Holz leimabweisend machen

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ww-robinie
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Hallo,

nach längerer Pause kann ich wieder ran und verleime momentan recht viel.

Weil ich nicht viel Platz und einen unebenen Boden habe, nehme ich als Verleim"tisch" einen mit Fingerzinken verleimten Rahmen aus Holz, auf den ich sehr lange 10x10cm KVH lege. Das Ganze mache ich auf dem Boden. So habe ich genug Platz, eine ebene Grundfläche, die Möglichkeit von unten an die Verleimung ranzukommen, und kann das nachher auch wieder verstauen.
Langfristig möchte ich gerne den Rahmen an der Wand befestigen und mir damit und mit selbstgebauten Zwingen eine platzsparende Verleimpresse machen.

Momentan jedoch möchte ich eine für mich sehr große Platte verleimen (140x100cm). Bis jetzt ging es nur um Breiten, die auch durch meinen ADH passten. Da reichte es, die KVH mit Malerkrepp auf Höhe der Fugen zu bekleben, und auch meine Zwingen waren lang genug. Ich musste kaum mit extra Zwingen das Werkstück nach unten drücken, in der Regel verbog es sich gar nicht beim Pressen.

Jetzt habe ich keine Zwingen, die lang genug sind und habe mir zum Behelfen T-Stück Verlängerungen aus Holz verleimt, die ich beidseitig anbringe und mit meinen Zwingen zusammenziehe.

Ein trockenes Probeverzwingen funktionierte sehr gut, konstruktionsbedingt muss ich aber mit Querleisten und Zwingen verhindern, dass sich die Bretter außen hochwölben.

Da komme ich mit meiner Kreppmethode nicht mehr ganz hin. Es ist auch sehr einweg, weil das Krepp an den Fugen haftet und abgehobelt werden muss. Ich bin auf der Suche nach einer besseren Lösung.
Die Zwingen meiner Verleimpresse möchte ich dann auch dauerhaft so behandeln.

Als Alternative versuchte ich es schon mit einer Art Kunststoff, die ich als Rolle bei meinem Vater mal fand und mitgenommen habe. Es ist sehr glatt, formstabil, und 0.5mm dick. Gut zuschneidbar, behält aber seine Wölbung.
Ich dachte ich könnte das mit Sprühkleber und Zwingen an exponierten Stellen anleimen, das hält aber sehr unzufriedenstellend.

Die Suche half mir leider nicht weiter. Ich dachte schon an Wachs und Öl, hörte aber, dass das wohl nicht komplett funktioniert. Das wäre dann doof, wenn es beim Test funktioniert, es aber nachher aufgrund der Leimfläche und der Resthaftung draufpappt.
Meine mit PU-Lack versiegelte Werkbank ist auch nicht die leimabweisenste.

Das Ponal Datenblatt sagt "Nicht auf PP verwenden", was mich in Richtung einfachen Tesafilm lenkt. Reicht da dauerhaft die Haftung auf der gewünschten Seite aus?

Hat jemand einen Tipp, Holz dauerhaft und sicher leimabweisend zu machen? Was sind eure Erfahrungen?

Vielen Dank für eure Zeit und eure Tipps!
 
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Johannes

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Hallo,
meine Arbeitsböcke, die ich auch zum Verleimen nutze, haben eine einfache Schicht transparentes Packband. Das muß ich meistens nach 1-2 Jahren erneuern, das ist für mich okay. Meistens muß ich das Packband erneuern, wenn ich viel geölt habe.

Es grüßt Johannes
 

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Hmm, dann werde ich gleich mal ein Stück Holz damit bekleben und einen Streifen Leim draufmachen.
Danke und Grüße zurück!
 
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K2H

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Wären Leisten von Siebfilmplatten eine Option? Hier im Forum wird hin und wieder gefragt wie man die Platten verleimen kann. Ich habe selbst noch nicht ausprobiert wie fest Leim an denen haftet.

Gruß,
KH
 

wirdelprumpft

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Die von Little John beschriebene Methode funktioniert super nicht nur auf Arbeitsböcke auch auf Zulagen macht das manchmal Sinn
so ein transparentes Klebeband draufzukleben - aber die gute Qualität nehmen denn damit kann man dann auch Gehrungen verkleben
wenn das nicht erforderlich ist tuts auch das braune Packband
 

FredT

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Auch das ginge, wie geeignetes Kunststoffklebeband, Panzertape oder Tanzbodenband. Oder auch Streifen beschichteter Möbelplatten.
Und zu den Zwingen: Es gibt entsprechende Verleimzwingen aus Rund- oder Vierkantrohr, die teilweise durch ihre Bauform Druck nicht nur quer, sondern auch längs aufbauen.
 

Ed-o-mat

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Ich habe für kleinere Verleimarbeiten bis ca. 1 m immer eine melaminbeschichtete Platte, auf der ich verleime. Geht bei großen Sachen sicherlich auch mit einer großen oder mehreren kleinen Platten. Klappt ausgezeichnet, ist recht günstig und kann neben Leim auch Epoxidharz und ähnliches ab. :emoji_thumbsup:
 

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Hallo,

ich möchte das Thema nochmal aufgreifen und damit abschließen.
Am Samstag nahm ich ein paar breitere Brettchen aus dem Restehaufen, beklebte eines mit breitem Tesaband, gab auf #2 ordentlich Leim drauf, presste beides zusammen, und lies das ein paar Tage ruhen.
Heute gelöst, gingen die Bretter problemlos auseinander. Selbst das Tesaband hielt.

Ich bedanke mich für eure Erfahrungsberichte!

Grüße
Matthias
 
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