet man ein Profil (Stahl, Edelstahl, Alu), das an die Wand gedübelt wird und auf dem die Isolierung sitzt (ähnlich wie beim Vollwärmeschutz). Deine senkrechten Hölzer können ja nach unten gehen und tragen deine Fassade.
Wenn du unten unbedingt ein Holz waagrecht einbauen willst, dann sollte es auf jeden Fall mindestens Lärche sein. Streichen oder einpacken macht keinen Sinn.
Ich kenne es so, dass im Spritzbereich keine Holzfaserdämmung, sondern Styrodur eingebaut wird.

Wilfried
 

ramack

ww-pappel
Registriert
12. August 2010
Beiträge
7
Ort
Bietigheim-Bissingen
Hallo,

erstmal Danke, Raumteil für die Bilder. Ich denke deine Grafik kommt dem nahe, was wir machen werden. - Heute ging es erstmal darum die bestehende Betonterrasse mit einem 50 cm breiten Schlitz zu versehen, dass der Balken Platz hat. Ob wir das Blech unten hinmachen oder nicht weiß ich noch nicht sicher, vielleicht versuchen wir es erstmal so und rechnen damit, die untersten 3 Leisten alle 2 Jahre zu tauschen. Wenn uns das zu doof wird können wir immer noch ein Blech hinmachen oder vor der Fassade statt Kies eine Abflussrinne mit nem Gitter drauf anbringen. Die regenfeste Platte lasse ich etwa 5 cm über den Balken ragen und dahinter kommt Styrodur.

@wicoba:
Naja, die Balkontüren will ich halte schon lieber in die Dämmebene einbauen und darum brauche ich um die Türen rum komplett was zum sie befestigen. - Ich hatte auch schon darüber nachgedacht, statt dem untersten Balken einen Betonstürz unter die Türen zu machen aber das wird halt so aufwändig mit der Montage. Durch den Kies am Boden vor der Fassade hoffe ich auf wenig Spritzwasser und es ist eh eine Südseite, an der das Dach nur etwa 2,5 m über dem Boden ist. Wobei natürlich der Dachvorsprung nicht mehr besonders groß ist mit der neuen Fassade.
 
Oben Unten