Holz splittert extrem, was mache ich falsch?

Emmi

ww-pappel
Registriert
18. März 2017
Beiträge
2
Hallo,

wie man aus dem Titel schon erkennen kann habe ich ein kleines Problem. Ich habe mir aus einem "Holzfachhandel" bei uns in der Gegend einen 30mm Durchmesser Stab* gekauft und in 2 Hälften schneiden lassen, eine zum üben, eine für das fertige Produkt.
In diesen Stab muss nun mittig ein 10mm Loch (so dass an beiden Seiten an der dicksten Stelle noch je 10mm übrig sind). Das ganze habe ich nach der Empfehlung von Freunden mit einem Holzbohrer in einer Akkubohrmaschine versucht.
Ich nahm: 4mm bohrer, dann 6mm, dann 8mm, dann gab ich auf
Bei jedem einzelnen Schritt splitterte das Holz extrem auf. An einer Stelle brach sogar ein 20mm langes längsstück herraus.
Gucke ich mir jetzt Videos von Holzarbeiten bei YT an, so sehe ich nie irgendetwas splittern, ausfransen oder kaputt gehen, die Schnitte sind dort genau so gerade und präzise in Holz, wie ich es durch meinen Job bei Metall gewohnt bin.
Was waren jetzt meine Fehler, was kann ich besser machen?

Vielen Dank für eure Antworten.

LG Emmi


*Leider weiß ich nicht welches Holz es war, es ist "hell" und der Laden hatte auf 4.000m² nichts anderes als das, vielleicht kann damit ja jemand erraten was es sein könnte.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
6.794
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Hallo Emmi,

Bilder wären hilfreich. Vom Bohrer ebenfalls.

Ich bohre im Regelfall übrigens direkt, ohne vorbohren,in Holz!
Bis 30mm kein Thema, nix Splittert :emoji_wink:

Zum Aufbohren von Holz nehm ich nirmale HSS Spiralbohrer, Holzbohrer "rupfen" durch ihren Anschliff.

Gruß SAW
 

TomfromMuc

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2011
Beiträge
1.304
Ort
bei München
Hallo Emmi,

beim Austritt Deines Bohrers aus der Rundung kann das schon passieren. Eine exakt passend runde Unterlage, wo Du den Stab reinlegst, wirst Du nicht haben oder Dir fräsen können (?) Versuch es mal mit einem Metallbohrer und von beiden Seiten bis zur Mitte bohren. Ggf. mit kleinerem Durchmesser beginnen und dann auf 10 mm aufbohren.

LG Tom
 

Emmi

ww-pappel
Registriert
18. März 2017
Beiträge
2
Als bohrer verwendete ich "so einen" http://www.abraboro-shop.de/WebRoot...9E4/ACDD/7B10/C0A8/2BBC/1AF2/Holzbohrer_m.jpg
Nicht exakt den aber sieht gleich aus :emoji_grin: Habe die Produktbezeichnung leider gerade nicht da

Ich habe in die Anhänge einmal das Bild Groß (10mm Loch) und einmal das Bild Klein (6mm) eingefügt. Beide zeige erhebliche Schäden.
Liegt das am Bohrer?
Mit den HSS SB kriege ich das Loch leider niemals zentriert fürchte ich :s
 

Anhänge

  • gross.jpg
    gross.jpg
    285,7 KB · Aufrufe: 170
  • klein.jpg
    klein.jpg
    184,6 KB · Aufrufe: 117

moto4631

ww-robinie
Registriert
28. Dezember 2014
Beiträge
2.442
Ort
Upper Austria
Versuch mal die Stelle wo das Loch hinsoll mit Klebeband zu umwickeln, kein Tixo (Tesafilm) sondern zbsp. Paketklebeband oder stabiler.
Und dann würde ich gleich ein 10er Loch bohren, durch das Aufbohren des vorhandenen Lochs splittert das Holz viel lieber als wenn man gleich durchbohrt.

Zur Sicherheit damit Du wirklich in der Mitte bohrst kannst Du wenn Du magst höchstens mit dem 4mm Vorbohren und dann gleich mit dem 10er hinterher.
Deine Sprünge die Bohrer betreffend sind zu klein, der Bohrer kann das Holz nicht mehr herausschälen sondern nur mehr zerreissen, dann kommts zu solchen Ausbrüchen.
 

TomfromMuc

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2011
Beiträge
1.304
Ort
bei München
Hallo Emmi,

ja, ich denke, das liegt am Bohrer.

Das Foto ist sicher die Austrittseite? Wenn die Eintrittseite sauber ist, kannst Du auch mit dem Holzbohrer von beiden Seiten bis zur Mitte probieren (von klein auf groß aufbohren, geht mit Holzbohrer aber nicht, ist Dir hoffentlich klar).

Ansonsten bohren Metallbohrer im Holz besser, als die meisten glauben. Versuch es, wenn von dem halben "Probestab" noch was da ist..... :emoji_slight_smile:

LG Tom
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.947
Ort
NRW
Bohre mit deinen Bohrern direkt mit dem 10er.
Benutze eine Bohrmaschine, keinen Akkuschrauber. Wenn die Bohrmaschine verschiedene Drehzahlen ermöglicht, dann bohre mit der schnellstmöglichen.
 

dermike

ww-robinie
Registriert
8. Februar 2015
Beiträge
840
Ort
im Süden der Republik
Alles geschriebene ist richtig, aber es liegt auch am liederlichen Holz, dass es ausfranst.
Umwickeln wird wohl am besten funktionieren.
Eine halbrunde Innenform wo der Rundstab drin liegt wäre noch besser.
Und volle Drehzahl mit HSS Metallbohrer.


dermike
 

tupilak

ww-esche
Registriert
16. November 2014
Beiträge
444
Ort
Im Norden
Und auf die Drehrichtung der Bohrmaschine achten.

PS ich würde auch, wie erwähnt, einen stinknormalen Metallbohrer
benutzen, der dürfte da ein ganz sauberes Loch hinterlassen..
um Ausrisse zu vermeiden ist es manchmal auch hilfreich,
am Anfang mit dem Bohrer etwas hin-und her zu eiern,
(mir fällt da kein Fachausdruck ein :emoji_grin: ), macht man gern bei
dünnem Sperrholz so...habe ich beim verzweifeltem deutschen fernsehen
von "Fach"kraft Mewers so "gelernt" (gesehen) :eek:
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
45
Ort
im sonnigen LDK
Fehler ist zum einen: In Schritten Bohren. Das funktioniert mit Holzbohrern nicht. Diese zentrieren sich über die Spitze. Wenn da nichts ist in dem diese sich zentrieren kann, funktioniert das nicht.
Mit Holzbohrern immer direkt auf den gewünschten Enddurchmesser.
Nimmst Du Metallbohrer (ohne Zentrierspitze) kannst Du vorbohren. So 3-4mm maximal, dass der Dickere ne Führung bekommt und dessen Querschneide nicht auf dem Holz rumschaben muss. Das ist eigentlich auch der Hauptgrund, warum man bei dickeren Durchmessern dünn vorbohren sollte. Die Querschneide, hat in der Regel so etwa 1/10tel vom Gesamtdurchmesser. Auf Grund der Form, kann sie nicht schneiden, nur schaben. Dadurch geht das Bohren sehr schwer und es entsteht relativ viel Reibung.
Dem Endergebnis ist es auch nicht förderlich in vielen Stufen zu bohren, dann arbeitet der nächste Bohrer nur mit den Ecken, das tut dem nicht gut und dem Werkstück auch nicht.

Wenn ich mir dann das Holz in der Bohrung anschaue, ist der Bohrer sowas von stumpf. Da ist ja nichts sauber abgeschnitten, sondern alles nur "rausgebissen".

Also, nimm einen scharfen Bohrer mit Enddurchmesser. Position vorstechen, Bohrer ansetzen, dann locker ohne Druck, alles was die Maschine an Drehzahl hergibt und dann vorsichtig und mit Gefühl anbohren. Ist der Bohrer ein paar Millimeter drin, kannst Du etwas fester drücken. Zum Ende hin, aber wieder nur ganz vorsichtig.

Das von Mich@el angeführte Klebeband hilft auch zusätzlich.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.058
Ort
Ebstorf
Hallo,

es ist ja eigentlich schon alles gesagt, aber ich möchte auch noch mal auf die Drehzahl hinweisen. Beim Akkuschrauber ist sie viel zu gering. Wenn ich saubere Bohrungen haben will, nehme ich immer die Kabelbohrmaschine mit 2500 U/min.
Erstmal mit 2 mm Bohrer vorbohren damit man gut trifft und dann von beiden Seiten bohren.
Rundstab auf ein Prisma legen.
Ach ja, es gibt gute und sehr schlechte Holzbohrer.
Und dann noch, nicht freihändig bohren, sondern mit Bohrständer.
Gruß

Ingo
 

rockymountaineer

ww-eiche
Registriert
11. März 2016
Beiträge
312
Ort
Karlsruhe
Warum bohrst du nicht mit der flachen Seite nach unten? Den halben Rundstab neben sein Pendant legen und mit einer Bleistiftmine oder auch einer scharfen Kante über beide streichen. Dadurch hat man dann genau den Hochpunkt der Rundung und dann kann man das ganze in die Bohrmaschine und ein Opferbrett drunter. das ist stabil, absolut mittig und garantiert ausrissfrei. Schon oft gemacht
 

tiepel

ww-robinie
Registriert
31. Mai 2015
Beiträge
4.263
Ort
Sauerland
....
Wenn ich mir dann das Holz in der Bohrung anschaue, ist der Bohrer sowas von stumpf. Da ist ja nichts sauber abgeschnitten, sondern alles nur "rausgebissen".
....

Hi,
Muss nicht sein, dass der Bohrer stumpf ist.
Rausgebissen ist aber sicher richtig.
Er hat von 8 auf 10 per Hand aufgebohrt. Da ist es doch unmöglich den Bohrer zu kontrollieren, der frisst sich regelrecht da durch...
Gruß Reimund
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
45
Ort
im sonnigen LDK
Er hat ja Holzbohrer mit Vorschneidern verwendet.
Jetzt mal von dem Zentrierungsproblem ab, schneiden diese zuerst an der Außenkante, da gibt es das Problem mit dem reinfressen wie bei normalen Spiralbohrern nicht.
Daher bleibe ich dabei, die Bohrer sind hackestumpf.

Es ist ja auch z.B. mit einem Forsterbohrer problemlos möglich, Löcher auch nur um wenige Millimeter oder gar versetzt sauber aufzubohren, wenn man den Bohrer anderweitig zentriert.
 

tiepel

ww-robinie
Registriert
31. Mai 2015
Beiträge
4.263
Ort
Sauerland
Hi,
So gesehen hast Du recht. Aber bei nur einem Millimeter Abtrag bin ich skeptischen.
Gruß Reimund
 

tiepel

ww-robinie
Registriert
31. Mai 2015
Beiträge
4.263
Ort
Sauerland
Hi,
So gesehen hast Du recht. Aber bei nur einem Millimeter Abtrag bin ich skeptischen. Und dann noch von Hand.
Gruß Reimund
 

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.436
Alter
47
Ort
Bayerischer Wald
Hallo, bohr erstmal mit einem 2mm Bohrer ganz durch. Da taugt ein Metallbohrer.
Dann hat die Zentrierspitze des Holzbohrers eine Führung.
Dann bohrst Du mit einem scharfen halbwegs hochwertigen 10 mm Holzbohrer von beiden Seiten.
Wichtig ist etwas Gefühl beim Andruck, weniger die Drehzahl.
Man kann ja auch mit einer Bohrwinde saubere Löcher bohren :emoji_wink:

Gruß Christian
 
Oben Unten