Holz komplett matt schwarz bekommen ohne lackieren?

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donnie91

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Moin,

gibt es eine Möglichkeit Buche Multiplex matt schwarz zu bekommen, ohne Lack und Lasur?

Geht um Lautsprecher die so aussehen sollen:


Danke und Gruß
Donnie
 

Friederich

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Hallo Donnie,
da denk ich auf Anhieb an "Eisengallustinte". Eine sehr dauerhafte Beize, die auf Gerbsäure und Eisensalz beruht.
Eiche wird schon durch alleine eine Eisensalzlösung tiefschwarz, da sie die Gerbsäure schon enthält.
Bei Buche müsste man die Gerbsäure zusätzlich aufbringen.
Eisensalz kann Eisensulfat sein,
oder Eisenacetat, welches man sehr einfach herstellen kann: Nicht-Rostfreie Stahlwolle ein paar Tage in Essigkonzentrat auflösen.
Suchfunktion sollte etwa zutage bringen, da hier schon öfter angesprochen.
 

carsten

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Hallo

ist dann aber auch nur ne Art Beize, färbt beim dürberwischen schon ab. Gibt auch schöne schwarze Finger beim anfassen.
Also neben dem Färben braucht es schon eine schützende Schicht.
Und die Multiplexkante bekommt man so auch nicht gleichmäßig schwarz.
 

ChrisOL

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Moin,

Schwarz ohne Lack oder Lasur, warum?

A. Ankohlen, abflammen
B. Schwarzer Furnier aufleimen
C. Licht ausmachen. Im Dunkeln sieht alles schwarz aus.

Okay ich höre auf, kann das nicht ernst nehmen. Klingt nach Wasch mich, aber mache mich nicht nass.
 

Friederich

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ist dann aber auch nur ne Art Beize, färbt beim dürberwischen schon ab. Gibt auch schöne schwarze Finger beim anfassen.
Die Eisengallustinte? Die färbt doch nicht ab?? Die verbindet sich so dauerhaft mit dem Holz, dass man sie nichtmal mit heißem Seifenwasser runterwaschen kann.
Hab schon vesehentlich schwarze Flecken auf Eichenmöbeln produziert, die man mit nichts mehr herunterbekommt.
 

Friederich

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Eisengallustinte.. interessant. Werde ich mir mal näher ansehen, danke!
Kannst ja mal experimentieren. Eisenacetat habe ich beschrieben; und für die Gerbsäure lange gezogenen schwarzen Tee. Diesen zuerst aufbringen.
Gibt aber bestimmt auch käufliche schwarze Beizen, die nicht abfärben. "Rebschwarz" ist mir ein Begriff...
Bei jeder Beize muss man wohl mehrmals auftragen. Trocknenlassen und feiner, leichter Zwischenschliff, da sich Fasern aufstellen werden.
 

donnie91

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Bei Buche Multiplex? selten so gelacht!
Das Zeug ist dermassen inhomogen ...

Name ist Programm, was :emoji_grin:

Ich steh in direkten Kontakt mit dem Hersteller, der Lautsprecher bis 30.000€ das Paar verkauft und der redet da sicher kein Stuss.


Ist ja leider nicht so einfach, habe ich mir schon gedacht.. Schon mal Danke allen
 

Merry

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Weil eine Lackschicht die Klangeigenschaften der Schallwand beeinträchtigt.

Voodoo...

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fahe

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Ich steh in direkten Kontakt mit dem Hersteller, der Lautsprecher bis 30.000€ das Paar verkauft und der redet da sicher kein Stuss.

Das sind dann aber auch die Leute, die was vom sauerstofffreien Kupferkabel erzählen...:emoji_wink:

Bloß gut, dass ich ohne audiophiles Vodoo-Zubehör ein Alter erreicht habe, in dem man mit Sicherheit keinen Unterschied mehr hört.

Obwohl, ganz stimmt die Aussage nicht, bin ich doch in der ewigen Dankesliste von Neil Young verewigt, die Wundermaschine PONO unterstützt zu haben. Das war aber mehr der Sympathie für den Künstler als der Überzeugung von HiRes geschuldet...:emoji_wink:
 

Gelöscht stwe

Gäste
Vielleicht gehts ihm um Reflexion? Dass man die Speaker in nichtreflexiendere Oberfläche einbauen sollte, meine ich schonmal gehört zu haben.

Soweit ich weiß, bezieht sich das auf "akustische Reflexionen". Sprich, man sollte z.B. parallele Wände vermeiden, da sich dort stehende Wellen ausbreiten können. Aber wer baut schon irreguläre Prismen ohne 90°-Winkel als Lautsprecher?
 

Besserwisser

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Name ist Programm, was :emoji_grin:

Ich steh in direkten Kontakt mit dem Hersteller, der Lautsprecher bis 30.000€ das Paar verkauft und der redet da sicher kein Stuss.

Bub,
nicht ganz ohne Hintergrund.
Jeden Tag, wenn ich Frühstück mache (und nicht nur dann :emoji_wink:) stehe ich in Kontakt mit einer Werkstatt, in der bis in die späten 90er international sehr renomierte Dosen gebaut wurden. Kollege hat noch tonnenschwere Boxen daheim, und da ist die Gewichtsangabe nicht Übertreibung.
Buche Multiplex ist ein megabeschissenes Material, dermassen inhomogen und unberechenbar und voll mit inneren Spannungen, dass der Holzhändler gern einen Hub andere Platten draufstellt, damit die zumindest im Regal gerade bleiben. Und da willst du mir erzählen, eine fachgerechte und dünne Lackierung würde die mechanischen Eigenschaften messbar/hörbar/bemerkenswert verändern? Jeder, der ein bisschen Ahnung von Holzverarbeitung hat, hustet da nur mal trocken.
Aber mach nur, solange du dran glaubst.
 

WinfriedM

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Das ist doch allgemein bekannt, dass man bei einer Box für 30.000 Euro ungefähr 20.000 Euro für Dinge bezahlt, die nicht physikalisch wirken, sondern lediglich eine "geistige Vorstellung" sind. Es gibt Menschen, die lassen sich solche "geistigen Konstrukte" einfallen und andere, die glauben es und bezahlen dafür. Alles gut. :emoji_wink:

Hinterfragen sollte man solche Ideen aber besser nicht.

Zum eigentlichen Thema: Es gibt Beizen, die halbwegs abfärbesicher sind, wenn man sie nicht überlackiert. Alternativ kannst du auch mal mit Tintendrucker-Tinte experimentieren, eher so die pigmentierten Schwarz-Sorten. Die sollten auch relativ feuchtefest sein. Problem ist aber bei allen wasserbasierten Produkten, dass die Oberfläche aufquilt und sich Fasern aufstellen. Aber vielleicht ist das ja wieder genau das, was den Klang nochmal wesentlich besser macht, weil nun die Reflexionen super gestreut werden.
 

Merry

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Zum Boxenbau wird von den anerkannten Fachleuten MDF empfohlen, das ist relativ einfach zu bearbeiten und sogar komplett schwarz durchgefärbt zu bekommen.

Zu dem Thema würde ich mich auch mal bei Leuten wie Strassacker und Timmermanns informieren. Das sind wahre Gurus der Selbstbauszene mit teils jahrzehntelangen Erfahrungen.
 

Georg L.

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Weil eine Lackschicht die Klangeigenschaften der Schallwand beeinträchtigt.
Komisch, so renomierte Hersteller wie Canton, Boweres & Wilkins, Linn, ELAC, Focal, usw. bieten alle auch Lautsprecher in diesen Preisregionen mit lackierten Schallwänden an. Die verkaufen wohl alle Mist?:eek:
Und wie verschiedene Vorredner schon angemerkt haben, wenn so eine Lackierung derart gravierenden Einfuss auf den Klang hat, dann ist Multiplex das denkbar schlechteste Material unter den Holzwerkstoffen. MDF oder zementgebundene Spanplatte sind hier der Werkstoff der Wahl.

Ich steh in direkten Kontakt mit dem Hersteller, der Lautsprecher bis 30.000€ das Paar verkauft

Mich würde mal interessieren welcher Hersteller das sein soll.
 

dascello

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Ich steh in direkten Kontakt mit dem Hersteller, der Lautsprecher bis 30.000€ das Paar verkauft und der redet da sicher kein Stuss.

Lieber Donnie,

sollte 91 Dein Geburtsjahr sein, dann habe ich in Deinem Alter auch noch solche Sachen geglaubt, ja, wir waren da noch viel extremer.

Meine Meinung heute: Du wirst den Unterschied nicht hören (ich bin klassischer Profimusiker). Und 30 k€ für eine Box, das ist Rip off der mit keiner Technologie oder Philisophie dieser Welt zu rechtfertigen ist.

Es grüßt

Michael
 

Orgelbauer

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Moin,
bei schwarz empfiehlt sich als Gehäuse bzw. Frontmaterial noch Schiefer, bei anderen dunklen Tönen auch Marmor...
Sieht einfach "schweinegeil" aus und -
das sind dann sprichwörtlich Standboxen :emoji_wink:
 

zündapp

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Hallo Donnie

Für Dein Zweck empfehle ich Dir Lösemittelbeize ("Antikbeize") von Zweihorn. Wenn Du das machen willst, suche ich DIr die Artikel-Nummer raus. Damit mache ich mir mein Ebenholz aus Birnbaum. Wenn man es dauernd mit Schweißpfoten angrabbelt, kommt der Holz-Farbton aber wieder durchgeschimmert, ähnlich wie bei alten schwarzen Klaviertasten. Bei einer Box ist das aber ja nicht der Fall.

Den Effekt, dass Lack die Klangqualität beeinflusst, kenne ich von der Mandoline. Man bekommt die Dinger unter dicken Lackschichten versteckt und freut sich über den verbesserten Klang nach dem Entlacken. Insofern könntest Du eventuell einen Ölauftrag zum Schutz versuchen, aber vielleicht weiß da jemand anderes mehr.

Viele Grüße vom Bodensee,

Wolfgang
 

Georg L.

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Den Effekt, dass Lack die Klangqualität beeinflusst, kenne ich von der Mandoline.
Bei der Mandoline, oder auch Geigen, Gitarren usw. hat ja der Holzkorpus als Resonanzkörper direkten Einfluss auf den Klang. Beim Lautsprecher jedoch soll das Gehäuse möglichst resonanzarm sein. Deshalb verwendet man ja zum Boxenbau keine hochwertigen Tonhölzer wie für Saiteninstrumente sondern schwere, homogene und resonanzarme Werkstoffe. Außerdem wird der Innenenraum einer Lautsprecherbox meistens noch mit Bitumenplatten oder ähnlichen schallschluckenden Materialien ausgekleidet um das Gehäuse wirklich schalltot zu machen.
Ich kenne das auch aus dem Gitarren- und Geigenbau, dass die Oberflächenbehandlung eine große Rolle auf den Klang hat, aber wie gesagt, hier solldas Gehäuse ja mitschwingen, während bei einer Lautsprecherbox die unerwünscht ist.
 
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