Hallo,
Ich finde es immer wieder lustig, wie sich hier Leute felsenfest eine Fälschungserkennungsferndiagnose zutrauen.
Der Sekretär ist auf jeden Fall keine Fälschung, das habe ich von einem professionellen Restaurator gegenprüfen lassen. Die Konstruktionsteile sind authentisch, das Sägefurnier, die Bearbeitungsspuren, die Abnutzungsspuren, die Patina des Blindholzes etc. etc. Sogar folgendes: Auf den schmiedeeisernen Gewichten der Schreibklappe wurde unter dem Blei der Name eines englischen Eisengießers entdeckt, der nach Recherche in den Jahren 1824-1833 in Sheffield Eisenapplikationen für deutsche Möbeltischler herstellte.
Und warum sollten diese Säulen beim Biedermeier nichts verloren haben? Diese Säulen waren im Biedermeier äußerst populär, genau wie die Akanthuskapitelle und die Basen. Die Ausbrüche sind vor allem an den Laufleisten aufgetreten, ganz logische Schäden durch die Abnutzung der Schubleisten.
Ich habe hier schon einmal nach der Echtheit eines Louis-Phillippe Tisches gefragt, worauf lauthals alle auf die italienischen und spanischen 100€ - Fälscher deuteten. Dieser Tisch war ebenfalls original. Ich bin der Meinung, alle Fälschungsdetektoren sollten lieber nichts schreiben, wenn man keine Ahnung hat. Zumal es nichts mit meiner Frage zu tun hatte.
Das nur nebenbei.
Gruss
Ps: Das Furnier wurde von ebendiesem Restaurator auf westindisches oder honduras - mahagoni analysiert. Ein Tischler meinte zu mir allerdings im direkten anschluss, dass es sich eventuell auch um kirsche handeln könnte, worauf ich sicherheitshalber nochmal hier nachfragte. Diese Zweifel sind aber geklärt, es ist westindisches mahagoni eines hellen farbschlages. danke an alle fachkundigen (mathis, uli) !
Gruss