Holzbearbeitung im Heizungskeller

olli-x

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich habe mich gerade spontan registriert, da mir eine paar Fragen unter den Nägeln brennen :emoji_grin:

Ich habe quasi noch gar keine Erfahrungen mit der Holzbearbeitung, möchte mich aber zukünftig mal daran versuchen.
Zukünftig bedeutet ~ab Mitte des kommenden Jahres...
Vorher hab ich leider noch andere Dinge zu erledigen, die meine Freizeit aufbrauchen :mad:

Der einzige Platz, in dem ich mir eine Werkstatt einrichten könnte ist der Heizungskeller. Wenn der mal aufgeräumt/ausgeräumt ist, sollte dort genug Platz sein für eine Hobelbank, Werkzeug etc. Garage o.ä. gibt es nicht.

Nun die Fragen:

Ist es praktikabel im Heizungskeller zu basteln..?
Wie ist das z.B. mit dem entstehenden Staub wenn mal eine HKS, Oberfräse oder sonstiges zum Einsatz kommt. Kann das ein Problem für die Heizungsanlage werden ( Beschädigung durch Staub )?

Bekommt man das Staubproblem mit einem Sauger ausreichend in den Griff ?

Was muss man für einen vernünftigen Sauger kalkulieren?

Würde auch ein normaler Staubsauger funktionieren ?

Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße,
Oliver
 

edelres

ww-robinie
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Feinstaeube

Hallo Oliver,

Das Staubproblem, laesst sich mit Werkzeugen in den Griff bekommen, welche fuer diesen Zweck konstruiert sind. Hier ist das Spaene/Staubaufkommen der jeweiligen Maschine auf den zu diesem System gehoerigen Staubsauger abgestimmt.

Kuerzlich musste ich bei einem Kunden Schleifarbeiten durchfuehren, ich war mit genuegenden frisch gewaschenen Bettlaken ausgeruestet, um die im Raum befindlichen Moebel abzudecken. Fuer diesen Zweck lieh ich mir von einem befreundeten Werkzeughaendler Vorfuehrgeraete, einen CT 33 E Staubsauger, DX 93 E Dreieckschleifer, ETS 125 EQ Schleifer und Ro 150 FEQ Schleifer.

Es waren eine Decke und zwei teilverkleidete Waende ca 45 m² zu Schleifen. Zu meiner angenehmen Ueberraschung, ging das ganze schnell und sauber ueber die Buehne, es entstand so gut wie kein Staub, meine zum Abdecken benutzten Bettuecher, zeigten keinen Staub, nur beim demontiern des Staubsaugerschlauches, wurde einwenig Saegemehl/Spaene sichtbar. Der Geraeuschpegel des Staubsaugers war so gering, dass ich diesen mit meinem Gehoerschutz, mit eingebautem Radio, kaum wahrnahm. Dies soll keine Werbung sein, sonder die Beschreibung einer gemachten angenehmen Erfahrung. Ich bin im Begriff, in den naechsten Jahren meine Werkstatt aufzugeben, dies und der geringe Anfall solcher Arbeiten ist der Grund, dass ich diese Ausruestung nicht erwerbe.

Ich gehoere zwei Vereinigungen, von Conservatoren/Restauratoren an, die Mitglieder werden laufend ueber die Gefahren, durch Feinstaeube und deren Spaetfolgen gewarnt.

Fuer welche Maschinen/Geraete du dich entscheidest unterliegt deinem freien Willen, es gibt billige und teuere Loesungen, doch was wirklich billig war stellt sich oft heraus wenn es zu spaet ist. Du kannst dir dutzende von Maschinen kaufen/ersetzen, jedoch keine Lunge.

Vermutlich, ist der Luftaustausch in deinem Heizungskeller, geringer als z. B. in einer Garage, da ist besonders auf die Konzentration von Feinstaeuben zu achten. Deine Heizungsanlage verkraftet dies leichter als du.

Als Gedankenanstoss und zum Nachdenken.

mfg

Ottmar

PS: Dies soll auf keinen Fall als Werbung oder Angstmache missverstanden werden! So wie ich das Angebot der Fa Festool sehe, ist diese Firma den Werkzeuganbietern gleicher Art voraus besonders, bezueglich Gesundheit fuer den Anwender einmalig. Andere Produkte falls es solche gibt kenne ich nicht und bitte diesbezueglich um Nachsicht.

Fuer mich gilt, Gesundheit ist Alles, ohne Gesundheit ist Alles Nichts!

PPS: Bezueglich Gesundheit am Arbeitsplatz, gehoert den deutschen Berufsgenossenschaften ein Nobelpreis. Leider wird dies hier aus politischen und kurzsichtigen Vorteilen laecherlich gemacht, bzw als EU-Buerokratie verspottet. Als Beispiel Hier wurde bleihaltige Farbe 60 Jahre spaeter verboten, als in D.
 

Felix49 (RIP)

ww-esche
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Die Heizung nicht vergessen!

Hallo Oliver u. Ottmar,

jede Heizung benötigt Luft (Sauerstoff) u. saugt die an, egal ob Ölgebläse-
Gasgebläse- oder atmosphärischen Gasbrenner an. Diese Heizungen vertragen
eigentlich kein Staub. Die Gefahr von Heizungsstörungen ist hoch. Für einen Feststoffbrenner wäre es kein Problem.
Eine Abtrennung bzw. direkte Zufuhr der Luft wäre von grossem Vorteil.
Auch wäre ein Gespräch mit dem Heizungsbauer / Schornsteinfeger nicht falsch.
 

kitingjoe

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Jeder Heizungsbauer und Schornsteinfeger / Kaminkehrer empfiehlt sogar, den meist vorhandenen nackten Estrich zu streichen, damit der Staub durch Abrieb den empfindlichen Brenner nicht beeinträchtigt.

Ich denke auch: einzige Lösung ist eine direkte Zuluftleitung zum Heizungsbrenner (wenn es so was gibt).

Die Heizungsanlage steht doch sicher in irgend einer Ecke. Wenn Du sie durch Trockenbauwände in einen separaten kleinen Raum verbannst und je nach Lage des Fensters oder der Zuluftöffnung mit einem Rohr (10ner Kunstoffrohre für Zu-/Abluft) anschließt, dann hast Du gut vorgesorgt.

Ahoi, Joe
 

civil engineer

ww-robinie
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Hi Joe,

ich will ja nicht als Oberlehrer auftreten. Aber mal schnell seine Heizung mit Trockenbauwänden einhausen ist ohne vorherige Absprache mit dem Bezirkskaminkehrermeister keine so gute Idee. Ob der dann zu einem Zuluftrohr seine Zustimmung gibt, na ja.

Gruß
Jochen, der leider schon mit Bezirkskaminkehrermeistern unangenehme Erfahrungen gemacht hat.
 

kitingjoe

ww-ulme
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Hi Jochen,

in dieser Gilde gibt es auch sone und solche.
Ich habe auch mal den Heizungskeller mit einer Trockenbauwand geteilt, allerdings lag ist die ursprüngliche Zuluft schon im Bereich des verkleinerten Heizungskeller. Für den neu entstandenen Raum musste dann eine Tür ins Mauerwerk gebrochen werden, die keine feuerhemmende Stahltür ist. Ich weiß nicht, ob die Kombination Trockenbauwand plus normale Innentür eine feuertechnische Schwachstelle ist. Es hat sich aber keine Sau dafür interessiert.

Ahoi, Joe
 

olli-x

ww-pappel
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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten...
Ich hab schon befürchtet, dass ich diese Einwände zu hören bekomme :emoji_frowning2:

@edelres
Fuer mich gilt, Gesundheit ist Alles, ohne Gesundheit ist Alles Nichts!
Das sehe ich genauso. Ich möchte für das Werkzeug so wenig wie möglich, aber soviel wie nötig ausgeben. Das heißt, wenn man für eine halbwegs vernünftige Staubabsaugung 300 - 400 Euro ausgeben muss ( Anwendungsbereich Hobbybastler!!!), dann nehm ich hin. ( Sehe ich zumindest noch so, da ich noch keine Familie ernähren muss :emoji_wink: )

Die Abtrennung der Heizung, andere Zuluft etc. bietet sich nicht an in meiner Hütte:emoji_frowning2:
Ich muss den Raum mal ausmessen, aber ich bin fast davon überzeugt, das der entstehende Raum zu klein wird, um darin eine Hobelbank o.ä. aufzustellen...
Außerdem ist der Lichtschacht natürlich genau auf der Seite, wo ich mit meinem Werkzeug hin muss, und nicht bei der Heizung :confused:

So´n Dreck...

Gruß,
Olli
 

civil engineer

ww-robinie
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Hi Joe,

klar gibt's solche und solche. Ich hatte auch schon mit vielen zu tun, die voll in Ordnung waren. Aber wenn Du gerade einen "solchen" erwischt kannst Du auch Pech haben.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es meist gut ankommt, wenn man im Vorfeld mal anruft und kund tut, was man vor hat. Kleine Skizze dazu bei baulichen Änderungen, mal fragen "paßt das aus ihrer Sicht so" und dann geht's meist ohne Probleme.

Gruß
Jochen
 
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